Was ist eigentlich eine Strumpfhose?

Placebo

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Der Beitrag von Herbstsehnen in dem "Fetischisten ja-nein-Thread" brachte mir diese Frage auf.
 
Eigentlich ist sicher, dass Generäle vor 300 Jahren ihre Kriege nicht in Hudson Hauchzart 14 geführt haben.
 
Meint eine Frau im Sommer, mir ist es ein wenig zu kühl in diesem Kleidchen, ich ziehe wohl besser eine Strumpfhose an, dann kommt wohl keiner auf die Idee, dass nun Strickstrumpfhosen folgen werden, so wie beim Hochzeitskleid ebenfalls keiner solche Strumpfhosen dieser Art vermuten würde.
 
Umgekehrt, wenn diese vorgenannte Frau meint, ihre Tochter wolle unbedingt zur Grundschule in einem Kleidchen gehen, na gut, soll sie wenn sie will, aber dazu hat sie eine Strumpfhose zu tragen, dann gehe ich doch davon aus, dass sie ohne Laufmaschen von der Schule nach Hause kommt, selbst wenn die Strumpfhose ruiniert ist.
Wenn eine Mutter meint, im Winter schicke sie ihren Sohn mit Strumpfhosen unter der langen Hose in den Kindergarten, dann wird sie sich keine Sorgen machen, ob die kleinste Größe einer Feinstrumpfhose aus dem Supermarkt dem Jungen nicht zu groß ist und die Zehennägel gepflegt sind so dass sie nicht die Zehenverstärkung durchstoßen. Ich denke auch, ein Motorradfahrer, der in geselliger Runde behauptet, im Winter trage er immer Strumpfhosen unter der Lederkombi, wird damit nicht mit der Tante eines nicht näher definierten Charly in Verbindung gesetzt.
 
Also alles doch eine Frage des Blickwinkels. Deshalb bringt in meinen Aussagen die ganze Diskussion über Unisex-Strumpfhosen nicht viel, denn ich bin mir sicher, ein einer fiktiven Straßenbefragung, wo dem Befragten eine 15-den Strumpfhose dezeigt wird, ist die nun für Frauen, Männer oder Unisex, ich denke das Ergebnis würde ähnlich hoch für Frauen ausfallen wie bei der nordkoreanischen Präsidentenwahl.
 
Guter Beitrag
Mir ist es egal.
Hauptsache warm und ein schönes Gefühl auf der Haut :D
 
Was ist eigentlich eine Strumpfhose? Eine gute Frage. Früher im Alter von 4 bis 7 Jahren, war sie mit Sicherheit der blanke Horror. Ich kann mich noch gut an die Kindergartenzeit und die ersten zwei Schuljahre erinnern. In Herbst und Winter wurde ich fast immer in Strickstrumpfhosen, mit einer kurzen Hose drauf gesteckt. Dazu Schuhe die alles Andere als passend waren. Ich frage mich heute immerwieder, warum eigentlich das Schamgefühl damals so stark war. Lief doch mindestens jeder Zweite in meinem Alter so rum. Aber diese Zeit war sehr prägend für mich. Daher ziehe ich heute auch bei 38 Grad im Schatten niemals eine kurze Hose an, weil früher ja galt, wer "groß" war trug lange Hosen . . .

Heute ist die Strumpfhose, ehr ein Wohlfühlkleidungsstück für mich. Das Gefühl auf der Haut ist einfach angenehm. Meine Frau fragte damals als wir uns kennen gelernt hatten, wie wichtig sie für mich wäre. Meine Antwort war und sie wusste, dass ich sehr wenig Süsses esse, die Strumpfhose ist für mich wie Bitterschokolade, ich brauche sie nicht zum Leben, aber es ist schön, dass es sie gibt.

Ich denke es ist nicht die Frage wie wir sie nun nennen. Ob nun Damenfeinstrumpfhose oder Unisexstrumpfhose. Alles egal. Es ist ehr die Frage, wie wir uns dann damit geben, wenn wir sie tragen. Ich erinnere mich, vor Jahren in Karlsruhe war ich mit einen damaligen Mitarbeiter in der Mittagspause in einem größeren Supermarkt unterwegs. Uns kam ein Mann entgegen so ca 40 - 45 Jahre alt. Er trug eine schwarze Strumpfhose mit knielangen Rock und etwas höhere Schuhe. Mein Mitarbeiter sagte zu mir, es wäre ja nicht mal zu auffällig und wäre ja auch eigentlich ganz stimmig, wenn er damit nicht so rumtunten würde.

