Warum Männerstrumpfhosen mehr als eine Modeerscheinung sind

Jedenfalls habe ich eine erstaunlich hohe Dunkelziffer "ausgemacht".
 
Jedenfalls habe ich eine erstaunlich hohe Dunkelziffer "ausgemacht".
Was meinst Du genau damit?
Ich fände es auch gut, wenn es mehr Strumpfhosenhersteller gäbe, die ihre Verpackung unisex gestalten würden. Z.B. so wie bei Levee.
Ausserdem fände ich es gut, wenn Strumpfhosen auch im Männerbereich der Bekleidungsläden angeboten würden. Das würde den Zugang für Männer die sich nicht trauen, aber gerne Strumpfhosen
tragen möchten erleichtern.
 
Was meinst Du genau damit?
Ich fände es auch gut, wenn es mehr Strumpfhosenhersteller gäbe, die ihre Verpackung unisex gestalten würden. Z.B. so wie bei Levee.
Ausserdem fände ich es gut, wenn Strumpfhosen auch im Männerbereich der Bekleidungsläden angeboten würden. Das würde den Zugang für Männer die sich nicht trauen, aber gerne Strumpfhosen
tragen möchten erleichtern.

Hallo,

also das mit dem "gerne möchten, aber sich nicht trauen", sollte man schon etwas konkretisieren, wenn man es schon anspricht. Das läuft nämlich auf die alt bekannte Outing-Diskussion aus. Sicher "trauen" sich nicht viele Strumphosen offen zu tragen, wie viele hier sicher auch. Andere tragen einfach gerne Strumpfhosen, tuen dies selbstverständlich, möchten es aber gar nicht "offiziell". Für andere wiederum spielt sicher auch der Reiz des "Verbotenen" eine Rolle.

Alles in allem dürfte die Zahl derjenigen, die das offenen Tragen von Strumpfhosen legitimiert durch ein Angebot der Hersteller sehr gering sein. Im Übrigen ist es völlig illusorisch, dass sich daran etwas ändern würde, wenn "Unisex" auf der Packung stehen würde, oder glaubt ihr, jemand würde offen in Feinstrumpfhosen rumlaufen, und sich zur Rechtfertigung ein Schild um den Hals hängen mit der Aufschrift "Dies ist eine Unisex bzw. eine Herren Strumpfhose".

Zum Thema Dunkelziffer wäre ich sehr vorsichtig. Eine Dunkelziffer ist eine spekulative meist subjektive Schätzung und spielt im Grunde nur eine Rolle für die Leute, die damit argumentieren wollen.

Fakt ist, dass alle Strumpfhosenhersteller, die in den letzten Jahren das Abenteuer "Herrenstrumpfhosen" (Ergee, Palmers, Wolford, Gerbe etc.) oder das Abenteuer "Unisexstrumpfhose" (Levee) eingegangen sind, damit auf die Nase gefallen sind, und die Produktion sehr schnell wieder eingestellt haben. Daraus ist abzuleiten, dass kein Bedarf an solchen Produkten besteht. Was der Kunde will, egal wie blödsinnig ein Produkt ist, kommt in die Regale, was der Kunde nicht will, egal wie sinnig ein Prudukt wäre, kommt nicht in die Regale. So funktioniert Wirtschaft! Es kommt nur das auf den Markt, womit man auch was verdienen kann.

Das schließt nicht aus, dass irgendwann eine neuer Anlauf kommt, aber ich halte es nach den Erfahrungen der letzten Jahre, mittelfristig für sehr unwahrscheinlich.

In meinem Bekannten und Freundeskreis weiß man übrigens schon ewig, dass ich Strumpfhosen (auch feine) trage. Da hat noch nie jemand gefragt, ob das Herrenstrumpfhosen sind, weil man logischrweise davon ausgeht, dass es Damenstrumpfosen sind!

