Warum sind die Rollenbilder der Geschlechter so, wie sie sind?

AJR

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männlich
Ich möchte hier zwei Thesen aufstellen (, die man durchaus kritisch betrachten kann), die meines Erachtens vieles erklären:

1.) Eine Frau versucht instinktiv, unter Zuhilfenahme verschiedener Werkzeuge, wie Schmuck, Schminke, Kleidung, möglichst viele Männchen anzulocken, um dann das Exemplar auswählen zu können, das am ehesten dazu geeignet erscheint, den eigenen Nachwuchs erfolgreich über die Runden zu bringen. Das sind in der Regel, die starken, wohlhabenden, dominanten Männchen.

2.) Der Sexualtrieb des Mannes ist deutlich stärker ausgeprägt, als der der Frauen.


- Daraus folgt, dass die Frau es ist, die die eigentliche Partnerentscheidung trifft. Die Männer können die Entscheidung im Wesentlichen nur zur Kenntnis nehmen.

- Daraus ergibt sich die Gefahr der Reduzierung der Frau auf das Kinderkriegen und der Übernahme der häuslichen Pflichten. In weiterer Folge erklärt sich die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Mann und der Sexismus.

- Es erklärt, warum der Mann der Frau hinterher läuft und nicht umgekehrt. Wenn man vom passiven "Anlocken" absieht, setzt immer der Angelockte den ersten aktiven Schritt.

- Es erklärt die politische und wirtschaftliche Dominanz der Männer, weil in diesen Bereichen hat der Mann ja gar kein Interesse, sich weiblicher Konkurrenz auch noch auszusetzen und die Frauen sind mit ihren häuslichen Pflichten anderweitig gebunden. (Angeblich gibt es in Vorständen großer Unternehmen das unausgesprochene Einverständnis möglichst keine Frauen auf diesen Positionen einzusetzen.)

- Wenn der eigene Mann Frauenkleidung trägt, dann widerspricht er damit dem Klischeebild dominant und stark zu sein. Somit erklärt sich die Ablehnung der Frauen, wenn es den eigenen Partner betrifft und die neutrale Neugierde, wenn es sich um einen fremden Mann handelt.

- Da ein Mann vom "Werkzeugkasten" der Frauen üblicherweise angelockt wird, führt ein anderer Mann in Frauenkleidung zu Irritation, weil das Endziel Sex damit konterkariert wird, (davon abgesehen, dass das Brechen von gesellschaftlichen Normen immer zu Verwerfungen führt).


Etliche dieser Schlussfolgerungen scheinen mir mit den Ausführungen von phoserx in anderen Threads kompatibel zu sein.

Das heißt jetzt nicht, dass ich mit all dem einverstanden wäre und glücklicherweise hat sich auch schon sehr viel geändert, zu Gunsten der Frauen. Aber ich glaube halt nicht, dass eine völlige Angleichung von Frau und Mann erreichbar ist (im Wesentlichen wegen These 2.), bzw., dass das, zumindest für mich, ja auch gar nicht wünschenswert wäre. Ich lass' mich nur allzu gerne anlocken. ;)

Ach ja, und @Bernie: Das soll nicht schon wieder ein Angriff auf Dein mir bekanntes, abweichendes Weltbild sein. Nimm's bitte als meine persönlichen Schlussfolgerungen, ohne Anspruch darauf die Wahrheit gepachtet zu haben. Möglicherweise bis Du ja doch viel realistischer unterwegs, als ich.
 
Erklären die Thesen so einiges ? Ja
Stimmen die Thesen auch ? Jein, sie sind aus meiner Sicht oft weder komplett richtig noch komplett falsch.
In einem stimme ich aber tendenziell zu. Die Erklärungen für viele Dinge sind oft viel einfacher, als man sich einbildet und diskutiert.

Leider habe ich gerade nicht die Zeit, genauer auf die Punkte einzugehen ( vielleicht ja noch später ), aber am Ende wird man feststellen, dass sich die Geschlechter doch in den meisten Punkten ziemlich annähern, wenn man keine unterschiedliche Erziehung / Normen hätte. Zb. kann ein Mann grundsätzlich genau dieselbe Kleidung tragen wie eine Frau. Wer was trägt, wird durch die Gesellschaft und die durch sie aufgestellten Normen bestimmt.

