Also ich denke, man muss da schon differenzieren, WO man das macht.
Wenn man in eine anonymen Großstadt wie Berlin, München, Hamburg, Köln oder Frankfurt wohnt ist das was anderes als wenn man in einem 2000 Seelendorf, in dem jeder jeden kennt, mal eben in Shorts und Nylons zum Bäcker geht.
Natürlich kann man auch dort sagen: Was interessiert es mich, was die Nachbarn denken, aber wenn man dort mit Familie lebt, sieht das nochmal anders aus. Ich weiß nicht ob das unbedingt sein muss, wenn die Kinder in der Schule unter dem Fetisch des Papas leiden müssen und es soll mir keiner erzählen, dass man in Dörfern über Männer in Feinstrumpfhosen (und vllt sogar komplett in Frauenkleidung) nicht spricht - dazu hab ich zu lange in Dörfern gewohnt.
Man kann natürlich immer nach dem Motto verfahren: Ist der Ruf erst ruiniert, lebts sich gänzlich ungeniert.
Das heißt nun nicht, dass ich diese Engstirnigkeit gut heiße, aber ich bin da einfach etwas zu realistisch. Sicher interessiert es keinen, wie irgendjemand x-beliebiges irgendwo in der Stadt rumläuft, solange ich die Person nicht kenne. Vielleicht findet man auch Akzeptanz im Freundeskreis, aber dazwischen gibts eben noch die "Bekannten", "Nachbarn", "Kollegen" etc. und ich denke da erntet man doch eher ein Kopfschütteln, wenn man solche Leidenschaften allzu offen auslebt.
Im Urlaub in Nylons am Deich entlang zu schlendern oder durch die Fussgängerzone einer fremden Stadt zu schlendern ist dagegen wohl tatsächlich mittlerweile nur noch ein Problem der eigenen Überwindung.