Wie ich schon in einem anderen Thema geschrieben habe, sind soziologisch gesehen 90% der Männer, aber auch Frauen, die Kleidung des anderen Geschlechts tragen, heterosexuell.
Die restlichen 10% verteilen sich ungleich auf bi- und homosexuelle TGs (TS, TV), CD (gehören teilweise, je nach Definition, auch zu TGs), DWT...
Die Homophobie spielt in vielen Fällen aber eine Rolle. Sowohl der / die "Betroffene" selbst, als auch deren Umfeld hat Sorge, mit diesen "Randerscheinungen" in der Gesellschaft konfrontiert und vielleicht sogar zwangsintegriert zu werden (Motto: "Wenn ich diese Person kenne, hält man mich dann einer bestimmten Szene zugehörig, obwohl ich doch gar nicht dazugehören möchte?").
Manche Leute gestehen es sich auch nicht ein, dass sie, wenigstens unterschwellig, bi-sexuell sind.
Manche Leute merken, ohne es durch gesellschaftliche Konventionen wahrhaben zu wollen, erst viel später, dass sie homosexuell sind.
Sich outen zu wollen, zudem TG / DWT zu sein (es muss nicht zwangsläufig beides gleichzeitig gegeben sein), fällt in diesen Situationen noch schwerer.
Wichtig ist aber zu wissen: Jeder Mensch, ob biologisch weiblich oder männlich, ist nicht zu heilen (und wenn , in nur verschwindend geringen Fällen), was ihre / seine Wünsche und vor allem ihrer / seiner Neigung und Veranlagung betrifft, eine Frau / ein Mann sein zu wollen und oder Damenwäsche und Damenschuhe tragen zu wollen, sich zu schminken usw.
Ebenfalls sehr wichtig zu wissen ist, dass man diese Neigung NICHT heilen kann, denn es handelt sich hierbei um KEINE Krankheit.
Bitte dieses nicht zu verwechseln mit transsexuellen Menschen. Bei ihnen ist der Leidensdruck noch höher ausgeprägt, weshalb sie ihren biologischen Körper oft gänzlich ablehen und ihrem Wunschgeschlecht angeglichen werden möchten.
Dieses Verhalten einer stark ausgeprägten Identitätsstörung wird als "Krankheit" geführt, zumal hierdurch auch einen Anspruch gegenüber der Krankenkassen geltend gemacht werden kann. Das wäre sonst nur sehr schwierig bis gar nicht möglich.
Wer Damenwäsche tragen möchte, sollte es bedenkenlos machen, denn wichtig hierbei ist folgendes:
- Wer es nicht macht, aber Verlangen danach hat (aus welchen Gründen auch immer), schadet sich psychisch damit auf Dauer selbst (!)
- Krankhaft (im Sinne der Vorteile der Gesellschaft) ist hierbei zunächst gar nichts! - Hierbei sollte die betreffende Person aber beachten, dass jederzeit zwischen Objekt und Mensch (der diese Objekte ggf. an sich trägt) unterschieden werden kann!
Ein Mensch, der nur auf diese Objekte degradiert wird und deshalb geliebt wird, ist auf Dauer unglücklich und auch die betreffende Person selbst, könnte vollkommen menschlich abstumpfen.
Wer sich hier kontrollieren kann, hat nicht zu befürchten.
(Das ist aber in fast allen menschlichen Bereichen so.)
- Geheilt werden, bspw. durch psychische Betreuung, können hingegen die auftretenden Schuldgefühle, die man während des Tragens der geschlechtsfremden Kleidungsstücken bekommen könnte.
Diese gilt es auf Dauer unbedingt abzubauen, denn diese können die / den "Betroffe(nen)" unglücklich und psychisch schwer zu schaffen machen (der Druck von aussen, sprich die Gesellschaft, verstärkt diese persönliche Einstellung noch weiter).
Abhilfe: Lerne, zu Dir selbst zu stehen, besonders dann, wenn Du über längere oder lange Zeit merkst, dass Du es ein Bedürfnis für Dich ist, das Du nicht dauerhaft unterlassen kannst!
Es macht Dich glücklich, ist ein Ventil für Dich, um Stress abzubauen, es ist Dir generell auch im Alltag angenehm, Du hast etwas Neues für Dich als Frau / Mann entdeckt, Du bist sonst nicht darauf bedacht, anderen Menschen Schmerzen/Schaden zuzufügen, interessiert Dich noch für andere "weiblichen / männlichen" Bereiche, pflegst Dich mehr ... Dann gehe Deinen Weg!
Wenn Du es vernünftig praktizierst, vielleicht auch achtest, dass Deine Kleidung tatsächlich frauenähnlich wirkt, dann hilfst Du damit den anderen Leuten in der Gesellschaft zu verstehen zu geben, dass Du nicht provozieren möchtest, und sehr wichtig, damit auch anderen "Leidensgenossen" (wie diese auch immer aussehen mögen), das Leben in der Öffentlichkeit nicht schwerer machen möchtest, als es derzeit ohnehin schon zu sein scheint.
LG, ciao,
Miri