Aber:
Die interessante Frage wäre hier doch, ob auch bei völliger Freigabe jeglicher Kleidung für beide Geschlechter nicht doch relativ viele Kleidungsstücke entweder Männern oder Frauen besser stehen und unter Umständen auch erotischer wirken. Ich behaupte mal, dass ein Kleid den meisten Frauen besser steht als den meisten Männern. Das bedeutet nicht, dass es nicht Männer gibt, denen Kleider stehen. Ich habe hier im Forum schon Fotos von männlichen Mitglieder gesehen, denen weibliche Kleidung durchaus stand. Aber bilden sie nicht eher die Ausnahme als die Regel ? Was wiederum nicht heissen muss, dass nur solche Männer dann auch weibliche Kleidung tragen dürfen/sollen.

Ach, das kann eine herrlich verwinkelte und bestimmt emotionale Diskussion sein. Ich hoffe, ich finde die Zeit dafür.

Nun muss ich aber weg.

Gruß
Moreau
 
hi ajr,

> Warum sind die Rollenbilder der Geschlechter so, wie sie sind?

es hat sich halt so eingebürgert :)

> 1.) Eine Frau versucht instinktiv, unter Zuhilfenahme verschiedener Werkzeuge,
> wie Schmuck, Schminke, Kleidung, möglichst viele Männchen anzulocken, um dann

das ist das biologistische (evolutionistische) argument. ich glaube, das ist falsch.

menschen wollen SICH SELBST sozial verorten. dazu benötigen sie einen "ort", an dem sie sein sollen. und an dem zu sein erfüllt sie mit genugtuung: alles "richtig". sie lernen u.a., ein junge oder mädchen zu sein, und das verstärkt sich, indem man das tut, was jungen/mädchen (angeblich) gern tun. die vorspiegelung der verschiedenheit der interessen führt zur genugtuung, erkennen zu können, wer man ist und wer man nicht ist. beispiel: eine frau soll schön sein, daher ist schönmachen eine bestätigung des frauseins; das muß nicht unbedingt tatsächlich ein sexuelles ziel haben; nur die identität wird im handeln bestätigt.

man möchte somit nur rollenerwartungen (über)erfüllen, um sich dadurch seine identität zu bestätigen, daraus entsteht das wohlgefühl zu "wissen, wer man ist" -- aus der konformität mit der vorgeschriebenen rolle ... dieses system bestätigt sich ständig selbst.

transgender (allgemein) ist vielleicht eine frühkindliche "störung" des persönlichen sozialen eingebettetseins mit fatalen konsequenzen: man bezieht nicht dasselbe vergnügen aus den rollenerwartungen anderer. man möchte "anders" sein, aber auch nicht "abweichen". also erfindet man subkategorien, die dennoch "normal" sind ...

wenn man alle rollenstereotypen aufgibt, ist man "niemand". davor schrecken die meisten zurück, daher verstehen die meisten das gar nicht. sie haben nur dieses konstrukt von "ich" und glauben fest, daß es real ist. es ist aber nur ein haufen verinnerlichter glaubensmuster, die sich ihre existenz selbst bestätigen.

> das Exemplar auswählen zu können, das am ehesten dazu geeignet erscheint,
> den eigenen Nachwuchs erfolgreich über die Runden zu bringen. Das sind in
> der Regel, die starken, wohlhabenden, dominanten Männchen.

diese modelle sind deshalb grundfalsch, weil evolution nicht aus BEWUSSTEN entscheidungen entsteht, sondern als logische konsequenzen sich auswirkt. diese modelle werden menschen vielleicht eingeredet, und dann glauben sie daran -- sie treffen aber nicht biologisch zu. das individuum beachtet nicht "die evolution". man will evtl. gesunde hübsche reiche kinder -- das ist nicht evolution, sondern eigensucht.

> 2.) Der Sexualtrieb des Mannes ist deutlich stärker ausgeprägt, als der der Frauen.

kann ich auch nicht bestätigen :-D

der sexualtrieb mischt sich heteronormativ auch noch ein, sodaß das soziale system von normen noch komplizierter wird. die normenverletzung ist aber ebenso spannend -- man beachte transgender in sexuellen bereich, bi- und homosexualität, "alles ausprobieren" ...

frauen haben per sozialer vorurteile mehr zu verlieren, wenn sie ihrem sexempfinden freien lauf lassen ("hure"). sie finden viele männer (zu recht) auch eklig (vom verhalten her), das bremst ihr sexleben ebenfalls ein (frauen sind fast alle irgendwie ok ...). aber neutral betrachtet sind sie wie die männer -- allzeit bereit.

der sexualtrieb denkt an lusterfüllung, nicht an evolution. evolution führt nur dazu, daß bestimmte verhaltensmuster keine zukunft haben -- etwa totale enthaltsamkeit oder schwulsein, oder erbkrankheiten. für ein individuum selbst ist es aber völlig in ordnung, solche dinge zu haben. das individuum hat kein "interesse" an evolution -- evolution geschieht von selbst, nicht durch auswahl.

