Warum tu ich das? Warum tun wir das?

lusitania

Frischling
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16 August 2010
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25
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Wien
Geschlecht
männlich
Seit einiger Zeit kleide ich (m/40) mich unkonventioneller als früher: Enge Hosen, Schuhe mit höheren Absätzen, aber nicht eindeutig Damenschuhe. Wenn ich mich in den Spiegel schaue, dann finde ich aber das es nicht mal gut aussieht, weil "ungewöhnlich". Trotzdem mach ich das immer wieder. Aber verdammt oft ärgere ich mich darüber und verzweifle weil ich es nicht lassen kann. Ich sehe lächerlich aus. Nicht ernst zu nehmen.

In den letzten Wochen habe ich zwei mal einen Typen gesehen, der Strumpfhosen und Ballerinas trägt. Es sieht schrecklich aus. Lächerlich. So lächerlich wie ich.

Manchmal kommt mir ein Type unter, der ganz in rosa gekleidet ist. Samt Strumpfhosen, kurzem Rock und Schuhen. Auch er sieht ziemlich lachhaft aus.

Sehr selten sehe ich Männer denen das Crossdressing eingermaßen steht. Aber es sind die wenigsten.

Ich könnte mir vorstellen das viele hier so denken.

Jetzt frage ich mich: Wie kann es jemals Akzeptanz von "Normalos" geben wenn wir selbst es so lächerlich finden, wie wir aussehen? Und warum komm ich nicht davon los?
 
Hallo,
mir geht es ähnlich. Ich gehöre zwar nicht zu den Crossdressern, aber mit der Frage Wieso und Warum ich es mache habe ich mich schon bestimmt min 1 millionmal beschäftigt.
ich tue mir ehrlich gesagt auch schwer, wenn ich einen deutlich als Mann zu erkennender TV,CD ... Usw. Aber egal, ich will nicht auf andere mit dem Finger draufzeigen, denn es steht mir nicht zu zu richten. Jeder wie es ihm gefällt. Zurück zum Thema.
Mein normales Spiegelbild mag ich nicht, versuche mich auch vor Fotos usw zu drücken. Doch wenn ich mich im Encasement sehe kann ich mich kaum satt sehen, würde am liebsten tausend Bilder machen oder singend und tanzend durch die Strassen rennen, dass jeder mich sieht.
doch eben dann kommt auch die Phase in der ich es selbst lächerlich finde, es ausziehe und ihm Schrank verschwinden lasse. Doch bereits nach ein paar Stunden drehen sich meine Gedanken wieder ums Encasement.
Und schon wieder sind wir bei dem Wieso und Warum.Es ist irgendwie in uns drin.
 
Zunächst möchte ich meinen Hut davor ziehen, dass Du die Lächerlichkeit so mancher Outfits einschließlich des eigenen Outfits selbst empfindest. Wenn ich hier so manche Bilder und Beschreibungen entdecke kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen, zumindest innerlich.


Aber was willst Du dagegen tun? Irgendwie sind wir Lebewesen doch triebgesteuert, und diese Triebe sind doch schwer zu unterdrücken. Der Trieb kommt von alleine, aber alleine schafft man es in aller Regel nicht, den Trieb zu umgehen. Falls es doch jemanden es mal gelingt, dann stellt sich die Frage, wie lange es andauert und derjenige wieder sein Handeln triebgesteuert ausrichtet. Dafür gibt es in diesem Forum auch Beispiele, wenn der treusorgende Familienmann die Abwesenheit seiner Familie oder Geschäftsreisen dazu ausnutzt, seinem Trieb nachzugeben und nachzugehen, um danach wieder die ungetrübte Familienwelt eintaucht.

Vielleicht ist es auch das, was das Forum ausmacht: Hier kann man sich in eine Parallelwelt flüchten und sich einreden, alles wäre gut. Wie oft habe ich gelesen, Dank des Internets weiß ich nun dass ich nicht alleine bin. Das mag zwar stimmen, aber dann sollte man sich auch die Frage stellen, und nun, wie geht es weiter. Darauf gibt das Internet und somit das Forum keine Antwort. Man kann zum Beispiel hier im Forum tausendmal schreiben und feststellen, dass Feinstrumpfhosen nun unisex sind, aber was ändert das wenn man den eigenen Saft hier verlässt?

