Warum reagieren die Menschen abweisend auf einen Mann in Shorts und Feinstrumpfhosen?
Hohe Taille hat einen wichtigen Aspekt in die Runde geworfen, wie definiert man den Begriff Chef?
Wenn ein Chef zeitweise die Aufgaben seiner Untergebenen übernimmt, dann ist es für mich auch normal, dass er sich wie seine Untergebenen kleidet, sprich im Hochsommer auf dem Bau auch in kurzen Hosen und ärmellosen T-Shirt, wenn er zum Beispiel zur Minderung des Zeitdrucks selbst die Maurerkelle oder den Pinsel in die Hand nimmt.
Sobald aber der Chef andere und vor allem übergeordnete Aufgaben übernimmt, dann beginnt doch schon die kleidungsmäßige Unterscheidung. Also richten wir den Fokus auf Handel, Verwaltung und zielorientierte Anleitung und Überwachung der Untergeben, in Konzernen oft auch Führungskräfte genannt. Für jeden, auch in diesen Kreisen, ist bekannt, dass sie in einem besonderen Fokus stehen, genau beäugt werden und deren Fehler doppelt ausgeschlachtet werden, von „oben", aber vor allem von „unten".
Jetzt kommt so eine Führungskraft in kurzen Hosen zur Arbeit. Das ist dann doch eine Sensation, was will er damit bezwecken?
Bei mir läuft sofort meine Assoziationen an meine Kindergarten- und Grundschulzeit ab. Mädchen in Röckchen und Kleidchen, im Sommer mit Kniestrümpfen, im Winter mir dicken Stricktrumpfhosen. Die Jungs im Sommer in kurzen Hosen und Kniestrümpfen, im Winter mit langen Hosen.
Also verbinde ich mit kurzen Hosen nicht gerade Führungskompetenz im erwachsenen Arbeitsleben.
Spontan kommt mir da die größte deutsche Jungenorganisation in der Zeit von 1933 bis 1945 durch den Kopf.
Auch deren älteren Anführer waren in kurzen Hosen wie Schulbuben, obenrum als Erwachsene wie die SA-Männer gekleidet und über das Innere von ganz oben können wir nur spekulieren.
Würden wir bei einem Chef, der so vor seine Mannschaft tritt, nicht ähnliche Gedanken haben, vor allem im Hinblick auf seine geistigen Fähigkeiten? Flink wie ein Wiesel, hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, dumm wie Graubrot?
Nun stellt sich die Frage hier in einem Strumpfhosenforum: Hätten die Mitglieder dieser Jungenorganisation damals auf Feinstrumpfhosen zurückgegriffen, wenn es sie damals schon gegeben hätte, oder wäre es im Hinblick auf die o.a. Eigenschaften kontraproduktiv gewesen?
Bisher war ich primär bei den kurzen Hosen gewesen, aber nun kommen noch Strumpfhosen hinzu, die vor allem von der Verpackung her für Frauen produziert werden?
Da komme ich zu meinem beliebten Beispiel: Jemand haut sich mit dem Hammer auf den Kopf, um in den Genuss von Aspirin gegen seine Kopfschmerzen zu kommen. So sehe ich Strumpfhosen zu kurzen Hosen bei einem Mann. Warum die Beine enthüllen, um sie dann mit etwas Heiklem zu verhüllen?
Geht auch einfacher.
Wer sich als Chef sich so als „Berufsjugendlicher" dem Spott hingibt, ob offen oder vor allem hinter seinem Rücken, der wird in den seltensten Fällen als Chef akzeptiert und respektiert, weil seine Fachkompetenz, wenn vorhanden, in den absoluten Hintergrund rückt. Ein Chef in Feinstrumpfhosen kann in aller Regel nur verlieren, aber so gut wie nie gewinnen.
P.S. Bevor einer auf falsche Gedanken kommt: Nicht jeder Mann in kurzen Hosen ist für mich automaisch ein Nazi.