Erst wollte ich dazu keinen Kommentar abgeben, denn wenn man, wie ich seit vielen Jahren fast täglich Strumpfhosen trägt, fällt nicht nur die Auswahl der Ereignisse schwer sondern man empfindet schon lange diese Leidenschaft als nichts Außergewöhnliches. Früh achtet man darauf, das alles in Ordnung ist mit der Strumpfhose, abends streift man sie ab und freut sich bestenfalls über die Tatsache, dass sie weiterverwendungsfähig ist. Die treue Wegbegleiterin durch den, für sie oft sehr harten Alltag, hat es geschafft am Mülleimer vorbei zu kommen, der begierig auf sie wartet. Egal wo die Gefahren für die Zartbeseidete lauert, ob auf Rügen oder noch weiter nordwärts, oder im Harz, im Bayrischen Wald oder östlicher, es gibt die besonderen Momente der Erinnerung für die geliebte Wegbegleiterin und deren Träger.
Da wären beispielsweise der erste Einkauf in Shorts in einem Blumengeschäft anfang Oktober 199..weis nicht mehr. Die Verkaüferin bekam den Blick von meinen Beinen nicht los, die offensichtlich im Glanz der Herbstsonne schön geleuchtet haben. Ich hatte Probleme wegen Herzschlag bis zu den Schläfen und bekam die Münzen in der Gelbörse nicht in den Griff.
Da war die Berührung meines Knies, bei einer sommerlichen Grillparty, durch eine ältere wissbegierige Dame. Ihr fehlten sicher die Worte um danach zu fragen was sie vermutet hatte. nun war es klar, unter der kurzen Hose war tatsächlich was sie vermutet hatte.
Da war der Inhaber eines kleinstädt. Schuhgeschäftes der mir behiflich war seine Ware zu prüfen, natürlich hatte ich eine Feinstrumpfhose an, und war überascht, wie problemlos, zu meinen, feinbestrumpfte Füßen, die passenden Schuhe gefunden wurden. Keine Sorge sie sind nicht der Einzige Kunde in Strumpfhosen. An einm Tag waren es mehr Herren als Frauen, nämlich zwei. Hä, Hä. Albern- dachte ich, er vieleicht auch.
Da war der möglicherweise um die Moral besorgte Familenvater, der mir "Schwein" zu grunzte als er mit seinem Trupp vorbeiradelte. Ich war auch auf dem Rad mit kurzer Hose und... na klar. Ochse mein Rückruf.
Da waren die beiden Damen im mittleren Alter die ständig im Stadtpark hinter uns herliefen, egal wie das Tempo war. Dann unsererseit kurzer Halt, wiedermal Steinchen im Schuh,
meine Gute stützt sich auf meine breiten Schultern. Die beiden Spaziergängerinnen mußten vorbei. Du hast ne schöne Laufmasche. Aha die Verfolgungsjagd hatte Gründe. Es war sicher nicht das belauschen eins Pärchens, sonder eine Laufmasche am Bein eines Kerls. Schade durch ein so kleines Steinchen wurde eine Besichtungstour beenendet, aber sicherlich auch ausgelöst.
Da war das Zahlen am Parkscheinautomat nahe eines bekannten Schiffshebewerkes, wo ich in Kurzen Hosen und farblich durchaus gut erkennbaren hautfarbenen Stützstrumpfhosen mein Entgelt gezahlt habe. Ein paar Blicke, umdrehen, Getuschel, na ja die Welt dreht sich weiter.
Da war kürzlich die Nachbarin, die vorbeilief und mich, Ende Oktober, in Shorts im Garten rumwuseln sah. Och wenn ich Dich so sehe frieert es mich. Mein Kommentar, alles Beschiss. Mit Strumpfhose geht das schon. Sie: ach so. Ich (etwas entäuscht ja ist so). Sie schnell weiter. Uebernächsten Tag ähnliche Situation, ich wieder in der verhangenen Oktobersonne kurzbehost. Ich gegrüßt, die Nachbarin ach Du hast wohl Strümpfe an. Ich ne , eine Strumpfhose. Sie: Ach so, und weiter des Wegs. Mein Gedanke dazu: Tags zuvor einige dahergeredete Worte, die von anderen Gedanken überlagert werden. Dann fast gleiche Situation, da war doch was, nachfragen um sich zu vergewissern, keine Erörterung gewünscht, Klarheit der trägt zu kurzen Hosen Strümpfe, die man so nicht sieht, wenn man nur flüchtig hinschaut.
Bei meiner Aufzählung waren es weniger die Orte die ich benannt habe sondern die verschiedenen Situationen , die ich in kurzen oder fast kurzen Hosen und Strumpfhosen erlebt habe. Wer dennoch wissen will wo, so nenne ich die Orte nicht. Der beschriebenen Personen wegen. Wie gesagt zwischen Rügen und Bayrischem Wald. Weserbergland und Oderland.