Gruß Grandcru
 
@Grandcru
Das sehe ich auch so, und wie sich die Gesellschaft entwickelt, sieht es auch nicht nach mehr Toleranz und Kreativität aus, auch wenn ständig davon gesprochen wird. Es ist besser, seine eigene Welt zu schaffen. Ob nun in FSH nur zu Hause oder auch in der Öffentlichkeit. Eigentlich sollte einem heutzutage nichts mehr peinlich sein.
 
@Grandcru

Wolford und co. sind oder waren hochpreisige Produkte. Nicht jeder ist bereit dafür so viel Geld auszugeben, vor allen wenn entsprechende Damenprodukte deutlich günstiger angeboten werden.
Ausserdem haben ich diese Produkte z.B. bei uns in der Stadt nie gesehen. Ich persönlich habe mir immer "Damenstrumpfhosen" gekauft. Ich denke mal der Einstieg wäre für viele interessierte Männer einfacher, wenn Strumpfhosen als unisex Produkte im Supermarkt, Drogeriemarkt angeboten würden. z.B. wie bei Levee mit einem Mann und einer Frau auf der Packung.Vieleicht würde so die Akzeptanz bei weiten Teilen der Bevölkerung erhöht, das Männer auch Strumpfhosen tragen können. Und dieses nichts besonders mehr ist. Wenn die Akzeptanz für den Strumpfhosen tragenden Mann deutlich grösser wäre, würden sich vieleicht mehr Männer trauen diese zu tragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber zu glauben, "da draussen" sind tausende von Männern, die gern FSH tragen würden, aber sich aus welchen Gründen auch immer nicht trauen, das ist meiner Überzeugung nach ein Irrglaube.

Hallo
Ich bin eher davon überzeugt, daß es sicher tausende Männer oder möglicherweise sogar viel mehr gibt, die gerne eine FSH tragen würden und nur ein ganz kleiner Teil davon hier angemeldet ist.
Ich glaube auch, daß viele Männer sich aus Gründen, die vielen hier von früheren Zeiten bekannt vorkommen (Frau, Arbeit, Freunde, Bekannte usw.) ihren Wunsch nicht ansatzweise verwirklichen können
oder vielleicht nur die eine oder andere Gelegenheit (Wäsche, FSH der Parnerin usw.) nutzen können, um gelegenlich ihren Fetisch oder Wunsch zu befriedigen.
Aber genau wird man das ja wohl nie klären können.
So glaubt eben jeder was er glaubt und jeder meint er glaubt das richtige.
Wieviel mehr Männer würden wohl regelmäßig eine FSH tragen, wenn jeder mal eine anprobieren könnte und das Gefühl kennen würde? Die meisten werden es wohl nie erfahren. Pech gehabt!
Gruß
true
 
Nun, ich glaube, daß vielleicht zu viel erwartet wird. Ich bin da eher Realist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es viele Frauen besonders gut finden würden, wenn auf einer Strumpfhosenverpackung vorn eine Frau und hinten ein Mann drauf sind und Unisex geschrieben steht. Ich habe einige Frauen kennengelernt, die Männer in FSH ja ganz gut finden, so lange es nicht der eigene Mann oder Freund ist. Wenn es um die eigenen Vorlieben geht, hört es mit der Toleranz ganz schnell auf.
 
@Grandcru

Wolford und co. sind oder waren hochpreisige Produkte.

Hallo nochmal!

Der Preis war doch klar. Die Hersteller sind sich sicher darüber bewußt, dass es Männer gibt, die gerne Strumpfhosen tragen. Sie haben wahrscheinlich sogar drauf spekuliert, dass sich mit dem Dilemma, das hier diskutiert wird, Geld verdienen lässt, indem sie diesen Männern ein Produkt liefern, der ihren Faible "legitimiert". Woran sie gescheitert sind, ist nicht der Preis, sondern daran, dass den meisten Männer, die eh schon Strumpfhosen tragen, egal ist, was auf der Packung steht. Die Annahme, dass plötzlich Millionen Männer anfangen, Strumpfhosen zu trage, nur weil auf der Packung Herrenstrumpfhose oder Unisexstrumpfhose steht, ist "sorry" idiotisch und reichlich naiv.