> - Daraus folgt, dass die Frau es ist, die die eigentliche Partnerentscheidung
> trifft. Die Männer können die Entscheidung im Wesentlichen nur zur Kenntnis
> nehmen.

ich kann nur zur kenntnis nehmen, wenn eine nicht mit mir will. aber ob ich mit ihr will, das entscheide ich :)

man soll sich unbedingt selbst die frau auswählen, das ist weder falsch noch böse. es führt dazu, daß man eine gute frau findet, die einen so respektiert, wie man es mit ihr tut.

partnersuche hat biologisch gesehen wenig gutes an sich. es ist eine art kampf. aber wir menschen können es theoretisch besser.

> - Daraus ergibt sich die Gefahr der Reduzierung der Frau auf das Kinderkriegen
> und der Übernahme der häuslichen Pflichten. In weiterer Folge erklärt sich die
> wirtschaftliche Abhängigkeit vom Mann und der Sexismus.

dem patriarchat steht als modell die matrilineare kultur entgegen. dort entscheiden frauen, wen sie heiraten. bei uns ist im moment die lage verwirrt, aber ursprünglich entschieden mann und vater, wer wen heiratet. DAS ist patriarchat. so wie bei den moslems heute noch, wo eine frau keine eigene rechtsperson ist.

es ist vielleicht "einfacher", wenn man z.b. die frauen zu besitztümern erklärt und nur noch unter männern regelt, was mit den weibern zu geschehen hat. aber das ist nicht mein bevorzugtes weltmodell.

> - Es erklärt, warum der Mann der Frau hinterher läuft und nicht umgekehrt.

würde ich nie tun. das gibt das falsche signal.

man ist selbst freundlich, respektvoll und fair. wenn freunde sich bemühen und ähnlich handeln, kann man mit ihnen auch eine partnerschaft eingehen. ich kann einer frau zeigen, daß ich sie mag, und sie kann zeigen, ob sie es erwidert -- alles kein "problem". aber kein "hinterherlaufen".

> Wenn man vom passiven "Anlocken" absieht, setzt immer der Angelockte den
> ersten aktiven Schritt.

ja, das ist teil der geschlechterrollen. das geheimnis liegt darin, daß frauen einen dominanten mann meistens bevorzugen. wenn man also freundlich, aber bestimmt vorgeht, wird es gefallen. bestimmen, was geschieht. falls eine frau "schwierig" ist -- die richtige antwort auf diesen test ist "nicht nachgeben".

wenn sie nicht mag, soll sie es sagen; wenn sie mag auch. wenn sie "schwierig" ist, ist es ein test, meistens der, ob man "als mann" besteht -- also sich durchsetzt. d.h., sich zurückziehen und etwas anderes tun.

wie ich schon sagte, partnerwahl ist eine art kampf :) man kann es aber respektvoll gestalten, dann ist es sogar lustig.

> - Wenn der eigene Mann Frauenkleidung trägt, dann widerspricht er damit dem
> Klischeebild dominant und stark zu sein. Somit erklärt sich die Ablehnung

nur wenn man annimmt, daß frauen schwach sind, ist frauenkleidung "schwächend". meine sehr energetische frau sieht das anscheinend nicht so :-D

ich verstehe aber gut, im öffentlichen raum, besonders dort, wo unterschicht und islam vorhanden sind, ist das tragen exotischer kleidung nur dann möglich, wenn man relativ "stark" wirkt. es ist sehr viel leichter, mit einem kilt rumzulaufen als mit einem blumenrock. drag queens sind immer sehr dominant. -- also man bleibt im rahmen barbarischer regeln ein männlicher krieger und relativiert nicht die geschlechtergrenze. so wie ein punk in fishnets ja auch kein mädchen wird.

> der Frauen, wenn es den eigenen Partner betrifft und die neutrale Neugierde,
> wenn es sich um einen fremden Mann handelt.

konformismus! die meisten leute haben angst um ihren ruf, und der besteht darin, nicht abzuweichen und dadurch ein "stigma" zu bekommen. es ist der keim des diskriminierens. rudeldenken.

