Toleranz, Akzeptanz- was will ich und was ist möglich

Hallo Placebo,
Ich denke, dass bei dem Punkt Homosexualität ich mit meiner Auffassung nicht ganz so alleine bin. Gehen wir doch mal 5 oder 10 Jahre weiter und jemand wirft in einenGespräch den Begriff "Westerwelle" in die Runde. Ich bin mir ziemlich sicher, keiner wird sich an seine Triumpfe als Parteivorsitzender oder Bundesaussenminister erinnern, wohl aber an seine sexuelle Ausrichtung. Und wenn Du nach einem berühmten Zitat von Wowereit fragst wird "Berlin ist arm - aber sexy" wohl nicht an erster Stelle stehen.

Das bedürfte erstmal einer statistischen Erhebung. Im Moment sind da nur wir zwei, die sich ja gar nicht so sehr unterscheiden. Denn wie gesagt, auch ich werde nicht vergessen, dass die beiden schwul sind. Aber das Entscheidende ist doch: Was machen wir, was macht die Mehrzahl der Bevölkerung daraus. Ich persönlich hatte schon den Eindruck, dass die beiden in erster Linie als Politiker gesehen wurden, solange sie noch in der Öffentlichkeit standen. Und dass niemand die "Chance" hatte, sie wegen ihrer sexuellen Orientierung an den Pranger zu stellen oder deshalb ihre politischen Aussagen anders gewertet wurden.

Dies kann man auch auf den Mann in Feinstrumpfhosen in einem nun konstruierten Beispiel übertragen. Gerade wenn die Erinnerung verblasst ist die Feinstrumpfhose weiterhin präsent nach dem Motto "Paule, Paule, war nicht derjenige, der immer in Damenstrumpfhosen rumlief?" Gerade diese besondere Unterscheidung von der großen Masse wird zu Deinem gewollten oder ungewollten Markenzeichen, die Erinnerung an Deine sonstigen Fähigkeiten und Leistungen tauchen höchstens später auf.

s.o.


Auch war ich mal mit meiner damals 9-jährigen Tochter auf dem CSD in Köln. Sie fand es witzig, so wie Rosenmontag im Sommer nur ohne Kamelle und mit anderer Musik, sie hat nicht mitbekommen worum es dabei geht. Aber das Hörspiel am Abend von meiner Frau, "Woooo seid ihr gewesen?" war nicht von schlechten Eltern.
Als meine Tochter noch den Gruß mit der entsprechenden Handbewegung vorführte war die Stimmung völlig im Eimer.
Gut Du kannst unter einen Vorfall in einer einzelnen spießigen Familie ohne Anspruch auf Verallgemeinerung verbuchen, ... .

Nein, das kann und will ich ganz bestimmt nicht. Das wäre Anmaßung. Aber ich sehe darin erst einmal nur die Reaktion Deiner Ex.
Ein valideres Urteil zum Thema Strumpfhosen ergibt sich aus den Erfahrungsberichten "Was denkt Eure Partnerin...". Wie schon erwähnt, gibt's da solche Partnerinnen und solche. Ihre Einstellung hängt natürlich auch immer mit ihrer eigenen Sozialisation zusammen. Manche sind offener, manche konservativer, und je mehr sich die Gesellschaft öffnet, umso mehr wenigstens nicht ablehnende Partnerinnen wird es geben. *Was natürlich eine Henne-Ei-Frage ist*.
Und manche haben, um zum Privat-Intimen zu kommen, vielleicht sogar Spaß daran, was natürlich auch immer mit sexuellen Aspekten zu tun hat. Dass sich keine Frau einen schwulen Mann wünscht, ist selbstverständlich, aber- und da sind wir bei der nicht gegebenen Vergleichbarkeit von schwulen und Strumpfhosen tragenden Partnern- warum nicht auch mal sein Faible für Strumpfhosen für die eigene Lust nutzen?

Zu anderen Aspekten, die Du erwähnt hast, später mehr. Da will ich jetzt zu nachtschlafener Stunde keine Schnellschüsse produzieren, die ich später korrigieren müsste.

Mir macht's Spaß, mit Dir zu diskutieren.
Beste Grüße
Paule
 
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Ich denke, dass bei dem Punkt Homosexualität ich mit meiner Auffassung nicht ganz so alleine bin. Gehen wir doch mal 5 oder 10 Jahre weiter und jemand wirft in einenGespräch den Begriff "Westerwelle" in die Runde. Ich bin mir ziemlich sicher, keiner wird sich an seine Triumpfe als Parteivorsitzender oder Bundesaussenminister erinnern, wohl aber an seine sexuelle Ausrichtung. Und wenn Du nach einem berühmten Zitat von Wowereit fragst wird "Berlin ist arm - aber sexy" wohl nicht an erster Stelle stehen.

