Frage an die Transvestiten, Beweggründe

Liebe Leute,
ich möchte meine Geganken dazu tun.
Ehrlich gesagt, ich fühle mich nicht wohl als Mann.
Wieviele tolle Kleidungsstücke gibt es für Frauen und für den Mann gibt es nur,wie soll ich es sagen,
Jutesack, ist natürlich übertrieben, aber nicht ganz abwegig.
Nun bin ich ein alter Sack, habe die schönsten Jahre meines Lebens gelebt und ein umsteuern wird meine Frau
sicher nicht verstehen.
Aber, eigendlich kann ich nicht klagen.
In meiner Sturm und Drangzeit hatte ich immer Freundinnen, die es in Ordnung fanden, das ich gerne feine Bestrumpfung trug.
Es gab aber keine High Heels in großen Größen, das hätte das Bild besser abgerundet und die Mädels damals hätten es sehr spaßig gefunden, ich in Mini mit Nylons und Heels und um den Block zu laufen.
Ich denke, das ist Heute nicht anders.

Gruß an Alle
Harry
 
Hi Pezi,

Ich kann deine Sehnsucht dich einfach mal in Ruhe ausprobieren zu wollen gut nachvollziehen.
Vielleicht hilft da eine sorgfältige Wahl der Gelegenheit und des Ortes mehr als das Wegschminken von Männlichkeit.
Ich muss da an die letzte Nylonline denken, oder an Tagen wie den CSD oder auch an Partys und Feste.
Oder auch an den Kreis von guter vertraute Freunde.
Aber ich gebe zu, solche Orte zu schaffen und Freunde zu finden und mit ihnen in ehrlichen authentischen Kontakt sein,
das ist natürlich beiweiten nicht so leicht wie zum Schminktopf zu greifen..
oder vielleicht doch?

bin mir nicht sicher, ob man beides vergleichen kann. Sich mit Gleichgesinnten zu treffen ist bestimmt eine tolle Sache sein. Wäre ich auch offen dafür.
Allerdings mir geht es da eher um etwas anderes. Nämlich wie kann ich die größte modische Freiheit für mich selbst erreichen, und das im Alltag, und zwar so, dass ich mich möglichst ungestört bewegen kann. Es geht auch darum, Grenzen zwischen den Geschlechtern auszuloten, die scheinbar existieren und die ich nicht wirklich nachvollziehen kann.
Meine Welt ,wenn ich sie mir formen könnte, hätte keine Grenze zwischen den Geschlechern. Jeder dürfte so wie er will. In anderen Ländern ist dieser Trend scheinbar schon etwas weiter, z.B. in Japan vom Hörensagen.

Ob das funktioniert?
Minirock anhaben und ungestört von Blicken sich bewegen wollen ist ein Widerspruch in sich.
Egal ob du dabei als Frau oder Mann erkennbar bist, wird ein Minirrock vermutlich immer Blicke auf sich ziehen.

Blicke wird er vermutlich immer auf sich ziehen, allerdings die Intensität ist unterschiedlich. Mann mit Schnauzbart und Minirock, die Leute kugeln sich die Hälse aus....

Das hinter deinen letzten Satz das "Peinlichkeit-Smilie" gesetzt ist, macht mich ein wenig traurig.
Dein Körper ist nun mal so wie er ist.
Deine markante Seite, ist bestimmt eine ebenso wertzuschätzende und attraktive Seite an dir, wie die Seite die dich zur Schminke greifen lässt.
Wer weiß ob du ohne sie je den Mut dazu gefunden hättest?
Pezi,nicht traurig sein. Das kam vielleicht etwas falsch rüber. Im Grunde bin ich mit meinem männlichen Körper/Gesicht sehr zufrieden, allerdings für diese Zwecke gibt es einige kleine Hindernisse, die mir evtl. einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Ich liebe es zu experimentieren, allerdings wenn es eben nicht gehen sollte aufgrund von irgendwelchen markanten Merkmalen, dann könnte ich eben nicht das erreichen, was ich gerne mal ausprobieren wollte....aber dann geht auch keine Welt unter.


Ich wüsste nicht warum nicht.
Klar, wenn du Lust hast probier dich und deine Möglichkeiten aus.
Ist letztendlich eine Form das Älterwerden zu genießen. ;)
Viel Spaß dabei.

