Na vielleicht war ja gerade das die Erkenntnis, dass Manni1 in der Situation ein wenig Normalität erfahren hat.
Sowas kann sich doch durchaus gut anfühlen.
Hmm, okay, ja da könntest Du recht haben - so hab ich das gar nicht gesehen. Klar, darf man dem nicht zuviel Bedeutung beimessen, daß das Thema danach erledigt war und sie so einfach darüber hinweg gegangen ist. Aber andererseits, hätte sie es merkwürdig oder seltsam gefunden, hätte sie vermutlich mehr dazu gesagt oder genauer nachgefragt, anstatt nach dieser Entdeckung einfach "zur Tagesordnung überzugehen".
Und klar kann es sich gut anfühlen, wenn man in solchen Situation "ein wenig Normalität" vom anderen erfährt und entgegenbracht bekommt, indem das Thema so schnell durch war. :)
 
Ich finde auch, dass Marasam sehr schön beschrieben hat, worum es Manni gegangen sein könnte. Ist "Normalität", ob sie vom anderen wirklich so empfunden wird oder nicht, jedenfalls eine unaufgeregte Reaktion nicht das, was wir, bei aller "Provokation", alle wollen?
Aber bevor ich spekuliere, warte ich jetzt erst einmal auf Mannis Antwort.

Grüße
Paule
 
Hallo,

wollte auch mal schreiben, als ich mal
in Strapsstrümpfe, Damenkleidung und High-Heels erwischt worden bin.
Peinlich war es natürlich auch noch. Aber Reihe nach: Es war an
einem Freitagabend, schon etwas länger her. Ich fuhr zu einem Date
in die Pfalz. Ich hatte mich schon zurecht gemacht. Damenwäsche,
Makeup und Perücke waren gestylt. DA ich noch etwas Zeit hatte fuhr
ich den Parkplatz Wattenheim an. Nach kurzer Pause wollte ich weiter
fahren. Doch beim Verlassen des Parkplatzes sah ich schon ein
Großaufgebot an Polizei. Zurückfahren ging nicht mehr und ich
musste mich in einer Schlange einreihen und prompt kam vor meinem
Auto die Kelle zum Anhalten. Ich machte da Fenster runter und da kam
auch schon der bekannte Spruch: „Allgemeine Verkehrskontrolle.
Fahrzeug und Führerschein, bitte die Da..., ich glaube es nicht.
Hans komm mal rüber, Hast du das schon mal gesehen?“ Inzwischen
hatte ich die Perücke abgenommen, aber jeder der Polizeikollegen und
innen nahm mich kurz in Augenschein. Wenigstens musste ich nicht
aussteigen. Ich wäre am liebsten in den Fußraum meines Fahrzeuges
gekrochen. Ich war froh als ich dann meine Papiere wieder bekam und
weiter fahren durfte.
 
„Allgemeine Verkehrskontrolle.
Fahrzeug und Führerschein, bitte die Da..., ich glaube es nicht.
Hans komm mal rüber, Hast du das schon mal gesehen?“

Hallo Annette,
es wird ja gern immer mal wieder von "mangelnder Professionalität" geschrieben und geschimpft, wenn sich jemand in Ausübung seines Berufs über außergewöhnliche Menschen lustig macht (meiner Meinung nach oft überkritisch). Aber dass sich Polizeibeamte derart äußern, finde ich seltsam und wundert mich.
Ein Bekannter von mir ist Polizeibeamter, und nach dem, was er erzählt, sehen die so einiges. Auch von Männern in Frauenwäsche hat er schon mal berichtet. Die Reaktionen sollten, nicht zuletzt aufgrund entsprechender Schulung und Erfahrung, anders ausfallen als bei Deinem Erlebnis.

Ich will Deinen Bericht nicht in Frage stellen, wohl aber die Professionalität des Beamten.


Grüße

Paule
 
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Wie interessant, du möchtest also provozieren?

Liebe(r) Sam,
machen wir uns doch nichts vor: Natürlich erregen Männer in Strumpfhose oder Frauenkleidung, die von anderen wahrgenommen wird, Aufmerksamkeit, ob man/frau das möchte oder nicht. Wenn ich mir dessen bewusst bin, nehme ich das auch in Kauf. Ob man das Provokation nennen will, bleibt jedem und seinem Gefühl selbst überlassen.
 
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Hallo Marasam,

man kann es sehen wie man will.

Eine normalität kann eine Provokation sein oder nicht.