Dies kann man auch auf den Mann in Feinstrumpfhosen in einem nun konstruierten Beispiel übertragen. Gerade wenn die Erinnerung verblasst ist die Feinstrumpfhose weiterhin präsent nach dem Motto "Paule, Paule, war nicht derjenige, der immer in Damenstrumpfhosen rumlief?" Gerade diese besondere Unterscheidung von der großen Masse wird zu Deinem gewollten oder ungewollten Markenzeichen, die Erinnerung an Deine sonstigen Fähigkeiten und Leistungen tauchen höchstens später auf.

Hallo Placebo,

ich möchte jetzt nicht auf alles eingehen, aber dieser Argumentation kann ich so nicht ganz folgen. Denn sind wir mal ganz ehrlich: ganz egal ob schwul, Crossdresser oder "Normalo". Wo erinnert man sich denn bitte wirklich an
Fähigkeiten und Leistungen von Menschen? Das was als Erinnerung bei anderen Hängen bleibt, ist nunmal nicht immer das was man gerne hätte, sondern in der Regel das Markanteste. Und das betrifft JEDEN Menschen.
Auch eine völlig normale Angela Merkel wird künftigen Generationen vermutlich nicht anhand ihrer politischen Entscheidungen im Gedächtnis bleiben, sondern als die Frau mit den hängenden Mundwinkeln und der Raute.
Ist im privaten Kreis auch nicht anders. Wenn man den Namen einer Person vergisst, fragt man eher nicht: "Wie hieß nochmal der Typ, der so gut kochen konnte?". Sondern viel mehr: "Wie hieß nochmal der Große mit der Brille?"
Es sind also in der Regel meistens die Äußerlichkeiten, die anderen Menschen im Gedächtnis bleiben und deswegen werden sich andere natürlich auch an den Typen in Strumpfhosen erinnern, anstatt an den netten Kerl, der so gut
Gitarre gespielt hat...
Dieser eine Punkt hat also in meinen Augen nichts mit der Toleranz oder Akzeptanz in der Bevölkerung zu tun. Wie gesagt, auf andere Aspekte möchte ich hier erstmal nicht eingehen.

Gruß Tommy
 
Das Wesentliche steht im nächsten Beitrag von mir.

Paule
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Placebo
Sobald die eigene Welt betroffen und mit Nachteilen bedroht wird ist es schnell zappenduster mit der Toleranz. Was andere machen kann man mit der eigenen Weltoffenkeit applaudieren, aber ansonsten gilt das Sankt-Florian-Prinzip. Auch würde ich gerne etwas mehr über Deine Reaktion erfahren. War es in die Richtung "Klasse, muß ich auch einmal probieren" bzw. mit Präsentation des feinbestrumpften Knöchels "alter Hut, das mache ich schon längst" oder war hier Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste?

Dass es erst richtig spannend wird, wenn die eigene Welt, d.h. die Beziehung zur Partnerin oder die Sicherheit des Arbeitsplatzes ins Spiel kommen, da gebe ich Dir Recht. Doch wo ist man mit Nachteilen bedroht? Wann wird es mit der Toleranz zappenduster?
Zur Partnerinnenfrage habe ich ja schon oben mehr geschrieben (wobei ich tatsächlich nicht glaube/die Erfahrung gemacht habe, dass viele Frauen einen Mann in Strumpfhosen im Bett schätzen, es sei denn, es geht um SM Spielchen, Über- und Unterordnung, worauf ich persönlich nicht stehe).
Am Arbeitsplatz kommt es sehr darauf an, in welchem Job man arbeitet. Als Priester/Pastor sind öffentlich getragene Strumpfhosen sicher nicht so angebracht, weil die Gemeinde ein Vorbild erwartet. Als Lehrer ist es auch nicht so angezeigt, Strumpfhosen öffentlich sichtbar zu tragen, wenn man keine Autoritätsprobleme bekommen will. Als Polizist? Hm. Da kann man zur Not seine Männlichkeit ja schon beweisen. Im Büro? Siehe den Thread "Tragt Ihr Strumpfhosen in der Firma?". Da geht es dann imho schon wieder so und so.

Ein wichtiger Punkt sind in meinen Augen auch die Motive, aus denen man FSH trägt. Ich leugne nicht, dass es bei mir auch ein Fetisch ist. Und seine Sexualität trägt man ja nicht gern über die Maßen nach außen, gleichsam wie eine Gallionsfigur vor sich her. Das hat dann aber nichts mehr mit Akzeptanz und Toleranz der Gesellschaft zu tun, sondern mit der eigenen, inneren Einstellung und Gefühlswelt.

Paule
 
Hallo Paule.

Ich habe etwas gebraucht um auf deine Fragen antworten zu können, da ich erst nicht geschnallt habe, dass die Antwort auf meine Antwort in einem neuen Trööt steht.....

Also auf deine Frage was ich den mache um die allgemeine Akzeptanz zu verbessern:

Eine Antwort steht in meinem Beitrag zu Erfahrungen beim Strumpfhosenkauf, ich versuche durch ein stimmiges Outfit in Strumpfhosen aufzutreten und dadurch eine
positive Einstellung bein Gegenüber zu erzeugen.

