Verhältnis zum Vater?

Krabat

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Hallo an alle

für mich hat nicht nur mein Verhältnis zu meiner übermächtigen, dominanten Mutter,
sondern auch mein Verhältnis / Nichtverhältnis zu meinen "abwesenden" Vater,
seine Abwesenheit in meiner Kindheit, sein Zurückweisung in meiner Jugend, als ich ihn suchte
und später als Erwachsener unsere Wiederannäherung und meine Versöhnung mit ihm,
eine große Rolle in meiner Entwicklung gespielt.
auch in Bezug auf meine Identität, Selbstwertfindung, Verunsicherung und Suche in meiner Männerrolle und somit indirekt auch in Bezug auf "Fetischismus", "Crossdressing", "Frausein-wollen", u.v.a.

Mich interessiert:
Wie war euer Verhältnis zu eurem Vater?
War er in euerer Kindheit räumlich oder emotional anwesend oder eher abwesend? War seine Anwesenheit angenehm oder unangenehm?
Was hat er euch mit auf den Weg gegeben?
Was hättet ihr euch (noch) von ihm gewünscht?
Wie ist euer Verhältnis zu ihm heute? und
seht ihr Zusammenhänge zwischen eurem Verhältnis zum Vater und eurem heutigen Umgang mit Strumpfhosen, Röcken und Frauenkleidung?

Ich freue mich auf eure Antworten, Fragen und Ressonanzen
Liebe Grüße von
nylonundmieder
 
@nylonundmieder

Die genauen Sachen erzähl ich dir eh mal selbst.............

Zusammengefasst:

Ich hatte eigentlich immer ein gutes Verhältnis zu meinem Vater.
In der Hauptschulzeit war er selten da, weil er ein Haus für uns baute. Ist klar, dass er da selten da war.
Diese ca. 3-4 Jahre wohnte ich mit meiner Mutter alleine.

Später dann, so in der Lehre war das Verhältnis nimma ganz so gut, naja, ist eine andere Geschichte.

Seit einigen Jahren hab ich zu meinem Vater ein sehr sehr gutes Verhältnis (zu meiner Muter auch).
Wir gehen gerne mal zusammen auf den Berg, und beide sind wir auch Radverrückte. Ich bin froh, dass es so ist.

Vor ca. 2 Jahren hab ich meinen Eltern klein gebeichtet, dass ich mich "ab und zu" mal gerne herrichte, und mich dann auch schminke.
Die Reaktion war ungefähr so: "Na und, du tust ja niemandem was damit, mach das ruhig".

Naja, ich hab das Ganze mit meinen Worten a bissi runtergespielt, so als ob es halt nur ein lustiges Freizeitvergnügen wäre.

Wie ernst das mit der Frau in mir wirklich ist, und wie fest "sie" mich im Griff hat, ich hab es ihnen nie gesagt, aber sie ahnen es sicher. Das kann ich spüren.

Trotzdem geben sie mir immer das tolle Gefühl hinter mir zu stehen.
DANKE, Mama und Papa!

Alles was ich jetzt nicht geschrieben hab, oder schlichtweg vergessen, naja, wird ja nicht so schlimm sein.............

lg,
chris
 
Hallo nylonundmieder,

das Klischee, das du schilderst trifft auch auf meine Eltern zu.
Sicher ist auch das Schicksal meines Vaters, dessen Mutter plötzlich von heute auf morgen, als er 13 Jahre alt war, aus dem Leben gerissen wurde, und er dieses Ereignis bis heute nicht verkraftet hat. Vielleicht ist er auch zu diesem Zeitpunkt in seinem Leben und in der Trauer um den Verlust der Mutter stecken geblieben. So hat er sicher meine Mutter auch als seine Mutter angesehen.
Auffallend ist, das ich mich an sehr, sehr viele Einzelheiten aus meiner Kindheit und Jugendzeit im Gegensatz zu meiner 3 Jahre jüngeren Schwester, nicht erinnern kann. Gewünscht hätte ich mir, so im nach hinein betrachtet, das er mir die Rolle als Mann, den Umgang mit Frauen, der Sexualität und mit dem Leben überhaupt, gezeigt hätte. Es kann jedoch durchaus sein, das mein Stolz mir da auch im Wege stand, um etwas von ihm annehmen zu können. Ist er doch ein einfacher Mensch, der nur wenig emotionale Kompetenz entwickelt hat.....
Seit er Rentner ist, überrascht es mich des öfteren, wie einfühlsam er im Gegensatz zu meiner Mutter sein kann. Es berührt mich sogar tief, ist doch sonst im allgemeinen seine Denkweise sehr klischeehaft.
[FONT=&quot]So macht es mich jetzt, das was ich über meinen Vater schreibe, beim Lesen ganz schön traurig. Doch auch so, wie ich mir andere Eltern gewünscht hätte, so hätten sich meine Eltern sicher auch einen anderen Sohn gewünscht...........