Jeder wie er es sieht und nimmt
 
Doch, ich habe auf Deine Frage geantwortet: Ich trage Feinstrumpfhosen (ohne "Tarnsocken"), und bei dem, der es sieht, errege ich Aufsehen, ob ich das will oder nicht. Da ich Feinstrumpfhosen so trage, nehme ich das Aufsehen in Kauf. Es ist am Ende also so, dass ich das Aufsehen in Kauf nehme-und es damit jedenfalls nicht nicht will. Das Erregen von Aufsehen ist aber nicht mein Ziel, meine Absicht. //"Provokation" hatte ich extra in Anführungsstriche gesetzt.//

Und um noch klarer auf Deine Frage zu antworten: Ich bin als Feinstrumpfhosen tragender Mann objektiv nicht normal (zum Normalitätsbegriff habe ich schon öfter was geschrieben, möchte das aber nicht verlinken und verweise deshalb auf die Suchfunktion ;-)). Dagegen kann ich mich gar nicht wehren. Denn nicht ich bestimme, was normal ist, sondern die statistische Mehrheit. Wenn ich normal sein wollte, müsste ich, jedenfalls nach jetzigem Stand der Dinge, als Mann auf das Strumpfhosentragen verzichten.
Insofern möchte ich auch gar nicht normal sein. Aber ich möchte, dass die Nichtnormalen von den (vermeintlich) Normalen auch mal gesehen und als "normal", das heißt, nicht länger und auf ewig als perverse Freaks wahrgenommen werden. Und dazu ist es eben auch manchmal nötig, im dezenten Rahmen zuzulassen, dass andere sehen, dass ein Mann Strumpfhosen trägt. Wenn das Provokation ist: Ja, dann will ich auch provozieren.

In erster Linie trage ich aber Feinstrumpfhosen, weil ich mich darin gut fühle.

Es bleibt schwierig
Paule
 
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Liebe FSH-Gemeinde, ist ja schon toll, was ich so mit meinem Erlebnisbericht ausgelöst habe. Mein Ziel ist es, zu zeigen und auch wahrgenommenen werden, dass auch Feinstrumpfhosen von Männern getragen werden. Es soll als ganz selbstverständlich gesehen werden. VG
 
Ein Bekannter von mir ist Polizeibeamter, und nach dem, was er erzählt, sehen die so einiges. Auch von Männern in Frauenwäsche hat er schon mal berichtet. Die Reaktionen sollten, nicht zuletzt aufgrund entsprechender Schulung und Erfahrung, anders ausfallen als bei Deinem Erlebnis.

Ich will Deinen Bericht nicht in Frage stellen, wohl aber die Professionalität des Beamten.

Ist mir grade heute, vor ein paar Stunden passiert. Nein, keine Verkehrskontrolle, aber ein Streifenwagen hat zweimal gewendet um an mir vorbei fahren zu können. Für mich ist das eine klare Belästigung.
 
Hallo Daphne,
wie gesagt: Übel, ganz übel, in meinen Augen, was Dir und Annette da widerfahren ist. Für mich seid nicht Ihr "erwischt" worden und in eine peinliche Situation gekommen, sondern die Polizisten. Vor allem der von Annette zitierte Satz: "Hast Du so was schon mal gesehen?" ist ein Grund für eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Und Du fühlst Dich nach meinem Dafürhalten völlig zu Recht belästigt. Der Theorie nach sollte vielmehr auch bei Polizisten angekommen sein, dass Transgender und Strumpfhosen tragende Männer keine Perversen sind, die Gesetz und öffentliche Ordnung in irgendeiner Weise bedrohen, sondern rechtmäßige Staatsbürger sind, unter denen es nicht mehr oder weniger Straftäter gibt, wie im Schnitt der Bevölkerung.

Dennoch zeigt das, dass auch Polizisten nur Menschen sind, die die Denkweise der Mehrheit der Bevölkerung haben (wenn sie denn wirklich wegen Deines, ich weiß es ja nicht und kenne Dich nicht, ungewöhnlichen [????] Äußeren umgedreht haben) : Mit "denen" kann was nicht stimmen. Dass diese Denkweise noch in vielen Köpfen verankert ist, dessen sollten wir uns immer bewusst sein.

Aber das ist im Grunde ein anderes Thema...

Beste, solidarische Grüße
Paule
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich schon zum Tode von Westerwelle geschrieben habe, Schwul ist auf einmal doch enerkannt worden.

Irgendwann kapieren die Köpfe das FSH nicht nur für Frauen.
Die Köpfe von manchen Menschen sind eben stehen geblieben.
Frau darf Heute Männerkleidung tragen, bis in die 70er durfte die Frau nur was was der Mann sagte. Warum darf der Mann in der heutigen Zeit nicht Frauenkleidung tragen?

In Deutschland geht es leider zu langsam, es gibt andere Länder wo das normal ist
 
Hallo,
es ist leider nicht nur die Polizei, die Menschen die "anders" sind vorführen, auslachen oder belästigen. Die gibt es leider in jeder Gruppe, aber das mit der Polizei war damals wirklich schon heftig. Genauso wie das Wenden bei Daphne. Mein Onkel war auch Polizist und er sagte man erlebt, bei dem Beruf so einiges. Daher denke ich sollte man sich dann etwas professioneller verhalten. Mein Motto lautet deshalb auch: Jeder sollte so leben wie er möchte, solange er anderen damit nicht schadet. Und nur weil wir Frauenkleider tragen, uns schminken etc. machen wir nichts schlimmes.
 