Also es ist so wie hier schon öfter gesagt. Alles eine Sache der Sichtweise . . .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen,

nun, da uns allen sicherlich klar ist, was nach gängiger Meinung und nüchterner Definition (Wikipedia und co.) eine Strumpfhose ist, betrachte ich das mal aus einer anderen Sicht: Eine Strumpfhose kann für jeden Menschen etwas ganz unterschiedliches sein. Als da wäre:

- simples Kleidungsstück, dass evtl. zu einer Uniform gehört und daher einfach fester Bestandteil der Kleidung ist
- simples Kleidungsstück, welches evtl. die nach eigener Meinung nach nicht ganz so schönen Beine hübscher erscheinen lässt
- ein Kleidungsstück, dass aus Tradition getragen wird. Ich sehe viele schon deutlich ältere Damen, die Strumpfhosen tragen, weil "sich das früher so gehörte" und sie diesen Weg einfach beibehalten. So nach dem Motto "Haben wir schon immer so gemacht"

Von dieser profanen Sichtweise ab kann eine Strumpfhose aber auch das eigene Leben bereichern, komplizierter machen, die eigene Laune heben, ebenso das Selbstwertgefühl steigern, Erinnerungen an bestimmte Ereignisse aufrechterhalten bzw. verstärken usw...

Daher wird wohl ein jeder seine eigene Auffassung darüber haben, was denn eine Strumpfhose für ihn oder sie ist.

Für mich ist sie eine Bereicherung, ich mag es, sie anzuziehen, sie an den Beinen zu spüren, diese gewisse Enge an den Beinen, die eine 40den FSH mit leichtem Stützeffekt hervorruft. Kurzum: Ich genieße einfach das Gefühl, welches mir dieses Kleidungsstück gibt. Ich möchte sogar so weit gehen, dass es vergleichbar ist mit dem Tragen der alten und hässlichen aber wunderbar bequemen Jogginghose. ;-) Auch die ruft nach einem Tag in Straßenkleidung schöne, entspannende Gefühle hervor. Mag ein pawlowscher Reflex sein, zumindest bei mir. Denn wenn ich meine Lieblingsschlabberhose anziehe, ist das unweigerlich mit dem Ende vom evtl. stressigen Tag verknüpft.

Ich schließe mich der Meinung von beinkleid insofern an, dass es mir ebenfalls egal ist, wer eine Strumpfhose wie sieht. Ob Unisex- oder Damenklamotte beeinflusst mein Leben in keiner Weise.

Gruß
nemesis_atf
 
Moin auch!

Eigentlich war es genau diese Diskussion, die mich dazu bewogen hat, hier auch mal schreibend, statt nur lesend, teilzunehmen.
Und eigentlich ist hier ja auch schon alles gesagt, sogar schon im Eingangspost.

"wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall"

Nun ist es aber auch für mich mal die Uhl und mal die Nachtigall.
Gibt Tage, da fühl ich mich darin einfach wohl, gibt Tage, da passt sie einfach nicht.
Gibt ja auch welche, die durch den Zwickel und nicht so rechten Sitz auch bei bestimmten Bewegungen unbequem sind oder die Haut reizen.

Gibt auch Situationen, da fühl ich mich darin wohl und geborgen, die Ursache dafür mag in der Kindheit liegen, gibt aber auch Tage, da fühl ich mich selbst heute noch darin erotisch gereizt, und es gibt Tage, da sehe ich ne Frau in kurzem Rock und in Strümpfen oder Strumpfhosen als erotischen Reiz an, und es gibt Tage (und Situationen), da sehe ich sie nur als addrett gekleidet an.

Eigentlich kann ich auch gar nicht so recht mitreden, weil für mich manchmal halterlose Strümpfe die bessere Option sind, dann auch mal gestrickte Overknees, dann und wann sogar Strapse.
Ich frage mich dann immer, warum ich das so genau einordnen "soll", ob ich nu Damenwäscheträger bin, oder Crossdresser oder vielleicht in irgendeinem Stadium Trans- oder anders-sexuell.

In den allermeisten Situationen ist mir das bestenfalls egal, bzw. ich denke gar nicht darüber nach, in welche Schublade ich mein wertes Befinden denn heute stecken möchte, sondern ich nehme es so hin, wie ich auch das Wetter hinnehme.

Schöne Grüße
Adrian


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