Es geht doch gar nicht darum, wieviel oder wie wenig cm man von der Strumpfhose entdeckt , ob Tarnsocke oder nicht. Wenn du ständig Strumpfhosen trägst und dich nicht drum scherst, ob und wann es jemand sieht, dann wird es jemand sehen - egal wann, wo und wie. Eine Wertung, welcher Erkennungsgrad wie viel Mut beweist ist IMO völlig absurd.
Hier in dieser Diskussion scheiden sich doch die Geister an einem ganz anderen Punkt:
Sollte man es in Kauf nehmen, als "konservativ" abgestempelt zu werden, indem man sich an den Regeln der Gesellschaft orientiert um diese zu aktiv verändern oder sollte man sie einfach ignorieren und von seinem Recht auf Aussenseiterdasein Gebrauch machen ?
Im ersten Fall hat man die Chance, den gesellschaftlich bestimmenden Leuten klar zu machen, dass es auch anders geht, eben weil man den Zugang zu ihnen erhält.
Im Zweiten bekommt man im günstigsten Fall Anerkennung für seinen Mut und das gute Gefühl unabhängig von solchen Konventionen zu sein, sonst aber nichts.
Hinzu kommt natürlich noch, dass es sicher eine Vielzahl von strumpfhosentragenden Männern gibt, die eh Röcken und kurzen Hosen für sich selbst nichts abgewinnen können (ich zähle mich dazu), so dass es schon aus diesem Grund ziemlich albern wäre, nur um der Demonstration der Individualität zum Willen so rumzulaufen.
Ebenso verhält es sich mit dem sog. "Outing" , wenn es doch alles so selbstverständlich ist, wieso dann "outen" ?
Darf jemand, der von der Selbstverständlichkeit der Nylonstrumpfhose für den Mann überzeugt ist, das Wort Outing in diesem Zusammenhang überhaupt noch benutzen ? Ich denke nein, denn ich oute mich da auch nicht als Anzugträger oder Radsportler.
Also wenn es denn passt, ist doch alles so weit in Ordnung - die gesellschaftskompatiblen "Konservativen" mischen sich unter die Meinungsbildner und beeinflußen deren Meinung im denen sie den eigentlichen Spiessern zeigen, dass es "normal" sein kann "Strumpfhose unter Anzug" zu tragen und diejenigen unter uns, die meinen, dass sie gerne der Welt zeigen wollen, wie mutig sie sind, sollen ihre Röcke anziehen und ihr Dasein als aktives Leben zum Wohle Strumpfhose verstehen, ich habe nichts dagegen - solange niemand versucht, mich als Angsthasen zu bezeichnen, nur weil ich nicht im Traum daran denken würde so auf die Straße zu gehen...tz,tz
Grüße
teka