hallo Strumpfelstilzli
du schneidest hier ein leidiges thema an das mich auch immer wieder stört.
nähmlich die unkorrekte bekleidung im gastgewerbe.
so etwas ist ein absolutes no go und ausserdem wenn es wie ich annehme in der schweiz passiert ist auch ganz klar gegen das lebensmittelgesetz! also hätte die wirtin schon aus ihrem interesse das tragen von strumpfhosen durchsetzen müssen denn als chefin ist sie verantwortlich dafür!
korrekte bekleidung ist für mich:
eine bluse, einen rock nicht zu kurz in einem bistro kann es auch eine hose sein und entsprechende bestrumpfung und schuhe mit einem kleinen absatz. das servierschürzchen ist heute sicher nicht mehr aktuell wenn es auch durchaus praktisch ist.
man muss es sich einfach mal vorstellen das man hier gäste empfängt! da is es doch auch privat völlig klar das ich mich entsprechend kleide. und ausserdem sollte jede wirtin wissen das gut gekleidetes servierpersonal auch mehr umsatz bringt.
Kann Dein Empfinden weitgehend teilen. Den Unmut über das Erscheinungsbild der Bedienung sollte man allerdings diskret und höflich mitteilen oder sich nach einem anderen Lokal umsehen.
Aber die Zeiten sind vorbei. Was wir heute haben, ist nicht weniger als die gänzliche Abschaffung des Unterschiedes zwischen dem privaten und dem öffentlichen Raum. Die letzte Regel, die wir noch miteinander teilen, ist die der Tol(l)eranz und der "Selbstverwirklichung".
Ich nehme mich da allmählich als Exzentriker und Außenseiter wahr, denn wenn ich mal in ein Lokal gehe - aus bestimmten Gründen tue ich das zunehmend seltener - erwarte ich mehr als nur Kalorien, einen guten Wein und einen vollen Magen - nämlich ein ansprechendes Ambiente. Dazu gehört für mich - irgendwie peinlich, es überhaupt aussprechen zu müssen - selbstverständlich auch ein ansprechendes Auftreten des Servicepersonals.
War jüngst auf einer Konfirmation, die in einem Restaurant bewirtet wurde. Das Essen war ansprechend, die Räumlichkeit auch, die Bekleidung des Personals bereits unsäglich.
Mir persönlich macht das keinen Spaß, die Mehrheit hat sich schon lange entschieden, die "Natur" wird der Kultur vorgezogen, trotz aller Möglichkeiten, in seiner Wohnung, an Freizeitstätten wie Badeanstalt, eigener Wohnung, Garten und so weiter, seinen Bierbauch, die Schönheitsflecken oder sonstwas auszulüften, zieht die Allgemeinheit es vor, auch bei Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, bei Absolvierung der täglichen Arbeitszeit, möglichst viel "Natur" der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Das geht sehr weit über dezente Verhüllung des - vielleicht nicht mehr ganz so schönen Beines - mit einer Strumpfhose hinaus, es ist ein Verfall der öffentlichen Kultur schlechthin, in den Manieren, der Sprache und eben auch im Bekleidungsstil.
Ich finde das persönlich sehr schade, habe aber den Eindruck, dass es sich wohl nicht aufhalten lässt.
Mit netten Grüßen