Das Leben kann so schön sein. Und warum nicht einfach ausprobieren und machen, was man schon immer mal machen wollte.
viele Grüße
 
....Es geht auch darum, Grenzen zwischen den Geschlechtern auszuloten, die scheinbar existieren und die ich nicht wirklich nachvollziehen kann.
Meine Welt ,wenn ich sie mir formen könnte, hätte keine Grenze zwischen den Geschlechern. Jeder dürfte so wie er will. ...

Auch die Erweiterung und Aufhebung von Geschlechterrollen konkretisiert und verwirklicht sich letztendlich nicht in der Anonymität der Masse, sondern im Alltag von Beziehungen, Freundschaften, Bekanntschaften, Familien und dem nahen sozialen Umfeld.

.....Mann mit Schnauzbart und Minirock, die Leute kugeln sich die Hälse aus....

Ich nicht. Im Gegenteil.
Das ist auch immer eine Frage des Gesamtstylings und der vorhandenen oder fehlenden Authentizität.
Ich finde beispielsweise Knittedmesh in seinen Röcken immer absolut attraktiv und cool gekleidet.
Voll "stylisch" und da bin ich mit meiner Frau, den erwachsenen Töchtern und deren Freunden einer Meinung.
Während wir zugleich bei manch einen Mann, der auf Teufel komm raus "als Frau" rumläuft (wo dann bei den ein oder anderen letztendlich nichts wirklich zusammenpasst, oder die Schminke dick im Gesicht klebt und stinkt) doch eher den Kopf schütteln oder peinlich verhalten grinsen..... Auch die ein oder andere Frau, die über die weiche Blumenwiese stöckelt und stecken bleibt oder einen Rock trägt der ihre Figur nicht wirklich zuträglich ist, bekommt von uns schon mal ein "mitleidiges" Lächeln ab.
 
Auch die Erweiterung und Aufhebung von Geschlechterrollen konkretisiert und verwirklicht sich letztendlich nicht in der Anonymität der Masse, sondern im Alltag von Beziehungen, Freundschaften, Bekanntschaften, Familien und dem nahen sozialen Umfeld.



Letztendlich hast Du recht, aber ob ich jemals weiter gehen möchte, weiß ich noch nicht. Momentan ist es ein reines Ausprobieren aus Spaß an der Freude.
Und meine ersten Versuche und Tests in der Öffentlichkeit werde ich in jedem Fall in der Anonymität ausführen. Im Bekanntenkreis, das wäre dann ein nächster Schritt...vielleicht.
 
Keine Schleudertraumata sondern ...

...Blicke wird er vermutlich immer auf sich ziehen, allerdings die Intensität ist unterschiedlich. Mann mit Schnauzbart und Minirock, die Leute kugeln sich die Hälse aus...

Täusch Dich da nicht! Überwiegend stelle ich die Nicht-Reaktion fest. Man "ignoriert" es noch nicht mal, den "ignorieren" wäre aktive Nichtbeachtung. Wenige schauen direkt hin, Gekicher meist von jungen Mädels unter bis weit unter 20. Blöde Kommentare von jungen Burschen nur ab ca. 5 Mann Truppstärke aufwärts. Die, die es bemerken, da schauen die wenigsten direkt hin. Eher so aus dem Augenwinkel rausschielen bis zur Augapfelverrenkung. Und doch sehr viele sind einfach nur "blind".

Da du auch im Süden der Republik wohnst, komm dochmal zu einem Treffen im MUC. Im Dez werd ich (wieder mal versuchen) ein Treffen organisieren. Kann ja auch ein Bummel durch die Fußgängerzone vorweggehen. Denk Dir von dem Foto die Grobnetz weg, so war ich an einem warmen Tag draussen unterwegs und auch im Café.

Ja, Dez. ist nicht mehr so richtig Minirockzeit, aber kniekurze schöne Wollröcke mit gemusterten dicken FSH oder SH haben auch was an sich.

K.M. ... der die kleidungsmäßige Abgrenzung für sich aufgehoben hat ...
 
Täusch Dich da nicht! Überwiegend stelle ich die Nicht-Reaktion fest. Man "ignoriert" es noch nicht mal, den "ignorieren" wäre aktive Nichtbeachtung. Wenige schauen direkt hin, Gekicher meist von jungen Mädels unter bis weit unter 20. Blöde Kommentare von jungen Burschen nur ab ca. 5 Mann Truppstärke aufwärts. Die, die es bemerken, da schauen die wenigsten direkt hin. Eher so aus dem Augenwinkel rausschielen bis zur Augapfelverrenkung. Und doch sehr viele sind einfach nur "blind".