Kompi
[/FONT]
 
Ich hatte ein absolut tolles Vehältnis zu meinem Vater. Leider ist er als ich 13 Jahre alt war verstorben.Er war immer für mich da, egal um was es ging. ich konnte immer zu ihm kommen und reden!!!! Er war, (ist) trotz das er nicht mehr lebt ein HELD für mich. Er hat eine sehr schwere Krankheit mit viel Geduld ertragen.

Er hat mir mit auf den weg gegeben, das man seine Ziele, die man sich gesteckt hat, nicht aus den Augen verlieren darf, und darauf hinarbeiten soll. Ich würde mir wünschen er wäre heute noch bei mir!!!!!!
Trotz das er schon langeTot ist, denke ich noch immer sehr viel an ihn!!! Er fehlt mir sehr!!!! Hört sich vieleicht blöd an, aber ich sitze als lange Zeit an seinem Grab und rede mit Ihm!!!!!!!
Meine Eltern können nichts für meine Vorliebe. Ich habe mir das selbst angeeignet.
 
Nur so viel: ich hab schon als Kind geahnt, daß irgendetwas bei mir anders ist als bei anderen Buben. Das hat unser Verhältnis eher belastet, denn mit Gefühlen konnte er nicht umgehen.
 
Also das Verhältnis zu meinem Vater ist sehr gut und hat eigentlich nichts mit meiner Vorliebe zum Nylon zu tun...STOP... es waren seine Playboys die als Bürschen heimlich gelesen habe und beim Anblick eine Frau in Nylonstrümpfe die erste ...Ihr wißt schon bekommen habe.
Aber eigentlich bin ich auch kein Crossdresser.
 
Hm, wenn ich zurückdenke, mein Verhältnis zu meinem Vater war eher zwiespältig.

Als ich noch kleiner war, da war das Verhältnis ausgezeichnet. Er hat mit mir und mit meinem Bruder sehr viel unternommen und sich viel um uns gekümmert.

Als ich dann älter wurde, hatte ich ein besseres Verhältnis zu meiner Mutter. Hing sicherlich auch mit dem übermässigen Biergenuß meines Vaters zusammen. Vielleicht auch ein rund, warum ich bis heute kein Bier mag.

Einen Zusammenhang mit meinem Fetisch kann ich allerdings beim besten Willen nicht erkennen.

Gruß
Satinlook
 
Hallo,

ich hatte auch in meiner Kindheit kein gutes Verhältniss zu meinen Eltern und seit 1988 (bin ich ausgezoen) so gut wie keinen Kontakt mehr zu Ihnen. Höchstens 2 mal im Jahr beim Geburtstag (haben beide am gleichen Tag) und Weihnachten besuchen wir Sie. Meine Frau lehnen Sie bis heute ab. Hat ja auch Ihren Sohn "weg genommen".

Liebe Grüße
frohlocke

Jeden Tag Damenunterwäsche :)
 
@ die_christine:
es ist ein wunderschönes geschenk des lebens, wenn die eltern hinter einen stehen. ich glaube das ist ein großes glück für dich.

@ berti972
ich finde es gut das du die verbindung zu deinem vater hälst, indem du am grab sitzt und mit ihm sprichst. schäm dich nciht dafür. deine geschichte zeigt wie wichtig er ist.

@daphne und frohlocke. Das ist eine traurige Geschichte. Nichts mehr brauchen wir als die Anerkennung unserer Eltern.

Meine Eltern haben sich getrennt als ich vier Jahre alt war. Mein erster Impuls war: "Einer weniger der mich schlägt". Er war schon vorher oft weg (Fernfahrer) und meine frühesten Erinnerungen an Mutter und Vater sind Schimpfen und Angst vor Schläge und anderen Strafen. (Erst viele Jahre später errinerte ich mich an eine Szene in der mein Vater (!) mit mir gespielt hat.) Danach kannte ich meinen Vater über viele Jahre nur über die Andeutungen und Bewertungen meiner Mutter. Er war der Böse, der uns verlassen hatte. "Wenn ihr wüsstet", war eine ihrer Lieblingsandeutungen.

