Ich trage, dank einer tollen Partnerschaft (nach nahezu unzähligen Fehl-Versuchen), heute gerne und fast immer zu Hause das, was mir und meiner Partnerin zusagt. Des Weiteren trage ich aber auch alle auf der Straße vertretbaren Fetisch-Materiale, wie Latex, PVC, Leder und Nylon gerne und überzeugt - auch hier in einem vertretbaren Rahmen, also nicht vulgär oder provozierend. Das Tragen von High Heels in der Öffentlichkeit erschließt sich mir nicht (wegen der nachvollziehbaren Reaktion anderer Leute allerdings nur in zweiter Linie, in erster Linie deshalb, weil die Dinger bei längerem Laufen einfach nur unbequem sind und vermutlich nur zum Liegen erfunden wurden). Weniger auffällige Damenstiefel mit flachem Absatz sind auch schon mal in der öffentlichen Garderobe. Gerne kombiniere ich aber auch alles mit Sport - oder Herrenwäsche zu einem für mich erfreulichen Outfit. Für das Ausführen meiner High-Heels, Miniröcke und Overknees bevorzuge ich geeignete Umgebung, wie Fetischveranstaltungen. Oder eben für die Augen meiner Partnerin. Gern auch mal im Auto, wenn es passt. Als Home-Office – Worker trage ich auch beruflich sehr häufig Dinge, die mir lieb sind. Auf öffentlichen Veranstaltung oder Treffen mit Kollegen allerdings nur im Verborgenen. Die FSH ist praktisch immer und überall dabei, ohne dass ich sie zur Schau stelle, oder dass ich sie in irgendeiner Weise besonders verstecke.
Mir liegt daran, Leute darauf aufmerksam zu machen, dass es sie im Grunde nichts angeht, wie ich herumlaufe – sofern ich mich allgemeinen gesellschaftlichen Regeln angepasst verhalte. Kommentare erwidere ich deshalb mit vernünftiger Kommunikation, alles andere interessiert mich sowieso nicht. Ich dränge mich natürlich nirgendwo auf, denn wer mich in Frieden lässt, erntet auch meinen Frieden.
Vielleicht kommen wir irgendwann mal zu einer Gesellschaft, die völlig ungefährdende Tabus beiseite räumen kann und sich darauf konzentriert, Schwache vor mutwilligen Übergriffen von vermeintlich Stärkeren zu schützen (und das gilt erst recht unter den obersten Tabuwächtern). Ich meine damit wäre unserer Gesellschaft weit mehr gedient, als darüber zu diskutieren, ob ich eine FSH trage. Dass mir das alles zu tragen einfach Spaß macht, brauche ich an der Stelle sicherlich nicht erwähnen.
Ich selbst verhalte mich gegenüber allen anderen Personen in der Öffentlichkeit im Regelfall ähnlich tolerant und anderen gegenüber ohne Vorbehalte. Das macht das Leben und den Genuss der Materiale deutlich entspannter. Leben und leben lassen, das ist es eigentlich schon.