die nächsten schritte

sandy3333

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hi zusammen

wer hat erfahrungen mit den weiteren schritten vom mann zur frau.
ich bin seit zig jahren begeisterter träger alles was frau trägt, von perücke bis high heels habe aber in den letzten jahren doch immer wieder darüber nachgedacht weitere schritte zu unternehmen auch dank meiner frau die das voll unterstützen würde sogar wenn es sein sollte bis zum schluß, zwar wäre das in dem land in dem ich lebe so oder so fast undenkbar da dies bei uns gesellschaftlich überhaupt nicht geduldet wird aber dennoch würde es mich freuen eure erfahrungen zu lesen mit den dazu gehörenden problemen.
eure sandy
 
Habs mal aus dem Mitgliederforum hierher verschoben, ich denke, hier ist es besser aufgehoben.
 
@ sandy,

zunächst mal sollte dir bewusst sein was du da überlegst. Wenn du dir nicht 10 000% ig sicher bist sowas zu beginnen, lass es um Himmels Willen bleiben.

Viele viele viele Probleme würden auf dich zukommen, und glaub mir, ich weiss wovon ich rede.

Wie Daphne schon angesprochen hat kannst du auf transgender.at, oder auf transx.at informieren.
Kannst auch schnell mal da schauen:

TransX - Recht

Die meisten wissen gar nicht wie kompliziert das in Österreich ist.

Ich gehe diesen Weg weil ich mir 10 00%ig sicher bin, wenn ich das nicht wäre würde ich mir das Alles ersparen, und das ist eine Menge.

Dir muss ganz ganz klar werden was du aufgibst. Uuuuund, die Welt um dich herum ändert sich auch nicht oder wird besser, wenn du eine Transition erwägst. Ausserdem haben da noch viele Andere mitzureden, und nicht nur das die Diagnose div. Ärzte positiv sein müssen, kostet natürlich alles GELD.

Von den rechtlichen Streitereien der Namensänderung etc. möcht ich gar nicht erst anfangen.

Ich will dir weisgott nicht's ausreden, ich möchte nur, dass dir die enorme Tragweite dieser Sache bewusst ist. Z.B. ist die HT ( Hormontherapie ) ein massiver Eingriff in den Körper. Einmal mit Diane mite und Co. begonnen, muss die HT das ganze restliche Leben weitergenommen werden, nur mal so am Rande.
Desweiteren wird irgendwann mal nichts mehr gehen, sexuell gesehen. Heisst: das Teil unter der Gürtellinie ist dann tatsächlich nur noch für das Erledigen menschlicher Bedürfnisse am WC zu gebrauchen.
Das ist nicht mehr rückgängig zu machen.

Darüber hinaus kommen noch viele andere Probleme auf dich zu: Ich kenne einige Transidente persönlich sowohl prä OP, als auch post OP.

Ca. 95 % von denen mussten ihre Heimat verlassen. Die Gesellschaft ist ein wichtiger Aspekt. Mit Problemen im Job musst du natürlich auch rechnen.

Am Besten wäre es wenn du mal auf einen TG - Stammtisch gehst, und dort mit Betroffenen Leuten sprichst. Solch Stammtische sind dazu bestens geeignet, und die Atmosphäre angenehm, zumindest der Linzer Stammtisch, den ich manchmal heimsuche.

lg,
christina
 
zunächst mal sollte dir bewusst sein was du da überlegst. Wenn du dir nicht 10 000% ig sicher bist sowas zu beginnen, lass es um Himmels Willen bleiben.

Das dürfte wohl überhaupt der entscheidende Schritt sein, ausreichende Sicherheit zu gewinnen. Wenn ich mich recht entsinne, hatte sogar Christina auf ihrem schwierigen Weg trotz ihrer Sicherheit auch Perioden des Zweifelns.

Was mich ein wenig irritiert, ist der folgende Satz:

ich bin seit zig jahren begeisterter träger alles was frau trägt, von perücke bis high heels habe aber in den letzten jahren doch immer wieder darüber nachgedacht weitere schritte zu unternehmen

Es klingt so ein bisschen, als sei die Kleidung das vordergründige Motiv. Natürlich kann das auch einfach nur etwas unglücklich bei mir ankommen, dann will ich nichts gesagt haben. Nach meinem Kenntnisstand spielt Kleidung zwar eine gewisse Rolle, aber nicht die entscheidende, wenn es um Menschen "im falschen Körper" geht. Kleidung ist nicht mehr als eine äußere Anpassung an das innere Empfinden. Insofern sollte eine Überprüfung der tatsächlichen Motivation äußerste Priorität genießen, denn, wie Christina schon ausgeführt hat, mit dem Rückweg ist das so eine Sache.

