Strumpfhosen offen sichtbar tragen- Wer hat Tipps?

An den verschiedenen Reaktionen auf dieses Thema kann man wieder mal so schön sehen, wie verschieden Menschen sind. Ich bin schon lang in den verschiedensten Outfits unterwegs. Mein Tipp ist, wenn man was möchte, sich aber nicht traut, versuche, mit jemandem in Kontakt zu kommen, mit dem Du Dich aussprechen kannst und dann auch die ersten Schritte machen kannst.
Ich habe schon einige Menschen bei diesen Schritten begleitet, am meisten steht man sich selbst im Weg. Ging mir in jüngeren Jahren genauso. Als ich mit Ballett anfing, ich war 42ig, und plötzlich enge Kleidung tragen sollte - war nicht leicht. Aber meine Lehrerin hatte Geduld, viel Geduld.
Da war der erste Schritt getan und ich habe gelernt mich zu akzeptieren.
Badeanzug, Strumpfhosen, Röcke - wenn ich heute darauf Lust habe - warum nicht. Identifizieren tue ich mich aber immer als Mann.
 
Der wichtigste Punkt in meinen Augen ist, dass Du Dich in dem Outfit - egal was Du kombinierst - wohl fühlen musst. Menschen sind Raubtiere und riechen Angst. Je wohler Du Dich fühlst, desto selbstsicherer trittst Du auf und desto weniger wird Dein Outfit Beachtung finden. Wie hier schon geschrieben empfehle ich - gerade zum Herbst - mit blickdichten Modellen anzufangen.

Hochtransparent und glänzend wirst Du Dich bei den ersten Ausflügen ins Café sicher nicht wohl fühlen und entsprechend Unsicherheit ausstrahlen. Wahrscheinlich schaust Du Dich sogar noch ständig um, ob Dich jemand beobachtet. Und wenn Du dann wie ein gehetzter Hase durch die Stadt läufst, ziehst Du allein durch dein Verhalten die Blicke auf Dich, nicht wegen des Outfits ... nein, nein - so würde das nichts werden.

Das heißt nicht, dass Du nicht auf Dauer dahinkommen kannst, wenn Du es möchtest. Aber gerade am Anfang ist das ganze so eine große Kopfsache, da sollte man sich selbst wohl fühlen.
 
Die Strumpfhose offen tragen in der Öffentlichkeit.
Da habe ich schon lange kein Problem mehr mit. Zum einkaufen und auch zum Stadtbummel immer gerne. Dazu trage ich zu kurzer Hose und offenen Schuhen gern eine hautfarbene 15 Den Strumpfhose. Mein Favorit ist da die Nur Die Transparent in der Farbe Bronze. Dabei achte ich natürlich auch auf die Reaktion der Leute, und nach meinen Beobachtungen guckt da kaum einer hin. Eine saubere Beinenthaarung versteht sich natürlich von selbst. DSC00009.JPG
 
Vielen Dank für Deinen Hinweis auf den Thread Rausgehen in eindeutig sichtbaren Strumpfhosen. Ich denke Beiträge wie "Ist doch kein Problem", "Mache ich schon lange", "Ist doch nichts dabei" etc. sind keine echten Tipps für jemanden, der Hemmungen hat, das erste Mal offen sichtbar Strumpfhosen zu tragen.

Es bleibt m.E. dabei: Wann der Zeitpunkt gekommen ist, muss jeder selbst entscheiden. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird er es tun, so und in dem Aufzug, wie er das für richtig hält.
 
Normalerweise mache ich das nicht, aber es gab schon so Ausnahmen.

Da ich jahrelang in der Gothic-Szene unterwegs war, wo ja sehr viele Dinge deutlich offener sind, konnte ich das gut machen.