> - Da ein Mann vom "Werkzeugkasten" der Frauen üblicherweise angelockt wird,
> führt ein anderer Mann in Frauenkleidung zu Irritation, weil das Endziel
> Sex damit konterkariert wird. (Davon abgesehen, dass das Brechen von
> gesellschaftlichen Normen immer zu Verwerfungen führt.)

homophobie und sexuiertheit.

ich trage zwar "frauenkleidung", versuche aber nicht damit "sexy" zu wirken; ich wirke höchstens auf mich selbst sexy -- d.h.: so will ich sein. und wenn es auf jemanden sexy wirkt, so kann er offensichtlich die dinge nicht gut auseinanderhalten: nylons > frau > sex. also ist JENER ein fetischist: das ding steht für die sache.

ich trage strumpfhosen eher so wie frauen: zu hause ziehe ich sie aus, weil nach einem ganzen tag ... ist das angenehm. im allgemeinen mag ich das tragegefühl, es geht mir dabei nicht um andere. andere mischen sich bloß ein, indem sie denken, das sei ein signal an sie ... ist es nicht. mit den allermeisten menschen hat man nie sex, dennoch tragen wir kleidung und verhalten uns geschlechterrollenkonform. warum? weil es um die eigene identität geht, nicht um sex.

> Aber ich glaube halt nicht, dass eine völlige Angleichung von Frau
> und Mann erreichbar ist (im Wesentlichen wegen These 2.), bzw.,
> dass das, zumindest für mich, ja auch gar nicht wünschenswert wäre.
> Ich lass' mich nur allzu gerne anlocken.

die menschlichen kulturen wandeln sich natürlich ständig, mal ist es so, mal so. es gibt auch keinen idealen endpunkt. problematisch ist ausschließlich der aspekt der strukturellen gewalt. nur weil es für viele oder fast alle sehr nachteilig ist, wird das herrschende modell kritisiert. ansonsten, pfff.

die anlockung geschieht nicht durch die ungleichheit. meine beziehung ist der beweis :) wir gefallen einander.

ich habe keine "endlösung der geschlechterfrage" im kopf. es ist mir egal, solange ich frei bin, auf meine weise zu leben. ich habe empathie mit jenen, die unzufrieden sind: frauen, LGBTI, männer ... ansonsten laß ich die dinge sein: "tu gutes, vermeide schlechtes, bezähme den geist -- das ist die lehre des buddha" :)

lg p
 
Nun ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass Du dem Mainstream entsprichst. Damit lassen sich diese Thesen auf Dich natürlich nicht übertragen. Ich habe, wie so oft, den Durchschnitt im Auge, also Otto Normalverbraucher, der weder Strumpfhosenträger, noch Fetischist, noch Transgender, kein Revoluzzer oder Weltverbesserer, oder sonst was ist und dort glaube ich eben diese Mechanismen sehr wohl erkennen zu können, nicht immer, aber oft.

Ich suche auch nach einfacheren und griffigeren Erklärungen, als solchen, die auf seitenlangen soziogeschichtlichen Abhandlungen basieren, bei denen man oft, speziell als durchschnittlich intelligenter Erdenbewohner, am Ende mehr verwirrt, als erleuchtet ist. Mag sein, dass ich irgendwann zur Erkenntnis komme, dass es die einfache Erklärung nicht gibt. Aber so weit bin ich noch nicht. :)
 
Ich glaube, ich bin hier im falschen Threat, mehr als 3 Sätze schreibe/lese ich nicht(Bürocomputer):
Nach meiner Meinung wird im "Westen" alles zwischen Männern und Frauen zu 95% gleich bleiben, ob hier in der Großstadt oder auf dem flachen Land. Es gibt in meinem Umkreis weiterhin nur Frauen die FSH tragen. Meine TV-Auftritte in meinem Bezirk/Kiez haben keine Nachfolger gefunden. Die Punkte 1 + 2 sind eben so. Meine Ex hat mich als TV rausgeschmissen, obwohl wegen unseres Nachwuchses nach wie vor toller Telefonkontakt besteht. Gut, dass es das Forum hier gibt. Dadurch wird die Realität etwas verbogen, z.B. ab 1.5.2014 in Lützensömmern...
 
