Fasching/Karneval in Strumpfhose

Ja in der Tat war das Sailor Moon Outfit mit den Stiefeln der absolute Magnet zu Karneval und beim Japantag in Düsseldorf.
Viele Frauen fanden die Stiefel mutig und den mega kurzen Rock.
Sailormoon ist in meiner Generation halt sehr bekannt und beliebt.
 
Klar, war im Fasching auch schon als Frau verkleidet. Da hat man die einfachste Möglichkeit. In der Stadt würde ich mir auch nicht so viel denken, aber auf dem Land bist du unten durch, wenn du in FSH, Minirock oder auch mit Stiefel unterwegs bist. Schade....
 
Mein Erfahrungen in Strumpfhosen beim Karneval Teil !

Und wie haben eure freunde darauf reagiert als ihr zu fasching eine fsh anhattet? :) das würd mich nämlich eher interessieren :D

Da ja in diesem Thread nach den Erfahrungen als Mann in Strumpfhosen im gefragt wurde möchte ich meinen Senf dazugeben:


Die meisten dieser Feiertage habe ich nicht genutzt, meine Leidenschaft öffentlich zu zeigen.
Es kam mal vor, dass ich zu einem Fliegeroverall mal Damenstiefel getragen habe, aber die Kommentare dazu waren nicht so prickelnd und ich habe es wieder gelassen.

Als meine Tochter ins Kindergartenalter kam, habe ich das öffentliche Tragen von Feinstrumpwaren zu Hause auch eingestellt, denn sie war ein Garant dafür, solche oder ähnliche Sachen in der Öffentlichkeit ohne bösen Hintergedanken zu verbreiten, vor allem, wenn sie noch zur Geheimnisträgerin vergattert worden ist.

Vor 16 Jahren kam ich doch auf die Idee, es doch einmal im Karneval am Rosenmontag mit einer Feinstrumpfhose zu versuchen.
Der einfachste Weg war ja, mich als "Frau" zu verkleiden, und bevor der Rosenmontag kam wusste wie durch ein Wunder das halbe Viertel, war ich plante. Rückblickend war die Verkleidung als Flop zu betrachten, denn meine Frau besorgte mir einen wadenlangen Rock und eine Cousine steuerte die zu diesem Zeitpunkt die wieder unmodern gewordenen Wildleder-Overkneestiefel mit flachem Absatz bei, sprich die Feinstrumpfhose spielte eine untergeordnete Rolle. Der Bart wurde abrasiert und ein Pfund Farbe durch meine Frau ins Gesicht. Wäre nicht Karneval gewesen, ich hätte mich wie eine Witzfigur gefühlt. Das Spektakulärste an meinem Auftritt war eigentlich, dass viele Leute mich noch nicht mit glattrasiertem Gesicht kannten.

Im nächsten Jahr wollte ich es besser machen. Im Second Hand einen schwarzen geschlitzten Lederrock sowie ein schwarzes Korselett mit angenähten Strumpfhaltern gekauft. Beim Karnevalszubehör kam noch eine schwarze Perücke hinzu, eine gute Bekannte überließ mir ein paar kniehohe Stiefel mit Absatz. Es war Bein zu sehen, über einer unverstärten Strumpfhose trug ich sündhaft teure echte Nahtstrümpfe. Ein schwarzes Hemd hatte ich noch im Schrank. So bin ich Weiberfastnacht nach Köln zu einer Großveranstaltung gefahren.
Das Hallo in Köln bei der Clique war groß, aber keiner schenkte meiner Beinkleidung irgendwelche Beachtung. Eigentlich waren es nur zwei Frauen, die in dieser Hinsicht etwas bemerkten. Eine befragte mich nach dem Gesamtgefühl in diesem Outfit, und als ich meine Antwort auf die Feinstrumpfwaren lenkte kam die lapidare Antwort, sei froh dass Du diese Dinger nicht jeden Tag tragen musst, für sie wäre das der reine Horror. Eine andere Frau bemerkte meinen nicht sehr sattelfesten Gang mit den Absätzen, sie meint nur, da siehst Du mal wie gut ihr Männer das habt, ihr braucht so etwas nicht tragen, und warte mal ab, wie Deine Füße heute Abend riechen werden.

