Outen im ländlichen Gebiet!

Hallo Teka,

Deinen ganzen Beitrag, sehe ich genau so.

Ich selbst trage schon über 40 Jahren, überwiegend in der kälteren Jahreszeit, Strumpfhosen.
Und ich schäme mich nicht, zu sagen immer mit Socken. Außer mal bei blickdichten ab 60 Den.
Ich muß niemandem zeigen, daß ich Strumpfhosen trage. Daher weis es auch keiner auser meiner
Frau , meinen Kindern und meinem besten Freund.
Ich bin die ganzen Jahre damit gut gefahren, auch in unseren Ehe.

Wer mehr will, und das ganze ( menschliche, soziale und ländliche ) Umfeld stimmt, dem sei es gegönnt
Strumpfhosen öffenlich zu tragen. Machen wir uns aber nichts vor, so selbstverständlich wie manchmal
hier beschrieben ist es nicht. Für viele ist es immer noch ein Staunen, Kopfschütteln, bis nicht verstehen,
daß ein Mann Strumpfhosen trägt. Und solange wir Männer hier eine ( winzig ) kleine Gruppe sind, wird sich
auch in unserer Gesellschaft nichts zum possitiven ändern.
Ich wünsche trotzdem jedem Mann hier, den das seidene Garn in Besitz genommen hat, wohlfühlendes tragen
von Strumpfhosen.

Viele Männer wissen gar nicht was sie da vermissen.

l.g.
UPMAN
 
Auch ich bin im Erzgebirge beheimatet.Hier gilt,wers sieht okay,wer nicht,dem bind ichs nicht auf die Nase.Auf sachliche Fragen,gibts sachliche Antworten(Nur der fragt gut,der hören will).War aber schon in der DDR irgendwie ein Stück UNISEX das Ganze.
 
@teka: Und wo willst Du die Grenzen setzen? Ganz bestimmt immer Tarnsocken? Oder gar nicht mit FSH aus dem Haus? Ist doch jedem selbst überlassen, was er tragen will... Es gibt eben auch Leute, die sehen darin ein Bekleidungsstück ohne den "Erotikfaktor".

Ich sags immer gerne wieder, in meiner Jugendzeit wurde ich noch regelrecht angepöbelt wegen meiner langen Haare. Hätten wir die damals nicht getragen, dann wäre es heute noch so. Ich weiss nicht wieviele Male mir "Mädchen" oder "Schwuler" nachgerufen wurde, und das nur wegen langer Haare. Heute kräht kein Hahn mehr danach. Auch in dem kleinen Kaff, wo ich wohne.

Für mich besser wäre auf jeden Fall, wenn man ganz normal akzeptiert wird als Mann in Strumpfhose. Das passiert sicher nicht durchs tägliche verstecken.
 
Also von den Modefanatikern hier mal abgesehen, halte ich immer noch den Kick für das Hauptmotiv bei Männern, die mit sichtbaren Feinstrumpfhosen in der Öffentlichkeit rumhüpfen. Aber es ist schier unglaublich was man(n) so alles tut auf dieser Welt, um einen Kick zu erzielen. Achterbahnfahren, Fallschirmspringen, Apnoetauchen, Extremklettern, Autorennfahren,.... die Liste ist endlos. Es wird ja niemand geschädigt, wenn ein feinbestrumpfter Mann in der Öffentlichkeit auftaucht. Ich glaube nicht, dass ernsthaft Gefahr besteht, dass irgendwer dabei erblindet.

Es ist schon richtig, dass man seine Umwelt in Sippenhaftung nimmt, aber es gibt weit schlimmere Aktivitäten, wenn man von Belästigung der Umwelt spricht. Rauchen geschlossenen Räumen, Verzehr von stark riechenden Speisen in der U-Bahn, schwer Betrunkene, lautstarke Musik nach Mitternacht, etc., etc, ... All das scheint mir bedeutend problematischer, als männliche Stelzen in Feinstrumpfhosen in der Öffentlichkeit, und mit den sozialen Folgen muss sowieso jeder selbst zurecht kommen. Also was solls?
 
