was wäre wenn....

sandy3333

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22 Januar 2010
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innsbruck
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männlich
eine frage die mich etwas beschäftigt seit ich mir bewußt bin das ich lieber eine frau wäre.

wären wir die wir anders sein wollen ob von mann zur frau oder von frau zu mann von geburt an in diesem von uns angestrebten geschlecht wären wir dann glücklich wie es ist oder würden wir uns etwas anderes suchen um irgentetwas gravierendes in unserem leben ändern zu wollen.

für mich spielt das frau sein wollen in meinem leben eine sehr große rolle und nimmt mich auch sehr in anspruch ob emotional wie auch das ganze drum herum.

ich mache mir viele gedanken über die möglichen ursachen warum bei mir dieser drang vorherrscht, habe auch schon mit einigen mitleidenden gesprochen und habe ein vielleicht kleines schema entdeckt.
wie bei mir erging es auch denen mit dennen ich gesprochen habe, ich war oder mußte seit meiner kindheit immer für andere da sein ihnen zuhören wenn sie probleme hatten und versuchen ihnen mit rat und tat zur seite zu stehen wodurch es sich bei mir so abgezeichnete das meine bedürfnisse immer im hintergrund blieben egal welche das auch waren und sind.auch belastet mich es dann sehr was andere probleme angeht bzw.mache mir viele gedanken darüber.

bin mir zwar 100% sicher eine frau sein zu "wollen" aber genauso kann das alles nur ein ventil oder flucht sein da meine feminine seite ganz anders durch leben gehen würde.
lg sandy
 
Hi Sandy,
ob die Ursache nun in der Kindheit liegt wo man immer für andere da sein musste oder ob das alles einfach nur an den Genen liegt kann ich Dir auch nicht beantworten.
Die entscheidende Frage ist, bis wohin willst Du gehen?
Willst Du nur eine Frau sein oder bist Du eine?
Kannst Du mit Deinem Körper leben oder nicht?
Ich glaube das ist ein noch schwereres Thema wie das outing der Leidenschaft zu Strumpfhosen.
Mal sehen was hier noch alles so kommt, interessiert mich auch.
Liebe Grüße
lietzi
 
Das ist die entscheidende Sache:

Man wird nicht Frau durch die HT und OP, auch nicht durch tragen femininer Kleidung, selbst wenn man noch so hübsch aussieht.

Frau ist man wie in meinem Fall schon immer, nur halt im falschen Körper. Es kommt von ganz tief innen.

lg,
christina
 
Da kann ich der Christina nur zustimmen. Das ganze kommt von ganz tief innen drinnen!

Ich habe bei mir jedenfalls die Feststellung gemacht, seit ich mich (zumindest im "kleinen Kreis) geoutet habe, ist bei mir das Verlangen bei jeder Gelegenheit in der ich alleine zu Hause bin, mich umzuziehen und meine wenigen vorhanden Frauensachen anzuziehen zurückgegangen.

Denn das frausein, wie die Christina schon schreibt, besteht nicht aus dem Tragen bestimmter Kleidungsstücke, oder dem Lackieren der Fingernägel, anstreichen der Lippen usw., sondern wie man das Leben lebt bzw. leben darf. Ob man jetzt als Mann oder Frau angesehen und angesprochen wird.

Sollte ich wirklich jemals "das Ziel" erreichen und eine Frau sein, dann werde ich selbstverständlich auch (je nach Lust und Laune, oder auch Anlass) eine Hose anziehen, oder im Sommer ab gewissen Temperaturen ohne Strumpfhose und nur mit "nackten" (aber enthaarten) Beinen rausgehen.