Rosenmontag war ich dann mit meiner Familie beim Umzug, der vor und nachher von einer privaten Feier umrahmt war. Einer der umstehenden Bekannten meinte, da fehlt nur noch die Peitsche, dann wäre die Domina perfekt. Nun gut, so etwas gehört nicht zu einer normalen Haushaltsausstattung.
Auch bei der Feier danach wurde meiner Aufmachung keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Allein die besagte Cousine bemerkte, dass ich nicht die von ihr gestifteten Stiefel vom Vorjahr trug und wollte obendrein wissen, ob ich eine Strumpfhose oder Strümpfe angezogen hatte. Sie überzeugte sich mit ihrer Hand dass es beides war und schon hatte sich die Sache erledigt.


Zwischenzeitlich war meine Ehe im Dutt und so wollte ich etwas anderes anziehen. Schon alleine, weil mir schwahnte dass meine Frau meine Leidenschaft für Feinstrumpfwaren für ihren Zwecke ausschlachten wird und unsere Tochter penibel befragt wird, was Papa so getragen hat. Ausserdem wollte ich nicht den Eindruck erwecken, dass ich den Karneval für für andere Zwecke missbrauche.

Also war dieses Jahr Musketier angesagt. Unter dem entsprechenden Umhang trug ich als Beinbekleidung zu den Overkneestiefeln eine absolut blickdichte Strumpfhose, so wie eine Glanzleggings. Das es eine Strumpfhose war konnten nur Eingeweihte oder absolute Experten erkennen, denn sie hatte die echten Nähte nicht an den Innenseiten wie eine Leggins, sondern hinten wie echte Nylonstrümpfe. Einer Frau fiel das auf, machte sich aber keine weiteren Gedanken über diese "andersartige" Leggins. Das war es auch, und meine Tochter konnte am Rosenmontag abends nicht berichten, was ich denn wieder mal für Frauensachen anhatte.

Im Jahr darauf entdecke ich im Karvevalszubehör eine bayrische "Lederhose" aus Kunststoff, noch einen Hut dazu, kariertes Hemd und grüne Wollstrümpfe und derbes Schuhwerk waren sowieso vorhanden. So ging es ab nach Köln zur Großveranstaltung, darunter eine Neon 40 in hautfarbe. Eigentlich ohne besonderen Vorkommnisse, bis auf die Tatsache, als ich ein wenig erschöpft auf einer Bank saß und eine mir unbekannte Frau mir ans Knie mit dem Kommentar fasste, was soll das den das da? Ich meinte nur, was würde sie denn zu so einer Hose trage und ich bekam die Antwort eine Strumpfhose, was sonst. Aber bei ihr wäre das ganz was anderes. Sie hoffe, das ich nicht zu perversen den Typen gehöre, die das ständig brauchen und tragen und entfernte sich von mir. Naja, wenigstens eine ehrliche Antwort. Den Rosenmontag mit meiner Tochter verbrachte ich nur stehend, da sich meine Befürchtungen bestätigt wurden, dass meine Frau unsere Tochter anstiftet und danach "ausquetscht", um für sich einen Profit ziehen zu können.


 
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Teil 2:

Im Jahr darauf kaufte ich mir 2 Kostüme. Eins war ein langer ein kleidähnliches Stück mit einem Umhang, beides mit Spinnenmotiven bedruckt. Dazu eine schwarze Feinstrumpfhose, auf denen in weiß auch Spinnen aufgedruckt waren. Diese war aber durch die besagten Overkneestiefel nicht unter dem "Kleid" nicht zu erkennen, bis auf einen Kumpel, der beim Sitzen das Kleid ein wenig lüftete und meinte scherzhaft, hast Du die Strapse Deiner Ex gefunden (???). Damit war das Thema auch erledigt bis auf die Erfahrung, dass ich bei Strumpfhosen aus dem Karnevalshandel nicht unter die Rubrik Einheitsgröße falle und ich wirklich Strapse benötigt hätte um das Rutschen zu vermeiden. Irgendwann hatte ich die Faxen dicke und zog diese Strumpfhose aus, ich hatte noch eine normale hautfarbene darunter, die aber keinem auffiel.