Auch ist mir nicht so ganz klar, was du meinst, wenn du schreibst, du hast immer wieder daüber nachgedacht, weitere Schritte zu unternehmen. Das klingt mir etwas zu rational, denn ich gehe, davon aus, dass Transsexuelle vor allem emotional stark unter Druck stehen, ihr äußeres Geschlecht dem innerlich empfundenen anzupassen. Wie gesagt, die Beweggründe für solche Überlegungen sollte man sehr genau prüfen. Damit will ich allerdings deine Motiv nicht grundsätzlich in Frage stellen, sondern lediglich sagen, dass du dich selbst und deine Motive sehr genau hinterfragen solltest.

Fatal, wenn man zu spät feststellt, dass man sich geirrt hat.

Mit den besten Wünschen für deine weiteren Schritte, wie immer sie sich auch entwickeln mögen.

Gruß
Morx
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fatal, wenn man zu spät feststellt, dass man sich geirrt hat.

Deswegen ja zunächst der Gang zum Arzt. Der Psychologe wird dann verschiedene Tests machen, um zu sehen, wie ausgeprägt das wirklich ist. Einen ersten Selbsttest kann man hier Cogiati Test - Maria's Homepage machen. Das ersetzt natürlich keine fundierte Diagnose aber gibt schon mal einen Anhaltspunkt.
 
Den Cogiati Test sollte man nicht ernst nehmen, sondern ihn eher als netten Zeitvertreib sehen.

Nicht nur ich sag das. Ich bin auch in einem anderen Forum wo 99,99% Transidente sind, und beim Cogiati Test sind wir uns mehr oder weniger alle einig.

Was Morx anbemerkt hat finde ich einen wichtigen Punkt. Der emotionale Druck, der zum Teil extrem sein kann.
Manche werden sehr depressiv, andere fangen zu trinken an, viele Beides zusammen. Nicht wirklich eine gute Mischung.

Jede wirkliche Transidente weiss welchen Problemen sie sich stellen muss. Und natürlich presst man das Internet aus was es hergibt, anfangs oft nächtelang.

Bevor ich abkomme wieder zum wichtigen Satz von Morx. Meiner Meinung nach kann dieser Weg nicht aus rationellen Gründen erfolgen, zumindest ich kann mir das für mich nicht vorstellen. Wie beschrieben, das Bewusstsein im falschen Körper geboren zu sein und diesen Zustand als nicht akzeptabel zu sehen. Und das ist in erster Linie für mich ein sehr innerer, seelischer Punkt.

Das mit der Kleidung stimmt auch: nicht so wichtig wie viele es meinen. Klar, ich kleide mich auch gern chic, aber das hat zumindest für mich nicht's mit Transidentität zu tun.

Falls du jemals weitergehen willst ( das einzig wirkliche Wort falls im Falle muss heissen MUSS ), dann erzähl dem Doktor beim psychiatrischen Test ( teuer ) nichts von rationellen Entscheidungen. Der muss dann zum Schluss kommen du bist dir nicht sicher, und wenn du das nicht hast auch keine Chance auf eine Hormonindikation.

Und bevor du die bewilligst bekommst musst du unter anderem 50 Psychotherapeutische Sitzungen vorweisen können, den zytogenetischen Test machen, den vollen Hormonstatus, ev. Knochendichtemessung, das gesamte Risikoscreening, Differenzialdiagnostik, ein psychiatrisches Gutachten ( ganz wichtig ), und ein psychologisches Gutachten. Natürlich hat man sich um alles selbst zu kümmern.

In dieser Zeit unterziehen sich auch die meisten einer Bartepilation, die auch wichtig ist. In Österreich wird das nicht bezahlt, und wenn du Glück hast findest du eine seriöse Adresse, die pro Sizung so um die 100 - 120 € nimmt. Von 6 - 8 Sitzungen kann man ausgehen.

Du darfst die HT beginnen? Ok, dann kann man sich gleich auf Nebenwirkungen einstellen die häufig auftreten können, jedoch von Frau zu Frau sehr verschieden sein kann.
Lustige Sachen sind unter anderem Schwächanfälle ( hatte eine Bekannte von mir auch schon ), totale Stimmungsschwankungen, Anfangs stark erhöhtes Schmerzempfinden im Brustbereich, ..........

Das alles hinter dir? Der Spass geht weiter. Der Weg zur ag OP ( angleichenden Operation ) würde hier den Rahmen sprengen.
Hat man diesen sehr risikovollen Eingriff auch überstanden warten die nächsten Nettigkeiten wie Namensänderung, Personenstandsänderung, etc.........