Als ich zwölf war, nahm er wieder Kontakt auf und mein älterer Bruder und ich besuchten ihn alle zwei Monate in Salzburg. Im Vergleich zu meiner Mutter war er sehr angenehm, wenn auch immer wieder mal sehr moralisch ("das gehört sich nicht", "man muß sich benehmen", usw.) Doch er hörte wenigstens zu und nahm einen ernst. Schließlich kam mein Brude auf die Idee ihn zu bitten bei ihm wohnen zu dürfen. Er stimmte zu. Als sie es mir erzählten, bat auch ich bei ihm wohnen zu dürfen, doch er beschied, dass ich bei meiner Mutter bleiben sollte. Mein Bruder zog zwei jahre später (nach einen Haufen Gerichtsverhandlungen) zu meinem Vater. Danach brach er den Kontakt zu mir und meiner Mutter ab.

Auch zwischen meinen Vater und mir herschte Funktstille. Ich besuchte meinen Vater noch einmal als ich 18 war und nahm meine damalige Freundin mit. Die Begegnung war für mich frustrierend. Er mokierte sich über meinen zerrissenen Pullover und regte sich fürchterlich darüber auf, dass ich arbeitslos war.
Danach brach der Kontakt beiderseits ab. 3 jahre später zog ich nach Potsdam.

Als ich 30 war forschte ich nach den Adressen meines Vaters und meines Bruders (die Geschichte mit meinen Bruder lass ich im Folgendem mal aus).
Zwei-drei Jahre später besuchte ich ihn in Salzburg. Frei nach Hellinger (Begründer einer bestimmten Richtung der systemischen Therapie) wollte ich tun was den Eltern zusteht: ihn in Blick nehmen, mich bedanken und "verbeugen" bei den Mann der mich gezeugt hat, das was er mir gegeben hat nehmen und dann gehen und das Beste draus machen. Ich bestimmte Ort und Bedingungen unseres Treffens und er ließ sich darauf ein.

Es war ein gutes Treffen. Ich erfuhr viel von seiner Geschichte und meiner Wurzeln. Er sagte mir das er stolz auf mich sei und so bekam ich - wieder frei nach Hellinger was das Kind braucht: seinen Segen, seine wertschätzung und anerkennung.

Doch danach bleib alles beim Alten. er rührte sich nicht und ich war sauer darüber. Doch dann kam ein Seminar im Rahmen von "Kontakt und Autorität" einer Fortbildung des Göttinger Institus für Männerbildung. Gerafft und zugespitzt erzählt passierte Folgendes: Ich erhielt die Möglichkeit bzw. es ergab sich, dass ich jemand stellvertretend für meinen Vater mit meinen Fäusten zusammenschlug. Natürlich nicht in echt. Zwischen mir und meinem Vater (in dem Moment war er es) befanden sich diverse Kissen und Matten, die ihn vor Verletzung schützten. Unterstützt von den Anleitern konnte er meine ganze Wut und Ohnmacht entgegennehmen bis ich ihm alles "gesagt" hatte und sah mich mit leuchtenden Augen an.

Seitdem denke ich gerne an meinen Vater.
Wenn ich die Möglichkeit habe und meine Wege mich nach Österreich führen, besuche ich ihn. Es gab einige wirklich gute Begegnungen auch mit seiner jetzigen und meiner Familie. Es ist kein wahnsinnig inniger Kontakt (und muß auch nicht sein). Wir können einfach normal und unbelastet zusammen sein. Meine Kinder können ihren Großvater erleben und einen Teil meiner Wurzeln spüren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu meinen Eltern hatte ich von jeher ein etwas unterkühltes
Verhältnis(war in Nordfriesland auch nicht anders üblich).Außerdem
hatte ich in meiner Kindheit über Jahre mal ein paar Groschen
bei ihnen "geliehen"oder gelogen.Als das vorbei war,kam mit
12 Jahren die FSH-Sache.Das ging dann Jahre so weiter.Mit
meinem Vater habe ich Kisten geschleppt(ab 9 Jahre
,wir hatten einen kleinen Lebensmittelladen)und über Fußball
gesprochen,mit meiner Mutter manchmal auch persönliches.
Die 2-3 jährlichen FSH-Entdeckungen hatten das Verhältnis
schwer belastet.Nach dem plötzlichen Krebstod meiner Mutter
(aus Kummer wegen mir?)bekam ich zu meinem Vater ein etwas
lockeres Verhältnis.Es gab dann 1995 einen Rückfall,als ich mich
meiner Schwester gegenüber wegen den FSH geoutet hatte.
Sie war völlig fertig,hatte aber natürlich nur mit meinem Vater
gesprochen.Aber danach haben wir uns wieder zusammengerauft
und verstehen uns gut.
 
... Nach dem plötzlichen Krebstod meiner Mutter
(aus Kummer wegen mir?) ....

