Bin ich noch normal ?

chris31

Junior
18-plus
Registriert
19 Juli 2007
Beiträge
257
Ort
Mitten im Kreuz H,HH,HB
Geschlecht
männlich
Als ich das erste mal bemerkt habe, dass ich Frauen in FSH und Lycra erotisch finde, hab ich mich gefragt ob das normal ist. In meinem gesamten Bekanntenkreis war ich glaube ich der einzigste, der so gedacht hat. Als dann meine damalige Freundin dann noch mit gymnastikschuhen, FSH und lycraanzug an mir vorbei ging, hat mich das so angemacht, das ich echt kurz davor war mir hilfe bei einem arzt zu holen, weil ich nicht wusste, was in diesem Moment mit mir passiert. Ich wusste nicht, ob das normal ist oder nur noch krank. Gut, ich gebe zu, die Sache mit Internet war noch nicht ganz so aktuell bei mir und sowas wie ein Forum gab es nicht. Ich hatte regelrecht Angst davor mit jemanden darüber zu reden.

Wie war das bei euch. Wie habt ihr das bemerkt und wie habt ihr reagiert ??
 
Was ist schon "normal"?

Das kann doch immer individuell subjektiv gewertet werden.

Ich finde solange du dich glücklich fühlst, so wie du bist, ist alles in Ordnung und geniess es doch einfach.

Als ich vor fast einem Jahr meinen Partner kennengelernt habe, dachte ich auch erst. Bin ich noch normal. Ja ehrlich. Ich bekam irgendwann Bilder von ihm, als wir uns nur über Internet kannten und uns noch nie gesehen hatten. Als ich die Bilder sah und besonders die weiblichen Bilder von ihm mich unheimlich sexuell erregten, dachte ich auch erst: Bin ich jetzt lesbisch?

Aber nein. Zum Glück hatte ich kurz vorher eine liebe Freundin kennengelernt, die ähnlich gedacht hatte und wir schauten uns beide öfter an, so anders eben. Wir mögen wohl beide das weibliche im Mann, mehr nicht.
Aber schlafen möchte ich wirklich nur mit einem Mann. Ich hatte nie das Verlangen mit meiner Freundin zu schlafen. Da war ich mir sicher, das ich hetero bin und den Mann an meiner Seite einfach so liebe, wie er eben ist.

Ja mich erregt es, wenn mein Freund in Nylons und High Heels vor mir steht. Aber das ist halt einfach nur das Äußere Bild.
Ich liebe den Mann der da drin steckt.
Die Frau ist nur eine Freundin, die ab und an auftaucht, je nach Lust und Laune.
Das ich auf Nylons und High Heels so stehe, hat mir mein jetziger Freund erst gezeigt und ich finde es wunderbar.


Sei einfach so, wie du auch wirklich bist.
 
Ob du damals der einzige warst, na ich weiss nicht, vielleicht wollte es auch der eine oder andere nicht zugeben.
Ich muss ganz ehrlich sagen dass bei mir der Neid grösser war als anderes. Ich wollte einfach nicht akzeptieren (schon damals war ich Revoluzzer, hi hi) dass ich sowas nicht tragen darf.

Nach deinen Worten entnehme ich , du meinst deine enorme sexuelle Erregung die du hattest als du deine Freundin so gesehen hast. Und du hast dich gefragt ob diese nur von diesem Stoff inspiriert worden ist?

Naja, ich hatte mal eine Zeit in der ich mich gefragt habe, ob ich denn nur wegen der Kleidung die Mädels so anziehend finde.
Heute weiss ich es ja besser. Dennoch können diverse Stoffe an Frauen durchaus meine Pulswerte nach oben wandern lassen.

Naja, ich hab mir damals einfach gedacht : "du tust ja niemandem weh damit". Ausserdem hatte ich ja auch andere Probleme, die ich an anderen Stellen schon beschrieben habe.

Allein dein Beitrag beweist das du dich sehr mit dir und deinen Gefühlen auseinandersetzt. Toll!