Gruß
GrandCru
 
(...) Vielleicht rennen wir allesamt einer großen Illusion nach. Vielleicht sollten wir einfach dazu stehen, daß wir eine Macke haben, zumindest im Vergleich mit 99% unserer Geschlechtsgenossen? (...)

Zustimmung! Vielleicht sind es auch nur 98%, aber viel "günstiger" fällt es wohl nicht aus.

(...) Im Übrigen ist es völlig illusorisch, dass sich daran etwas ändern würde, wenn "Unisex" auf der Packung stehen würde, oder glaubt ihr, jemand würde offen in Feinstrumpfhosen rumlaufen, und sich zur Rechtfertigung ein Schild um den Hals hängen mit der Aufschrift "Dies ist eine Unisex bzw. eine Herren Strumpfhose".

Genau so sehe ich das auch.

Ich habe einige Frauen kennengelernt, die Männer in FSH ja ganz gut finden, so lange es nicht der eigene Mann oder Freund ist. (...)

Auch das dürfte schätzungsweise sehr zutreffend sein.

Wer als Mann Strumpfhosen trägt, so dass es für andere sichtbar ist, schwimmt gegen den Strom. Punkt. Er ist und bleibt ein Exot und wird bestenfalls als "Freak", schlimmstenfalls als "irgendwie pervers" abgestempelt. Ein sicherlich überragender Prozentsatz der Frauen hierzulande nimmt einen Mann, der so rumläuft, nicht mehr als attraktiv-männlich wahr (es sei denn, er hat ein echt stimmiges Outfit + die passende Anatomie, so dass er als Modefreak durchgeht - das gelingt den wenigsten Männern - und auch dann verbessert sich der Prozentsatz nur um ein ganz kleines bisschen; die Prognose ist weiterhin sehr ungünstig). Ein noch viel größerer Prozentsatz an Männern kann mit dem Anblick ganz und gar nicht umgehen und fühlt sich peinlich berührt, wenn sein ebenfalls männlicher Kumpel plötzlich in Strumpfhosen daher kommt. Das sind die typischen Fälle, wo man erlebt, dass "keiner was sagt", man aber gleichzeitig spürt, dass umso mehr im Kopf des Gegenübers abläuft.

Der Satz "warum Männerstrumpfhosen mehr als eine Modeerscheinung sind" ist meiner Ansicht nach schon in sich selbst unstimmig. Männerstrumpfhosen sind nämlich nichtmal eine Modeerscheinung, sondern viel weniger. Es handelt sich in den allermeisten Fällen um einen Fetisch oder halt eine sonstwie aussehende "Macke", die nur ganz, ganz wenige Leute abkriegen. Da kann man auf die Verpackungen draufschreiben, was man will; es ändert nichts an der allgemeinen öffentlichen Meinung. Zu unauffällig ist die Niesche, in der sich das alles abspielt.

In einer anderen europäischen Metropole hab ich letztes Jahr zweimal junge Männer gesehen, die Baumwollleggings zu Shorts trugen. Echte Modefreaks. Und es sah maskulin aus. DAS würde ich als eine Modeerscheinung betrachten. So ein Look unterscheidet sich aber erheblich von dem, was in Verbindung mit den wesentlich engeren und oft auch dünneren (feminin wirkenden) Strumpfhosen entsteht.
 
Wie erkennt man eine Modeerscheinung? Etwa dann wenn ein bestimmer Prozentsatz in einem bestimmten Outfit herumläuft? Aber wie verhält es sich bei Unterwäsche?
Wer weiß schon genau wieviele Männer Strumpfhosen unter der Hose in der kalten Jahreszeit tragen als "Funktionskleidung"?

Was allerdings zu beobachten ist, dass Männerstrumpfhose momentan vermehrt angeboten werden. Dies lässt vermuten, dass eine gewisse Nachfrage besteht, denn sonst wären sie schon längst wieder vom Markt verschwunden, anstatt dass es immer mehr gibt. Vor etwas mehr als 10 Jahren kann ich mich an eine Männerstrumpfhose auf dem Markt erinnern, und wie viele sind es jetzt?