Das andere Kostüm, dass ich mir gekauft hatte war römischer Legionär. In diesem Jahr fing für mich die Saison schon im November in der Kölnarena statt, wo alles auftrat, was musikalisch in dieser Gegend Rang und Namen hat.
Vorher traf ich mich mit einer gemischten Clique in einem Restaurant in der Nähe der Kölnarena. Als langsam zum Aufbruch gerufen wurde begab ich mich zur Toilette, um mich umzuziehen. Zu dem Kostüm gesellte sich eine hauchzarte Feinstrumpfhose und Sandalen, bei denen man wunderbar die Zehenverstärkung erkennen konnte.
So wurde beim Verlassen der Toilette meine Feinstrumpfhose von der Mutter einer Bekannten als erstes entdeckt. Sie kriegte sich darüber nicht ein, und auf dem Weg zum Konzert ließ sie nicht locker, "loss mer schneller jon, dem Jong wirds noch zu kalt".
Selbst beim Konzert gab sie keine Ruhe, pass auf, dass es keine Laufmaschen gibt und so weiter. Ihr Tonfall war nicht abwertend, es machte ihr aber Spaß, mich aufzuziehen, was mir mit der Zeit auf den Senkel ging. Ihr Spaß hatte aber keine Grenzen mehr, als meine Zigarettenschachtel, die auch als Portemonnaieersatz und Safe für die Garderobenmarke diente und die ich unter das Taillengummi geklemmt hatte, doch den Weg in der Strumpfhose nach unten fand. Sie merkte es selbstverständlich als Erste und machte alle anderen aus unserer Clique, die bis dato eigentlich nichts über die Tatsache, dass ich eine Feinstrumpfhose trug, sagten, darauf aufmerksam machte und alle gespannt abgelenkt waren, was ich machen werde. Meine Überlegung, bis zur Zigaretten- und Getränkepause zu warten und auf der Toilette an das Päckchen zu kommen, wurde schnell verworfen, denn bei solchen Großveranstaltungen können gerade in den Pausen die Wartezeiten für eine Kabine unendlich sein können. Also im Schutz der Dunkelheit die Strumpfhose auf Halbmast, Päckchen raus, Strumpfhose hoch und die Tänzelbewegung bis zum guten Sitz. Gut, meine Clique hatte einen Kreis um mich gebildet, damit es kein öffentliches Spektakel gibt, aber diese Szene begleitet mich bis heute, wenn ich Leute von diesem Abend treffe.

Aber es gab noch ein nicht erfreuliches Ereignis. Als einziger Raucher war ich bei der Raucherpause alleine von unserer Clique in dem abgesperrten Bereich draußen. Da erschienen 3 Pärchen, alle als Fred Feuerstein & Co verkleidet, ich bemerkte ein Getuschel, ich verstand das Wort "Weichei" und einen Fingerzeig auf meine Beine. Auf meinen fragenden-verwunderten Blick zeigte eine Frau auf die nackten Beine der Männer ihrer Gruppe verbunden mit dem Kommentar, so machen das echte Männer. Na gut, das sie und ihre anderen Begleiterinnen keine echten Männer waren konnte ich daran erkennen, dass sie alle Feinstrumpfhosen trugen und meine Zigarette war eh zu Ende.