Nur soviel: Als ich letzte Woche bei meiner 10 km entfernten Psychologin war, hat sie mich am Schluß des Gesprächs gefragt, ob es mir lieber wäre, wenn sie mich mit Yvonne anredet. Vorerst mal nur wenn wir alleine im Sprechzimmer sind, und je nach Entwicklung, dann auch immer öffentlicher (z. B. wenn ich von den Sprechstundenhilfen aufgerufen werde). Ich brauchte gar nichts zu sagen, schon mein Lächeln was da in meinem Gesicht zu erkennen war, war ihr Antwort genug. Auch das ist ein Grund, warum ich mich auf den nächsten Termin bei ihr freue, nicht nur, weil sie sehr einfühlsam ist, sondern auch weil ich von ihr mt "Frau Neubauer" und "Yvonne" angeredet werde. Dass ich da dann äußerlich (noch) voll und ganz Mann bin, ist für mich dann sicherlich (noch) sekundär (wird sich aber auch sicher noch ändern). Denn mir geht es darum, dass mich zumidest schon mal eine Person als Frau sieht. Und da ist die Kleidung zweitrangig. (Obwohl ich da schon gerne mit Rock, Bluse, SH, Pumps und leicht geschminkt hinfahren würde. Aber wer weiß, was diese Jahr noch so mit sich bringt.

Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich überhaupt mal schon soweit sein würde,....

Was ich damit sagen will, ist, dass das äußerlich zwar verdammt wichtig ist, aber halt nicht alles.

Eure Yvonne
 
Hallo Christina,
wenn Dein Gefühl, wie Du schreibst, von ganz, ganz tief Innen kommt ist es denke ich nur noch eine Frage der Zeit bis Du den letzten Schritt gehst.
Du fragst Dich warscheinlich nun warum ich Dir das überhaupt schreibe?? Ich war auch eine sehr lange Zeit in der, sagen wir mal Findungsphase, als ich mir auch sehr oft die Frage gestellt habe ob ich nun Männlein oder Weiblein bin oder sein möchte. Da ich mich in meinen Beziehungen aber immer wohl gefühlt habe denke ich doch es ist alles gut so wie es ist. Obwohl ich gestehen muss ich hege insgeheim schon sehr oft den Wunsch mal als Frau durch die Welt zu gehen um die "ander Seite" mal kennen zu lernen.
Ganz lieben Gruß
lietzi
 
ich gebe euch allen recht das mehr dazugehöhrt bzw.es mit der kleidung nichts am hut hat, aber warum wollen laut studien immer mehr männer gerne eine frau sein umgekehrt ja nicht so von frau zum mann da bleibt anscheinend die studie relativ gleich aber es ist als wäre es ein boom sich mit seinem geschlecht nicht einig zu sein.

es muß doch einen grund haben warum sowenige frauen männer sein wollen, glauben die meisten vielleicht immer noch das es eine frau im leben leichter hat als ein mann?
deren meinung kann ich mich nicht anschließen obwohl ich in meinen jungen jahren (bin ja doch schon mitte 30) auch der überzeugung war, heute muß ich aber sagen das es sich für mich ziemlich die waage hält was für die frau dort schwieriger ist für den mann dort leichter und umgekehrt.

bei den meisten bin ich der meinung ist sehr viel das soziale umfeld daran mitbeteiligt von kindheit an, jeder hat zwei seiten in sich die einem helfen durchs leben zu kommen sie sind wie zwei stimmen die einen begleiten die eigentlich immer im gleichgewicht sein sollten aber auch mit denen ich geredet habe ist es so das von kindheit an eine seite nie die chance bekommen hatte sich zu entwickeln und es dann etwas fehlt in einem im laufe der zeit.
die meisten männer die gerne eine frau sein wollen auf der welt kommen aus thailand aber warum?
meiner meinung nach ist dort der soziale hintergrund deutlich zu erkennen, dieses land lebt großteils in armut ist aber gleichzeitig doch fortgeschrittener als die länder in der 3.welt.wenn ich mir anschaue wie die kinder dort behandelt werden kommt mir das grauen großteils werden sie an touristen verkauft für ihre perversen spielchen(verzeiht die ausdrucksform,ich versuche die meisten wörter zu umschreiben), zu 99% sind das männer die dort rüberfahren.
die meisten greultaten die auf der welt passieren passieren durch männer das ist bewießen und wird natürlich in der heutigen zeit durch die medien sehr stark verbreitet gegenüber früher,ich weiß noch wie schockiert ich in meiner kindheit war als sie in den nachrichten verbrechen(üble)gezeigt haben, das hat mich oft wochen lang verfolgt.
wenn ich mir anschaue wie es in vielen familien zugeht wo der mann dermaßen gewalt tätig ist mit seiner familie und sich aber noch gut dabei vorkommt dann kommt mir das schaudern aber auch immer mehr die abneigung auf das männliche geschlecht. sicherlich werden einige sagen kann man nicht nur die negativen seiten eines mannes sehen, das tue ich auch nicht aber seien wir mal ehrlich das bessere geschlecht ist nun mal die frau.
wie gesagt das sind meine ansichten und ich möchte niemanden damit beleidigen oder herabsetzen.