Weiterhin habe ich, wie Stockinger auch vorschlägt, verschiedene Strumpfwarenhersteller wie z.B.Nur Die, Kunert, Falke, Bahner u.s.w. angeschrieben und vorgeschlagen unisex Kennzeichnungen
auf die Verpackungen zu drucken.

Zusätzlich verschiedene Händler wie: Aldi, Lidl DM, Rossmann ebenfalls angeschrieben warum Stützstrumpfhosen immer mit Damen-Strumpfhosen oder im Onlineshop nur unter der Rrubrik Damenwäsche
zu finden sind? Die stützen doch ein Herrenbein nicht weniger!

Teilweise hatte ich, damit auch schon Erfolge erzielt.
Aldi-Süd beschreibt z.B. seine Strumpfhosen seit meiner Mail im Angebotsprospekt nur noch ohne Geschlechtsangabe, leider steht aber auf der direkten Verpackung noch immer Damenstrumpfhose.

Dann war da noch mein Hinweis hier im Forum "Kauft Leute kauft" als der Versandhändler Bader im Frühjar/Sommer Katalog Feinkniestrümpfe 20 DEN für Damen und Herren angeboten hat.
Leider aktuell nicht mehr, war wohl die Resonanz zu gering...

Die große Frage die mich bewegt ist doch die:
Warum suchen die FSH-Hersteller nicht den Herren als zusätzlichen Kunden?

Warum zum Geier nicht? Das auf der Schachtel kein Platz für eine (milimetergroße) Herrengrößenangabe oder der Hinweis auch für Herren sein soll glaubt doch keiner!
Gerade bei Stützstrumpfhosen erwecken die Hersteller den Eindruck dass die an Herren keinen Feinstrick verkaufen wollen, gerade bei Bahner hatte ich das Gefühl?

Haben die Angst mit der weiblichen Klientel dann Probleme zu bekommen?

Sonst lässt sich unsere Industrie doch auch kein "gutes Geschäft" durch die Lappen gehen!

Bitte um Meinungen.

In diesem Sinne
Erwin
 
Dann war da noch mein Hinweis hier im Forum "Kauft Leute kauft" als der Versandhändler Bader im Frühjar/Sommer Katalog Feinkniestrümpfe 20 DEN für Damen und Herren angeboten hat.
Leider aktuell nicht mehr, war wohl die Resonanz zu gering...

Hier haste deine Stützkniestrümpfe von Bader:
https://www.bader.de/shop/waesche/herren/struempfe/stuetzkniestruempfe5er-p-76263-001
https://www.bader.de/shop/waesche/herren/struempfe/dreierpack-kniestruempfe-71080-001

Die große Frage die mich bewegt ist doch die:
Warum suchen die FSH-Hersteller nicht den Herren als zusätzlichen Kunden?

Weil es sich schlicht nicht lohnt. Und weil die Unterwäsche für den Männe eh die Mutti kauft, da ist es egal, was drauf steht.
 
Ich sehe zwei ambivalente Tendenzen in der Gesellschaft.
Auf der einen Seite nimmt Toleranz zu und wird Vielfalt von vielem Menschen begrüsst.
Auf der anderen Seite gibt es einen starken Rückgriff auf "Norm-alitäten", Rassismen, Sexismen, Faschismen, Nationalismen usw.
Das seh ich in Bezug auf jede Form von Andersein, sei es Schwulsein, Ausländersein, Behindertsein, Crossdressersein, "ver-rückt"sein u.v.a.
Es gibt zunehmend mehr Menschen die sich selbst verwirklichen möchten, sich selbst leben möchten und dies auch tun und
dies auch bei anderen tolerieren, akzeptieren oder sogar unterstützen,
auf der anderen Seite gibt es zunehmend Menschen, die genau solche Menschen hassen und "weg" haben wollen.
Homophobie hat letzendlich genauso wie Rassismus u.a. ihre Wurzeln in (Selbst)Unterdrückung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tommy,

grunsätzlich sind wir uns scheinbar einig, dass die Erinnerung sich vielfach an Merkmalen festmacht und nicht an Namen.
Allerdings bin ich der Auffassung, der "Große mit der Brille" ist für mich kein Zuornungsmerkmal, denn ab wieviel Zentimeter ist ein Mann groß und wieviele Männer tragen eine Brille? Für mich bleiben eher die Sachen in Erinnerung, sei es positiv, wenn Du mal eine leckere Mahlzeit für mich zubereitest hast oder halt die negativen Dinge, zum Beispiel der mit den Segelohren (ist nur ein konstruiertes Beispiel, ich kenne Deine Ohren nicht). Selbst wenn Du stängig mit einem roten Kopf rumläufst stellt doch keiner die Frage, schämt der sich für etwas oder hat der Bluthochdruck, ok, vielleicht der Arzt oder eine Dir nahestehende Person, aber hier geht es ja um die Erinnerung.

Vieles ist eine Sache der Wahrnehmung und auch der persönlichen Einstellung.