Es ist doch überall so, Fetischismus, Homosexuallität, Transvestismus, SM - alles geht, alles wird toleriert, aber sobald jemand damit kokettiert, stösst es übel auf.

@Teka: ich kann Dir nicht zustimmen. Kleidung ist für viele Menschen eine Plattform, mit deren Hilfe sie wichtige Merkmale ihrer Persönlichkeit ausdrücken können. Einzufordern, dass gewisse Normen doch bitte gewahrt bleiben sollen, damit niemand irritiert den Kopf schütteln muss, das halte ich für nicht zeitgemäß. Um nicht zu sagen konservativ. Es klingt für mich ein gewisser "Uniformgedanke" durch. Kreativität muss frei sein.

Ich bin durchaus der Meinung, dass es sich lohnt, das eigene Outfit so zu wählen, dass das Umfeld sich nicht angewidert abwenden muss. Das bedeutet für mich: wer sich geschmackvoll kleidet, kann nicht falsch liegen. Ob es sich dabei um jemanden handelt, der gekonnt Strumpfhosen mit einem ansonsten maskulinen Outfit kombiniert oder um jemanden aus der TV-Ecke, der sich wirklich einen schönen femininen Look erschaffen hat, ist dann doch völlig egal. Da schüttel ich eher noch den Kopf, wenn ich auf Arbeit Männer sehe, die zu ihrem gesellschaftlich wohlanerkannten Anzug geschmacklose Krawatten tragen.

Es ist zugegebenermaßen schwer für die meisten Männer, mit SH wirklich gut auszusehen. Insbesondere wenn der modische Gesichtspunkt und anatomische Gegebenheiten nicht ausreichend betrachtet werden (Wahl der passenden Schuhe, etc.). Insbesondere dürfte es für Männer Ü40 (zu denen ich auch bald gehöre - schluck - ja, ich schätze meine eigene Situation da auch sehr realistisch ein) schwierig sein, glaubhaft das Image des innovativen Mode-Narrs in Verbindung mit femininen Accessoires zu verkörpern. Das ganze aber pauschal als "unpassend" hinzustellen, finde ich völlig übertrieben. Es gibt definitiv Männer, zu deren Look SH gut passen. Ob man den metrosexuellen Look insgesamt mag oder nicht, das ist reine Geschmackssache.

Ich bin froh, dass es in dem Land, in dem wir leben, möglich ist, dem eigenen Ego in Form von Kleidung visuellen Ausdruck zu verschaffen. Es ist doch auch toll, wie die ganz jungen Leute immer wieder neues anbringen, wie eine Art Kultur daraus entsteht und wie auf diesem Wege Dinge, die vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen wären, soweit etabliert werden, dass sich zwar immer noch so macher Kopf dreht, dass aber niemand völlig die Fassung verlieren muss deswegen.

Achja: es wäre für mich noch interessant zu wissen, was Du an dieser Stelle mit "kokettiert" meinst. Das ist ja kein ganz einfacher Begriff (er kann je nach Kontext leicht voneinander abweichende unterschiedliche Bedeutungen haben). Wenn Du für mich auflösen könntest, welche Bedeutung er für Dich in Deinem Beitrag hat, würde ich mich freuen.

@teka: Und wo willst Du die Grenzen setzen? Ganz bestimmt immer Tarnsocken? Oder gar nicht mit FSH aus dem Haus? Ist doch jedem selbst überlassen, was er tragen will...
(...)
Für mich besser wäre auf jeden Fall, wenn man ganz normal akzeptiert wird als Mann in Strumpfhose. Das passiert sicher nicht durchs tägliche verstecken.

Da finde ich mich schon eher wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich öffentlich outet oder nicht!
Wir kennen die Bewohner des besagten Ortes nicht, kennen ihre Toleranzgrenzen etc. keineswegs.

