Wenn du natürlich immer die total dünne Ware nimmst, brauchst du dich auch nicht wundern, wenn die andauernd kaputt gehen. Davon habe ich mich lange verabschiedet – obwohl ich die natürlich eigentlich auch schön finde. Aber die gehen ja tatsächlich schon vor dem Anziehen kaputt. Und das hat mich immer geärgert.
Kosten tun mich meine Strumpfhosen heute gottlob gar nichts mehr. Ich hatte die letzten 20 Jahre meines Berufslebens zum Glück so viel Geld übrig, dass ich mich mit Strumpfhosen auf Lebenszeit eindecken konnte. Inzwischen habe ich diese Phase verlassen und verfüge über einen Vorrat von guten vielleicht 800-1000 original verpackten Strumpfhosen, die vermutlich für den Rest meines Lebens ausreichen werden. Da ich ausschließlich 15-40den trage, sind die eigentlich so robust, dass sie meistens und im Durchschnitt eine gute Woche halten. Auch schon mal bis an die zwei Wochen. Wobei ich sie jedoch nicht ständig trage, sondern auch mal wechsele mit anderen Farben oder anderen Typen.
Der Hauptkiller ist bei mir in der Regel die Wäsche. Nach einer, maximal zwei zeigt sich irgendwo ein Löchlein oder eine Laufmasche. Dann geht es auch sofort ab in die Tonne.
Interessant finde ich auch, wo sie kaputt gehen. Killing-Position Nr. 1 ist bei mir der Zwickel, an dem sie häufig einreißen. Dicht gefolgt von der Zehenverstärkung - die im Gegensatz zu ihrem Namen doch recht oft das Zeitliche segnet. An den Beinen selbst hab ich eigentlich sehr selten Laufmaschen. Wenn, dann laufen sie vom Zwickel oder von der Zehenverstärkung durch. Unter dem Fuß auch ist eine Sollbruchstelle, vor allen Ding verursacht durch etwas raue Hautzonen. Was mich aber am meisten nervt, das sind diese kleinen Knötchen, die sich vor allen Dingen an den Füßen und teilweise auch im Zwickelbereich bilden, wenn man die SH etwas länger getragen hat. Nervig deshalb, weil die Strumpfhose an sich ja noch heile ist – allerdings aufgrund dieser Knötchen unansehnlich wird. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
Übrigens eine interessante Form der Altersvorsorge. Jene von euch, die über ganz normale Verhältnisse verfügen und ohne Reichtum in die Nylonwelt hinein geboren wurden, sollten sich vielleicht darauf vorbereiten und eine ähnliche Strategie wie meine verfolgen. Im Alter reicht die Rente nämlich im Regelfall nicht unbedingt auch noch für große Sprünge an den Strumpfregalen. Abgesehen davon treiben einem die heutigen Preise ja schon Schweißperlen auf die Stirn. Gute Lagerbedingungen befreien mich von all diesen Fragestellungen. Eine kleine Belohnung alle paar Wochen in Form neuer Ware gibt es natürlich auch bei mir. Aber meine Lieblingsstücke sind tatsächlich alle aus den Jahren und werden heute auch qualitativ in der Regel nicht mehr getoppt. Da ich außerdem total auf glänzende Strumpfhosen stehe, fällt mir in den letzten Jahren auf, dass diese zunehmend vom Markt gehen. An meinem Konsum kann es nicht gelegen haben.
Ja mein Lieber, wie du das allerdings hinbekommst gleich mehrere Strumpfhosen pro Woche zu versenken, das ist mir schon ein Rätsel. Manch einer sollte vielleicht auch mal die physikalischen Begleitumstände seiner Eigenliebe überprüfen. Aber sehen wir es doch unter dem Strich einfach als unser Hobby. Was geben denn Briefmarkensammler, Modelleisenbahner, Sportler, Angler, Heimwerker und andere Vernarrte für ihr Hobby aus - ich schätze da liegen wir im gesunden Mittelfeld.