Geht Deine Frau mit Rock, Nahtstumpfhose und hohen Pumps aus dem Haus, kommt es vielleicht zu Zustimmung, vielleicht zur Frage, was hat die denn heute vor, und schon wird zur Tagesornung übergegangen. Verlässt Du das Haus in dem gleichen Outfit, ist das nicht nur die Sensation des Tages, sondern das brennt sich in den Köpfen ein, selten im positiven Sinn. Selbst wenn der erste es noch gut findet, macht Dein Erscheinen die Runde, irgendwann schlägt sich das ins Negative um.
Zwei Personen, eine Familie, ein Outfit und doch ein himmelweiter Unterschied sind für mich ein Zeichen, dass wir Lichtjahre von einer kleidungstechnischen Gleichstellung entfernt sind, auch wenn Du Dich dadurch selber entwickeln und nicht in Dein Schneckenhaus zurückziehen möchtest.


Auch wenn es bisher nur positive Erinnerungsmomente gab, irgendwann tauchen auch negative Merkmale auf. Mag auch Kohl der (die ihm in den Schoß gefallene) Einkeit sein, für mich ist das der Kanzler der nicht merkte, dass dieser Ruhm im weiteren Tagesgeschäft verblasste und er es nicht einsehen wollte, sein Erinnerungsvermögen bei Parteispenden nachließ und er Ehrenworte gegeben hat. Selbst bei Angela Merkel bin ich mir nicht sicher, ob es ihre Mundwinkel oder Raute sind, oder ob in Erinnerung bleibt dass sie an Ihrer Aussage "wir schaffen das" letztendlich gescheitert ist.
Magst Du vielleicht Kohl und Merkel in einem anderen Licht sehen, es ist meine Einschätzung (Kohl sieht das sicher anders, wie undankbar die Leute sind) und es ist schwer jemanden von dieser eigenen Beurteilung anzubringen.

Auch bin ich mir sicher, dass bei Volkswagen die Vorzüge von Golf und Käfer auf langer Sicht hinter dem vorsätzlichen Betrug am Kunden verblassen, wenn es nicht schon geschehen ist. Schließlich will ich mir jetzt und heute ein brauchbares Auto kaufen und nicht von dem in der Vergangenheit gesagt wurde "er läuft und läuft und läuft und läuft und läuft....".
Umgekehrt, selbst wenn nun FIAT die besten Autos der Welt herstellt bleibt es vielerlorts bei Fehler in allen Teilen oder Für Italiener ausreichende Technik. Die Zulassungszahlen in Deutschland sprechen doch eine eindeutige Sprache und es ist doch verwunderlich das andere Marken aus diesem Land eher Kultstatus genießen.


Kurz, man kann aus jedem Kochtopf einen Pisspott machen, aber aus keinem Pisspott einen Kochtopf.

Das Leben ist in meinen Augen zu kurz, um sich einen Makel auf Lebenszeit zuzulegen, da pfeif ich auch auf Akzeptanz und Toleranz, Hauptsache, ich fühle mich selber in meiner Feinstrumpfhose wohl und erfreue mich öffentlich an anderen Dingen.
Gruß Placebo
 
Hallo Erwin,

ich glaube nicht, dass ein stimmiges Outfit beim Strumpfhosenkauf eine positive Einstellung beim Gegenüber erzeugt, da schon eher ein stimmiges Portemonnaie.
In meinen Augen nutzen aber auch Briefe an Hersteller und Händler von Feinstrumpfwaren nichts.

Sicher, es schadet nichts aber für mich ist das wie eine Dienstaufsichtsbeschwerde bei einem Amt:
formlos-fristlos-fruchtlos

Ich bin mir sicher, dass Deinen Adressaten bekannt ist, es gibt eine überschaubare Zahl von Männern, die ihre Produkte anziehen. Für die brauchen sie nichts zu ändern, die tun es auch so, vielleicht ist es ja der Reiz des "Verbotenen" wie bei AJR, die die Hersteller in ihrer Auffassung bestätigt.

Sollen sie nun Herrengrößen aufdrucken, obwohl jeder Mann seine Damengröße bei Strumpfhosen kennt? Reicht übrigens das Raster aus Körpergröße und -gewicht nicht aus?

Ich weiß auch nicht, ob es ein oder der Erfolg ist wenn
Aldi-Süd beschreibt z.B. seine Strumpfhosen seit meiner Mail im Angebotsprospekt nur noch ohne Geschlechtsangabe, leider steht aber auf der direkten Verpackung noch immer Damenstrumpfhose.
Wird das vielleicht möglich geweckte Interesse, dass durch eine Anzeige bei einem Mann, der mit Strumpfhosen noch nichts am Hut hatte oder den Begriff mit Frauen und Mädchen verbindet, nicht schon wieder beim Anblick des Wortes Damenstrumpfhose im Geschäft wieder auf "0" gesetzt?
Ob es nun der Teilerfolg von Dir ist lasse ich mal im Raum stehen, aber Aldi-Nord trennt doch weiterhin nach Männlein und Weiblein.

