Mich beschleicht aber immer mehr das Gefühl, dass doch einige - vielleicht sogar die Mehrheit hier im Forum - gar keine Feinstrumpfhosen tragen will sondern nur Damenstrumofhosen ...
Nun ja, davon gehe ich eigentlich schon lange aus. Man kann es dahingestellt lassen, ob es Damenstrumpfhosen oder Feinstrumpfhosen sein sollen, auf jeden Fall gibt es ausreichend viele Beiträge, die zumindest eine ausgeprägte sexuelle Motivation nahelegen. Anders kann ich mir die entspechenden Andeutungen über anschwellende Körperteile oder die Lust am Autofahren in Strumpfhose ohne Slip und Hose kaum erklären. Das Verbotene oder Verruchte wird vermutlich allenfalls den sogenannten Kick erhöhen, das folgere ich beispielsweise aus den Beiträgen, die ein provoziertes potentielles "Erwischtwerden" zum Inhalt haben.
Im Übrigen deutet die Einordnung als Fetisch auch auf sexuelle Motive hin, soweit unterstellt werden kann, dass der Begriff "Fetisch" eingermaßen korrekt verwendet wurde. Und außerdem gibt es immer wieder Beiträge, die Strumpfhosen als erotisierendes Accessoire für das Liebesspiel thematisieren. Aus all dem entnehme ich, dass durchaus nicht wenige Mitglieder dieses Forums schon aus solchen Gründen gar nicht sonderlich scharf sind auf explizite Herrenstrumpfhosen oder auch nur Unisexstrumpfhosen. Die oft genannten Argumente wie Preise, Verarbeitung und dergleichen dürften in etlichen Fällen eher vorgeschoben sein, selbst wenn sie im Einzelfall objektiv sachlich nicht unrichtig sind.
Es geht ganz sicher nicht um intellektuelle Herausforderungen, Sitten oder Moral, aber sehr wohl um unterschiedliche Arten des Umgangs mit Feinstrumpfhosen. Es liegt auf der Hand, dass eine transidente Person oder gar eine biologische Frau ein vollkommen anderes Verhältnis zu Damenkleidung und Strumpfhosen entwickelt als ein Mann, der am liebsten jeder Frau unter den Rock kriechen würde, wenn sie nur wenigstens Nylon trägt. Zwischen den Extremen ist natürlich viel Raum für unterschiedliche Ausprägungen und auch Veränderungen. So mag zum Beispiel tatsächlich die sexuell stimulierende Wirkung von Nylon bei vielen Männern im Laufe der Zeit einem reinen Wohlfühlfaktor weichen. Oder es entsteht eine schwer einzuordnende Mischung aus sexuellem Anreiz und Tragegefühl.
All dies unter einen einzigen Hut zu bringen, dürfte unmöglich sein, aber es gibt keinen Grund, deswegen betrübt zu sein. Ganz im Gegenteil, all diese verschiedenen Facetten bereichern doch die Diskussionen ungemein, auch wenn ich zugegeben manchmal seufzend vor dem Bildschirm sitze und denke "nicht schon wieder ...", aber das wird anderen mit meiner Sicht der Dinge ganz ähnlich ergehen.
Lieber Pantysilea, ich glaube dir durchaus, dass Feinstrumpfhosen für dich nichts weiter darstellen als ein bequemes, schönes und angenehmes Kledungsstück. Allerdings glaube ich auch, dass du mit dieser Haltung (und damit meine ich ausdrücklich nicht reine Lippenbekenntnisse) nicht unbedingt zu einer Mehrheit unter den Feinstrumpfhosenliebhabern gehörst.
Und damit zurück zum Thema dieses Threads. Bei all dieser Vielfalt in den Motiven der Adressaten, die offensichtlich alles andere als eine werbetechnisch wünschenswert homogene Gruppe darstellen: welche Werbebotschaft wollen wir denn da überhaupt an welche Zielgruppe transportieren?