LG
Gitte
 
Bei mir geht dies rasant weiter. Vor kurzen nur zuhause, nun laufe ich schon mit Minirock, FSH und Pumps durch die Stadt.
Natürlich nicht direkt die in der ich wohne. Ich kann nur sagen sich zu zeigen ist ein gutes Gefühl. Es bereitet mir sehr viel Spass. Wenn ich unterwegs bin möchte ich fast nicht mehr nach Hause.
Das spazieren ist einfach toll wenn der kühle Wind um die FSH weht. Das laufen in Pumps macht so oder so ein unglaublichen Spass.

Also fahre einfach ein paar KM und gut. Lebe dein Fetisch, es ist nichts schlimmes.
Gruß
luinylon66
 
Im ländlichen Gebiet getraue ich mir nur Feinstrumpfhosen anzuziehen, wenn es so entlegen ist, dass mich kein Mensch kennen kann. Aber auch das ist noch ein Risiko. Wenn ich dort wohnen würde, würde ich das nicht machen; denn dann ist man wirklich unten durch!
 
Der Beitrag reizt mich als "Landei" dann doch zu einer Antwort.

In dem Dorf, in dem ich lebe (ca. 2000 Einwohner) hat sich vor einiger Zeit eine Transsexuelle geoutet - wobei geoutet der falsche Ausdruck ist, denn da sie hier aufwuchs, haben viele bereits früh ihre feminine Art registriert. Sie lebt heute als Frau mit allem drum und dran und zu meinem eigenen Erstaunen stört sich niemand daran. Hier und da wird es mal erwähnt "Die war doch früher ein Mann", aber auch hier hat man Fernseh und Internet und sowas wie Transsexualität kennt man auch hier und man akzeptiert das.

Warum denke ich trotzdem, dass die Leute anders reagieren würden, wenn ich plötzlich in Shorts, Nylons und Ballerinas zum Bäcker gehen würde? Weil das klar als "Fetisch" erkennbar wäre. Man würde sehen, dass das nicht wie bei einer Transsexuellen eine Identitätsfrage ist, sondern etwas im weitesten Sinne "sexuelles". Und ich glaube dafür haben die Leute sehr sensible Antennen. Auf dem Land mehr noch als dort, wo man anonym in der Masse untergeht. Die Leute würden sich wohl fragen: "Warum hat jemand das Bedürfnis, das öffentlich zu zeigen?" Vielleicht gäbe es keine direkten Anfeindungen, aber ich vermute, manche würden sich denken: Wer so rumläuft, dem muss man auch noch mehr zutrauen. Und genau da sehe ich den Unterschied. Während Transsexuelle ähnliche wie Homosexuelle mittlerweile weitgehend problemlos in ihrem Anderssein akzeptiert werden, ist das bei öffentlich zur Schau getragenem Fetischismus zumindest auf dem Land noch nicht so und deshalb haben es Gelegenheitscrossdresser oder Männer, die nur ihre maskuline Garderobe sichtbar um Feinstrumpfhosen erweitern wollen am Ende sogar schwerer akzeptiert zu werde wie Menschen, die sich als Transsexuell outen und konsequent in das Outfit des anderen Geschlechts wechseln...
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum denke ich trotzdem, dass die Leute anders reagieren würden, wenn ich plötzlich in Shorts, Nylons und Ballerinas zum Bäcker gehen würde? Weil das klar als "Fetisch" erkennbar wäre. Man würde sehen, dass das nicht wie bei einer Transsexuellen eine Identitätsfrage ist, sondern etwas im weitesten Sinne "sexuelles". Und ich glaube dafür haben die Leute sehr sensible Antennen.

Ich kann dich insoweit beruhigen, als das im Millionendorf* nicht anders ist. Grad heut Mittag beim Bäcker hat sich eine Arbeitsrotte Brotzeit besorgt und als ich rein kam, gab es doch allerlei Geraune und Gepfeife. Aus den folgenden Bemerkungen konnte ich schließen, daß das alles Ossis mit schwerem Dialekt waren, die wohl zum ersten Mal in ihrem Leben eine Transe gesehen haben.