Trotz dieser Erlebnisse fuhr ich Weiberfasnacht mit diesem Kostüm wieder nach Köln, allerdings bestand meine Mannschaft aus einem anderen Personenkreis bis auf die Tochter der besagten Mutter. Mit einem Kennerblick meinte sie nur, dass ich wohl noch nicht geheilt wäre und das war es schon.
Gut, ich bin auch aus so Fehlern schlau geworden. Zum ersten hatte ich festgestellt, das Hauchzart im Winter ohne Stiefel offen nicht der wahre Jakob ist. So hatte ich für unterwegs eine Danskin-Strumpfhose gabei. Für die Feier im Saal hatte ich eine dünne Feinstrumpfhose ohne Zehenverstärkung, die Wertsachen hatte ich eine Gürteltasche, die ich auf meiner Rückseite unter dem Umhang trug. Es gab keine "Komplikationen", außer das beim am Abend beim Gehen eine Kollegin meinte, "sag mal, hast Du die ganze Zeit schon diese Frauenstrumpfhose getragen? Mir ist das jetzt erst aufgefallen, weil man nur bei ganz genauem Hinsehen erkennen kann, dass Du eine Laufmasche hast. Ist das nicht so zu kalt?" Damit war das Thema auch erledigt und wir gingen zum Bahnhof, wo sich unsere Wege trennten.
Es war wirklich frisch an den Beinen und so zog ich im Zug die Danskin an, an so einem Tag verzichtete ich auf meine Jeans.
Bei Umsteigen unterwegs wärmte und stärkte ich mich in einem Restaurant "zum goldenen Bogen", wo auch eine alkoholisierte Gruppe Frauen aufbrechen wollte. Im Gehen bölkte eine durch den Raum, "Ey, biste schwul", und auf meinen verdutzten Blick schob sie hinterher, "weilze 'ne Weiberstrumpfhose anhass, aber schöne Beine hasse ja", Gekicher und Gekreische, dann waren sie weg. Ich hatte das Gefühl, alle Anwesende in dem Laden starrten mich und meine glänzenden Beine an und ich beschloss, nicht länger in dem Laden auf meinen Zug zu warten.

Rosenmontag war meine Tochter nicht da, so dass mein Outfit nicht für den Rosenkrieg dienen konnte. Eigentlich gab es keine große Notiz, bis auf eine Bekannte, die ich noch nie mit Nylon gesehen hatte mir mit den Worten an die Waden fasste, ob ich nicht ganz dicht sein, bei dem Wetter mit nackten Beinen. Als sie die dünne Feinstrumpfhose ertastete, meine sie nur, dass ich erst recht nicht ganz dicht sein, solche Dinger wärmen doch nicht. "Woher willst Du denn das wissen, du trägst doch so was nicht?" "Jetzt weißt Du warum ich so was nicht anziehe". Alles war aber in einem humoristischen Ton.
Irgendwie hatte sie Recht, ich zog mich kurz zum Sektholen zurück und zog die Danskin darüber. Als sie das daraufhin sah meinte sie nur ob ich noch mehr von diesen Dingern besitze, "Klar, sonst gäbe es ja noch mehr Arbeitslose, weil Du keine trägst", Gepruste und wir stießen mit dem Sekt an.

Irgendwie war ich dennoch in dieser Richtung vorerst geheilt. Im der Saison darauf wurde der Musketier wieder favorisiert, und als ich den Treffpunkt für die Kölnarena betrat sprang die besagte Mutter in einem Funkenmariechenkostum auf und meinte, sie hätte extra für mich eine teure Strumpfhose angezogen und hatte die Lacher auf ihrer Seite. Als sie mich danach als Musketier sah, meinte sie scherzhaft, ich könne ja auch richtig als Mann und bräuchte keine Damenstrumpfhosen. Wenn sie wüsste was ich um meine Beine gehabt hatte.

Es folgte für mich eine berufliche Veränderung und damit auch eine räumliche Trennung vom Karnevalsgeschehen. Wieder im Lande ist dieses Jahr ist mal wieder etwas Römisches angesagt, ein Gewand, das bis zum Knöchel geht und nicht so ein Minikleid ist wie der Legionär. Dass eine Strumpfhose darunter ist versteht sich von selbst.
 