Noch eine Anmerkung zu meinen beiden Thesen, warum ich auf diese überhaupt komme:

Im Tierreich, speziell bei den Säugetieren, ist sehr oft (nicht immer) zu beobachten, dass sich eine Tiermutter bis zur Selbstaufgabe für ihre Jungen einsetzt, um diesen das Überleben zu sichern, auch wenn sie selbst dabei draufgeht. Ich habe schon viele Mütter gesehen, die das auch so gehandhabt haben, vielleicht nicht so extrem, wie beispielsweise bei den Raubkatzen, aber tendenziell in die gleiche Richtung zielend. Damit spielt die biologistische Komponente, wie Du sie nennst, sicher eine Rolle. Vielleicht nicht die einzige, aber eine maßgebende.

Für die These des stärkeren männlichen Sexualtriebes gibt es eine endlose Beispielsliste, auszugsweise:

- Puffs existieren fast nur für Männer.
- Masturbierhilfen, wie Pornos und Hochglanzmagazine richten sich fast ausschließlich an Männer.
- Vergewaltigungen gibt es praktisch nur an Frauen und nicht nur weil diese körperlich schwächer sind.
- Wenn der prozentuale Frauenanteil zu klein ist, siehe Indien, nehmen die Vergewaltigungen überproportional zu.
- ...... (you name it)

- Jede (der wenigen) Frauen hier im Chat kann ein Lied davon singen, wie die anwesenden notgeilen Männer sofort über sie herfallen, sobald sich die Frau als solche outet. Etwas polemisch formuliert: Mag ja sein, dass Du Dich im Chat gegenüber einer Frau anständig verhalten würdest, wenn Du dort wärest. Die meisten anderen tun es eher nicht, eben notgeil. ;) Aber das sei nur nebenbei bemerkt.

Irgendwie ist mir Deine Sichtweise schon sympathisch, allerdings fürchte ich, dass sie ein wenig idealisiert und Du vielleicht schon weiter bist, aber wir als Kollektiv von diesem Zustand noch sehr weit entfernt sind.
 
hi
die welt ist nunmal komplex. ich versuche meist, so kurz wie nur irgendmöglich darzustellen, warum ich zu einer möglicherweise weniger bekannten ansicht gelange. im kern ist dies das modell der sozialen konstruktion der wirklichkeit, wonach wir zirkulär uns selbst eine wirklichkeit einreden und dabei sehr erfolgreich sind.
... die schattengläubigen sind leider in der regel sehr ungehalten, wenn man ihnen sagt, daß sie bloß schatten anstarren. und es gibt keine menschliche kultur, die nicht schatten verehrt. das faszinierendste denkmodell ist daher jenes, das dies erkennt. und gerade am geschlecht wurde das ausführlich gezeigt.
praktisch gesprochen ist eine nachsichtige wurschtigkeit mit allen phänomenen sehr gut. missionarischer änderungseifer ist selten sinnvoll.
innerhalb des systems ist das früher zitierte buch von satana, lob des sexismus, sehr cool.
lg p
 
Kurz gesagt.
Durch jahrelang gewachsenen Strukturen.
Und den damit verbundenen Identit�tsverlust des Mannes durch seine st�ndige Anpassungsucht, den Frauen alles recht zu machen.
Der Mann muss sich befreien von den Klischees und seinen eigenen Weg finden.
Den Mut zu haben, einmal was zu machen, und nicht einer Norm zu entsprechen. Um ja nicht aus seiner vorgegebenen Rolle zu fallen.
 
Siehst du phoserx, das ist die Crux mit den durchschnittlich intelligenten Menschen auf dieser Welt. Der Zusammenhang zwischen Deinem letzten Beitrag und meinem Beitrag davor will sich mir nicht so recht erschließen.
 
AJR,
ich hoffe für Dich, dass Du niemals von Deinem selbst errichteten Podest fällst.
 
Siehst du phoserx, das ist die Crux mit den durchschnittlich intelligenten Menschen auf dieser Welt. Der Zusammenhang zwischen Deinem letzten Beitrag und meinem Beitrag davor will sich mir nicht so recht erschließen.
wir hatten gleichzietig geantwortet, also meines war eine reaktion auf das posting vorher :)
 
Ich denke ihr solltet in euren Diskussionen zweierlei Dinge auseinander halten:

Zum einen sind wir natürlich (im wahrsten Sinne des Wortes!) durch die Evolution in ein ganz bestimmten Verhaltensmuster geprägt. Wären wir das nicht, bräuchten wir heute nicht darüber diskutieren - denn dann hätten wir als Spezies gar nicht bis heute überlebt.
Dazu gehört z.B., dass der Mann grundsätzlich kräftiger gebaut ist, dank Adrenalin wesentlich kampflustiger und auch (!) sexuell wesentlich aktiver ist. Oder dass das Geruchsempfinden einer Frau ganz gezielt auf männliche Hormone anspringt... usw. usw...