So bleibt weiterhin der Zwiespalt zwischen dem schwer zu bändigen Trieb und Lächerlichkeit, und den Weg dadurch kannst nur Du alleine festlegen und ggf. anpassen.

Das Internet bietet Dir keine Hilfe dabei, weil es nur einen Standpunkt beleuchtet und den anderen im Dunklen lässt.

Daher ist die Frage nach dem "Warum" nicht zielführend, sonder die Frage nach dem "Wie", zum Beispiel wie kann ich mich persönlich damit arrangieren?
 
Gruß Placebo
 
Zunächst diese angeführte "Lächerlichkeit" legst du ganz alleine fest.

Klar wenn ich etwas anziehe, von dem ich selbst nicht so ganz überzeugt bin und damit in die Öffentlichkeit gehe, werden prüfende Blicke auf mich geworfen. Und wenn sie nicht der "Norm" entsprechen, wird es der Lächerlichkeit preisgegeben. Ganz klar, weil ich mich ja auch damit unsicher bewege.

Aber ich denke als Mann, mit weiblichen Einschlag, gibt es doch sehr viele Möglichkeiten, Dieses auszuleben.

Ich habe hier schon an anderer Stelle, preisgegeben, dass ich nun ganz auf Damenschuhe umgestellt habe. Klar, ich werde bestimmt nicht mit meinen 12cm Pumps, durch die Straßen stolpern. Bestimmt nicht. Aber seit 6 Monaten trage ich z. B. Damenschuhe mit 6,5 bzw 8,5 cm Absatz, ohne dass es lächerlich aussieht, ohne dass es überhaupt jemand merkt.

Und das geht mit deverser Damenkleidung auch.

Also würde ich mich erstmal selbst, die Frage stellen, in wieweit bin ich selbst davon überzeugt und wie selbstverständlich ist es für mich. Dann ist auch die sogenannte Öffentlichkeit unwichtig

Es ist Vieles machbar, ohne dass man als Mann gleich als "Tunte" daher kommen muss . . .
 
Zunächst diese angeführte "Lächerlichkeit" legst du ganz alleine fest.
Eigentlich habe ich hier keine Lächerlichkeit definiert. Es ist doch ziemlich normal, weil jeder Mensch einen bestimmten Sachverhalt anders sieht. Was für den einen Normalität ist, ist für den anderen lächerlich.
Da kommen wir schon zum ersten Knackpunkt, was ist Normalität?

Aber es gibt sie, die Lächerlichkeit, auch wenn sie sich nicht in ein Schema pressen lässt. Und dass sie existiert, dafür ist das Forum doch der beste Beweis, wenn sich Männer nur ihre Feinstrumpfhosen an sich an Orten präsentieren, wo sie nicht bekannt sind, im Karneval, wo so vieles bewusst lächerlich ist, oder dass die Partnerin ihren Mann in Feinstrumpfhosen im günstigen Fall nur lächerlich findet. All dies kann man in diesem Forum nachlesen, ich denke es ist nicht nötig Links zu setzen.

Aber ist nicht auch der von Dir angesprochenen Begriff "Tunte" eine Form von Abgrenzung zwischen Normalität und Lächerlichkeit?


Irgendwie hat man es selber in der Hand, wie man sich in der Öffentlichkeit präsentiert. Ist man der Boss einer Firma, dann werden sich die Angestellten hüten in seiner Anwesenheit sich über das Erscheinen zu grinsen und zu feixen und tun so, als würden sie die Delle nicht bemerken (Damit meine ich nicht expliziet einen bestimmten selbstständigen Malermeister).
Hat man genug Geld, dann finden sich bestimmt schnell Frauen, die einem Feinstrumpfwaren aufdrängen und den ganzen Tag betonen, wie toll ein Mann darin aussieht. Das beginnt schon bei der Verkäuferin, die mit einem einzigen männlichen Kunden ihr Wochenumsatzsoll erreicht. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt, wenn das Konto stimmt, Stichwort Anna Nicole Smith und ihr Milliadär.