Hallo Placebo
Meine Güte, du hattest auch ein Pech !
Ich wünsche Dir für die Karnevalstage alles Gute !
Lg. mann
 
Hallo Placebo,
so frustrierend Dein Bericht gewesen ist - er gefällt mir ausgesprochen gut, weil er ungeschminkt und ohne rosarote Brille zeigt, wie blöd es laufen kann. Keine weichgespülte Story, wie selbstverständlich es ist, in aller Welt als Mann SH anzuhaben. So ist das Leben, zumindest manchmal. Ich wünsche Dir natürlich, dass es auch noch andere Momente gibt :)
 
Beim lesen der beiden Beiträge bekommt man den Eindruck als gäbe es nur negative Reaktionen ,wenn sich ein Mann im Fasching FSH anzieht.
In den letzten Jahren war ich mit meiner Frau auf mehreren Faschingsveranstaltungen bei denen ich zum Beispiel als Nonne oder als Gothic Queen verkleidet war . Immer waren meine FSH gut sichtbar. Dazu trug ich High Heels.
Außer positive Reaktionen habe ich nichts mitbekommen. Es ist sehr schade, wenn man so schlechte Erfahrungen macht.
 
JA genau so stelle ich es mir draußen vor. Alles andere, was so in diesem Forum erzählt kann ich nicht mal die Hälfte glauben.
 
Hallo Placebo

zuerst möchte ich dir für dieses und die nächsten Jahre mehr Glück an Fasching/Karnevall wünschen.

Nun zu meinen Erfahrungen. Wir habe vor einigen Jahren im Bekanntenkreis mehrfach Fasching und Helloween gefeiert. Bei der ersten Faschingsfete trug ich ein kurzes, kariertes Kleid einer Bekanten. Dazu eine Netzstrumpfhose über einer dünnen Hautfarbenen FSH und Pumps. Das geschminkte Gesicht und eine dunkle Langhaarperücke vervollständigten das Gesamtbild. Kurz nach Beginn der Party stellten einige der Gäste meiner Frau die Frage, wo ich denn bleiben würde. Die Überraschung nach dem "Outing" für die Anwesenden war groß. Zu meinen Erstaunen gab es lediglich von einer Bekannten diesen negativen Kommentar: "Ein richtiger Mann trägt sowas nicht" Der Rest der Gesellschaft fand´s cool, abgefahren oder gail. Das einzig auf die Dauer störende waren die ewigen Hände der Damen und Herren an meinem Hintern in Verbindung mit dem Spruch: Na, wie wärs mit uns Kleine?" Aber darüber muss man(n) dann auch stehen können.
Übrigens wurde und wird über dieses Outfit immer mal wieder hergezogen und gelacht, im positiven Sinne.

Dieses Jahr werde ich zusammen mit einen Freund die Zeit vom 6. - 9.2. in Köln verbringen. Auf eine Karnevalsparty am Sonntag werden wir als Piratenpaar gehen. Er als Pirat und ich als Piratin. Ich werde hier berichten, wenn ich wieder zu Hause bin.

RbG QCpi
 
Hallo X-Light,
JA genau so stelle ich es mir draußen vor. Alles andere, was so in diesem Forum erzählt kann ich nicht mal die Hälfte glauben.

Ich kann Dich natürlich nicht von Deinen Vorstellungen abbringen und vom Gegenteil überzeugen. Jeder empfindet die "Realität" subjektiv. Ich denke, da kommt es sehr darauf an, mit welchen Vorstellungen, vorgefassten Meinungen und Ängsten man in die Öffentlichkeit geht. *Man beachte die Vorsilbe "vor"*. Ich will nicht sagen: Ist alles easy, ich bin ich, und lass die andern doch quatschen und denken, was sie wollen.
Aber ich bin- ehrlich!- noch nie dumm angemacht worden oder besser: habe mich dumm angemacht gefühlt, wenn jemand entdeckt hat, dass ich Feinstrumpfhosen (zu sonst männlichem Outfit) trage. Überraschte, ungläubige Blicke, Grinsen, Tuscheln: ja. Aber blöd angesprochen bin ich wirklich noch nie worden. Mir, der sich als relativ abgebrüht und selbstsicher bezeichnen würde, ist das egal- für andere, ängstlichere Naturen (die ich hier in keiner Weise herabwürdigen will) mag das eine Katastrophe sein. Interessant wird's, wenn ans Eingemachte, d.h. persönlich-intime Beziehungen geht.