Wer diesem Punkt widerspricht oder ihn nicht wahr haben will, dem kann ich wirklich nicht helfen, denn es gibt unzählige wissenschaftliche Nachweise dazu.


Der zweite, aus meiner Sicht viel interessantere Punkt ist der dies "archaische" überlagernde gesellschaftliche und kulturelle Einfluss. Und da stellt sich schon die Frage, wie weit dies geht. Und eben darüber lässt sich trefflich diskutieren.

Eines sollte aber jedem klar sein: dieser gesellschaftliche und kulturelle Einfluß ist nichts weiter als ein Deckmantel. Nimmt man ihn weg, kommt das evolutionäre Grundgerüst mit seinen Verhaltensmustern wieder zum Vorschein. Auch dazu gibt es zahllose Untersuchungen und Beweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja, und @Bernie: Das soll nicht schon wieder ein Angriff auf Dein mir bekanntes, abweichendes Weltbild sein. Nimm's bitte als meine persönlichen Schlussfolgerungen, ohne Anspruch darauf die Wahrheit gepachtet zu haben. Möglicherweise bis Du ja doch viel realistischer unterwegs, als ich.

Da Du mich ja direkt ansprichst, nimms mir bitte nicht übel, da muss ich echt etwas schmunzeln, ein Angriff nie und nimmer ;)

Aber mich freuts ja dass du dir doch Gedanken darüber machst, hatte ich doch den Eindruck als wäre deine Position schon absolut festgefahren.



Ich suche auch nach einfacheren und griffigeren Erklärungen, als solchen, die auf seitenlangen soziogeschichtlichen Abhandlungen basieren, bei denen man oft, speziell als durchschnittlich intelligenter Erdenbewohner, am Ende mehr verwirrt, als erleuchtet ist. Mag sein, dass ich irgendwann zur Erkenntnis komme, dass es die einfache Erklärung nicht gibt. Aber so weit bin ich noch nicht.
Die einfacheren griffigeren Erklärungen wirst du vielleicht doch besser an deinem Stammtisch bekommen. ;)
Jetzt aber mal im Ernst, einfache Erklärungen und Schwarz-Weiß-Malerei werden hier nicht helfen.


1.) Eine Frau versucht instinktiv, unter Zuhilfenahme verschiedener Werkzeuge, wie Schmuck, Schminke, Kleidung, möglichst viele Männchen anzulocken, um dann das Exemplar auswählen zu können, das am ehesten dazu geeignet erscheint, den eigenen Nachwuchs erfolgreich über die Runden zu bringen. Das sind in der Regel, die starken, wohlhabenden, dominanten Männchen.

Sollte diese These richtig sein, müsste sie allgemein gültig sein.
Jetzt gehen wir einige Jahrhunderte zurück, und betrachten den Adel. Hier sind die Männer teilweise variantenreicher und schmuckvoller gekleidet als die Damen.
Oder etwa in anderen Kulturen z.B. in Afrika, in denen Männern betr. Schmuck und Bemalung den Frauen in nichts nachstehen.
In der Tierwelt verhält es sich teilweise auch anders, wo das Männchen das prächtigere Federkleid hat und somit Vorteile hat.

Das Weibchen/die Frau hat es vermutlich gar nicht nötig, sich zu schmücken und die Männer anzulocken. Vermutlich müssen eher die Männer herausstechen und überzeugen, dass sie die besseren sind im Vergleich zu ihren Geschlechtsgenossen.

Der Sexualtrieb des Mannes ist deutlich stärker ausgeprägt, als der der Frauen.

Ich hatte vor einigen Jahren die gleiche These aufgestellt wie du und eine lange Diskussion mit Petzi (heißt jetzt Krabat, richtig?) gehabt, der genau das Gegenteil behauptete.
Kannst ja mal danach suchen, aber letztendlich ist hier auch viel durch die Kultur geprägt. Wo nun die Wahrheit liegt, weiß wohl keiner so genau.

gruß
Bernie

PS: ist kein Angriff ;)
 
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