Kurz, die Hersteller sind gar nicht an Toleranz und Akzeptanz für Männer in Strumpfhosen interessiert, ich denke ihnen macht das Abkehren der weiblichen Welt von ihren Produkten mehr Kopfzerbrechen.

Auch bin ich mir sicher, dass die Hersteller den Markt genau beobachten und ihnen Recht gegeben wird. Selbst als es die vielbejubelte "Levee Woman" es vereinzelt in die Ladenregale gebracht hat gab es keinen Run und die "echten" Damenmodelle verstaubten. Nein, gerade diese "Unisexstrumpfhose" verstaubte und die anderen Hersteller haben sich auf die Schulter geklopft dass sie nicht auch auf diesen Zug aufgesprungen sind. Hätte diese Strumpfhose den kommerziellen Erfolg gehabt hätten die anderen Hersteller sicher darauf regagiert. So bleibt nur "hätte, hätte - Fahrradkette". So möchte ich behaupten, die fehlende Toleranz und Akzeptanz schert Hersteller und Handel einen feuchten Kehricht.


Wie haben eigentlich Hersteller und Handel auf Deine Schreiben reagiert?
Haben sie Dir gedankt dass Du sie auf eine Marktlücke aufmerksam gemacht hast denn mit deren Unterstützung durch Vepackungsumstellung wird es mehr Akzeptanz und Toleranz für den Mann in Feinstrumpfhosen geben, so dass es für beide Seiten eine "Win-Win-Stituation" gibt?

Haben sie darauf geantwortet nach dem Motto wir wissen, dass es Männer gibt, die auch unsere Produkte kaufen und tragen, wir beobachten weiter und bis zu einer Entscheidung unsererseits irgendwann mal wünschen wir Ihnen viel Spaß mit unseren bisher angebotenen Produkten?

Wieder mal so einer und Dein Schreiben zum Papierkorb gegeben?



Auch die Aktion "Kauft Leute kauft" sehe ich mit einer gewissen Skepis. Woher soll Bader wissen, dass sie nun einen möglichen Zeitgeist getroffen haben wenn die Umsatzzahlen steigen. Abgesehen von der Tatsache, dass Feinkniestrümpfe doch in einem Strumpfhosenforum nicht hoch im Kurs stehen (siehe die Anzahl der Bilder mit erkennbaren Feinkniestrümpfen hier in der Galerie), woran soll der Versandhändler erkennen, dass nun auch Männer davon begeistert sind?
Männlicher Vorname? Selbst bei einem verheitateten Mann mit 10 Töchtern steht in aller Regel der Vorname des Mannes als "Familienoberhaupt" im Telefonbuch.
Was ist, wenn Papa die Mutti überzeugt hat ihm diese Feinkniestrümpfe zu bestellen und Mutti ist dort Kunde? Wird sie nun einen neuen Kunden dort anmelden damit die Leute bei Bader sehen dass Papi nun auch deren Feinkniestrümpfe erwerben und tragen möchte?
Wenn Mami dort einen Herrenanzug in einer kleineren Größe und Krawatten bestellt kommen die bei Bader auf die Idee dass die Sachen nun für Mami sind?

OK, viel Raum zu Spekulationen, aber eins scheint Tatsache zu sein: Diese Strümpfe für Mann und Frau sind wieder aus dem Angebot verschwunden, sicher nicht weil die Produktion die Nachfrage über den Handel nicht befriedigen konnte.


Gruß Placebo
 
Hallo Krabat,

eigentlich möchte ich behaupten, es gibt keinen grundlegenden Wertewandel in der Gesellschaft, sondern vieles wird nur übertüncht und bricht bei Bedarf immer wieder durch.

Ob es alle Deutschen geglaubt haben, dass das Weltjudentum der Untergang der Menscheit sei und daher mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden muß, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls hat so gut wie keiner dagegen aus Eigennutz und Eigenschutz seine Stimme dagegen erhoben sondern aktiv und passiv mitgemacht.

Als dieser Spuk vorbei war gab es eine Teilung. Die einen wurden zu den besten Demokraten mit der besten freiheitlichen Verfassung, die anderen wurden zu den glühensten Verfechter der Lehren von Marx und Engels. Das Motto hieß unter anderem "Von der Sowjetunion lernen heisst Siegen lernen", komischerweise kenne ich keinen Ostdeutschen, der seine erste Fremdsprache richtig verinnerlicht hat.

Es wurde hüben wie drüben so vieles unterm Tisch gekehrt, im Westen hatten die Amis es besser verstanden, mit Marshallplan die Leute für Jeans und koffeinhaltige Limonade zu begeistern. Die Sprache wurde aufgesogen und heute kommt man ohne Anglizismen nicht mehr in der deutschen Sprache weiter. Man war auch aus Seiten der USA nicht daran interessiert deutsche Machenschaften in der Vergangenheit aufzudecken, die Entnazifizierung war mehr als mangelhaft wenn das große Geschäft winkte (jetzt habe ich mich selber ertappt, denn zuerst habe ich "Buisiness" geschrieben). Sätze wie "so etwas hätte es beim Adolf nicht gegeben" wurden überhört, wenn nicht sogar zustimmend genickt wurde.

