Interessanter Artikel in der Welt, Erfahrungsbericht von Christian Seidel

http://christianseidel.de/

Film läuft am 31. Januar auf Arte, dazu gibt's ein Buch.

Allerdings hätte ich ihm das alles schon vorher sagen können. Interessant ist allerdings das mit dem niedrigen Testo-Spiegel; den hatte ich auch und mich hamse gleich in die Röhre geschoben. Muß ich bei der nächsten Kontrolluntersuchung am MPI mal ansprechen.
 
Da er vermutlich in den seltensten Fällen als Frau erkannt und angesehen wurde, wurde er auch nur seltenst wie eine Frau behandelt.
Die meiste Zeit wurde er wie ein Transvestit oder "Sonderling" behandelt. Das ist ein großer Unterschied.
Rock, Strümpfe, Schminke und Perücke machen noch lange keine Frau.

Auch wenn viel Richtiges und Nachvollziebares in dem Welt-Artikel steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie auch immer, das ist ein sehr interessanter Versuch, der uns viel über unsere Gesellschaft zeigt. Andererseits: Das ist kein Phänomen unserer Zeit. Die Rollenverteilung Mann-Frau, die sich u.a. in der Kleidung äußert und sich im "typisch männlichen" bzw. "typisch weiblichen" Verhalten sowie in der Körpersprache etc. niederschlägt, gibt es schon seit der Antike und sicher noch länger zurück. Wie es wohl umgekehrt laufen würde: Eine Frau lebt bewußt wie ein Mann, unter besonderer Betonung der maskulinen Attribute (analog zum Ansatz von Hr. Seidel, der sich bewußt "besonders weiblich" gab). Würde wohl weniger auffallen, zumindest kleidungstechnisch. Aber denken wir mal weiter: Was dem Herrn Seidel die lange blonde Perücke ist und die künstlichen Brüste, das könnte unserer Versuchsfrau die (rasierte) Halbglatze sein oder der (angeklebte) Bart.
 
Diese sorgsam gepflegten Unterschiede zwischen den Geschlechtern dürften aber von der überwiegenden Mehrzahl der Menschen durchaus gewollt sein, sonst hätten sie sich über all die Jahrtausende wohl nicht herausgebildet, bzw. erhalten und weiterentwickelt. An dem Spruch: "Die Männer wollen möglichst weibliche Frauen" und "Die Frauen möglichst maskuline Männer" wird schon was dran sein. Wenn nun Männer, bzw. Frauen diese ihnen vorgegebenen Rollenbilder verlassen, löst das zuerst einmal Irritierung und dann Diskriminierung aus, oder wollen wir Männer das da etwa wirklich?:

.... das könnte unserer Versuchsfrau die (rasierte) Halbglatze sein oder der (angeklebte) Bart.
 
Hallo AJR,

genau das wollte ich, ohne es explizit zu sagen, zum Ausdruck bringen. Die irritierte Reaktion der Frau unseres Protagonisten kann ich gut verstehen, ebenso wie die Reaktionen einiger unserer Frauen, über die wir hier im Forum immer wieder lesen. Das ändert aber nichts an meiner positiven Bewertung des Experiments an sich. Es bringt mich wieder mal zum Nachdenken über unsere Rollen.

LG Leonhard
 
Da er vermutlich in den seltensten Fällen als Frau erkannt und angesehen wurde, wurde er auch nur seltenst wie eine Frau behandelt.
Die meiste Zeit wurde er wie ein Transvestit oder "Sonderling" behandelt. Das ist ein großer Unterschied.
Rock, Strümpfe, Schminke und Perücke machen noch lange keine Frau...
Ich verlinke hier mal auf einen Beitrag mit Bild:
Selbstversuch : Ein Mann und seine absurde Neugier auf Nylons - Nachrichten Panorama - DIE WELT
Was sein Passing angeht braucht er sich überhaupt nicht verstecken. Sicher, es gäbe Optimierungspotential, aber wer weis warum gerade dieses Foto ausgesucht wurde.
Diese sorgsam gepflegten Unterschiede zwischen den Geschlechtern dürften aber von der überwiegenden Mehrzahl der Menschen durchaus gewollt sein, sonst hätten sie sich über all die Jahrtausende wohl nicht herausgebildet, bzw. erhalten und weiterentwickelt. An dem Spruch: "Die Männer wollen möglichst weibliche Frauen" und "Die Frauen möglichst maskuline Männer" wird schon was dran sein...
Das mag schon sein, nur lasse man uns Crossdressern die Freiheit, sich über diese Grenzen hinweg zu setzen. Dabei gibt es bei uns keine festen Stufen, sondern mehr fliessende Übergänge von nur Damenhose oder -schuhe bis hin zum Aussehen 100% en Femme. Wenn ich oben beschriebene Klischeebilder lese, ja, dann lösen wir mindestens Kopfschütteln aus.
...das könnte unserer Versuchsfrau die (rasierte) Halbglatze sein oder der (angeklebte) Bart.
Widerspricht auch der üblichen Sehgewohnheit, wie Frau auszusehen hat. Aber! Frau hat doch schon den kompleten Kleiderschrank des Mannes erobert, ohne daß Mann sich darüber groß aufregt. Konsequenterweise müsste die crossgedresste Frau sich für 100% en Homme dann von ihrer Haarpracht verabschieden und sich wirklich ein Bärtchen ankleben. Das käme auf einen Versuch an wie das dann aussieht.

