Hi Collantix,
Du bist aber ein ganz hartnäckiger Vertreter der "was-ist-schon-dabei" Fraktion.
Könntest Du bitte ein Beispiel für eine "schlüssige Antwort" liefern?
Klar kann ich das: Weil es einfach ein geiles Gefühl ist , sie anzuziehen und sie anzuhaben. Es ist wie eine Droge, wenn man einmal damit anfängt, kommt man nicht mehr davon los.
Tut mir leid, dass das jetzt so platt rüberkommt, es sonst sicher nicht meine Art.
Aber manche Leute reden halt so lange um kritische Themen herum, bis sie selbst nicht mehr wissen, was sie denken dürfen und sagen können. Die Argumentation "weil es mir gefällt" ist IMO sehr oberflächlich - sie zeugt allenfalls von devotem Rückzugsverhalten, nach dem Motto "Mein Körper gehört mir". Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, aber es ist nichts, was dich erklärt, was Deine Motivation ausdrücken könnte.
Natürlich hast Du das Recht diese für Dich zu behalten, weil Du es nicht ausdrücken kannst oder willst, aber damit behält dein Gegenüber - wer immer das auch gerade ist - alle Möglichkeiten seiner eigenen Interpretation der Geschichte.
Und ob die Frauen sich die Hosen mit Deiner Argumentation erobert hätten, wage ich zu bezweifeln. Die Mode der Frauen entspricht schon sehr exakt deren Selbstverständnis in der Gesellschaft - da kam die Hose von ganz allein und auch mit mit einer gewissen Logik.
Diese Logik umgekehrt auf meine Kleidungsvorlieben anzuwenden, das funktioniert nicht, bei mir zumindest nicht. Ich habe nicht vor als Hausfrau in Mieder geschnürt zum Sexualobjekt der 50er Jahre zu werden - die Waschmmittelwerbung des Reinwaschens der Nachkriegszeit lässt grüssen - nur damit ich meine Nylons umsonst von einem irgendeinem Kerl geschenkt bekomme.
Dass die Frauen in den letzten 50 Jahren sich aus diesem Rollenverhalten heraus zu engagierten und selbständigen Mitgliedern unserer Gesellschaft entwickelt haben ist nur allzu logisch und nachvollziehbar und dass sich die Wahl ihrer Alltagskleidung neuen Rolle angepasst hat ebenso.
Wenn Du für Dich diese Entwicklung umgekehrt beanspruchen willst, dann leg mal los - die Geschichte würde mich interessieren.
Männer, die Strumpfhosen tragen, sind nicht die Verlierer der Emanzipation, da gibt es überhaupt nichts auszugleichen. Kleidung ist allenfalls ein Symbol für Macht und nicht die Macht selbst, die muss man sich woanders erarbeiten.
Es ist auch immer ein wenig schwierig, in die Gedankenwelt meines Gegenübers Einblick zu gewinnen. Daran haben schon langjährige Beziehungen zu knabbern.
Ein wenig schwierig ist es ganz gewiss, aber Du musst ja nicht genau wissen, wie Dein Gegenüber denkt.
Du musst nur die Mechanismen akzeptieren, die Dein Bild bei ihm prägen.
Genausowenig, wie ich ignoriert werden möchte, kann ich die Gedanken der Menschen ignorieren, die mir begegnen. Ich muss ihnen eine Lösung des Rätsel "Was tut der da ?" liefern und zwar eine, die zufrieden stellt.
Bei langjährigen Beziehungen ist gerade das besonders wichtig.
Grüße
teka