Wir können Wünsche haben, wir können träumen, was die Zukunft des Mannes in Feinstrumpfhosen bringen soll.
Das war es dann aber für mich auch, weil es s von der momentanen Realität Lichtjahre entfernt ist. Wir leben heute und jetzt. Ich bin mir sicher, dass ich es nicht erleben werde, dass ich auf der Arbeit und im erweiterten Familienkreis zeigen kann, was die Strumpfindustrie an Feinstrumpfwaren auf den Markt wirft.
Das beste Beispiel liefert doch dieser Thread, wenn bei Engelchen nachzulesen ist, dass er Strumpfhosen in der Öffentlichkeit versteckt und nur in geschlossenen Kreisen zeigt, was sein Schrank und die Schubladen zu bieten haben.
Ein Gendercode ist nirgendwo so richtig fixiert, aber vorhanden und schwerfällig. Er wird gelebt und kann sich nur durch beherzten Einsatz von einer zu bildenden Mehrheit in eine andere Richtung bewegen. Aber wo gibt es bei der Strumpfhose eine Mehrheit, wenn die Mehrheit zu diesem Thema nur die Schultern zuckt? Wir sollten nicht vergessen, dass wir in diesem Forum nur in unserem eigenen Saft leben.
Ich ziehe meinen Hut vor den Leuten, die ihren Weg einschlagen, bestehende Gendercodes verlassen und dies ohne Wenn und Aber durchziehen. Ich habe aber auch volles Verständnis, wenn jemand sich dem aktuellen Dresscode unterwirft, denn wer möchte durch eigentlich Kleinigkeiten seine Partnerin, sein privates Umfeld oder die Arbeit verlieren.
Aber auf das Gejammer, ich möchte gerne meinen Fetisch offen ausleben und gleichzeitig nicht den Erfrierungstod in kurzen Hosen erleiden, aber die böse Gesellschaft lässt mich nicht oder die Kernaussagen, „es gibt viel zu tun, fangt schon mal an" oder „Seid nicht feige, lasst mich hinter den Baum (frei nach Ulrich Roski)", darauf habe ich echt keinen Bock.
Genauso wenig kann ich dieser Aussage leiden:
Ich kann dem nur zustimmen.Strumpfhosen,Kakeup und noch so einiges mehr waren erst nur für Männer bestimmt, einschließlich Heels.
Wer ist Zeitzeuge der Zeit, als Männer offen Strumpfhosen und Heels trugen?
Bei vielen schwebt doch das Bild des französischen Königs Louis XIV vor. Aber war der Adel das Maß aller Dinge, vor allem wie hoch war in dieser agrarwirtschaftlich geprägten Zeit der Anteil des Adels an der Gesamtbevölkerung? Gingen die Bauern mit Feinstrumpfhosen und Pumps aufs Feld oder zumindest sonntags in die Kirche?
Mag das für einen Liebhaber von Strumpfhosen ein (in meinen Augen an den Haaren herbeigezogenes) Argument sein, aber wie wäre es, wenn ich den Vertretern dieser These mit einer Lockenperücke, Zöpfchen und Schleife gegenübertreten würde? Wäre dann mir nicht der Spott gewiss?