Hallo Gotti,
im Grunde bin ich ziemlich bei Dir mit deinen Ausführungen hier, aber diese Stelle hat mich nachdenklich gemacht:
... wenn man seine Leidenschaft mitunter jahrelang nur versteckt ausleben kann was letztlich auch eine Art des fremdgehens ist.
Ist das wirklich "Fremdgehen", wenn man die eigenen Bedürfnisse (mal) ohne die Partnerin/den Partner auslebt?
Ich weiß ja nicht, was meine Freundin so alles phantasiert, wenn sie masturbiert, ok, zum Teil weiß ich es, aber zum Teil auch nicht und ich finde irgendwie, dass das auch allein ihre Sache ist.
In meinen Augen ist es gar nicht erstrebenswert, immer und alles mit der Partnerin gemeinsam zu tun, denn es bleiben doch beide Teile der Paarbeziehung immer noch Individuen, die teils unterschiedliche Wünsche, Hobbies, Interessen haben.
Auf welche Weise sie nun mal Sex mit dem einzigen Menschen hat, den sie wirklich liebt, also sich selbst, dann fühle ich mich deshalb doch nicht betrogen!? Wenn ich irgendwelche Vorlieben nicht mit ihr teile, dann fühle ich mich nicht hintergangen, wenn sie diese allein auslebt.
Diese Sichtweise teilt auch meine Partnerin und wenn dann mal (wieder) ein Paar Schuhe oder etwas selterene Toys herumstehen, die wir nicht gemeinsam benutzen, dann ist das weder für sie noch für mich ein Drama, das auf Betrug hindeutet.
Wenn man einander wirklich vertraut, dann ist so etwas für mich kein "Fremdgehen", wobei ich zugebe, dass das nur funktioniert, wenn man eben nicht versucht, dem Partner/der Partnerin einen Teil seines Lebens bewusst vorzuenthalten.
Insofern kann das "versteckt Ausleben" natürlich eine Art Fremdgehen sein, wenn man damit nicht offen umgeht, so lange man aber nicht auf Biegen und Brechen den Fokus auf das "Verstecken" legt, sondern einfach auch etwas für sich allein tut, weil die Partnerin gerade DAS eben nicht teilt, finde ich da keinen Betrug
Ist ein schwieriges Thema, wie ich beim Schreiben gemerkt habe, ich hoffe, man kann meine Sichtweise trotzdem verstehen!?
Beste
Adrian