Kann man diese Merkmale aber nicht vorweisen, dann helfen nur die 3 "H":

Herz, Hirn und Humor.

Mit diesen Mitteln ist es leichter, seiner Umwelt, aber gerade seiner Partnerin deutlich zu machen dass diese "Lächerlichkeit" eigentlich unbedeutend ist im Vergleich zu dem, was sonst noch im Raum steht. Dazu gehört aber auch, Kompromisse auf die eigene Delle, spich Triebe, bezogen zu machen und auch die Macken der Partnerin zu akzeptieren, auch wenn man damit nichts anfangen kann oder sie nicht im vollen Umfang teilen möchte.

Daher ist meiner Meinung nach die Frage nach dem "Warum" nicht entscheidend, sondern die Frage nach dem "Wie". Wie kann ich mich meiner Umwelt und besonders der Partnerin präsentieren, dass eine eventuelle Lächerlichkeit in die Bedeutungslosigkeit verschwindet, ohne dass die eigenen Triebe (temporär) völlig unterdrückt werden.
 
[h=2]Warum tue ich das? Warum tun wir das?[/h]Tja warum ist die Banane krumm ? Einfach weil sie sich zur Sonne neigt .

Warum du das machst keine Ahnung .
Ich tue mir das an da es mir gefällt und ich mich wohl fühle.
Oder mal anders gesagt jeder der nicht unbedingt dem Gesellschaftlichen
Erscheinungsbild entspricht wird gleich durch den Kakau gezogen egal ob Bio Mann
oder Bio Frau oder halt unser eins .
Und warum sollte ich mich unwohl fühlen nur um in dieser doch so tollen Gesellschaft zu passen .
Na da lebe ich doch lieber nach dem Motto .

Ist der Ruf ruiniert , lebt es sich frei und ungeniert ;-)
 
Warum tue ich das?
Weil es mir dann gut geht.
Weil ich dann eine gewisse Freiheit spüre.
Weil ich privat mache,was mir gefällt und mich nicht fremdbestimmen lassen möchte.
Ich bekomme oft tolle Komplimente,meist von Frauen.
Warum andere es machen,kann ich nicht beurteilen.
Das Lächeln der Passanten hat oft etwas mit Unsicherheit zu tun.
Ich liebe mein Outfit,mir gefällt was ich im Spiegel sehe und so gehe ich dann auch in die Öffentlichkeit.
Meist mit Rock,FSH und High Heels.
 
Warum tue ich das? Warum tun wir das?

Tja warum ist die Banane krumm ? Einfach weil sie sich zur Sonne neigt .

Warum du das machst keine Ahnung .
Ich tue mir das an da es mir gefällt und ich mich wohl fühle.
Oder mal anders gesagt jeder der nicht unbedingt dem Gesellschaftlichen
Erscheinungsbild entspricht wird gleich durch den Kakau gezogen egal ob Bio Mann
oder Bio Frau oder halt unser eins .
Und warum sollte ich mich unwohl fühlen nur um in dieser doch so tollen Gesellschaft zu passen .
Na da lebe ich doch lieber nach dem Motto .

Ist der Ruf ruiniert , lebt es sich frei und ungeniert ;-)

... und warum soll ich mich mit einer Antwort abmühen, wenn genau das, was ich zu sagen habe von Ankatrin schon geschrieben wurde ? ...
 
Ich weiß selbst nicht warum ich fsh trage komme nicht Los davon
 
Warum tue ich es. Es fühlt sich einfach toll an ist ein schönes Gefühl und es macht Spaß. Bin auch DWT.
 
