Strumpfhosen für "weibliche Kurven"

Paule

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Mir fällt auf, dass man in letzter Zeit verstärkt Modelle für Frauen mit „weiblichen Kurven“ findet. Elbeos Perfect Curves gibt es ja schon lange, ebenso wie die Modelle von nurdie (früher My Curves, heute Schöne Kurven). Jetzt sind auch andere Hersteller nachgezogen.

Hier mal eine Übersicht:

Falke Beauty Plus 20 und 50
https://www.falke.com/de_de/inspiration/product-highlights/falke-beauty-plus

Elbeo Perfect Curves
https://www.elbeo.de/produkt-katalog-fein/#seite30

nurdie Schöne Kurven
https://www.nurdie.de/produkt-katalog-fein/#seite6

Oroblu Lady Form 20 Daily
https://www.oroblu.com/de/lady-form-20.html

Von Kunert gibt’s ja immerhin diese Miederhose für kräftige Frauen namens True Beauty
https://www.kunert.de/function/true-beauty/


Gibt es tatsächlich einen erhöhten Bedarf an derartigen Strumpfhosen? Oder sind das nur Versuche der Hersteller, eine Verkaufsnische zu erobern, die sie evtl. wegen der sinkenden Nachfrage nach klassischen Strumpfhosen brauchen?
 
Naja, da geht es ja wohl eher um große Größen.
Ist eben etwas netter umschrieben.
Mir ist in letzter Zeit schon aufgefallen, dass es auch im Deerberg-Katalog
mehr im Übergrößen-Bereich gibt
und im neuen Katalog von Engelbert Strauss gibt es nun auch
Berufsbekleidung für Damen, die mehr als Konfektionsgröße 44/46 brauchen.
Das war bisher nicht so....da war das die Obergrenze.
wenn Frau dicker war, musste sie da bisher auf Herrenkleidung zurück greifen,
was gerade bei Arbeitshosen nicht so der Knüller ist.
Als ich am Ostermarkt hinter meinem Stand saß,
war ich auch erstaunt darüber wieviel richtig dicke Menschen man mittlerweile sieht.
Das nimmt ja langsam amerikanische Verhältnisse an.
Also ich glaube schon, dass es da einen Bedarf gibt.
Gerade wenn eine Frau mit dickeren Beinen gerne Röcke trägt
(oder eben auch Männer, da will ich ja niemanden ausschließen ;-))
und die Oberschenkel aneinander reiben, ist eine Strumpfhose schon hilfreich.

Erkrankungen wie Diabetes Typ2, des Bewegungsapparates und des Herzens nehmen ja auch immer mehr zu.
Das ist so ein Thema für sich und streift die Strumpfhosen nur peripher.
 
Hallo Faser,
ich stelle Deinen Text mal etwas um:

Erkrankungen wie Diabetes Typ2, des Bewegungsapparates und des Herzens nehmen ja auch immer mehr zu.
Das ist so ein Thema für sich und streift die Strumpfhosen nur peripher.

Ja, da hast Du sicher Recht. Aber:

Als ich am Ostermarkt hinter meinem Stand saß,
war ich auch erstaunt darüber wieviel richtig dicke Menschen man mittlerweile sieht.
Das nimmt ja langsam amerikanische Verhältnisse an.
Also ich glaube schon, dass es da einen Bedarf gibt.
Gerade wenn eine Frau mit dickeren Beinen gerne Röcke trägt
(oder eben auch Männer, da will ich ja niemanden ausschließen ;-))
und die Oberschenkel aneinander reiben, ist eine Strumpfhose schon hilfreich.

Und deshalb gibt es neuerdings möglicherweise mehr solcher Modelle in "großen Größen", auch wenn das netter und positiv umschrieben wird.
 
Moin Herr Schlack!

...Und deshalb gibt es neuerdings möglicherweise mehr solcher Modelle in "großen Größen", auch wenn das netter und positiv umschrieben wird.

Ab wieviel Kilo bei welcher Körpergröße muss denn bei einer Frau etwas positiv und nett(er) umschrieben werden?
Und anders herum, unter wieviel Kilo bei welcher Körpergröße fängt denn die Magersucht an?

Neben der, in unseren Kreisen hier sicher noch wohlbekannten, Anna Nickolle Schmitz fällt mir Montserrat Caballé ein und Linda Watson (mir würden noch ein paar andere Damen aus meinem näheren Umkreis einfallen, aber die kennt ja hier niemand) und da frage ich mich, sind die nu zu dick?
Wertet sie das in irgendeiner Weise ab?