Und eines ist sicher, dass sich seit Internet einiges verändert hat vor allem in den Köpfen. Und dieser Prozeß ist irreversibel, nämlich dass die Leute wissen, dass sie mit ihren Vorlieben nicht alleine sind, dass es nichts "unnormales" ist.


Mir persönlich ist es mittlerweile ziemlich egal, ich habe meinen Stil soweit gefunden und baue ihn aus...nämlich als "Modefreak"...dafür ist die gesellschaftliche Akzeptanz für mich völlig ausreichend, und ich kann mich so ausleben wie ich möchte. Ohne Internet wäre es allerdings nicht möglich gewesen, denn dadurch wurden mir die Augen geöffnet.
 
Aber zu glauben, "da draussen" sind tausende von Männern, die gern FSH tragen würden, aber sich aus welchen Gründen auch immer nicht trauen, das ist meiner Überzeugung nach ein Irrglaube.


Dem kann ich auch nur zustimmen.
 
Was allerdings zu beobachten ist, dass Männerstrumpfhose momentan vermehrt angeboten werden. Dies lässt vermuten, dass eine gewisse Nachfrage besteht, denn sonst wären sie schon längst wieder vom Markt verschwunden, anstatt dass es immer mehr gibt. Vor etwas mehr als 10 Jahren kann ich mich an eine Männerstrumpfhose auf dem Markt erinnern, und wie viele sind es jetzt?

Wo beobachtest Du das? Mir fällt nichts dergleichen auf. Allerdings suche ich auch nicht nach Männerstrumpfhosen.
 
Und eines ist sicher, dass sich seit Internet einiges verändert hat vor allem in den Köpfen. Und dieser Prozeß ist irreversibel, nämlich dass die Leute wissen, dass sie mit ihren Vorlieben nicht alleine sind, dass es nichts "unnormales" ist.

Das ist richtig, allerdings bleibt da immer noch die Frage, was normal ist. Ich möchte hier darüber keine Diskussion beginnen, aber normal ist für mich, was seit Alters her immer wieder erfolgreich gemacht wurde, nämlich, daß die Frauen die Männer nach ihren Vorzügen auswählen, im Sinne der erfolgreichen "Aufzucht von Nachkommen". Und da ist und bleibt die entscheidende Frage, welche Positition der auserwählte Mann im sozialen Gefüge hat. Leider schneiden da die FSH-Träger nicht besonders gut ab. Sie sind eine Randgruppe und werden es auch immer bleiben, auch im Internetzeitalter.

Das heißt nicht, das es keine Möglichkeiten gibt, seinen Faible auszuleben, weil man beispielsweise dazu innerlich gedrängt wird. Diese Möglichkeiten bietet uns unsere Gesellschaft zumindest, ohne daß man juristische Konsequenzen zu befürchten hat. Da sieht es in anderen Ecken der Welt nicht so gut aus.

Ich für meinen Teil beschränke mich lieber darauf, meinen Faible als Teilzeitexot auszuleben ohne den Anspruch auf eine breite, gesellschaftliche Akzeptanz zu erheben. Ich sehe die Gesellschaft als bunte Mischung der unterschiedlichsten Interessen, in der man es letztendlich niemanden Recht machen kann. Entscheidend ist doch die innere Haltung, mit der man sich seinen Weg durch die Gesellschaft bahnt.
 
Wo beobachtest Du das? Mir fällt nichts dergleichen auf. Allerdings suche ich auch nicht nach Männerstrumpfhosen.

Die fallen mir so ein...gibt bestimmt noch mehr

-Adrian
-Comfilon
-Knittex
-Tim
-Collanto
-Gerbe (werden zumindest noch verkauft)
-Levee (werden zumindest noch verkauft)
-chinesische Hersteller

kann mich erinnern, vor 10 bis 15 Jahren war das noch etwas anders.
 
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