lg sandy
 
Man entdeckt zwar immer wieder gewisse Gemeinsamkeiten und Parallelen zu anderen Lebensläufen und Geschichten, letztendlich ist so eine Frage warhscheinlich nicht pauschaul zu beantworten, sondern immer nur individuell von der jeweiligen Person bezogen auf sich selbst.

Es gab Phasen in meinem Leben, z.B. während meiner Ehe, als diese noch glücklich war und mein ganzer Focus darauf ausgerichtet war, für meine Frau und meinen Sohn da zu sein, wo ich das "Frau sein" oder mich "zur Frau zu verwandeln" überhaupt nicht vermisst habe. Heute, wo ich Single bin, stellt sich dies wieder ganz anders dar.
Heute genieße ich jede Minute, in der mich als Frau kleide und dies auch auslebe.

Wo die Ursachen zu suchen sind? Kann ich auch nicht genau sagen. Ich weiß nur, als ich 6 Jahre alt war, hat man festgestellt, daß ich zu viele weilbiche Hormone in meinem Körper hätte. Daraufhin hat man mich einer vierjährigen Hormonkur unterzogen.
Was ist dabei herausgekommen? Ein 183 cgroßer Bär, mit einer Statur wie ein Kleiderschrank, dem jegliche feminine Ausstrahlung abhanden gekommen ist, der es aber trotzdem liebt, Frau zu sein.
Christina hat absolut recht, ..., die Verpackung macht es sicherlich nicht.
Aber ich habe mich mit meinem "Schicksal" abgefunden, wäre als Frau bestimmt aus heutiger Sicht nicht glücklicher, wenn einem jegliche Weiblichkeit fehlt, als ich es heute auch als Mann bin, der eben phasenweise zumindest versucht, in die Rolle Frau zu schlüpfen.

Wer weiß, wie mein Leben ohne diese Hormonkur im zarten Kindesalter verlaufen wäre.
Sicherlich wäre meine körperliche Entwicklung ganz anders verlaufen. Mit der Gewissheit, auch die notwendige weibliche Ausstrahlung zu besitzen, würde vielleicht auch der Wunsch in mir größer sein, ganz Frau sein zu dürfen. Aber es ist müßig darüber nachzudenken, und eine Antwort darauf wird sich wohl auch nie finden.

So bleibt mir manchmal nur, neidvoll auf Gleichgesinnte zu schielen, die eine entsprechende Weiblichkeit besitzen, und mich immer dann, wenn mir danach ist, eben in eine fiktive Welt zu flüchten, in der ich Frau bin. Und da gehört eben dann die "Verkleidung" mit dazu.

GLG Hubi
 
Hallo Sandy,
mich beschäftigt da eine Äußerung von Dir.
Wieso würde Deine weibliche Seite ganz anders durch`s Leben gehen?
Heißt das, Du änderst mit Deinem Aussehen auch Deine grundsetzliche Einstellung
zum Leben oder anderen Menschen gegenüber?
Würdest Du Dich als völlig anderer Mensch überhaupt wohl fühlen,
mal abgeshen von der Optik?
Oder suchst Du dann doch wieder etwas um Dein Leben gravierend zu ändern?
Was ich in meiner Situation gut nachvollziehen kann, ist der Gedanke mit dem Ventil.
Als Mann muß ich dafür sorgen, das mein Leben einigermaßen geregelt läuft.
Ich habe Verantwortung für meine Lebensgefährtin, meine Kinder etc.
Das "verwandeln" in Suse ist für mich Entspannung. Quasi eine sorgenfreie Zeit
in der ich nicht 100% funtionieren muss.
Allerdings nimmt mich mein alter Ego nicht so sehr in Anspruch wie Dich.
Vielleicht passt mein Beitrag also garnicht, aber ich fand die Frage sehr interssant.