* Millionendorf deshalb, weil München zwar eine Großstadt ist, und zwar eine richtig große. Das Leben in den einzelnen Stadtteilen funktioniert aber im Wesentlichen nicht anders als auf dem Dorf.

Immerhin, der Jugo, der vor drei Jahren noch Eintrittskarten verkauft hat an Leute, die meine ersten Gehversuche als Frau in der Öffentlichkeit sehen wollten, überschlägt sich heute vor Hilfsbereitschaft. Vor ein paar Tagen hat der Postler ein Paket bei dem abgegeben und als ich es abholte hat der von meinem neuen weiblichen Vornamen erfahren.
 
"Ich werde meinen Kollegen fragen, ob er mir einen Kuli leiht. Obwohl der mir noch nie etwas geliehen hat.
Na klar, also wird er mir auch diesmal meinen Wunsch abschlagen. Weil er mir ja noch nie etwas
geliehen hat, werde ich ihn nicht fragen. Weder heute noch morgen. Der gibt ja nie was her..."



Ich lass das mal einfach so stehen, da kommt ja eh keine Antwort drauf... :)

SH__Fan
 
Es wird immer Dinge geben die sich nicht ändern lassen, bzw. ändern werden...
Man kann die Menschen nicht verdrehen wenn sie nicht wollen - und eigentlich will
das auch niemand !
Und so wird es dauerhaft keine komplette Toleranz für "Andersdenkende" oder "Andere" geben.
Oder glaubt ihr es würden sich "bald" Profifußballer zu ihrem Schwul sein bekennen...

Letztendlich hängt natürlich vieles vom sozialen Umfeld und dem Selbstbewußtsein des Einzelnen
ab, wie er mit einem "Outing" egal welcher Art umgeht !

Ich halte es situationsbedingt mit dem Tragen von Strumpfhosen und dem Umgang der Gesellschaft damit...

LG an die Gemeinschaft - Jürgen aus Wuppertal - heute in hautfarbener 15den FSH
 
Und sie dreht sich doch!
Es gibt immer eine Antwort, nur wollen viele sie nicht hören.
Alle wussten das es nicht funktionieren kann, bis jemand kam der es nicht wusste. Was soll ich sagen es funktioniert.
Ich für meinen Teil habe mich mehr oder weniger unfreiwillig in der Nachbarschaft geoutet. Passierte auf einer feucht fröhlichen Spontanparty und ich muss sagen, dass nach einigen ausgiebigen Unterhaltungen über das Thema FSH wieder Ruhe eingekehrt ist. Einige NachbarnInnen kennen mich zudem im Rock und finden es OK, oder haben sogar den Selbstversuch, mit unterschiedlichsten Ergebnissen, gewagt. Trotzdem werde ich in unserem Ort (2.054 Einwohner) nicht im Rock und FSH zum Bäcker gehen. Tarnsocken gibt es allerdings auch nicht.

RbG QCPi
 
ich trage schon immer strumpfhosen im sommer zu shorts und bei kaltem wetter strickstrumpfhosen zu bemudas oder damen 3/4hosen auch im garten habe ich oft shorts zu strumpfhosen an und in unserem dorf beim einkaufen hat mich noch nie einer angesprochen.ob die angst vor meiner frau haben wenn sie dabei ist?
 
Wo ist der Unterschied zwischen Dorf und Stadt ? Gibt es in einen Dorf kein TV , Zeitung usw laufen die nur in Trachten herum und wird man bei der Vorweihnachtszeit gezwungen Socken für den Basar zu stricken ? Egal wo man kann es bei einen Spaziergang nicht immer vermeiden auch gesehen zu werden ! Die Tolleranz ist aber auf dem Land sowie in der Stadt genauso ! MfG Günter
 
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