Da du auch im Süden der Republik wohnst, komm dochmal zu einem Treffen im MUC. Im Dez werd ich (wieder mal versuchen) ein Treffen organisieren. Kann ja auch ein Bummel durch die Fußgängerzone vorweggehen. Denk Dir von dem Foto die Grobnetz weg, so war ich an einem warmen Tag draussen unterwegs und auch im Café.

Ja, Dez. ist nicht mehr so richtig Minirockzeit, aber kniekurze schöne Wollröcke mit gemusterten dicken FSH oder SH haben auch was an sich.

K.M. ... der die kleidungsmäßige Abgrenzung für sich aufgehoben hat ...

Mutig mutig! und bewundernswert.

Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, dass Du in diesem Outfit die Blicke auf Dich ziehst, was nicht bedeuten muss, dass Dich die Leute angaffen. Wie Du eben schreibst, die schielenden Augen. Oder auch, dass die Leute Dir hinterherblicken, sobald Du vorbei bist.
Nicht dass unbedingt Ablehnung oder Abneigung im Spiel ist, sondern vielmehr Neugierde. Denn Fremdes und Ungewohntes erzeugt Neugierde. Und dann schaut man eben.
Da reicht es schon als Mann im langen Rock durch die Straßen zu gehen...was ich schon des öfteren gemacht habe...die Kontakte, die man dann schloß, waren immer sehr nett (mit ein paar kleinen Ausnahmen).
Aber dennoch, man sticht heraus...weil man ungewöhnlich ist...und das kann auch anstrengend werden, wenn man es mag, eher unauffällig sich zu bewegen.
 
Das sich "Trauen" ist so eine Sache, das unterliegt auch nach 3 Jahren Öffentlichkeit noch gewissen Schwankungen. Es ist aber ein großer Unterschied, ob man ständig Blickkontakt sucht und/oder auf Reaktionen wartet oder ob man(n) einfach seines Weges geht.
Und auffällig oder unauffällig, das ist auch von Lust und Laune abhängig. Schliesslich mach ich das in erster Linie für mich und nicht wie mich die Anderen wahrnehmen. Ich muß mich im Spiegel anschauen können.
 
Ich habe mit Rock draußen keine schlechten Erfahrungen gemacht,auch mal ein Ausruf:"Guck mal der hatn Rock!" oder Ähnliches. Nur einmal in einem Baumarkt hörte ich neben mir das Wort pervers,aber das hab ich nicht für voll genommen.Manche Zeitgenossenwissens halt nicht besser.Strumpfhose-hautfarben-gehört bei mir selbstverständlich dazu.
 
Täusch Dich da nicht! Überwiegend stelle ich die Nicht-Reaktion fest. Man "ignoriert" es noch nicht mal, den "ignorieren" wäre aktive Nichtbeachtung. Wenige schauen direkt hin, Gekicher meist von jungen Mädels unter bis weit unter 20. Blöde Kommentare von jungen Burschen nur ab ca. 5 Mann Truppstärke aufwärts. Die, die es bemerken, da schauen die wenigsten direkt hin. Eher so aus dem Augenwinkel rausschielen bis zur Augapfelverrenkung. Und doch sehr viele sind einfach nur "blind".

Da du auch im Süden der Republik wohnst, komm dochmal zu einem Treffen im MUC. Im Dez werd ich (wieder mal versuchen) ein Treffen organisieren. Kann ja auch ein Bummel durch die Fußgängerzone vorweggehen. Denk Dir von dem Foto die Grobnetz weg, so war ich an einem warmen Tag draussen unterwegs und auch im Café.

Ja, Dez. ist nicht mehr so richtig Minirockzeit, aber kniekurze schöne Wollröcke mit gemusterten dicken FSH oder SH haben auch was an sich.

K.M. ... der die kleidungsmäßige Abgrenzung für sich aufgehoben hat ...


Da ich ja auch oft mit Rock und Frauenkleidung unterwegs bin, kann ich Deiner Aussage nur zustimmen.
Wichtig ist das man die nötige Selbstsicherheit hat.
Wer zu dem zu 100 % steht was er tut, hat auch Andern gegenüber kaum Probleme.

