Hallo,
es ist ein alter Hut: wenn 2 Menschen dieselben Worte benutzen, meinen sie noch längst nicht unbedingt dasselbe. Genauso scheint es mir hier mit dem Begriff "Fetisch" zu sein. Die Bandbreite reicht offenbar von "harmloser Hingucker" bis zu "ultraperverser Gewalttäter". Vielleicht hat es sogar was von einem Voodoo-Kult. Definitionen oder Fremdwörterlexikon bringen uns auch nicht weiter, weil es inzwischen zu viele verschiede Definitionen gibt. Muss mich das kümmern? Ich glaube nicht.
Egal wie jemand die Sache benennen mag, meine Leidednschaft für Strumpfhosen hat herzlich wenig zu tun mit dem Thema Mode. Es handelt sich auch nur bedingt um ein praktisches Kleidungsstück, wie wir alle wissen sollten. Sicher, eine warme Strumpfhose im Winter ist was Schönes und schlägt die klassische lange Unterhose schon aus ästhetischen Gründen um Längen. Aber wie sieht es aus mit der 10den unter der langen Hose im Frühjahr und im Herbst. Praktisch? Modisch? Ich lache mich kaputt.
Was ich daran liebe, ist wie manche Strumpfhosen sanft über die Haut reiben (die mit wenig Lycra) oder andere das Bein fest einhüllen. Oder das streichelnde Gefühl, das der Hosenstoff auf der Strumpfhose erzeugt. Ach, ihr wisst schon. Und irgendwie hat die ganze Sache selbstverständlich auch eine erotische Komponente. Nicht nur am Bein, auch und besonders im Kopf. Klingt schon nach Fetisch, oder? Und ich glaube ganz sicher, dass ein Mann, der behauptet, Strumpfhosen allein und ausschließlich aus modischen Gründen zu tragen oder zu mögen, zumindest sich selbst belügt.
Wer einen "sauberen" Umgang mit dem Thema über diesen Weg benötigt, der braucht vielleicht auch dringend einen sauberen Umgang mit dem Thema Erotik und Sex überhaupt. War Sex nicht auch etwas Schmutziges? Erotik etwas Verruchtes? Wie auch immer, nennt mich Fetischist, wenn ihr wollt. Warum auch nicht? Nur werde ich mich nicht davon abhalten lassen, diesen Fetisch weiterhin zu genießen und auszuleben. Das ist wohl sicherlich die ehrlichere Art, mit dieser Leidenschaft umzugehen.
Was nun die "Berichterstattung" in den Medien angeht: was dürfen wir da schon anderes erwarten? Und warum fühlen wir uns in jedem dieser Fälle angesprochen? Mal angenommen, sie bringen einen Bericht über Transvestiten, die nun mal in Frauenkleidern und somit auch in Strumpfhosen rumlaufen. Muss ich da sofort den Sender darauf hinweisen, dass das nicht mein Ding ist? Oder wenn sie Transsexuelle in Strumpfhosen zeigen? Muss ich mich dann sofort dagegen abgrenzen? Kann ich nicht einfach sagen, es war kein Bericht über mich (oder über uns)? Nur gut, dass Pudel oder Schafe keine Strumpfhosen tragen, es würde langsam problematisch für uns *grins*. Obwohl in mancher Strumpfhose bisweilen doch ein Schaf zu stecken scheint ...
für heute
liebe Grüße
Morx