Gruß

Suse
 
hi suse

im grunde ist es so das ja 2 welten aufeinander prallen die männliche und die weibliche und natürlich sind es unterschiedliche welten.
und ich meine auch wenn ich komplett frau wäre.
lg sandy
 
aber seien wir mal ehrlich das bessere geschlecht ist nun mal die frau.

Diese Kategorisierung, die man unterschwellig übrigens in etlichen Beiträgen spüren kann, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Abgesehen davon, dass es sich wieder einmal um eine generelle Pauschalaussage handelt, die im Grunde gar ncihts aussagt, halte ich sie auch für ziemlich abwegig. Was heißt da überhaupt besser? Es gibt kein besseres Geschlecht, ebenso sind nicht Frauen oder Männer die besseren Menschen. Und erst recht ist das nicht mal im Ansatz ein Grund, mit seinem biologischen Geschlecht zu hadern. Oder geht es nur darum, was Besseres zu sein?
 
Also langsam kann ich das auch nicht mehr hören das Frauen oder Männer das bessere Geschlecht sind. Da muss ich mir manchmal angestrengt auf die Stirn greifen " Meingott, schon wieder die alte Leier ".

In allererster Linie sind beide Geschlechter erstmal Menschen und Lebewesen, und niemand von beiden ist im Gesamten gesehen besser oder schlechter als das andere Geschlecht.

Ich fang jetzt sicher nicht damit an wo meiner Meinung nach Frauen, wo Männer Vorteile haben und wo Nachteile. Ehrlichgesagt interessiert mich das auch absolut Nullkommagarnix.

Das ich den " Weg " gehe hat nicht mal irgendetwas mit Anderen zu tun, sondern NUR mit mir selbst. Es geht dabei in erster Linie um mein seelisches Gleichgewicht. Jemandem das zu erzählen der nicht wirklich betroffen ist, wird das wohl schwer zu verstehen sein.

Wenn jetzt jemand sagt: " Aber Chris, zumindest Leute die das nicht wissen von dir, halten dich doch für eine Frau " ( Solange ich meinen Mund nicht aufmache , aber da trainiere ich, bzw. fang grad an zu trainieren ).
Sicher, eine schöne Sache für mich, aber hier geht's um so so so so viel mehr.

Ich werd jetzt nicht schreiben was ich damit genau meine, den das sind tiefe Gefühle, die zumindest ich nicht in Worte ausdrücken kann was ich wirklich empfinde.

Besser ich hör erstmal auf, bekanntermassen sind das Themen in denen ich engagiert bin.

Fazit: Weder Frau noch Mann ist besser, Transidendität hat mit innerem Selbstbefinden zu tun, aber mit dem seelischen Empfinden. Und soweit es geht will man den falschen Körper den medizinischen Möglichkeiten entsprechend eben anpassen.

Sicher könnte jetzt wer sagen : " Aber du hast doch gesagt es geht um das Innere ". Ja klar, aber das innere Gleichgewicht hängt schon mit dem Körper zusammen.

Aber darüber zu diskutieren wäre jetzt eine " Neverending Story ".