Binnies,

fühl dich bloß nicht schuldig oder verantwortlich für den Tod deiner Mutter.
Wenn sie dich liebte, dann so wie du bist, wenn nicht ist es ihr eigener Kummer, ihre eigene Ohnmacht. sie ist (war) dafür verantwortlich, wie es ihr geht, verantwortlich für sich zu sorgen. Es ist nicht deine aufgabe als sohn dafür zu sorgen, das es ihr gut geht und wäre auch absolut unangemessen.
 
... ich hatte keinen Vater und habe ihn bis heute auch nicht kennengelernt.
In meiner frühen Jugend wollte ich ihn mal suchen und kennenlernen.
Als ich dann die " Lebensgeschichte " meiner Mutti hörte -
ich habe die Sache aufgegeben.
Vielleicht hatte ich damit Unrecht, aber bereuen tue ich es nicht.

Ich hatte und habe dafür aber ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter, mit der kann ich über fast alles reden und ich hatte auch von Ihr sehr viel Unterstützung in mancher Lebenssituation , als ich schon aufgegeben hatte.

Danke Mutti !!!
 
Hallo Nylonundmieder,

zunächst danke ich Dir. Dein Beitrag hat mich sehr gerührt. Besonders die Methode mit der es Dir gelungen ist, Deinen Vater positiv zu integrieren, hat mich sehr beeindruckt. Ich denke Du hast guten Grund stolz auf Dich zu sein. Dafür spricht neben Deiner Kreativität eine Lösung anzustreben insbesondere Deine Bereitschaft trotz negativen Erlebnissen und Kränkungen versucht hast eine Beziehung zu ihm aufzubauen...; große Bewunderung für Deinen Mut. Die von Dir entwickelte Fragenstrukur, finde ich hilfreich und werde deshalb versuchen diese einzuhalten.
An einigen Stellen habe ich mich wiedererkennen können, vielleicht geht es Dir auch so.

Die frühsten Erinnerungen, die ich an meinen Vater habe, sind: er war oft und viel arbeiten, wie er mir manchmal Abends gute Nacht wünschte, ich ich Angst hatte wenn Mama den Tag über damit dohte "warte nur bis Papa nach Hause kommt, 10vom Besten mit der hand auf den nachten Po, wie ich ihn geliebt habe und wünschte er könne öter mit uns/mir zusammensein, wie genervt er oft war und eine Ruhe haben wollte. Mein Vater war nach dem zweiten WK emigriert und in verschiedenen Firmen auf Akkord gearbeitet. Zu Hause gab es häufig Streit weil er überarbeitet und übermüdet nicht mit den Problemen der Kindeserziehung belastet werden wollte. Meine Mutter, die sich nicht gut durchsetzen konnte, erwartete aber von meinem Vater die Bestrafung an uns Kiundern durchzuführen, zu der er selbst nicht in der Lage war. Dies hat meinen Vater, wie er mir in einer späteren Situation berichtete sebst stakt belastet, von uns Kindern irgendwann nur als Bestrafer gesehen zu werden. Mein Vater studiete mit der Unterstützung meinenr Mutter Maschinenbautechnik und entwickelte sich autodiaktisch zu einem Profiphotografen, und wurde als solcher in einer goßen Firma enigestellt. Zu dieser Zeit ging die Ehe meiner Eltern entgültig in die Brüche. Möglicherweise lag es am Alterunterschied (Muuter fast 15 J. älter) oder .... ach es sind viele Gründe denkbar. Als ich sieben war ist unser Haus nidergebrannt, wir waren zwie Jahre in einem Leihhaus. In der Zeit wurde das alte Haus wiederaufgebaut. Dort sind wir dann nicht mehr gemeinsam eingezogen. Mein Vater nahm sich eine Wohnung in der nächst größeren Stadt und kam hin und wider mal zum Wochenende vorbei; brachte manchmal sine jeweilige Freundin mit. Zwei Jahre war dei Scheidung rechtskräftig; er hatte Besuchsrecht am WE. Meine Mutter die mit der Situation nicht fertig wurde, weder emotional noch wirtschaftlich und die ihrerseits immer wider betonte, vor Gott verprochen zu haben, bis zum Tode zusammenzusein und die unter der der Aktualisierung ihres Schmerzes durch die Treffen besonders litt, wandte sich an eine befreundete Nachbarin, die ihrerseits Sozialarbeiterin war, mit der Bitte das Besuchsrecht meines Vaters zu unterbinden. Das geschah dann auch. Per Gerichtsbeschluß wude ein vollständiges Kontaktverbot bis zum 18Lj. der Kinder ausgesprochen, Zuwiederhandlungen hätten die juristische Konsequenz von Geldzahlungen oder Inhaftierung gehabt. Davon wurde uns Kindern -habe noch eine jüngere Schwester und zwei wesentlich ältere Geschwister aus einer früheren Ehe meiner Mutter- jedoch nichts gesagt. Es hieß nur das Vater jetzt ein eigenes Leben habe und offenkundig weder Zeit noch Interesse hat; sonst würde er sich ja wohl melden. Meinen Vater habe ich mit 21J. wiedergettroffen; der Kontakt wurde durch meine jüngere Schwester vermittelt, die schon Jahre vor mir aus dem elterlichen Haus ausgezogen war. Wir hatten uns viel zu erählen und merwürdigerweise war mein Zorn der vergangenen Jahre der u. a. von meiner Mutter genährt worden war; ich kann die Male nicht zählen in denen sie weinend in meinen kleinen Kinderarmen zusammengebrochen ist und ich sie trösten mußte- hätte ich auch gut gebrauchen können- rasch verschwunden. wir haben uns öfter getroffen und lange erzählt; ein bißchen die Lerre der zurückligende Jahre aufgefüllt. Allergings kam ich mit seiner neuen Frau nicht aus, was die Treffen erschwerte, ich war ihn immer besuchen gefahren. Er versicherte mir immer wieder wie gerne er für mich da (gewesen) wäre, fand aber immer viele gute Gründe warum er jetzt nicht vorbeikommen, oder mir helfen kann. Das hat sich bis heute nicht verändert und ich glaube, ich hatte dabei eine ähnliche Hartnäckigkeit wie Du. Immmer wieder bin ich Ihn auch später mit meiner Frau bundeslandübergreigend besuchen gefahren; die Treffen waren harmonisch, er wollte sich unbedingt bei uns melden. Das Hat er in !!7" jährlichen Abständen auch getan. Vor fünf Jahren im Januar erfuhr er, das er bald Opa wird, er wollte sich unbedingt in der nächsten Woche frei nehmen und vorbeikommen. Vor zwei Jahren rief ich ihn zu Weihnachten an, er wollte in diesem Gespräch von mir die Absolution dafür, daß
 
