Hallo Forum,
ich bin neu hier, deshalb kurz etwa über mich. Ich bin 60 und trage gerne Strumpfhosen, seit ich denken kann. Früher (Kindheit, Jugend) die obligatorischen Strickstrumpfhosen, dann immer mehr auch feineres, allerdings nur "blickdichte" 60den aufwärts. Dahinter steckte nie ein Fetisch. Ich habe Strumpfhosen einfach immer gerne getragen, weiß der Teufel warum. Davon wussten eigentlich nur Familie und gute Freunde. Ich wäre aber, um auf das Thema zu kommen, nie auf die Idee gekommen Stützstrumpfhosen zu kaufen. Deshalb kann ich zu Stützstrumpfhosen eigentlich wenig sagen. Aber da in diesem Zusammenhang immer wieder der Begriff Kompressionsstrumpfhosen/Strümpfe fällt, möchte ich meine Erfahrungen zum Thema beitragen.
Vor etwa 6 Jahren fingen an sich Krampfadern bei mir abzuzeichnen, und ich bekam zunehmend vor allem abends Probleme mit Schmerzen in den Beinen. Mein Arzt hat darauf hin die Beine abgetastet, eine Ultraschalluntersuchung gemacht, und es hat sich die Vermutung bestätigt, dass meine Venenklappen "ausgeleiert" sind, so dass der Blutfluss hoch aus den Beinen beeinträchtigt ist (Diagnose: Varikose, CVI). Die konservative Therapie hierfür sind Kompressionsstrümpfe. Der "Schaden" als solcher ist irreversibel, aber man kann das Fortschreiten dieser Erkrankung durch das konsequente Tragen von Kompressionsstrümpfen aufhalten bzw. verzögern. So weit so gut, er hat mir daraufhin Kompressionsstrümpfe AG ccl 2, also Schenkelstrümpfe mit Haftrand verschrieben.
Im Sanitätshaus wurden die Beine vermessen, da diese Strümpfe/Strumpfhosen richtig passen müssen. Das Anziehen war anfangs eine echtes Problem, es ist in der Tat sehr mühsehlig, aber die nette Dame im Sanitätshaus, hat mir gezeigt, wie man das am besten macht und mir ein paar Tips dazu gegeben. Seitdem trage ich die "Dinger" konsequent, sowohl in From von Schenkelstrümpfen AG als auch als Strumpfhose AT. Wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, ist das Anziehen leicht. Die Beschwerden sind weg, was für mich das wichtigste ist. Ich möchte nicht mehr drauf verzichten.
Lästig ist es natürlich im Sommer, wenn es heiß ist, vor allem unter langen Hosen. Im Grunde will ja auch nicht unbedingt, dass andere sehen, dass man als Mann Strumpfhosen/Schenkelstrümpfe trägt, aber seit 2 Jahren ist mir das egal, da trage ich im Sommer Shorts dazu. Das hat mich zwar anfangs etwas Überwindung gekostet, aber es war eine echte Erleichterung. In meinem Freundes/Bekanntenkreis ist das kein Thema, die wissen ja, warum ich sie trage, aber nun komme ich zu etwas, was man in diesem Forum immer wieder liest. Meiner Erfahrung ist es nicht so, dass "Fremde" neutral, uninteressiert reagieren. Man fällt damit auf, und man bekommt auch das Getuschel, die Blicke und die ein oder andere dumme Bemerkung zu hören. Letzten Sommer noch im Zug, ich fand das lustig, sagte lauthals ein Kind (schätze 6-8) "Guck mal Mama, der Mann da hat Strumpfhosen an!", worauf sich jede Menge Leute rumdrehten und zu mir gafften. Ich kam mir vor, wie auf dem Präsentierteller. Aber, da für mich mein Wohlbefinden, vielleicht dem Alter geschuldet, Priorität hat, ist mir inzwischen fürchterlich egal geworden, was andere darüber denken!
Nicht, dass mich jemand falsch versteht, ich gönne niemandem, dass er diese Strumpfhosen/Strümpfe tragen muss, aber wenn es hilft, kann man sich daran gewöhnen und auch damit wohlfühlen.
In diesem Sinne,
shveteran