lg,
christina
 
hi christina

sicher hast du recht mit deinen aussagen, wollte auch nur aufzeigen das menschen die liber das andere geschlecht hätten ja mit ihrem bestehenden geschlecht nicht zufrieden sind und es eigentlich darum geht in diesem thema warum?das in den meisten fälle nicht alleine die gene dafür verantwortlich sind darüber sind wir uns ja einig, ich schriebe nicht das was ich "denke"sondern was ich "sehe vergleiche und denke"und demnach soll man es auch nicht einfach abtun das mit dem besseren geschlecht denn das ist ja nicht im kompletten alltag gemeint sondern einfach dort wo sich die unterschiede deutlich bemerkbar machen und ich rede da von der masse der menschen.
hierfür gäbe es unendlich viele beispiele,leider.
wie gesagt ich komme mit vielen gleichgesinnten ins reden und eines haben zumindest wir gemeinsam nämlich das wir die männliche seite in uns nicht gerne gesehen oder gespürt wird.
auch kenne ich viele frauen die viel zuviel testosteron haben und trotzdem nicht ein mann sein wollen und auch keine weiblichen hormone dazunehmen um ihn zu stabilisieren.
sie wirken etwas maskuliner dadurch aber keine hegt den wunsch ein mann zu sein, warum?
das sich alles auf seelischer ebene abspielt ist klar, es ist ein innerlicher drang und bedürfnis eine frau sein zu wollen die das ganze leben mitbestimmt und großteils auch einnimmt.
mag sein das auch sehr viel damit zu tun hat das man gründe sucht warum man das andere geschlecht für sich als die wahre identität bestimmt.
das wichtigste ist das man mit sich im einklang ist bzw. nahe dran ist.
sollte ich mich vielleicht zu den schritt entschließen den weg zu gehen um eine frau zu werden dann will ich auch auf soviel wie möglich vorbereitet sein um nicht dann sagen zu müßen wäre besser gewesen es nicht zu tun, und auch wenn ich mir 100% sicher bin es zu wollen so will ich auch die unterschiede der natur des mannes und deren der Frau miteinbeziehen.
da ich ja auch eine familie habe und die immer noch im vordergrund steht vor meinen bedürfnissen und auch dem seelischen drang eine frau sein zu wollen.es wäre für mich unverzeihlich wenn meine familie irgentwie darunter leiden müßte und sollte es sich doch ergeben das meine familie mit mir den weg zusammen gehen würde(meine familie weiß davon, zumindest meine frau und mein kind) und sie würden es sogar und ich bin auch soviel frau das ich auch damit klar komme wie es ist und auch wenn es so bleiben sollte so kann ich damit leben, wäre ich alleine dann hätte ich schon lange den schritt gemacht hätte aber nicht so eine tolle familie.
ich sag mir ich habe vielmehr als die meisten kann vieles ausleben und das ist schon viel wert.
lg sandy
 
Ich glaube, dass die Angelegenheit weitaus komplizierter ist, als es zunächst den Anschein hat. Nach meiner Beobachtung kann man nämlich nicht davon ausgehen, dass es immer ein klares "Entweder - Oder" gibt. Das heißt, schon der Weg zur Erkenntnis, was denn nun eigentlich überwiegt, ist schon recht steinig und führt nicht zwingend zu einem klaren Ergebnis.

Nach meiner Überzeugung existiert zwischen eindeutig Mann und eindeutig Frau eine unendliche Anzahl von Abstufungen. Dabei wird der Leidensdruck des Betroffenen vermutlich umso größer, je weiter er sich in seinem Empfinden von seinem biologischen Geschlecht entfernt.

Bis zu einem gewissen Grad kann demnach ein Mann eine weibliche Seite in sich tragen, ohne sich davon in seiner Männlichkeit beeinträchtigt oder bedroht zu fühlen. Dabei wird sicherlich eine gewisse persönliche Veranlagung, was man als akzeptabel und mit seiner Männlichkeit für vereinbar hält, eine Rolle spielen.

Aus diesem Grund führt auch nicht jegliche gefühlte Abweichung vom biologischen Geschlecht zu solchen Konsequenzen wie einer geschlechtsanpassenden Operation. Manche leben völlig normal als Mann, andere müssen ihrer Weiblichkeit mehr Raum lassen und leben diese Seite mehr oder minder heimlich aus, als TV oder CD und was es alles noch so gibt. Wird ein bestimmter Punkt überschritten, so dass keine mehrheitliche Übereinstimmung zwischen biologischem und erlebtem Geschlecht mehr besteht, dann landen wir bei den schwierigen Situationen, in denen sich Menschen wie Christina und Yvonne befinden.