Angefangen hat es, daß ich manchmal Strumpfhosen über den Oberkörper unter ein T-Shirt angezogen hatte. Natürlich mit Loch im Schritt und an den Fußenden für die Finger, aber daß es einfach an den Armen sichtbar war. Dann ein paar Löcher noch an den Armen reingerissen und schon war es ein Teil des Outfits.

Später wurde auch mal ein Kilt oder ein Bondage-Rock oder anderes angezogen und darunter deutlich sichtbar die schwarze Strumpfhose, meistens so zwischen 30 und 40 DEN. Das interessiert in der Szene eigentlich niemanden wirklich. Es ist da einfahch nichts Besonderes. Bei speziellen Nächten, hatte ich auch mal einen Nylon-Catsuit getragen und eine Nylonmaske über dem Kopf. Unten halt eine Hot-Pantunterhose und Springerstiefel, welche in der Szene ja auch normal sind.
 
Hallo Youngnylon,

ich bin jetzt eher der Fan von blickdichten Strumpfhosen (40 Den aufwärts). Bei mir und bei Frauen. Für manche sind das keine richtigen Strumpfhosen mehr. Vorteil hierbei: die Grenze von dem was man sich traut, liegt hier viel niedriger. Mich reizt der Kontrast von nackter Haut zu semitransparentem Stoff. Röcke, hohe Schuhe, Fußkettchen und lackierte Nägel und ähnliches an mir selber sind nicht mein Ding. Ist einfach nicht mein Geschmack. Soll aber nicht heißen, daß nicht jeder, dem es gefällt, es auch tragen soll. Eben jedem das Seine.

Ich trage wie Du „normale“ Männerkleidung. Dazu manchmal mit Strumpfhosen (immer blickdicht) kombiniert. Ob Radlerhosen, knielange Shorts oder normale Shorts. Mit hautfarbenen macht man hier nichts falsch. Beim Radfahren sind auch schwarze kein Ding. Beim Joggen trage ich unter einer kurzen (knielang) Hose immer eine schwarze, blickdichte SH. Ist man normal unterwegs, sind die Farben haut, grau, braun, blau oder schwarz nicht schlecht. Immer passend zum Rest der Klamotten. Aktuell habe ich Destroyed Jeans in Verbindung mit SH entdeckt. Durch das Loch in den Knien kann die SH jeder sehen. Sieht einfach top aus. Und umso größer der Kontrast, umso besser sieht es meiner Meinung aus (helle Jeans und dunkle SH). Eine schwarze SH passt hier immer. Die Farbe kann aber auch passend zum Oberteil gewählt werden. Für den Anfang kann man hier mit einer hautfarbenen beginnen oder zumindest in der Farbe der Jeans. Und durch die verschiedenen Größen der Löcher bei den einzelnen Jeans kann man beim Kauf selber auswählen, was man sich traut.

Gruß
PHose
 
Ich bin trage schon ab und zu Strumpfhosen in der Öffentlichkeit (meistens am See) wo halt nicht so viele Leute sind, ich würde mich aber auch mal trauen in der City. Ich möchte die Strumpfhose als ganz normales Kleidungsstück auch für den Mann zeigen :)
Freue mich von euren Erfahrungen zu hören !
Anziehen und gut ist
 
Bei mir war es halt ein langer Prozess. Ich bin eher ein introvertierter Typ, der nicht gleich mit dem größten Mut an die Sache rangegangen ist. Nachdem ich jetzt ein alter Sack bin, kann ich nach meinen Erfahrungen jedem nur raten auch schon in jungen Jahren seinen Leidenschaften nachzugehen.
Nylon habe ich eigentlich immer schon gerne getragen, sei es als Kniestrumpf unterm Anzug oder später eben auch immer mehr Strumpfhosen.
Nach dem "outing" bei bei meiner Frau überwog mehr und mehr die Normalität. Nun haben auch Freunde und Bekannte mich öfter mal in Shorts und Strumpfhose gesehen. Das gipfelte dann darin, dass ich ohne Strumpfhose kaum noch rausgegangen bin. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich derzeit als "freischaffender" kaum Termine außerhalb der eigenen Wände habe.
Aber zu Freunden, oder einkaufen geht's eigentlich nur noch in Strumpfhose und Shorts.
Gebt den Leuten was zu glotzen, das muss man als Mann in femininen Sachen eben aushalten. Ansonsten passiert: NIX.
Keiner hat mich je groß ausgelacht oder dumm angemacht oder ist übergriffig geworden.