Mal ganz ehrlich, ich habe mir eine Folge von diesem unsäglichen "Curvy Supermodel" auf RTL2 damals angetan, ... naja.. so 10 Minuten davon, oder so, aber als man dann das erste Mal feststellte, eine Teilnehmerin sei einfach zu dick und undefiniert (jo, das hab ich mir gemerkt, war das doch der beste Lacher!), hab ich dann wieder abgeschaltet.
Aber auf genau diese Sache sattelt die Marketingabteilung natürlich mit den "Curves" etc. auf!
Man tut so, als sei man menschenfreundlich und wolle nun endlich nicht mehr Models in die Magersucht treiben und treibt damit doch die nächste Sau im neuen Mäntelchen... ehm, nö, in der neuen Strumpfhose durch das gleiche Dorf.

Insofern hast du natürlich recht, denn es wird etwas "umschrieben", weil man nicht direkt sagen möchte, dass dieses etwas eigentlich abgelehnt wird :)
Es geht doch immer um ein Ideal und nichts anderes.
Das war zu Zeiten eines Rubens so, dessen Modelle, hätte es sie schon gegeben, nie und nimmer in eine Konfektionsgröße 52-54 gepasst hätten, das war in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts mit Twiggy und dem daraus resultierenden Hype nicht anders und es wird vielleicht auch immer so bleiben.

Eigentlich fragt sich ja nur eines: Warum (und das meine ich jetzt substanziell) hatten und haben alle, wirklich alle, Epochen und menschlichen Kulturen, die wir kennen, diese Art von Schönheitsidealen?
Lass es Tellerlippen sein, gestreckte Hälse, kleine Füße, schlanke Frauen, langgestreckte Vorhäute, da gibt es ja so allerlei...

Strebt der Mensch per se immer nach irgendeinem Ideal oder gab es schon immer die findigen "Verkäufer", die dem Rest der Menschheit ein Ideal präsentierten, was allein das Glück verhieß?

Herr Epsilon-caprolactam-Erfinder, ich hoffe, du siehst mir dieses Off-topic nach, aber es war das, was mir beim Lesen durch den Kopf schoss :)

Beste
Adrian
 
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Danke für Deine weitergehenden Gedanken und Ausführungen, Adrian! Ob jede Zeit ihre Schönheitsideale braucht? Anscheinend schon, jedenfalls hat sie sie.

Noch was anderes: Hat ein Mann schon mal derartige Strumpfhosen ausprobiert und kann was dazu sagen? Einige Erfahrungsberichte finden sich ja im Testthread zur My Curves, aus denen ich schließe, dass solche Strumpfhosen wohl eher nicht für die männliche Anatomie geeignet (und wohl auch sicher nicht gedacht) sind.
 
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Auch hier nochmal der Hinweis, dass jetzt auch Kunert eine Strumpfhose für "weibliche Kurven" hat: Die Curvy 20.Zusammensetzung: 75% Polyamid, 25% Lyocell (habe ich noch nie gehört), Beinlänge in 10den Optik, Preis 16,00 €, erhältlich in Cashmere, Candy, Teint, Schwarz und Powder
https://www.kunert.de/damen/neu/Curvy-20.html?varselid[0]=74227f74cac4de8c2a22183cc2fa9435
Lyocell ist, wie ich vermute, eine neu entwickelte Elasthanfaser, die genau wie "creora" - welche in letzter Zeit in immer mehr LIDL-Produkten auftaucht - wahrscheinlich entwickelt wurde, um die Lizenzgebühr, die für die Verwendung von Lycra an Dupont fällig wird zu umgehen.
Lycra hat wohl ein sehr restriktives, kompliziertes und teures Lizenzmodell, so muss z.B. ja auch immer gut sichtbar das Lycra Logo irgendwo auf der Packung prangen - eine Zeit da dachte man manchmal echt Lycra oder DuPont wäre auch der Hersteller der Klamotten oder würde mit dem Hersteller zusammenarbeiten.
Creora und Lyocell haben wohl ähnliche Eigenschaften wie Lycra, da sie aber eine andere Zusammensetzung haben und von anderen Herstellern sind ist man hierdurch von Lycra und DuPont unabhängig. Wobei allerdings das creora Logo ähnlich groß wie das Lycra Logo auf den Packungen prangt.
Aber da fällt mir ein: bist Du nicht Chemiker? Da fällt das doch eigentlich eher in Dein Aufgaben und Interessengebiet?! Also Kunstfasern und so.

