Ich melde mich mal ausnahmsweise zum Thema "Beziehungen / Ehe" zu Wort.
Geben und Nehmen und so. Weisst?
Es gibt aber tatsächlich auch Menschen, die das "Geben und Nehmen" nicht gelernt haben. Manche können es einfach; andere können es nicht (und letztere scheinen es nur schwer lernen zu können, weil ihnen einfach das grundlegende Gefühl dafür fehlt, dass Geben - dem anderen zuliebe - mehr Freude macht als das Empfangen aus der Hand des anderen).
Was Trucker72 erzählt, kann ich sehr gut nachfühlen. Hier ist in der Tat irgendwas nicht in Ordnung - dass seine Frau die Sachen sofort auszieht, wenn man nach Hause kommt, nur weil es "zu unbequem" sei, finde ich schon fast eine Gemeinheit - wo sie doch weiss, wie sehr er sich wünschen würde, sie auch mal für ein paar Stunden so zu haben.
Es ist sehr verletzend, wenn jemand die Wünsche des Partners sieht, aber keinerlei Entgegenkommen zeigt. Auf eine solche Beziehung würde ich mich nicht mehr einlassen. Wenn ich eine Frau habe, die außergewöhnliche Wünsche hat, dann werde ich alles dafür tun, dass sie das bekommt, was sie haben möchte, und ich werde Freude daran haben, es ihr zu geben. Und von ihr wünsche ich mir auch, dass sie versucht herauszufinden, was ich mag, und ich möchte spüren, dass sie Freude daran hat, mir den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen. Eine Beziehung, in der es anders läuft, ist für mich nicht mehr lebendig. Wenn die Sache mal derart festgefahren ist, würde ich den Gang zu einem Paartherapeuten empfehlen.
Mit "außergewöhnliche Wünsche" meine ich übrigens nichts, was jemanden überfordert. Wenn eine Frau tatsächlich davon überfordert ist, dass ihr Mann sich wünscht, sie in Strumpfhosen zu sehen, dann handelt es sich wohl leider um einen sehr unflexiblen Charakter. Denn, mal ehrlich, das ist nun wirklich nichts so wildes.
Wenn ich eine Frau kennenlerne, komme ich mit meinen Wünschen zeitig raus, und wenn ich spüre, dass es sie überfordert oder dass sie nicht gelernt hat, was "geben und nehmen" bedeutet, dann ist für mich (ebenso zeitig) der Ofen aus. Liebe heißt für mich: den anderen mit seinen Bedürfnissen wahrnehmen und Freude dabei zu empfinden, ihm das Zusammensein so schön wie möglich zu machen. Wenn das nicht passt, dann ist es nicht die richtige Partnerin.
Wenn es erst nach vielen Jahren Ehe rauskommt, ist die Lage natürlich anders. Da kann ich wirklich nur raten, Hilfe von außen hinzuzuholen. Nicht, um die Frau "zur Raison" zu bringen - wer weiss, an wem es liegt; solche Beziehungen sind komplexe Geflechte. Es muss auf BEIDEN Seiten nachgeschaut werden, was da schief geht.
Ich kann Satinlook nicht zustimmen, wenn er schreibt, die Beziehung würde nur durch ein "profanes Kleidungsstück" aufs Spiel gesetzt. Ich weiss, was es bedeutet, jahrelang in einer Beziehung zu leben, in der der Partner auf eine solche Sache nicht eingeht. Der Leidensdruck, der daraus erwächst, ist unglaublich und für so manchen Menschen kaum zu ertragen. Dabei ist mit der Zeit wohl nicht mal mehr der bloße Gegenstand das Problem, sondern eher das Gefühl, dass man von seiner Partnerin eben NICHT mitsamt allen Wünschen und Bedürfnissen wahrgenommen und auch angenommen wird. Das tut echt weh.