Warum tue ich es? Ich weiss es nicht. Irgendwann in der Jugend hat es "klick" gemacht und ich hatte ein Faible für Strumpfhosen. Allerdings auch für Strings und Lycraklamotten.
Oft habe ich versucht davon los zu kommen. Vergebens! Also musste ich mit meiner Neigung / Vorliebe leben lernen. Und hier kommt die Sache mit der "Lächerlichkeit" ins Spiel. Habe dann verschiedene Sachen gekauft, angezogen und habe mich, wenn ich alleine war, vor den Spiegel gestellt. Wichtig war das ich Zeit hatte. Ich bin mit mir "hart ins Gericht" gegangen und habe mir überlegt was ich empfinden / sagen würde wenn ich einer derartig gekleidete Person begegnen würde. Und so kam es dann auch dass ich Sachen wieder auszog und zu mir sagte " nein, so nicht", andere wiederum "ok, das passt". Das ganze musste auch irgendwann "familientauglich", also auch für die Personen in meinem nächsten Umkreis, sein.
Manchmal wenn ich in der Öffentlichkeit unterwegs bin und mir Leute anschaue, muss ich allerdings feststellen dass die Sache mit der "Lächerlichkeit des Outfits" auch andere Bereiche betrifft. Sagen, oder es der Person spüren lassen, würde ich allerdings niemals was. Manchmal bewundere ich die Leute auch für ihren Mut. Oder ob es nur Gedankenlosigkeit ist, wer weis?

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
... Manchmal wenn ich in der Öffentlichkeit unterwegs bin und mir Leute anschaue, muss ich allerdings feststellen dass die Sache mit der "Lächerlichkeit des Outfits" auch andere Bereiche betrifft. Sagen, oder es der Person spüren lassen, würde ich allerdings niemals was. ...

Kommt darauf an. Bei irgendwelchen Passanten sag ich auch nichts.
Einen guten Freund mute ich meine Meinung schon zu, wenn er sie denn hören will.
 
Ich finde daß mein Fetisch (ich nenne das der Einfachheit halber so...) mein Leben bereichert.
Das ist eben meine Form von Individualismus. Ich bin eben der Typ mit dem Nylontick :eek:
Diese feine Garn trägt dazu bei, mich geborgen und geschützt zu fühlen.
Ich bin diesem Zeug auch erst über die erotische Wirkung verfallen, trage nach etlichen Jahren heute aber Strumpfhosen und Strümpfe aus praktischen und ästhetischen Gründen. Obwohl das wohlige Gefühl eine frische Strumpfhose über die Beine zu streifen mir immer wieder ein leichtes Kribbeln verursacht.
Derzeit pendele ich immer zwischen "noch offener tragen wollen" und "sich nicht blamieren wollen". Also auch mal die schwarze 20Den zu Shorts tragen. Nun bin ich aber keine 30 mehr denke andererseits, ein alter Sack sollte sich seriös anziehen. Die Unsicherheit bleibt leider auch nach langer Zeit mit dem Zeug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Anspruch an mein weibliches aussehen ist eigentlich auch deutlich grösser als meine Möglichkeiten. Mein Bedürfnis mich als Frau zu kleiden wird deshalb jedoch nicht immer gebremst. Ab und zu werde ich so geil darauf, dass ich bezüglich meiner weiblichen Schönheit sehr grosszügig denke,- ich glaube ein ähnlicher Prozess wie beim Schönsaufen ;-) und dann kann es halt trotzdem passieren.
Besonders schwer ist es wenn dann noch andere mit einbezogen werden, wo man den Anspruch und die Reaktion noch nicht kennt, oder gar eine bestehende Beziehung herausgefordert wird. Das ist für mich auch besonders schwierig weil ich mich nicht gerne als Trendsetter hervorhebe.
Eigentlich denke ich: Der Mensch unterscheidet sich vom Tier (unteranderem) weil er sein Trieb kontrollieren kann. Also muss man sich wohl bemühen möglichst wenig Porzellan zu zerschlagen und sollte sich nur sehr behutsam auf die eigene Entdeckung machen. Das macht die Sache ja auch nicht weniger spannend sondern ändert höchstens das Niveau…
 
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