ich all die Jahre hinter etwas hergelaufen bin, was er verweigerte mir zu geben. Ich habe ihn sehr sachlich mit seinen verschiedenen Aussagen konfrontiert und bin für mich mittlerweile zu dem Schluß gekommen, daß ich von diesem Mann -leider- überhaupt nichts zu erwarten habe. Es verbleibt ein Gefühl der Enttäuschung , aber nicht mehr Verbitterung.
Mein Vater war emotional und räumlich oft abwesend bzw. Jahre nicht da
Ich habe mich immer nach ihm gesehnt seiner Aufmerksamkeit; das tollste was wir zusammen gemacht haben; wir haben aus Seidenpapier einen Heißluftballon gebaut.
Er hat mir auf den Weg gegeben, daß jeder Mensch -je nach Situation- alles kann.
Meine Liebe zu HiFi, SF/Fantasy, zu Fsh, Handwerken, gerne schnell fahren
Ich hätte mir gewünscht in den Schieigen Phasen meiner Entwicklung eine starke Schulter an meiner Seite zu haben und nicht selbst starke Schulter zu sein, ohne zu wissen wie Mann das genau macht.
Wir haben überhaupt kein Verhältnis mehr, mein Vater entzieht sich jeder Erwartbarkeit und Verläßlichkeit.
Ich glaube mittlerweile an eine Art von soziogenetischem Zusammenhang; ich habe meine Neigung ent wickelt ohne von seiner zu wissen; meine Tochter ist total auf ihre Bettsocken fixiert; wenn die nicht p e r f e k t sitzen kann sie nicht schlafen.

Herzliche Grüße
Steven
 
Das Verhältnis zu meinen Eltern war immer gut. Allerdings hat mein Vater immer Auswärts gearbeitet und war somit nur am Wochenende zu Hause. Höchstens im Winter, wenn er wegen schlechten Wetters zu Hause war und ein paar Wochen im Sommerurlaub hatte ich ihn "am Stück" Wenn er dann da war, hat er auch immer wieder was mit uns unternommen. Trotzdem habe ich natürlich weitaus mehr Zeit mit meiner Mutter verbracht und dazu bin ich noch in einem reinen Frauenhaushalt aufgewachsen, denn meine Geschwister sind alle Mädchen. Trotzdem weiß ich nicht, ob und wie das meine Vorliebe für Strumpfhosen erklärt.

Gruß

WSTF 2000
 
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