Für mich bist du auf jeden Fall nicht un - normal. Ausserdem : Solange du dir die Frage stellst ob du normal bist, ist doch alles in Ordnung!

Reden konnte ich damals darüber übrigens mit niemandem, schon gar nicht über mein Identitätsproblem, aber das gehört hier nicht her.

Also zum Abschluss : Ich sehe dich als normal an!

lg,
chris
 
hallo,
ich kann "die Christine" nur zustimmen. es deckt sich mit meinen eindrücken und erfahrungen. außer in dem punkt, das ich zum glück gute freunde, männer und frauen gefunden habe, mit denen ich auch über meine identitätsprobleme sprechen konnte. und jetzt hab ich schon lange keine mehr, sondern bin nur noch stolz über meinen weg, den ich gegangen bin.

du bist weder normal oder unnormal, so was gibt es nicht. du bist einfach was besonders.
wenn du angst hast das dein begehren krank(haft) ist dann lies doch mal meinen beitrag unter nylontalk/ vererblich

https://www.strumpfhose.net/xf/posts/96062
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
kann euch nur zustimmen Nylonundmieder, Christiane. Auch ich dachte vor langer Zeit, mit mir stimme etwas nicht, weil ich Strümpfe, Mieder und Strumpfhosen trug, was (vermutlich) meine Freunde nicht taten.
Leider verfallen wir zu leicht in das Schema, das, was viele tun, als normal und damit richtig und abweichendes Verhalten als falsch oder unnormal zu bezeichnen.
Seit es das net gibt, erkennt man dann, das es recht viele Männer gibt, die einen ähnlichen Faible haben.
Wichtig ist doch, das man mit sich im Reinen ist (tut das, was ich mache mir gut und schädigt keinen anderen). Das sollte auch die einzige Richtschnur sein. Normal oder unnormal werden damit zu leeren Begriffen.
 
Was mich beschäftigt in diesem Zusammenhang ist, wie man mit jemanden umgeht, der sich das, aufgrund seiner sexuellen Neigungen, fragt. Besonders, wenn einem ein ganz junger Mensch begegnet.
So ganz spontan lass ich ein "Alles ist okay, dass dir gut tut und niemanden schadet" vom Stapel. Wenn ich meinen Mund nur lange genug zu derlasse kommt ein "Und was daran ist für dich das Bedenkliche? Dass du so tiefe Gefühle rein auf optischen Reize basierend empfinden kannst?" Oder ich drück mich und sag " Ich finde da wäre geschickt mit jemanden zu reden der weiß wovon du sprichst und der weiß wie und was du fühlst."
Alles zusammen genommen :angry:. Sperrig. Wenig einfühlsam. Verständnislos...Ja, beinahe ängstlich, irgendwas auszulösen. Nur was? Kann reden schaden?

Aber, ich tröst mich, denn wer ist schon normal;)
elina
 
Das Wesentliche ist doch, dass man als Mensch mit sich und seinem Dasein zufrieden ist. Das geht aber nicht, wenn man sich selbst isoliert betrachtet, weil fast jeder Teil eines Sozialgefüges ist. Wenn dieses Sozialgefüge nun so beschaffen ist, dass es einen Transsexuellen oder auch nur einen Crossdresser in Ihrer Mitte aufnimmt und akzeptiert, dann ist der Weg frei.

Wenn das Sozialgefüge solche Verhaltensweisen aber nicht akzeptiert, dann ist der Weg dornenreich. Beispielsweise glaube ich, dass ein potentiell transsexueller Sohn aus gutbürgerlichem konservativem Haus, der in eine katholische Privatschule geht, auf große Schwierigkeiten stoßen wird. Ein in einer multikulturellen Wohngemeinschaft lebender Jugendlicher aber nicht.

Somit ist das isolierte Betrachten von Sehnsüchten und Bedürfnissen nicht wirklich hilfreich und das Ausleuchten des Gesamtumfeldes sollte man in einem Fall, in dem irreversible Entscheidungen notwendig sind, also beispielsweise eine operative Geschlechtsumwandlung, vielleicht doch einem neutralen Fachmann überlassen, also einem Therapeuten.
 
