Also wenn man den Menschen die Religion wegnimmt, suchen sich die meisten sofort was anderes. Darum ist es mir lieber, sie sind Christen, als dass sie sich Organsiationen wie Scientology oder irgendwelchen anderen Heilsversprechern zuwenden.
 
Vielleicht macht dich das zu jemandem, der es wichtig findet, an welcher Stelle der Welt er aus dem mütterlichen Schoß gerutscht ist?
Nicht einmal das. Ich bin nicht stolz ein Deutscher zu sein. Ich habe nix dazu getan und es war Zufall. Aber ich bin dankbar dafür Deutscher zu sein, weil es mir hier relativ gut geht und ich ein sicheres Leben führen kann. Und dazu brauche ich keinen Glauben.
 
Okay, das Christentum als Platzhalter, damit die Menschen nicht auf anderen Unfug kommen - das hat schon was :D.
Andererseits zeigt es für mich einmal mehr, wie wenig Wahrheit der Mensch fähig ist zu ertragen. Geburt, Werden, Krankheit, vergehen und Tod.

Aber ich bin dankbar dafür Deutscher zu sein, weil es mir hier relativ gut geht und ich ein sicheres Leben führen kann. Und dazu brauche ich keinen Glauben.
Ja, das mit der Sicherheit verstehe ich. Zwar auf Kosten anderer Länder deren Ausbeutung Deutschland seinen Wohlstand verdankt, aber ja.
 
Verstehe ich nicht. An was müssen Atheisten denn glauben?
Das von allein Ordnung geworden ist. Der Blick in jedes Kinderzimmer überzeugt in Sekundenschnelle vom Gegenteil. Oder: jage eine Horde Primaten über eine Computertastatur, mache s 1 Jahr lang oder länger. Es kommt da nie ein Satz, geschweige denn ein Gedicht zusammen. Deswegen muß der Atheist an ganz viele Zufälle glauben. Für mich nicht nachvollziehbar.
 
Das was du Ordnung nennst ist ein äußerst fragiler Zustand. Wer weiß schon wie viele gescheiterte Permutationen es im Vorfeld an andrer Stelle und zu anderer Zeit gab. Sternenstaub ;)
 
Das von allein Ordnung geworden ist. Der Blick in jedes Kinderzimmer überzeugt in Sekundenschnelle vom Gegenteil. Oder: jage eine Horde Primaten über eine Computertastatur, mache s 1 Jahr lang oder länger. Es kommt da nie ein Satz, geschweige denn ein Gedicht zusammen. Deswegen muß der Atheist an ganz viele Zufälle glauben. Für mich nicht nachvollziehbar.
Warum hat sich Gott eigentlich erst vor ca. 2000 Jahren "gezeigt" ? Erklärungen für die "Ordnung" gab es schon früher. Hat mit Jesus alles erst einen Sinn bekommen? Auch unwahrscheinlich, oder?
 
@Fahrenheit: Leute wie TomiBielefeld wollen halt Glauben, da spielt es für die auch keine Rolle ob irgendwas sein kann wahrscheinlich ist, oder nicht. Das muß man halt akzeptieren. Die Mehrzahl der Menschen auf diesem Planeten wollen irgendwas glauben, es bringt ihnen anscheinend etwas.
Mit Verlaub, ich habe allgemeingültige wissenschaftliche Erkenntnisse vorgebracht. Man/frau schließe daraus bitte nicht auf das was ich "will" oder "bin".
 
Seit einiger Zeit ist bekannt, dass das menschl. Großhirn ein Areal für Spiritualität hat. Glauben gehört sozusagen zum Mensch sein.
Unter Verwendung von Läsionsnetzwerkmapping fand das Team heraus, dass die selbstberichtete Spiritualität einem spezifischen Hirnschaltkreis zugeordnet war, der sich auf das periaqueduktalen Grau (PAG) konzentrierte, einer Hirnstammregion, die an zahlreichen Funktionen beteiligt ist, darunter Angstkonditionierung, Schmerzmodulation, altruistisches Verhalten und bedingungslose Liebe.

Das liest sich für mich nicht ganz so eindeutig. Auch wenn das untersuchende Team zu der von dir geäußerten Schlussfolgerung kommt.
 
Warum hat sich Gott eigentlich erst vor ca. 2000 Jahren "gezeigt" ? Erklärungen für die "Ordnung" gab es schon früher. Hat mit Jesus alles erst einen Sinn bekommen? Auch unwahrscheinlich, oder?
Auf keinen Fall. ER hat sich schon viel eher gezeigt, in der Geschichte mit seinem Volk z.B. in der Natur, auch in Wundern die man natürlich auch runterdiskutieren kann. Aber da dies wieder eine Sache ist bei der es ins Unendliche geht, halte ich dafür das ich das Leben mit Jesus Christus nicht missen möchte. Das wars von meiner Seite dazu.
 
Ich finde die Diskussion über Glauben interessant, weil ich tatsächlich glaube.

Was mir dabei immer leicht säuerlich aufstößt, sind zwei Dinge.
Zum einen die muntere Vermischung zwischen "Religion", "Institution (Kirche, Sekte) und dem ganz persönlichen Glauben im Sinne einer persönlichen Überzeugung.

Zum anderen die Vorstellung, man könne "Glauben" auf irgendeine Weise "logisch" oder "faktenbasiert" begründen. In Verbindung mit dem ersten Punkt, kann man sich da gern verzetteln.

Also, was ist für mich Glauben und was ist es nicht?
Mein Glaube ist nichts, wovon ich missionarisch oder sonstwie irgendwen überzeugen muss, ich muss ihn nicht mal mit anderen teilen, obwohl das häufiger einmal einfach so passiert.

Ich brauche auch keine alten Texte, Propheten oder Interpreten meines Glaubens, die mir mit Drohungen oder Verlockungen nahelegen wollen, wie ich zu glauben habe. (Obwohl in alten Texten schon immer auch etwas Nachdenkenswertes zu finden ist.)

Glaube ist für mich Vertrauen.
Vertrauen in mich und darin, dass jedes Leben Spuren hinterlässt und das Leben der anderen besser machen kann.
Vertrauen darin, dass meine verstorbenen Liebsten nicht tot sind, sondern mit ihrem Vertrauen, ihrer Liebe zu anderen Spuren hinterlassen haben, die die Welt nach ihrem Tod anders und vielleicht ein bisschen besser zurückgelassen haben, als sie vorher war.
Das Vertrauen, dass sich auch nach meinem Tod und mit meinem Leben die Welt ein klein bisschen zum besseren verändert hat und sich hier und dort etwas von meinen Bemühungen fortsetzt.

Auch das Vertrauen, dass mich Zweifel weiterbringen, dass ich Fehler machen kann und darf und dass ich gerade deswegen hier und da wieder einen Schritt mache, der die Welt, unser Leben ein wenig besser macht.
Das Vertrauen, dass es auch andere Menschen gibt, die mir auf die ein oder andere Weise Anstoß geben, mein Handeln und Denken zu hinterfragen, und auch das Vertrauen, dass - und jetzt wird es natürlich schon ein wenig esoterisch, bzw. abstrakt - die Welt, wie wir sie erleben, sich selbst organisiert.

Glaube, Vertrauen in etwas, was nicht zu fassen ist, vielleicht ein Prinzip, das nur deshalb existiert, weil die Kombination aus unserem Geist, Körper und unseren Gefühlen es entstehen lässt. Vielleicht ist das für mich Gott.