Und jetzt mal zum Karneval: Gerade da ist doch (fast) alles an Verkleidung erlaubt. Ebenso wie an lustigen, erheiterten oder auch blöden ("Ey, biste schwul?!") Bemerkungen. Wie viele Männer verkleiden sich zum Karneval, aus welchen Motiven auch immer, als Frau oder wagen mal ansonsten unübliche Outfits ? Ich kann Dir aus dem Stegreif mehr als zwei Hände voll Männer nennen, darunter auch Prominente, die das schon, zum Teil auch unter Unterstützung/Ansporn ihrer Frau, getan haben.

Leve un leve losse
Paule
 
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Zu den Erfahrungen von Placebo Beitrag Nr 18 und 19 muss ich noch was los werden. Das ist mir im nachhinein aufgefallen. Zählt bitte mal wie oft Frauen an seine Beine gefasst haben. Wohlgemerkt fremde Frauen. Was wäre wenn? Wenn ein Mann eine Frau anfasst, um zu prüfen Strumpfhose ja nein. Oder einfach nur mal über den Arsch streicht. Dann ist wahrscheinlich Polen offen.

@Paule
Ich habe praktisch keine offenen Erfahrungen gemacht. Ich lebe ja auf dem Dorf. Aber ich habe einmal einen Mann mit kurzen Hosen und glänznder FSH gesehen. Auch habe ich erlebt, was meine Bekannte losgelassen hatte, nachdem die Person außer Hörweite war. Und diese Frau hat dann die ganze Gruppe angesteckt.
 
Also erst einmal ein Danke für die aufmunternden Worte, aber ganz ehrlich, mit den Erfahrungen habe ich schon vorher gerechnet.

Aber wie geschrieben, die Feinstrumpfhose wird dieses Jahr auch wieder nicht verbannt.

Ich gehe davon aus, kein Kommentar ist nicht gleichbedeutend mit Akzeptanz Zustimmung oder gar Begeisterung. Ich finde, hier im Forum wird so sehr oft in dieser Richtung sich in die Tasche gelogen, jeder macht sich seine Welt, so wie sie ihm gefällt. Dies gilt erst recht, wenn
Überraschte, ungläubige Blicke, Grinsen, Tuscheln
festgestellt wird. Ich denke, bei Vorliegen dieser Merkmale ist eine positive Meinung über den Mann in Feinstrumpfhosen Lichtjahre weit entfernt.
Wenn es wirklich positive Kommentare aufgenommen werden, kann man ausschließen, dass man durch bewusstes Zurschaustellen oder Aufnötigen (Wie findest Du mich in meiner Feinstrumpfhose - oder ähnliches) mehr oder minder diese Kommentare erzwingt? Schliesslich will der/die Gegenüber ja nicht die Feierlaune verderben, und es wird etwas gesagt (und gedanklich im Zweifelfsall von der Gegenseite als Kompliment verbucht) nach dem Motto Du hast Recht und ich meine Ruhe.



Aber ich möchte die Feststellung X-Light hinsichtlich der handgreiflichen Feststellung meiner Feinstrumpfwaren entkräften. Bis auf eine Frau waren es bekannte Personen, die mich, meinen Namen und meine Anschrift schon vorher kannten. Nur die Frau, die die die Feinstrumfhose unter der "Lederhose" nicht nur in Augenschein nahm war eine flüchtige Bekanntschaft im Karnevalstrubel.