Tipps für den Anfang:
- unauffällig anfangen mit "unsichtbaren" 8-10 den Modellen in mattem skintone. Keine hochglänzenden Strumpfhosen. Lieber Sneaker oder Chucks als feminine Schuhe tragen.

oder

- dunkle 80-100 den blickdichte Tights unter Shorts tragen, das fällt zwar sofort ins Auge, wird aber mehr als Sportkleidung durchgehen.
 
Gerade im Winter sind 100 DEN nicht so auffällig wie eine hochtransparente, fast unsichtbare Strumpfhose - also volle Unterstützung für die Empfehlung von Tights :cool:

Obwohl ich inzwischen schon für meine Outfits bekannt bin, gibt es doch auch bei mir ab und zu noch Zweifel.
Was Schuhe angeht z.B. habe ich selber gerade wieder einen Struggle durchgemacht. Doc Martens sind ja ursprünglich Arbeitsschuhe, die zu meiner Sturm und Drang Zeit eher von Punks auf Festivals getragen wurden.

Heute tragen sooo viele Mädels die Schuhe zu feinen Strumpfhosen, dass sie schon fast "feminisiert" wurden. Ich mag die Schuhe und habe mir letztens beim Black Friday auch ein Paar gegönnt. Mein Stiefsohn fragte direkt "Sind das nicht Frauenschuhe?". Also selbst ein ursprünglicher "Männer"schuh kann - wenn er von der Damenwelt geklaut wurde - als Damenschuh bei der jungen Generation ankommen ...
Ich habe ihn dann erstmal aufgeklärt, aber da zeigt sich doch, dass sich die Sicht auf und die Wirkung von der gleichen Mode über die Generationen ändert.

Nach einem inneren Kampf habe ich mich dann doch getraut, in dem folgenden Outfit auf der Arbeit aufzutauchen. Im Nachhinein war es mal wieder rein eine Kopfsache und alle Zweifel unbegründet!

Einfacher - um wieder zur eigentlichen Frage zurück zu kommen - finde ich dann Chucks, die sind zeitlos unisex ;)



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Na, Einigkeit herrscht hier darüber das die Strumpfhose an sich auch für den Mann gut tragbar ist. Für mich gehört da aber Immer ein kurzer Rock oder ein Kleid dazu und das öffentlich!
 
Heute tragen sooo viele Mädels die Schuhe zu feinen Strumpfhosen, dass sie schon fast "feminisiert" wurden. Ich mag die Schuhe und habe mir letztens beim Black Friday auch ein Paar gegönnt. Mein Stiefsohn fragte direkt "Sind das nicht Frauenschuhe?". Also selbst ein ursprünglicher "Männer"schuh kann - wenn er von der Damenwelt geklaut wurde - als Damenschuh bei der jungen Generation ankommen ...



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Das ist eine sehr interessante Beobachtung. Mode ist kurzlebig und die Zuordnung zu einem bestimmten Geschlecht oftmals auch. Skinny Jeans waren mal eindeutig den (jungen) Frauen zugeordnet. Gleiches gilt für die destroyed Jeans. Ebenefalls früher eine Domäne der Frauenwelt. Erst nach und nach auch für Männer tragbar.
Ich wäre allerdings sicher zu optimistisch, wenn ich diesen Gedanken auch auf Strumpfhosen ausweiten würde - aber wer weiss...

Übrigens: Der link landet leider in einer Sackgasse.

LG Matthias
 
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