Hört sich doch lustig an, oder ? :D

Es geht mir nur darum nicht's schönzureden, sondern so wie es ist.
Wenn man sich die ganzen Umstände und Gefahren vor Augen hält die der " Weg " mit sich bringt, und deswegen zweifelt, ist man nicht so weit für den Weg.

Ich hoffe niemand fühlt sich von meinen Worten verärgert, ich will nur Klartext reden. gerade bei so einem Thema eine wichtige Sache.

Mit meinen Worten will ich niemandem abraten noch zuraten. Ich will halt nur wieder und wieder den Ernst einer Transition aufzeigen. Da ist nicht's böse gemeint.

Und bevor es heisst die christina kann nur schwarzmalen, muss ich schon auch sagen: klar hab ich auch sehr schöne Momente, und ich bin ja grad am " Weg ".

Falls du sandy den Weg trotz meiner Schauergeschichten ( naja, sind keine Geschichten, sondern Tatsachen ) weitergehen willst, wünsche ich dir selbstverständlich alles Gute dafür.

lg,
christina:)
 
habe diesen test auch gemacht und es kommt mehr oder weniger halb halb raus, ich finde den test nicht für aussage kräftig auch wenn er positiver ausgefallen ist als ich mir dachte denn es sind doch einige fragen enthalten die mir den anschein gaben das sie ziemlich mit vorurteilen gespickt sind habe nämlich auch meine frau den test machen lassen und es kam das gleiche raus, aber eines ist mir durch diesen test bewußt geworden nämlich das es gar nicht so einfach ist zu spezifizieren was ist mann was ist frau den was macht eine wirkliche frau aus ausser dem äußeren?sensibilität?liebevoller?zärtlicher?schwache geschlecht?interessen?etc.
abgesehen das es einige kulturen gibt in denen die männliche rolle die frau übernimmt kenne ich sehr viele frauen und männer die man beiderseits einordnen kann (haben aber keine geschlechtlichen unstimmigkeiten)vielmehr stellt sich mir die frage ob es nicht die erziehung in erster linie und die gesellschaft ist was das bestimmt?
wenn ich zurückdenke wie meine erziehung und drum herum verlief und das mit heute vergleiche liegen dazwischen welten, zum großteil werden heutzutage den kindern nicht mehr so vorgegeben mit was sie spielen müßen oder das sie sich geschlechtsspezifisch kleiden müßen etc.
wer also bestimmt ob mann in die rolle als frau passt oder nicht?
möchte nicht wissen wievielen es erging die von den psychiatern als nicht geeignet eingestuft wurden als frau zu leben sie aber oftmals eine bessere frau gewesen wären als eine "richtige"frau?
dem mann wird z.b.nachgesagt das er nicht zur monogamie geeignet sei zwecks gene weitergeben usw.der mann sucht sich aber nicht immer eine frau aus die single ist sondern genauso in einer beziehung steht also wieder gleichstand(abgesehen von den studien die ich für quatsch halte)wenn frau dürfte und könnte macht sie es genauso.
gut dieses thema könnte man bis zum sanktnimmerleins tag ausbauen aber für mich steht einfach fest das der unterschied zwischen mann und frau viel geringer ist als die meisten glauben.
lg sandy
 
Dazu einen TV-Tipp für alle, die das interessiert:

ORF2 2.2. 9 Uhr 30 Thema

Ist die Wiederholung der Sendung von soeben, die als letzten Beitrag eine sehr sachliche und unaufgeregte Schilderung des Lebens und der Schwierigkeiten einer Transexuellen gebracht hat.

Erschütternd dabei ist die Behördenwillkür, die ganz offensichtlich ist. Obwohl Michaela vom obersten Verwaltungsgerichtshof bestätigt wird, dass sie das Recht hat, als Frau zu leben und eine Operation dazu nicht notwendig ist, verweigert ihr das Innenministerium die Namens- und Geschlechtsänderung in den Dokumenten! Hier wird eindeutig das ausjudizierte Recht vom Staat bewußt und willkürlich gebrochen, eine Sauerei allererster Güte!

Dazu desillusioniert noch die Schilderung des Arztbesuches, wo Michaela in einem vollen Wartezimmer von der Sprechstundenhilfe die Annahme der e-Card (Behandlungsausweis) "ihres Mannes" verweigert wird. Sie hat daraufhin auf den Arztbesuch verzichtet, weil sie das nicht vor allen anderen Patienten diskutieren wollte.

Aber schön ist der Schluss, wenn Michaela mit ihren beiden Nichten einkaufen geht und die beide erklären, dass die Familie natürlich hinter der Tante steht und auf ihrer Seite ist. Das gibt sichtich Kraft.