Zum Thema ist es für mich Unterschied, ob ich jetzt Crossdresse, also normal als Mann Frauenkleidung targe, oder ob ich mich mehr zurecht mache, also als Transvestit mit Perrücke, Schminke usw.
Crossdressen tue ich, weil mir einfach Frauenkleidung viel besser gefällt als Männersachen, die Auswahl und die verschiedenenen Möglichlichleiten von Outfits, sind viel mehr als bei Männerkleidung. Ich mag es einfach und finde es super bequem.
Als Transvestit will ich das Frau sein leben, richtig gestylt, denke ich mich in eine Frau rein, gebe und bewege mich ganz anders, bin feminin und möglichst weiblich.
Das macht man auch nicht einfach so aus Zeitvertreib, sonder für mich ist das schon mehr als jetzt nur Frauensachen usw anzuziehen, ich möchte das Frau sein spüren.
Ich denke sowas hat man in sich, und das Verlangen beginnt schon in der Kindheit, da endeckt man schon das Jungskleidung nicht alles für einen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht das man Frausein spüren kann, indem man sich wie eine Frau zurechtmacht.
Vor allen nicht dann, wenn man dabei seinen eigenen - oft etwas veralteten Weiblichkeitsbildern folgt.
 
Ich glaube nicht das man Frausein spüren kann, indem man sich wie eine Frau zurechtmacht.
Vor allen nicht dann, wenn man dabei seinen eigenen - oft etwas veralteten Weiblichkeitsbildern folgt.

Das meinte ich ja, das es nicht nur damit getan ist Frauensachen anzuziehen oder sich so zurecht zu machen, es muß auch schon was in dir sein, und das kann man dann spüren ^^
Für mich ist das wie ein Schalter der umgelegt wird, der einen dann eben verändert.
 
Pezi:
Ich habe mir auch schon gedacht,ziehe ich eine Strumpfhose an und bin dann Frau?-Nein!
Aber wenn man in seinen Alltag Frauenklamotten integriert,kann man schon spüren,wie es sein könnte,Frau zu sein.
Es ist garnicht so einfach,auf was Frauen oft Rücksicht nehmen müssen.
 
Das meinte ich ja, das es nicht nur damit getan ist Frauensachen anzuziehen oder sich so zurecht zu machen, es muß auch schon was in dir sein, und das kann man dann spüren ^^
Für mich ist das wie ein Schalter der umgelegt wird, der einen dann eben verändert.

Das was du da fühlst könnte man - wenn man will - aber auch als unterdrückten Teil deines Mannseins beschreiben.

Pezi:
Ich habe mir auch schon gedacht,ziehe ich eine Strumpfhose an und bin dann Frau?-Nein!
Aber wenn man in seinen Alltag Frauenklamotten integriert,kann man schon spüren,wie es sein könnte,Frau zu sein.
Es ist garnicht so einfach,auf was Frauen oft Rücksicht nehmen müssen.

Hm, und was ist mit Frauen, die lieber Schlapperhosen tragen?
Oder nicht den gängigen weiblichen Schönheitsideal entsprechen?
Mir ist dazu dieses Lied eingefallen:
[video=youtube;IqYB8Dxyl1g]http://www.youtube.com/watch?v=IqYB8Dxyl1g[/video]

Kann es nicht sein, dass schon das Bild der Kleidung eher unseren eigenen Wunschdenken und Frauenbild entspricht
und nicht dem Frausein, vor allen der Frauen, die nicht den kulturell vorherschenden Weiblichkeitsbild, das immer noch extrem von äußerlicher "Schönheit" geprägt ist, entsprechen wollen oder können?
Frausein wäre dann vielleicht eher sich zu freuen, aus diesen Rücksichtnahmen, Zwängen, auch den vorherrschenden Weiblichkeitsbild rauskommen zu können.
 
Ja wer weis Petzi, aber etwas Frau steckt doch in uns allen, bei den Einen mehr, bei den Anderen weniger.
Es kommt dann halt stark die femenine Seite durch, und man fühlt sich nicht nur wegen der Kleidung weiblicher
 
Das was du da fühlst könnte man - wenn man will - aber auch als unterdrückten Teil deines Mannseins beschreiben.

Absolute Zustimmung. Sehe ich ganz genau so.

Aber was bedeutet denn nun Frausein, wenn man es vom Ursprünglichen betrachtet und alles, was mit Prägung und Sozialisation zusammenhängt, weglässt?
etwa Kinderkriegen?
Das jedenfalls werden wir wohl als Männer nie fühlen und nachvollziehen können.
 
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