Wird hier nicht aus der Mücke eine Elefant gemacht?
Laut Profil treibt sich Anette ja scheinbar gerne auf Autobahnparkplätzen rum, es wird allerdings nicht genauer beschrieben in welcher Form.

Hier sehe ich den Zwist zwischen einerseits auffallen aber anderseits nicht erkannt werden wollen, scheinbar ein roter Faden hier.


Wenn ein Polizist einen Kollegen hinzuzieht, betrachte ich das als nicht außergewöhnlich, ist für mich etwa so als wenn er meint, er habe eine Anomalität am Fahrzeug bemerkt, ist aber unsicher und zieht einen Kollegen hinzu, sicher ist sicher. Wir wissen nichts über den Erfahrungsgrad des Polizisten, vielleicht war es das erste Mal, dass er mit einem Transvestiten direkt konfrontiert wurde. Mögens es die Transvestiten hier im Forum auch anders sehen, im öffentlichen Leben sind sie in meinen Augen eine verschwindend kleine Minderheit und ich denke, es kommt in der Aus- und Fortbildung nicht vor, wie trete ich einem Transvestiten gegenüber auf.


Eigentlich hat der Polizist sich in meinen Augen sogar fair verhalten, denn er hatte auch die Möglichkeit, das Vorhandensein und die Vollständigkeit von Warndreieck, Verbandskasten usw. zu überprüfen oder einen anderen Grund zu finden, dass der Transvestit das Auto verlassen muss und so einem feixenden Publikum präsentiert wird.



Die von Paule angesprochene Dienstaufsichtsbeschwerde bringt auch nicht viel. Abgesehen von der Tatsache, dass Dienstaufsichtsbeschwerden den Ruf haben, dass sie in aller Regel formlos-fristlos-fruchtlos sind, hier muss ja hier jemand schreiben, dass er ein Transvestit in Strapsstrümpfen, Damenkleidung und High-Heels war, eigentlich völlig normal, und die Polizei ihrer Arbeit und einem bestimmen Auftrag, hier allgemeine Verkehrskontrolle, nachging, also völlig unnormal. Dieser Sachverhalt muss doch geahndet werden.

Der Polizist wird mit Sicherheit erklären, dass es eine nicht alltägliche Situation sei, wo es besser ist, nicht alleine zu sein und ggf. einen Zeugen zu haben und auch den Grund anzugeben, warum bei der zu kontrollierenden Person Zweifel aufgekommen sind und er seinen Kollegen explizit darauf hingewiesen hat.
Ich denke, bei Abwägung der Beschwerde wird gelinde gesagt "in dubio pro reo" entschieden und den einzigen Erfolg, den der Transvestit nun hat, ist die Tatsache, dass nun seine Leidenschaft irgendwo namentlich aktenkundig ist.


Erheiternd finde ich, wenn nun jemand hier es als klare Belästigung empfindet, dass die Polizei zweimal mir ihrem Wagen gewendet hat, weil sie eine Person entdeckt hat, die offensichtlich eine Frau darstellt, aber gleichzeitig ihre männlichen Wurzeln nicht verbergen kann. Das ist für mich gerade in dieser angespannten Zeit ein Qualitätsbeweis unserer Polizei, im Vorbeifahren solche Details zu erkennen, wachsam zu werden, abwägen und dann ohne direkte Überprüfung festzustellen, ist doch nur eine harmlose "Tunte" und kein verkappter Terrorist.



Warum darf der Mann in der heutigen Zeit nicht Frauenkleidung tragen?

Ganz einfach, weil es Frauenkleidung ist, wie Du es ja selber bemerkt hast. Geht ein erwachsener Mensch in Babykleidung auf die Straße?

In Deutschland geht es leider zu langsam, es gibt andere Länder wo das normal ist


Diese Aussage sollte doch ein wenig unterfüttert werden. In welchen Ländern und wie äußert sich das? Alle Männer in Rock, Schminke, Nylon uns Stöckelschuhe? Nenn doch mal die Länder und wir können bei Google street-view nachsehen, ob es so stimmt.


Gruß Placebo

 
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In Asien sind Crossdresser eine normalität.
Auch in Amerika findet man Crossdresser.

In Deutschland müssen FSH Träger sich immer noch verstecken. Schade
 
Ah ok. Danke TommyBay.

Das ist wirklich eine wasserdichte Argumentation. Jetzt hast Du mich auch überzeugt... ;)

Gruß Tommy