Gut, die 68-Bewegung hat im Westen einiges der Amerikaner aufgedeckt und auf einmal war englischprachige Musik keine "Hottentottenmusik" und Männer mit längerem Haar waren keine Gammler mehr. Aber die Nylonstrumpfwaren am Mann haben diesen Sprung nicht geschafft (mal eingefügt, um nicht ganz von dem Forum wegzukommen).

Sicher, die Zeiten haben sich geändert, aus den glühenden Verehrern des Sozialismus sind auch lupenreine Demokraten geworden, die die nun gewonnende Meinungsfreiheit dazu nutzen, in Urlaubsforen sich über die Russen zu beschweren.

Es liegt in der Natur der Menscheit, die Schwäche des anderen in seine eigene Stärke umzumünzen, und wenn es nur seine Schwäche als Mann für Feinstrumpfhosen ist.

Ist es alleine mit der eigenen Stärke nicht weit, schließt man sich mit anderen zusammen. So können übertünchte Strukturen wieder mehr oder minder schamlos aufbrechen. Der Mensch sucht hat den Schutz in der Gemeinschaft. Steckt man einen glühenden AfD-Verfechter alleine in ein Asylantenheim, was der dort alles versprechen wird, kaum ist er wieder unter Gleichgesinnten gilt der Politikergrundsatz, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.
Ich denke, der Herdentrieb läßt sogar manche Probleme "temporär" vergessen. Ein Mann in Feinstrumpfhosen auf einer Pegida-Veranstaltung wird als gern gesehener Mitbrüller akzeptiert und als Mitglied in der Teilnehmerzahl begrüsst, das bedeutet aber nicht dass seine Beinbekleidung akzeptiert wird, ist im diesem Moment nicht wichtig, das kommt vielleicht später dran.

Deshalb glaube ich nicht an einen Wertewandel bei den Menschen. Es war immer ein Streben nach Macht, die Gier nach Geltung und Einfluß, selbst bei den alten Römern. Man kann was von oben anordnen, man erreicht aber in den seltensten Fälle das Gehirn, das arbeitet alleine mal besser, mal schlechter für den, der es besitzt. Und wenn da für einen Mann in Feinstrumpfhosen kein Platz ist wird man den dort nicht unterbekommen, schon alleine weil kein Mensch sich und den anderen die Schwäche zugeben kann oder will, er hat etwas Falsches geglaubt.


Jetzt fällt mir doch noch ein vollzogener Wertewandel ein. So schön, praktisch und gesundheitsfördernd sowie als Meilenstein seiner persönlichen Entwicklung er es findet, ein Mann trägt heutzutage keinen Bart wie Charlie Chaplin, der in seiner Zeit Nachahmer fand. Vermutlich aus denselben Gründen, warum Männer keine Strumpfwaren öffentlich tragen, die nur für Frauen entwickelt und nur an diesen akzeptiert wird. Es fehlt die Akzeptanz und Toleranz, weil man schnell in eine negative Ecke gestellt wird, auch wenn es damals Mode war so wie angeblich die Strumpfhosen, mit der schon vor Jahrhunderten Männer rumliefen.


Gruß Placebo
 
Hallo Paule,


was macht ein Beamter, wenn er keine Lust oder Ahnung hat, einen Vorgang zu bearbeiten? Er fordert weitere Belege, Dokumente und Beglaubigungen an. Sei mir nicht böse, aber das kam mir spontan in den Kopf und ich musste schmunzeln, als ich Deine Aussage
Das bedürfte erstmal einer statistischen Erhebung.
las.

Mir gefällt aber, dass Du die Vergleichbarbeit von Homosexualität und Nylonfetischismus relativierst. Ich stimme Dir zu, dass wohl keine Frau einen homosexuellen Partner sucht, aber sucht sie sich einen Partner, wo es zwangsweise eine "Nebenbuhlerin" gibt. So wie es für einen Mann, der eine alleinerziehende Mutter kennenlernt, klar sein muß, die Frau gibt es nur in Doppelpack Mutter-Kind steht für eine Frau die Frage im Raum, welche Rolle sie in der neuen Dreiecksbeziehung Frau-Mann-Strumpfhosen spielen darf.


Zugegeben, meine Aussagen beruhen auf der These, dass die Beziehung Mann-Strumpfhose erotisch/sexueller Natur ist, aber das Umfrageergebnis an anderer Stelle hier im Forum gibt ja einen eindezutigen Trend an, vielleicht lässt Du es als "statistische Erhebung" durchgehen ;-)


Gut, ein Mann kann seine neue Flamme überzeugen, er ist der Vorreiter eines neuen Modetrends (nur keiner kennt ihn bisher keiner), er trägt die Strumpfhosen nur, um nicht zu erfrieren oder dass seine Beine nicht ermüden bzw. seine Krampfadern platzen, kann er vielleicht überzeugen, dass es normal ist als Mann Damenstrumpfhosen zu tragen und sie die absolute Nr. 1 ist und es vor allem in der Sexualität keine Nr. 2 gibt.