Als ich das erste mal bemerkt habe, dass ich Frauen in FSH und Lycra erotisch finde, hab ich mich gefragt ob das normal ist. In meinem gesamten Bekanntenkreis war ich glaube ich der einzigste, der so gedacht hat. Als dann meine damalige Freundin dann noch mit gymnastikschuhen, FSH und lycraanzug an mir vorbei ging, hat mich das so angemacht, das ich echt kurz davor war mir hilfe bei einem arzt zu holen, weil ich nicht wusste, was in diesem Moment mit mir passiert. Ich wusste nicht, ob das normal ist oder nur noch krank. Gut, ich gebe zu, die Sache mit Internet war noch nicht ganz so aktuell bei mir und sowas wie ein Forum gab es nicht. Ich hatte regelrecht Angst davor mit jemanden darüber zu reden.

Wie war das bei euch. Wie habt ihr das bemerkt und wie habt ihr reagiert ??


Ob es "normal" ist, dass ich Frauen in Nylon erotisch finde, darüber habe ich mir eigentlich nie Gedanken gemacht, denn ich dachte eher, dass ich da kein EInzelfall bin.
Also Nylon hat mich schwqach gemacht und das Mädel, an dem ich Nylon entdeckt habe, wurde gleich interessant für mich. Aber das war ok und ich hatte auch nicht das Bedürfnis mit jemanden darübere zu reden - wenn es sich ergeben hätte, ok.

Beunruhigt hat mich dann eher das Selbsttragen, gefolgt von Schuldgefühlen etc..
Oft habe ich den Versuch unternommen davon loszukommen - aber wie ihr alles wisst: UNMÖGLICH!

Jetzt bin ich schon 20 Jahre mit meinem Schatz zusammen und es ist normal geworden, dass ich eben auch selbst Nylon trage.
Sicher ist da der sexuelle Reiz was verlorengegangen, dafür fühl ich mich aber wohler und freier. Ich möchte nie wieder auf das angenehme Tragegefühl einer FSH verzichten und warum auch.


Ansonsten hängt die Akzeptanz gegenüber der Gesellschaft sicher von Faktoren ab, wie AJR so schön beschrieben hat, aber mit Sicherheit von der eigenen Persönlichkeit: Wie gibt man sich, Geamtbild, Selbstbewusstsein etc. Wirkt es gekünstelt, aufgesetzt, unsicher o.ä. wird es sicher eher komisch rüberkommen.
 
Sicher, ich gebe dir schon Recht, AJR. Aber ich behaupte mal dass der überwiegende Teil transidenter Personen sich eine lange Phase selbst und isoliert betrachten. Eine sehr schwierige Phase der man ganz schnell nicht mehr gewachsen sein kann. Viele dieser Personen (die ich achte und respektiere) dachten des öfteren an Suizid. Natürlich wurde es ihnen dabei von der Gesellschaft nicht unbedingt leichter gemacht.

Ich bin nächtelang im Internet unterwegs gewesen (so lange ich Internet habe) und hab die Leidensgeschichten transidenter Personen gelesen. Vielleicht um Parallelen zu meinem Leben zu erkennen, und aus dessen Erfahrungen selbst Nutzen ziehen zu können.

Und natürlich macht ein gutes Gesamtbild und starkes Selbstbewusstsein gewaltig viel aus. Und sicher wirkt es bei manchen Anfang's unsicher, das sind sie ja auch. Ist doch verständlich!

Übrigens: Vieler dieser Personen die diese schier endlose Phase auf dem Weg zur Anpassung des Äusseren zum Inneren hinter sich gebracht haben sind starke Persönlichkeiten geworden. Naja, es ist ihnen ja auch nicht's anderes übriggeblieben.

Aber ich hör besser auf, sonst heisst es noch: "christine, schreib deinen Senf besser in eine Transsexuellen - Seite". Und hätte mit dieser Aussage sogar Recht.
Darum überlass ich solche Themen lieber anderen, die qualifizierter sind als ich.