Und gerade dort sind die üblichen Regeln der Distanz und Zurückhaltung gerade in den Hochburgen temporär ausser Gefecht gesetzt. In dieser Zeit sind Körperkontakte nicht verpönt, wie könnte man sonst Schunkeln, Umarmen und "Bützen". Nur die primären Geschlechtsorgane sind auch hier bei beiden Geschlechtern zu Recht weiterhin Tabu und wer dagegen verstösst braucht sich nicht zu wundern, wenn er im leichtesten Fall "etwas auf die Finger bekommt".

Und machen wir uns nichts vor, Karneval hat sehr viel mit Alkohol zu tun, und Alkohol hat auch eine enthemmende Wirkung bei beiden Geschlechtern, die es sonst nicht geben würde.
 
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Nun ist der Karneval in dieser Saison für mich endgültig vorbei, denn heute wurde in meinem Ort der Rosenmontagsumzug nachgeholt.

Weiberfassnacht war ich wieder auf einer Großveranstaltung in Köln, auch um die gewohnte Mannschaft wieder zu treffen. Irgendwie war die Stimmung auf dem Kölner Hbf ziemlich komisch, Karnevalisten und Buisiness-as-usual hielt sich die Grenze.
Eigentlich war ich froh, dass ich mich nicht schon vorher umgezogen hatte, denn in meinem Heimatort wäre ich ein Exot gewesen und wie gesagt, wer Köln vorher kannte fand vielleicht die Stimmung dort schon fast unheimlich.

Auf der Veranstaltung angekommen war die Stimmung dennoch gut, schnell umgezogen, das längere Römerkostüm und dazu eine für mich unsichtbare Feinstrumpfhose mit Sandalen die ich unter der Rubrik Damenschuhe ersteigert hatte, wo die Zehen ungeschützt frei lagen. Sicher lag es nicht nur dieser an der Strumpfhose, sondern auch an der Länge des Kostüms, dass meiner Beinbekleidung keine Bedeutung beigemessen wurde.

Allerdings, als ich an der Garderobe in der Schlange stand fanden meine Sandalen das Interesse zweier hinter mir wartenden Frauen. Sie debattierten lange, ob die nur bis zum Knöchel gingen oder länger seien und das es viel zu kalt wäre, so etwas Anfang Februar zu tragen. Beim letzten Punkt herrschte Übereinstimmung, aber die andere Frage nervte zu sehr, so dass ich direkt angesprochen wurde. Ich lüftete ein wenig mein Kostüm, die Frage hatte sich von selbst beantwortet, nur von der Länge her kam die Frage, ob das Damensandalen seien. Ich meinte nur, solche Sandalen findet man selten in der Herrenabteilung, obendrein ist doch Karneval und das Thema war erledigt. Ich gehe davon aus, die Strumpfhose wurde nicht bemerkt.

Da die Wetterlage an den anderen tollen Tagen nicht der Brüller war fiel der restliche Karneval is Wasser bis heute. Da ja der Umzug vor meiner Haustür stattfindet hatte ich mal wieder viele Besucher.
Aber da dieser Umzug einen faden Beigeschmack wie eine aufgewärmte Suppe hatte war bis vereinzelt ein paar Kinder niemand verkleidet, also wollte ich da nicht aus der Rolle fallen. Meine Cousine meinte nur, dieses Jahr nun ohne Feinstrumpfhose, ich meinte nur wieso? Darauf verzichte ich doch nicht und wir mussten gleichzeitig losprusten.

Kurz und knapp, diese Saison Jahr ohne besondere Vorkommnisse.

Gruß Placebo
 
Bei uns im Haus liegt gerade der Butinette Faschingskatalog rum. Dort sind definitiv genug Kostüme zu sehen, bei denen der darin steckede Mann eine eindeutig sichtbare Strumpfhose trägt. Falls also ein Faschingsverrückter noch nach Kostümen sucht..
Beispiele:
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