Der jeweilige Prozentsatz tut dabei ja erstmal nichts zur Sache.
Ich denke schon und ganz ehrlich, ich finde die gesamte Kritik an diesem Beitrag übertrieben.
Gut, er übertreibt manchmal auch, aber liegt gerade nicht der Sinn, um die geneigte Leserschaft wachzurütteln?
Ich gehe davon aus, dass die Intention der Autorin war darzulegen, warum die Feinstrumpfhose auf dem absteigenden Ast ist und warum Frauen nicht mehr geneigt sind, den Männern eine Vorlage für ihr Kopfkino geben.
Der Satz, dass Männer auf Feinstrumpfhosen stehen beziehe ich nicht auf den Mann in Feinstrumpfhosen, obwohl die Geschlechterverteilung hier in diesem Forum auch eine eindeutige Sprache spricht.
Ich denke, es geht um den normalen Mann, der insgeheim auch froh ist, dass er keinen Rock oder eine Feinstrumpfhose anziehen muß, aber Frauen gerne darin sieht oder es sich (insgeheim) von seiner Partnerin wünscht.
Ich meine, hier setzt die Autorin den Hebel an um den Männern klar zu machen, die Zeiten sind nun vorbei, genau wie die Zeit der anzufummelden Strümpfe, der Korsetts und Mieder, in die sich unsere Großmütter und Generationen von Frauen davor reinzwängen mussten.
Hat bei den Männern nicht auch ein Wandel stattgefunden? Zwar nicht wie hier gewünscht zur Feinstrumpfhose, sondern auch zur Bequemlichkeit. Krawatten sind im Freizeitbereich längst passé, die Jeans ist salonfähig geworden und was sind Hut und Fliege? Im Straßenbild hat sich der Mann auch gewandelt, wenn man alte Bilder und Filme so vor 50 und älter zum Vergleich heranzieht.
Die Frauen haben heute keine Lust mehr sich irgendwelchen Zwängen zu unterwerfen, wie es unsere Großmütter noch getan haben.
Das wird von den Männern hier schmerzlich empfunden, und deshalb wird im Forum sich an jeden Strohhalm geklammert (ich habe eine Frau in einer Feinstrumpfhose gesehen) und geklagt, dass im Prinzip der Wandel der Kleidung den Mann in Feinstrumpfhose übersehen hat.
Dann werden auch die Schuldigen hier schnell ausgemacht (Übergewicht, Strumpfhosen von der Tanke), ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass die Männer in Feinstrumpfhosen die echten Gründe ignorieren oder nicht wahr haben wollen.
Den Hinweis auf den Hersteller aus Bregenz halte ich für ein Beispiel dafür, denn auch bei diesem Hersteller gibt es Laufmaschen, die bei dem Preis umso mehr ins Gewicht fallen. Eine Le9 halt nicht um ein Vielfaches länger wie die Preisdifferenz zu einem preisgünstigeren Modell.
Aber selbst dafür hat man ja noch Ausreden dafür: Vollendete Mani- und Pediküre ist erforderlich, eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die Beinbekleidung beim Bewegen in der Öffentlichkeit, beim Rutschen eine Miederhose drüber und was es noch sonst für tolle Ratschläge gibt.
Kann man da den Frauen nicht verdenken, was soll das alles, also weg mit dem Klumpatsch wenn es auch anders geht?
Wenn wir hier eine besondere Liebe zur Feinstrumpfhose haben ist es für mich nicht nachvollziehbar dass diese nun auf alle anderen Menschen übertragen werden soll.
Wenn jemand wie in diesem Artikel einen verständlich macht, warum die Feinstrumpfhose ihren Höhepunkt längst überschritten hat (und hier spielen die Prozentzahlen doch eine Rolle) sollten wir das zur Kenntnis nehmen und uns darüber freuen dass wir diese Aera miterlebt (und gefühlt) haben.
Gruß Placebo