Leider kann ich bei solchen Themen nie meinen Mund halten. Und wieder mal total vom eigentlichen Thema abgekommen, man möge mir bitte grossmütig verzeihen.

Aber sonst geb ich dir natürlich Recht, AJR!

lg,
chris
 
Die Frage, ob ich normal bin oder eben nicht, die stelle ich mir schon seit 35 Jahren ohne zu einem endgültigen Ergebnis gekommen zu sein.

Normal in dem Sinne, dass die Mehrheit bestimmt was denn "normal" ist, bin ich sicherlich nicht, denn als FSH-tragender Mensch gehöre ich sicherlich zu einer vernachlässigenden Minderheit.

Na und, muss ich denn normal sein?

Mit dem tragen von FSH tue ich niemandem weh und störe auch keinen, das ist eine Sache, die ich mit mir selber ausmache.

Insofern ist es mir inzwischen ziemlich egal, ob mich andere als normal bezeichnen würden oder nicht.

Bei anderen Leuten gibt es auch Sachen, die mich stören, na und, letztendlich muss jeder sein Leben leben sogut es geht.

Wichtig ist doch alleine, man akzeptiert sich selbst so wie man ist und führt ein zufriedenes Leben.

Und das gelingt mir Gott sei Dank immer besser:)

Gruß
Satinlook
 
Liebe Leute,
Normal kommt von Norm,
die Gesetze und die Gesellschaft schreiben
uns vor, wie wir zu sein haben.
Wollen wir wirklich alle nach der Norm leben,
das können wir garnicht, weil jeder anders
denkt und tickt.
Und das ist auch gut so.
Was wir absolut nicht gebrauchen können ist der Einheitsmensch.

Gruß an Euch
Harry
 
@HarryP
Da gebe ich Dir absolut Recht.
Ich war schon ein paarmal bei einem Normentreffen für die Kabelindustrie in Frankfurt. Da sitzen einige Herren zusammen (Dipl Ing., Dr., Prof....) welche über den zukünftigen Weg sprechen. Hier wird dann schon unter den Firmen diskutiert und gestritten wie etwas auszuschauen hat (Eigennutzen !!!).

Was will ich damit sagen:
Wenn ein paar Leute sich teilweise nicht schon einig sind, wie soll dann die Menscheit sich einig werden.
Seit solchen Treffen gehe ich mit Norm(al) lockerer um und laß mich nicht in irgend eine Form pressen welche ich schon gar nicht mag.
Die einen können ihre Norm basteln die anderen können Leben.

Gruß

Poseidon
 
Als ich chris31 geschrieben hab : "Ich sehe dich als normal an", hab ich eigentlich gemeint er solle sich aus meiner Sicht keine Sorgen deswegen machen.

Das mir die "Norm" der sogenannten durchschnittlichen Gesellschaft so ziemlich am A.... vorbeigeht kann man vielleicht zwischen meinen Zeilen rauslesen.

Das Ganze bestätigt ausserdem wieder einmal das was für mich onehin zutreffend ist. -
Worte sind nicht wirklich perfekt dazu geeignet seine Gedanken auszudrücken.

Aber was soll's. Ist ja auch irgendwie lustig.

lg,
chris
 
Hallo,
wer will schon Normal sein!
Normal gibt es nicht!
Man paßt sich an. Aber das ist für mich auch nicht Normal, sondern man paßt sich an, ich mich auch!
Meine Frau liebt mein Fetisch nicht, aber Sie läßt mir die Freiheit fsh zu tragen.
Ist das Normal?
Ich sage ja, weil ich finde das in Ordnung, weil Kompromisse gehören zu leben,
und das ist auch normal.
Normal ist nicht Normal, wer bestimmt was Normal ist, und ist das dann Normal?
Aber was schreibe ich, Ich bin ja nicht Normal.

Norm bedeutet gleich.
Sind wir Papierblätter, oder Schrauben, oder FSH, dafür gibt es Normen, aber kann man auch Menschen Normen?

Ich Grüße alle nicht Normalen

fsh152002
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben