Ist es aber auch nicht mit einem inneren Zwang verbunden, und dem man sich zu unterwerfen oder gegen zu halten versucht? Der Drang zum Crossdressen ist dann mitunter so groß, um sämtliche Reaktionen anderer Menschen, vor denen Man(n) Angst hat, in Kauf zu nehmen? ...
Da kommts drauf an, wie groß der Druck im Kessel wird. Nachdem ich über 20 Jahre meinen FSH-Fetisch geheim hielt und auch mir selber nicht eingestand, halte ich es nach meinem Outing für besser, einem Bedürfnis, vielleicht auch erstmal experimentell, nachzugeben. Und das führte zu Damenschuhen und Röcken. Ehrlicherweise auch in der Öffentlichkeit. Nur in den eigenen 4 Wänden ist mir nicht ehrlich genug vor mir selber. Daß das erste Mal öffentlich nicht in der Heimatstadt war, war auch die richtige Vorgehensweise für mich.
... Ich finde es vielleicht besser, dass der ein oder andere sich da etwas zurückhält und sich diesem Zwang entgegenstellen kann, anstatt sich diesem zu unterwerfen. Das ist eine gewisse Stärke in meinen Augen! ...
Das stell ich in Frage, dem Zwang entgegen zu treten. Der Drang zum Zwang wird größer und größer, irgendwann bricht sich der der Drang/Zwang seine Bahn. Nach meiner Meinung dann zu extrem. Beispiel 1: Nach meinem Outing hab ich an FSH gekauft, was das Zeug hielt. Mit dem Effekt, zu viel zu haben, das kann ich alles fast gar nicht mehr auftragen. Beispiel 2: Damenoberbekleidung hat mich irgendwann auch fasziniert. Einen hübschen Damenrollkragenpulli mit Goldlamee erstanden und probeweise so ein zwei Wochen immer wieder getragen und gemerkt, das ist nicht mein Verlangen.
... Sich hingegen Herzrasend auf die Strasse zu begeben ist zwar mutig, aber wozu dient es, es sich selbst zu beweisen, oder es sich selbst irgendwie gerecht zu machen? ...
Ich meine, das Herzrasen gehört dazu. Wie sonst soll ich rausfinden, das ist was ich tun will? Hört das Herzrasen/Kopfkino gar nicht auf, dann bin ich auch so ehrlich, das Experiment abzubrechen.
... Den anderen Menschen wohl eher nicht, sie tuscheln und belächeln es eher. ...
Die anderen existieren, ja, aber nicht als Mittel zum Zweck meiner Bestätigung. Ich laß sie tuscheln, damit kann ich umgehen.
... Wer allerdings absolut keine Probleme damit hat und total locker mit umgehen kann, für dem ist's wirklich normale Kleidung, die er absolut zwanglos tragen darf und auch wirklich sollte. Das finde ich bemerkenswerter als alles andere.
Einschränkung: Im Job kasteie ich mich und unterwerfe mich dem gesellschaftlichen Zwang, als Mann in der Hose unterwegs zu sein. Aber privat ist privat ist privat ... auch wenn ich Gefahr laufe, von Kollegen erkannt zu werden.
... Üblicherweise strebt jeder Mensch nach Liebe, Zuneigung, Anerkennung, Aufmerksamkeit. Jetzt gibt es auch schon so, ohne auffälliges Verhalten, speziell in der Großstadt, genügend Menschen, die unter Vereinsamung leiden. ...
Ich habe das unbeschreibliche Glück, eine Partnerin zu haben, die meine Entwicklung mitverfolgt und mitträgt. Mangels Erfahrung kann ich nicht sagen, wie man als Alleinstehender damti umgehen soll. Nur so viel: Ich möchte mich selber im Spiegel anschauen können.
Zurück zum Thema:
Gesellschaftliche Akzeptanz erreicht man nur
1. durch Masse, > 25% der dt. Männer ziehen einen Rock an => unwahrscheinlich die nächsten 10 Jahre
2. A/B/C-Promis treten im Rock auf, die Masse machts nach => unwahrscheinlich, den Promis müsste der Rock von den Modefirmen gesponsert werden, was sie nicht tun, da siehe 1. = keine Käufer