Und weibliche Kurven? Die hat HIER doch kaum einer, mal abgesehen von den wenigen weiblichen Mitgliedern. *lol*
Okay, da sind noch diverse Schwangerschaftsbäuche, die in Wirklichkeit Bierbäuche sind und für die, die Besitzer Schwangerschafts- bzw. Umstandstrumpfhosen brauchen bzw. wollen, aber das wären auch die einzigen weiblichen Kurven, die mir hier einfallen würden. *lach*

[Und Leute seid mir jetzt nicht böse - ich weiß, ich bin böse, aber ein bisschen Spaß muss auch mal sein.]
 
Lyocell gibt's eigentlich schon recht lange und ist im Gegensatz zu Lycra eine Naturfaser, weil sie aus Zellulose hergestellt wird.
 
Lyocell gibt's eigentlich schon recht lange und ist im Gegensatz zu Lycra eine Naturfaser, weil sie aus Zellulose hergestellt wird.
Da hab ich ja total daneben gelegen *lach*
Lyocell wird tatsächlich schon seit den 90er Jahren von der Lenzing AG aus Österreich hergestellt.

Um es jetzt mal ganz korrekt zu machen:

Lyocell
ist eine aus Cellulose bestehende, industriell hergestellte Cellulose-Regeneratfaser. Sie wird vor allem im Bereich der Textilindustrie, aber auch für Vliesstoffe und technische Anwendungen genutzt. Lyocell ist die generische Faserbezeichnung und wird von der Lenzing AG unter dem Markennamen Tencel angeboten.

Eigenschaften
Lyocell-Fasern weisen eine hohe Trocken- und Nassfestigkeit auf, sind weich und absorbieren Feuchtigkeit sehr gut. Daraus hergestellte Textilien weisen einen glatten und kühlen Griff mit fließendem Fall auf, haben eine geringe Knitterneigung und können gewaschen und chemisch gereinigt werden.

Lyocell-Fasern werden in einem breiten Spektrum von Microfasern mit 0,9 dtex (0,9 g pro 10.000 m Fadenlänge) bis grobe Fasern mit 15 dtex angeboten. Standard-Lyocell kann aufgrund der Fibrillation für Textilien mit pfirsichartiger samtiger Oberfläche verwendet werden (peach-skin-Effekt) oder durch geeignete Ausrüstung im Textil stabilisiert werden. Für andere Anwendungen werden nicht fibrillierende Lyocell-Fasern hergestellt.

Verwendung
Die Faser wird in vielen Bereichen genutzt, etwa für die Herstellung von jeansähnlichen-Stoffen, Blusenstoffen, Funktionstextilien im Sportbereich, für Arbeitsbekleidung, Unterwäsche und Bettartikel sowie als Nonwovens-Produkt (Vliesstoff) für Hygiene- und Kosmetikartikel. Außerdem findet die Faser Verwendung bei Textilien im medizinischen Bereich und für Industrieprodukte. Der Einsatz erfolgt häufig in Mischung mit verschiedenen Fasern wie Baumwolle oder Viskose (Modal) und auch mit synthetischen Fasern wie Polyester und Polyamid.

Biologischer Abbau
Lyocell ist eine modifizierte Cellulose-Faser und entsprechend durch Mikroorganismen biologisch abbaubar. Der biologische Abbau im Boden, im Kompost und auch im Seewasser ist nach Angaben von Lenzing nach den gültigen Richtlinien geprüft und durch ein Vinçotte-Siegel zertifiziert. Auf der Basis von Zerfallsexperimenten konnte ein Gewichtsverlust und damit ein biologischer Abbau von Lycell-Geweben von etwa 75 % innerhalb von 60 Tagen nachgewiesen werden, womit der biologische Abbau schneller ablief als bei den biologisch abbaubaren Kunststoffen PHBV, PBS und PLA sowie verschiedenen Kompositen aus diesen Materialien mit Lyocellfasern. Lenzing selbst gibt eine Zerfalldauer von 100% in 16 Wochen an.


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Creora ist allerdings tatsächlich eine Elasthanfaser eines Koreanischen Herstellers, die gibt es zwar auch schon ein wenig länger, aber seit 2016 drängen sie sich mit modernen Elasthanen für Sport- und Fitnesskleidung per Marketingkampagne verstärkt auf internationale Märkte - als Konkurenz zum Allzweck-Elasthan Lycra.
 
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