Sehr empfehlenswerter Beitrag, wer den ORF empfangen kann, sollte ihn sich auf jeden Fall ansehen!
 
Ich kann (oder muss?) mich der Christina da nur anschließen. Ich habe mich auch entschlußen, mich auf den "berühmten" "Weg" zu machen.

Denn ich weiß ich bin äußerlich nicht das was ich innerlich bin. Und es ist mein allergrößter Herzenswunsch das anzupassen. Nur bei allem vergesse ich auch eines nicht: Das finanzielle!!! Denn, und da haben wir auf dieser Seite der Grenze noch Glück, im Gegensatz zu unseren "Leidensgenossen/innen" auf der anderen Seite in Österreich. (Was hat die liebe Chrisi mir in persönlichen Gesprächen schon vorgejammert!!!). Denn bei uns wird von den Kranenkassen noch einiges mehr übernommen als bei denen.

Aber trotzdem wenn ich da z. B. an mein momentanes Problem denke: Meine Fahrten zur Psychologin nach München (2x210 km), die werden nicht bezahlt, oder auch ein evtl. Bahnticket, die Parkgebühren fürs Auto am Bahnhof (bei mir wäre das Passau) alles Selbstkosten (Kosten die ich selbst tragen muss). Oder was später dann evtl. noch an Kosten zukommen z. B. Bartepi, die Kasse zahlt zwar etwas, aber es soll ja auch einigermassen professionell sein, und das zahlen die dann wieder nicht. Oder Sachen die mir jetzt spontan nicht einfallen, oder unerwartet auftretten.

Da denke ich mir dann immer: Was hilft es mir, wenn mein sehnlichster Herzenswunsch zwar in Erfüllung ging, dann aber sowas von total pleite bin? Das ist auch ein Gedanke denn ich habe, und mit auf den "Weg" geben möchte.

Ich für meinen Teil habe beschlossen, wenn ich für die Therapiesitzungen (und das ist halt nun mal der Anfang) keinen Ersatz finde, wo ich nicht soweit zu fahren habe, dann werde ich so weiterleben wie bisher. Zwar nicht glücklich, aber finanziell noch im reinen. Wie lange das dann noch sein wird, weiß ich nicht, aber ich kann mir dann wenigstens noch was kaufen.

Jetzt werden wieder einige "Klugsch...er" daher kommen und sagen, "ja dann ist es ihr/ihm mit seiner TI nicht weit her". Aber nochmals: Was hilft es mir eine Frau zu sein, wenn ich mir dann existenzmäßig mich mit denen gleichstellen kann die "unter der Brücke" leben?

Eure Yvonne
 
Ich für meinen Teil habe beschlossen, wenn ich für die Therapiesitzungen (und das ist halt nun mal der Anfang) keinen Ersatz finde, wo ich nicht soweit zu fahren habe, dann werde ich so weiterleben wie bisher. Zwar nicht glücklich, aber finanziell noch im reinen. Wie lange das dann noch sein wird, weiß ich nicht, aber ich kann mir dann wenigstens noch was kaufen.

Jetzt werden wieder einige "Klugsch...er" daher kommen und sagen, "ja dann ist es ihr/ihm mit seiner TI nicht weit her". Aber nochmals: Was hilft es mir eine Frau zu sein, wenn ich mir dann existenzmäßig mich mit denen gleichstellen kann die "unter der Brücke" leben?

Eure Yvonne

Das wäre allerdings äusserst bitter, wenn es dazu keine Alternative für Dich geben würde.

Und glaub mir, das hat nun wirklich nichts mit "Klugsch...er" zu tun, aber ich weiss, dass Du so nicht glücklich leben würdest.

Jedenfalls, eins ist für mich klar geworden, diesen dornenreicehn Weg geht keine(r) aus Jux und Dollerei oder aus einer Laune heraus, und deswegen habt ihr alle die grösstmögliche Unterstützung verdient.

Ach wenn sie von mir aus der Ferne leider nur moralisch sein kann.

lg
Satinlook
 
willkür ist das richtige wort hierfür.
hauptsache es wird alles anders kulturelle unterstützt und gefördert in unserem land.
eigentlich ist es beschämend das wir uns zivilisiert schimpfen,
ich möchte nicht wissen wenn es eine partei geben würde die sich unter anderem genau diesem gesamt thema widmen und fördern würde(natürlich fiktiv)wieviel stimmen diese partei erhalten würde(auch fiktiv denn eine ordentliche wahl ist fraglich) ich glaube es würden gar nicht sowenige sein.
jedenfalls macht es mich immer sogar wütend wenn ich solche schicksale höre oder lese als wenn diese menschen nicht schon genug mitmachen mußten.
 
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