Wenn ein Mann seiner neuen Flamme zugibt, er will durch seine Strumpfhosen seine weibliche Seite ausleben fängt es an komplizierter zu werden, denn eigenlich wollte sich die Frau ja auf einen Mann einlassen.
Aber der letzten Frau wird klar, wo der Hase läuft, wenn er die Frau nach großem Gebettel "überzeugt" hat eine Strumpfhose anzuziehen/anzulassen und wenn es ans "Eingemachte" geht er sich dabei auch noch in Strumpfhosen präsentiert. Wenn das Vorspiel nur noch aus Nylon besteht wird wohl der letzten Frau kar, dass sie bei dem Spiel nicht die Hauptrolle spielt.
Gar nicht daran zu denken, wenn Strapse oder Pumps ins Spiel kommen, denn dann wird jedes "vernünftige" Argument ausgehebelt und die Frau fragt sich nach ihrer Rolle in der Sexualität und vor allem in der Beziehung.

Da ja auf jeden Pott ein Deckel passt wird es sich auch Beziehungen finden, wo dies als "normal" angesehen sind. Gerne wird dies auch hier im Forum zur Schau getragen, aber wir wissen nicht, was wirklich dahintersteckt, zu Beispiel Routine oder die Gewohnheit. Sicher gibt es auch wirtschaftliche Aspekte oder sonstige Abghängigkeiten, aber das will man ja nicht zugeben.



Von der Paarbeziehung nun raus in die Gesellschaft. Du hast ja einige Berufe aufgelistet, wo es nicht empfehlenswert ist als Mann in Feinstrumpfhosen aufzutauchen. Ich würde es auf fast alle Berufszweige ausdehnen. Bei Berufen mit Kundenkontakt und Öffentlichkeitswirkung wird kein Chef/Unternehmer sich gerne fragen lassen ob er noch mehr so komische Exemplare auf Lager hat wie den einen Mitarbeiter in Damenstrumpfhosen, spätestens wenn dabei noch ein Geschäft geplatzt und die Konkurrenz das Lachen hat ist hält sich sein Verständnis für diesen Mitarbeiter doch sehr stark in Grenzen.

Aber auch im Büro ohne Kundenkontakt ist die Welt nicht Friede-Freude-Eierkuchen, denn wenn es gibt so gut keine Bürowelt ohne Hierachien, sei es die offiziellen oder auch die versteckten. Jeder Mensch hat das Streben nach oben zu gelangen, zumindest im Portemonnaie. Mag die offen sichtbare Strumpfhose bei einer Frau ein Karrierebeschleuniger sein, ich kann mir das bei einem Mann beim besten Willen nicht vorstellen.
Selbst wenn die männlichen Kollegen den Mann in Strumpfhosen für seine Offenheit und Mut loben, wer gibt die Garantie, dass bei dem nächsten besser bezahlten Posten hintenrum die Frage gestellt wird, soll auf diesen Posten ein Clown oder jemand, der mit beiden Beinen auf dem Boden bzw. in der Realität steht.

Ferner gibt es ja neben den offiziellen Hierachien noch die unsichtbare Hackordnung. Wenn es um Mobbing geht, denn da ist der Mann in Damenstrumpfhosen so alleine wie der Torwart beim Elfmeter.

Mir fällt eigentlich jedenfalls spontan keine Berufsgruppe ein, wo ein Mann in Damenstrumpfhosen ohne Schaden/Nachteile hinausgehen kann.


Vom Beruf zum sonstigen gesellschaftlichen Leben.
Auch beim Treppenhaustratsch oder in ländlichen Dorfgemeinschaften ist der Mann in Feinstrumpfhosen gerne der Motor für Gesprächsthemen, und wenn es nur dazu dient, von seinen eigenen Defiziten abzulenken.

Wenn noch hinzukommt, dass jemand gehört hat von jemanden, der es auch gehört hat, der es wiederum von jemanden mitbekommen hat der gerade im Nachbarort war, der wiederum den Friseur kennt, der es auch beobachtet hat, es macht schnell die Runde, wenn es einen Mann in der näheren Umgebung in Damenstrumpfhosen gibt. So etwas macht auch keinen Halt in anonymen Wohnmaschinen, wo selten mitbekommen wird, dass der Nachbar schon vor 6 Monaten gestorben ist.

Schlimm wird es, wenn es ein noch ein Gerücht gibt, ein Mann soll in der Gegend zum Beispiel Schulkinder angesprochen haben wird doch schnell auf den Mann in Feinstrumpfhosen geschielt, man kann ja nicht wissen... aber man kann sich ja vorstellen... wenn bei dem nicht nur die eine Schraube locker ist...