K.M.
 
Ich verlinke hier mal auf einen Beitrag mit Bild:
Selbstversuch : Ein Mann und seine absurde Neugier auf Nylons - Nachrichten Panorama - DIE WELT
Was sein Passing angeht braucht er sich überhaupt nicht verstecken. Sicher, es gäbe Optimierungspotential, aber wer weis warum gerade dieses Foto ausgesucht wurde.K.M.

Tja die Nase... ich empfehle eine Schönheits-OP ;-)

Das mag schon sein, nur lasse man uns Crossdressern die Freiheit, sich über diese Grenzen hinweg zu setzen. Dabei gibt es bei uns keine festen Stufen, sondern mehr fliessende Übergänge von nur Damenhose oder -schuhe bis hin zum Aussehen 100% en Femme. Wenn ich oben beschriebene Klischeebilder lese, ja, dann lösen wir mindestens Kopfschütteln aus.K.M.

Ist kein Thema! Die Absicht der Crossdresser ist ja wohl eine völlig andere als die unseres lieben Herrn Seidel!

Widerspricht auch der üblichen Sehgewohnheit, wie Frau auszusehen hat. Aber! Frau hat doch schon den kompleten Kleiderschrank des Mannes erobert, ohne daß Mann sich darüber groß aufregt. Konsequenterweise müsste die crossgedresste Frau sich für 100% en Homme dann von ihrer Haarpracht verabschieden und sich wirklich ein Bärtchen ankleben. Das käme auf einen Versuch an wie das dann aussieht.
K.M.

100% Zustimmung!!
 
Das Experiment ist wirklich krass. Meine Frau hätte das nicht so lange mitgemacht (gut, meine Frau nicht einen Tag, aber auch tolerantere Ehefrauen mit Sicherheit nicht 18 Monate!). Und das kann auch nur jemand machen, der nicht abhängig Beschäftigt ist. Ich arbeite zwar nicht mit Publikumsverkehr, aber auch im Büro/Haus würde ich nicht lange so rumlaufen dürfen.
Mir gefällt an dem Bericht aber vor allem der Anfang und das Ende!
Begonnen hat es alles, weil der keinen Bock auf lange Unterhosen hatte und mal eine Nylonstrumpfhose ausprobieren wollte!
Jetzt lebt er wieder komplett aus Mann, aber Nylonstrumpfhosen trägt er weiterhin. Und das mit einer guten Begründung!!!
Vielen Dank für den Bericht und die positiven Kommentare zum Thema Strumpfhose für den Mann. Top!!
 
Ich verlinke hier mal auf einen Beitrag mit Bild:
Selbstversuch : Ein Mann und seine absurde Neugier auf Nylons - Nachrichten Panorama - DIE WELT
Was sein Passing angeht braucht er sich überhaupt nicht verstecken. Sicher, es gäbe Optimierungspotential, aber wer weis warum gerade dieses Foto ausgesucht wurde.

Ich finde es ja mutig und toll was er macht, aber mit Frausein hat das nicht das Geringste zu tun.
Vielleicht magst Du mal das Video ansehen, wie sehr er auffällt und definitiv nicht als Frau. Insofern wurde er auch nie wie eine Frau behandelt. Sondern wie ein Mann, der nicht mehr dem gewohnten Anblick entspricht, da er frauentypische Kleidung trägt, sich schminkt und einen Busen umgeschnallt hat.

Das Mann-Frau-Experiment - So lebte Christian Seidel als Christiane - YouTube
 
Ich denke, dieser Link ist in diesem Zusammenhang wirklich nicht uninteressant:

[video=youtube;Dt09hfllNc8]http://www.youtube.com/watch?v=Dt09hfllNc8&feature=player_detailpage[/video]

LG
Oliver
 
Christian Seidel im Schweizer Fernsehen

Schweizer Fernsehen - Aus Aeschbacher vom Donnerstag, 9.1.2014

[h=1]Christian Seidel[/h]fühlte sich als Mann nicht falsch. «Es war die Männerrolle, die mich nervte. Die stereotypen Geschlechterrollen.» Er, der diese jahrelang bis ins letzte Detail perfekt beherrscht, inszeniert und zelebriert hatte. Vor zwei Jahren beschloss er, diese für ihn beengende Frau-Mann-Welt aufzubrechen. Sein erster Tabubruch begann damit, sich in der Damenabteilung Nylonstrümpfe zu kaufen. Danach lebte er zwei Jahre lang als Christiane. Seidel lernte die Weiblichkeit des Mannes als Tabu kennen und immer wieder fragte er sich: Wozu müssen Männer und Frauen überhaupt voneinander unterschieden werden?

Christian Seidel - Aeschbacher - TV - SRF Player - Schweizer Radio und Fernsehen

Ich hoffe, ihr könnt diesen Beitrag auch in DE und OE sehen.
 
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