Allerdings glaube ich, dass es ein ziemlcih schwieriger und weiter Weg ist, überhaupt zu solch einer klaren Erkenntnis zu gelangen. Manchmal spielt uns nämlich unser eigenes Gefühlsleben üble Streiche und lässt uns Dinge glauben, die sich am Ende nicht bewahrheiten. Insofern halte ich es persönlich für richtig, dass es für Transsexuelle bestimmte gesetzliche Auflagen wie psychologische Beratungen und "Probezeiten" gibt, bevor unwiderrufliche Maßnahmen durchgeführt werden. Selbstverständlich darf das nicht so weit gehen, dass daraus ein nicht zu bewältigender Spießrutenlauf wird, der Menschen seelisch und wirtschaftlich ruiniert.

Aus meiner persönlichen Lebenserfahrung weiß ich auch, dass sich die Sicht der Dinge ändern kann, schon deshalb ist, je nach Lage der Dinge, vorschnelles Handeln selten der beste Weg. Manchmal neigt man auch dazu, sich in sein Leiden hineinzusteigern, der Blick für die Wahrheiten trübt sich mitunter, und am Ende arrangiert man sich in den glücklicheren Fällen mit seinem eingenen Ich auf einer harmonischen Basis, die tatsächlich höchstens minimale Einschränkungen im täglichen Leben erfordert.

Die Gründe für eine unklare oder problematische Geschlechtsidentität mögen vielfältig sen, ich glaube nicht, dass sie sich auf das soziale Umfeld und ähnliche Prägungen reduzieren lassen, vielleicht spielen da biologische Faktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Eine hundertprozentige Sicherheit hat sich jedenfalls für mich persönlich niemals ergeben, und ich glaube auch, dass es so etwas nur für diejeingen unter uns überhaupt geben kann, die dauerhaft ein Leben im "neuen" Geschlecht führen. Übrigens finde ich, dass zu solch einem Schritt viel mehr Mut gehört als zu dem gerne bewunderten öffentlichen Tragen von Strumpfhosen, das nur am Rande, weil ich Menschen wie Christina auch deshalb tiefen Respekt zolle.

All dies gilt natürlich nicht nur für Männer mit einer weiblichen Seite, sondern genauso für Frauen mit mehr oder minder ausgeprägten männlichen Empfindungen.

Unterm Strich: es wurde schon oft gesagt, den Königsweg gibt es leider nicht, sondern nur eine langwierige, oftmals bittere und schwierige, Auseinandersetzung mit sich selbst. Welchen Weg man am Ende für sich findet, ist wohl eine sehr individuelle Angelegenheit. Nach meiner persönlichen Lebenserfahrung allerdings sind die Leute mit den ganz geraden Lebenswegen oftmals (nicht alle!) verhältnismäßig langweilig, die wirklich spannenden Lebensgeschichten, denen man gern zuhört, haben meistens diejenigen zu erzählen, bei denen nicht immer alles glatt lief. Vielleicht fühle ich mich deshalb unter so manchen "schrägen Vögeln" hier bisweilen recht wohl. ;)

P.S: Ich weiß, wieder zu lang, dabei habe ich nicht mal die Hälfte dessen geschrieben, was ich eigentlich dazu hätte sagen wollen ... :eek:
 
Schade, jetzt hätte ich grad a längeres Satzerl gschrieben, mein Browser hat mir aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.

@ Morx

Für deinen Beitrag beantrage ich eine Auszeichnung.

lg,
christina
smilie_girl_251.gif
 
Schade, jetzt hätte ich grad a längeres Satzerl gschrieben, mein Browser hat mir aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.

@ Morx

Für deinen Beitrag beantrage ich eine Auszeichnung.

lg,
christina
smilie_girl_251.gif

Bei der Auszeichnung muss es sich aber um den Literatur-Nobel-Preis handeln. Denn du hast mit sehr guten Formulierungen niedergeschrieben, wie es im wahren Leben ist. Nämlich dass es 100% und 100% Mann gar nicht gibt.

Seht es mir nach, wenn ich jetzt nicht weiter eingehe, aber ich muss noch einige Zeit aufholen die mir der Schnee in den letzten Tagen gestohlen hat. (U. a. steht eine Therapeutensuche in näher Umgebung an.)

Aber ich melde mich wieder, bis später

Eure Yvonne
 
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