Das Dumme ist nur, der betroffene Strumpfhosenfreund kriegt in aller Regel nicht mit, was über beziehungsweise hinter seinem Rücken getratscht wird und er vielleicht noch Schuld ist das gestern eine Katze auf der Straße überfahren worden ist. Kommt er doch noch dahinter und spricht die Leute darauf an und kann vielleicht seine "Unschuld" beweisen wir ihm in aller Regel nicht bestätigt, dass sein Gegeüber einem Tratsch aufgesessen ist, es wird ins Gegenteil verdreht, wer sicht verteidigt kagt sich an.
Auf alle Fälle ist aber unvorhersehbarer Erkärundgsbedarf und Öffnung seiner Persönlichkeit erforderlich. Ob dies von dem Gegenüber verstanden wird steht auf einem anderen Blatt Papier.


Gehen wir aber noch einen Schritt weiter, denn meistens werden die unmittelbaren Angehörigen mit hinein gezogen. Wenn es in der Schule bekannt wird Dein Papa trägt Damenstrumpfhosen denke ich nicht dass durch diesen Umstand ein Kind zur Nummer 1 in der Klasse befördert wird. Es kann auch sein, dass ein Kind zwischen dem Status in der Klasse und der Loyalität gegenüber dem Elternteil hin- und hergerissen ist und somit zu Hause erklärt, in der Schule ist alles in Ordnung und Papa daraufhin hier postet, alle in meinem Umfeld wissen dass ich Feinstrumpfhosen trage und finden das gut, macht das auch, traut Euch. Im Endeffekt bleibt das Kind der Verlierer, das ist nicht die Aufgabe der Eltern.


Aber Paule, ich würde mich wirklich darüber freuen zu erfahren wie das Gespräch mit der Kollegin weiter verlaufen ist. Hast Du eine Stellungnahme dazu abgegen, oder ein "Outing" Deiner Person? Oder hättest Du wie ich auch die Sache nach aussen unbeteiligt zur Kenntnis genommen (aber hier ohne das Wissen der Beteiligten hier eingestellt)?

Bevor ich wieder an die Grenze der Threads mit seinem Wortlimit stoße mach ich mal zu der Antwort an Dich einen Punkt.

Ich freue mich schon auf Deine Antwort.

Gruß Placebo
 
Zuletzt bearbeitet:
@placebo: könntest Du mal zusammenfassen, auf was Du hinaus willst? Mir kreist der Helm, wenn ich Deine "Sonntagspredigten" bzw. "Dozentenvorlesungen" lese. Verzeih, aber ich hätte es gerne etwas persönlicher. Hier im Forum kann Mann sich das leisten....
 
Hallo Placebo,

es ist heftig viel Text, und man kann diesen Umstand angreifen oder es bei Desinteresse einfach nicht lesen. Aber ich habe es gelesen und möchte auch öffentlich für die klugen Worte danken.
Was kann man daraus lernen? Gaukelt Euch keien heile Welt vor, verschließt nicht die Augen vor der Realität.
Das Forum wird nicht torpediert, wenn man aufhört, im Wolkenkuckucksheim zu leben. Es ist noch immer schön, sich unter Gleichgesinnten auszutauschen, auch ohne sich mit Geschichten zu überbieten, wie offen man seine FSH trägt und wie normal das doch von allen in der Welt gesehen wird.
 
Arg gekürztes "Management Summary" für alle, denen die Lust oder die Zeit fehlt, sich mit Placebos Thesen im Detail auseinanderzusetzen, oder die Schwierigkeiten mit dem sinnerfassenden Lesen längerer Texte haben:


These Tommy: Es sind Äußerlichkeiten, an die sich Menschen erinnern.
Antwort Placebo: Sobald das Image einmal nachhaltig beschädigt wird, gibt es keinen Weg mehr zurück.

These Erwin: Durch persönlichen Aktionismus erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass sich etwas ändert.
Antwort Placebo: Der Versuch gegen die Mechanismen der Marktwirtschaft anstinken zu wollen, ist verlorene Liebesmüh.

These Krabat: Die Liberalen werden immer liberaler und die Nationalen immer nationaler.
Antwort Placebo: Die eigentliche Triebfeder der Menschen ist im Grunde immer dieselbe, nämlich ein Streben nach Macht und die Gier nach Geltung und Einfluß.

These Paule: Im privaten und beruflichen Umfeld gibt es durchaus Konstellationen, die Männern ein offenes Tragen von Feinstrumpfware ermöglichen.
Antwort Placebo: Es mag Einzelfälle geben, wo das möglich ist. Ein genereller Freibrief ist damit aber nirgendwo ableitbar.


Es kann sein, dass Obiges nicht ganz das trifft, was die beteiligten Personen ausdrücken wollten. Die Botschaft passiert aber bekanntlich immer beim Empfänger. Ich selbst neige dazu Placebo bei den meisten seiner Thesen Recht zu geben.
 
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