Moin zusammen,
einen Klinikaufenthalt hatte ich (außer in Kindertagen, so Standardgeschichten wie Polypen raus und ne Nebenhöhlenentzündung) nicht.
Allerdings gibt es ein Ereignis, was mir im Gedächtnis blieb. Es war 2014, als ich auf dem Weg von der Arbeit nach Hause getürzt bin, es hat mich der Länge nach hingeschmissen.
Neben meiner Uhr, dessen Armband gesprengt wurde, hatte auch mein linkes Knie eine fette Platzwunde und eine starke Prellung erfahren. Also gleich in die Notaufnahme, es hätte ja auch was gebrochen sein können und bei einem Wegeunfall ist das eh Pflicht.
Weil ich ja nicht damit rechne, mich entblößen zu müssen, trug ich drunter einen schwarzen Sportbadeanzug, eine schwarze 40den FSH und darüber einen Gymnastikbody. Ja, ich mags eng verpackt
Im Krankenhaus angekommen hieß es dann natürlich, ausziehen, der Doktor ist gleich da. Also unter einigen Verrenkungen Pullover, Body und Hose ausgezogen und alles auf einen neben der Liege stehenden Stuhl gelegt, bis auf den Pulli, den hab ich gleich wieder angezogen. Leider war es mir nicht möglich, die FSH auszuziehen, ich konnte mein Bein schlicht nicht soweit beugen, als dass ich sie hätte ausziehen können. Der Doktor kam, ich fragte, ob er mir zur Hand (bzw Bein) gehen könnte, das war kein Thema. Als ich dann verlegen anmerkte, dass er ja jetzt sicher seinen Kollegen etwas zu erzählen hat, meinte er, in seiner Liste der Merkwürdigen, Abstoßenden oder Widerlichen Begegnungen ist das nichtmal unter den Top Ten. ;-) Außerdem hat die FSH wohl verhindert, dass die Hose an der Wunde festklebt. Er untersuchte die Wunde und meinte, es wird noch geröntgt, scheint aber nichts gebrochen zu sein. Meine Sachen könne ich im Zimmer lassen, der Pfleger kommt gleich mit dem Rollstuhl. Vom Röntgen zurück (nicht gebrochen, welch Freude) hat dann der Pfleger noch einen Verband angelegt und ich war fertig. Die beschädigte FSH hab ich nichtmehr angezogen sondern gleich entsorgt.
Also kurz: Ja, es war mir peinlich, nein, der Doktor und ich fanden es nicht erregend, und nein, er hat sich auch nicht spontan selbst als Nylonträger geoutet. Professionalität ist das Stichwort. ;-) Da wird schlicht freundlich, aber mit persönlicher Distanz einem hilfebedürftigen Menschen geholfen, nicht mehr, und auch nicht weniger.
Wenn ich einen "geplanten" Arztbesuch zu erledigen habe, dann liegt dem ja meist eine Erkrankung zugrunde. Wenn ich dann also fiebrig mit Grippe unterwegs bin, fröhne ich dem Schlabberlook, bequem und warm muss es dann sein. Dazu zählt dann auch ein Herrenslip und ein normales Unterhemd.
Außerdem pflege ich die Einstellung, niemandem ungefragt meine Vorlieben aufzuzwängen, dazu gehört auch, z.B. dem Arzt mit Gewalt etwas vorzusetzen um dann möglicherweise eine Reaktion zu bekommen. Das muss ich absolut nicht haben. Man stelle sich das umgekehrt vor: Es wäre doch äußerst irritierend, wenn einem der Arzt unvermittelt erzählt, dass er gerade diese oder jene Unterwäsche trägt. Davon abgesehen wäre bei anderen Krankheiten (ich erspare mir Details) meine bevorzugten Kombinationen für drunter auch schlicht hinderlich und störend.
Gruß
nemesis_atf