Stern.de Die Lust am Kleidertausch

Das finde ich auch, bin begeistert was so alles im Netz gefunden wird.
Ich persönliche würde mich als masochistischer Fetischist einstufen.
Wobei so richtig stimmt das auch nicht.
Vielleicht gibt es ja mal wieder eine Studie darüber und wir können mitmachen.
 
Hallo zusammen,

ich hab hier einen, finde ich, recht interessanten Bericht gefunden.
Allerdings musste ich bei den psychologischen Erklärungsversuchen schon etwas die Stirn runzeln.

Transvestiten: Die Lust am Kleidertausch - Gesundheit | STERN.DE

Lg
BerlinerP

Danke, vieles Richtige ist da, vor allem im ersten Drittel.


Es stimmt, die Erklärungsversuche der Psychologen bzw. z.T. auch wohl aus der Glaubensrichtung der Psychoanalytik, sind bislang samt und sonders gescheitert.
Trotzdem hält man - ohne jeden empirischen Beleg! - krampfhaft daran fest (man "glaubt" eben nur der Spekulation), dass es in der frühen Kindheit liegen muss.

Die immer häufigeren Untersuchungen, die eine biologische, vielleicht genetische Ursache von Transgender-Verhalten nahelegen (übrigens auch im Tierreich: S. Joan Roughgarden: "Evolution's Rainbow." Berkely, 2004) werden übersehen.
Die heutige Genus-Ideologie, nach der Geschlecht "sozial konstruiert" sei, verhindert die Kenntnisnahme dessen, was in naturwissenschaftlicher Forschung zum Thema gesagt wird. Das wird dann ohne Kenntnis der Sache ideologisch als "biologistisch" abgekanzelt, und damit zur Häresie in der politisch-korrekten Einheitssoße.

Ich sehe es dagegen so, dass ich wissenschaftliche Erkenntnis nicht ablehnen oder befürworten darf, nur weil sie aus ideologischen Gründen gefällt bzw mißfällt.

Eines ist doch klar: Werden biologische oder genetische Ursachen für Transverhalten einmal durch Belege zu einer wissenschaftlich haltbaren Tatsache (als Faktoid), dann wäre eine wesentliche Ursache der Transphobie in der Gesellschaft hinfällig.
Ich bin sicher, die Akzeptanz würde dramatisch steigen.

Wer dagegen befürchtet, irgendwelche Leute könnten dann mißbräuchlich meinen, es sei zu "heilen", mag sich damit beruhigen, dass die zu erwartenden Ursachen so komplex sein werden, dass kein verantwortungsvoller Wissenschaftler und Mediziner darin eingreifen würde. Wenige schwarze Schafe vielleicht, deren Experimente dann so schrecklich scheitern würden, wie die ehemaligen Versuche, Homosexualität durch Folter mit Elektroschocks zu "heilen", würden jede Vorstellung von "Heilbarkeit" schnell verschwinden lassen, denke ich. Und bei der heutigen Medienlage wäre dies in der mehr aufgeklärten westlichen Welt schnell durch ...

LG
Atalanta
 
Geht wohl der Bericht,

aber eine klare Aussage kann man auf dem Gebiet wirklich nicht machen. Für mich ist es beispielsweise der reine Spaß an der Freude. Dazu hab ich auch ein paar Zeilen auf meiner Homepage geschrieben.
Meiner persönlichen Meinung nach gehört der Artikel aber in den Bereich Lifestyle. "Heely" zu sein hat für mich nichts mit Sexualität zu tun.
Für mich ist es beispielsweise der reine Spaß an der Freude.
Aber Schmunzeln musste ich doch beim Lesen.

LG Heely
 
Bewertung

Danke, vieles Richtige ist da, vor allem im ersten Drittel.


Es stimmt, die Erklärungsversuche der Psychologen bzw. z.T. auch wohl aus der Glaubensrichtung der Psychoanalytik, sind bislang samt und sonders gescheitert.
Trotzdem hält man - ohne jeden empirischen Beleg! - krampfhaft daran fest (man "glaubt" eben nur der Spekulation), dass es in der frühen Kindheit liegen muss.

Die immer häufigeren Untersuchungen, die eine biologische, vielleicht genetische Ursache von Transgender-Verhalten nahelegen (übrigens auch im Tierreich: S. Joan Roughgarden: "Evolution's Rainbow." Berkely, 2004) werden übersehen.
Die heutige Genus-Ideologie, nach der Geschlecht "sozial konstruiert" sei, verhindert die Kenntnisnahme dessen, was in naturwissenschaftlicher Forschung zum Thema gesagt wird. Das wird dann ohne Kenntnis der Sache ideologisch als "biologistisch" abgekanzelt, und damit zur Häresie in der politisch-korrekten Einheitssoße.

Ich sehe es dagegen so, dass ich wissenschaftliche Erkenntnis nicht ablehnen oder befürworten darf, nur weil sie aus ideologischen Gründen gefällt bzw mißfällt.

Eines ist doch klar: Werden biologische oder genetische Ursachen für Transverhalten einmal durch Belege zu einer wissenschaftlich haltbaren Tatsache (als Faktoid), dann wäre eine wesentliche Ursache der Transphobie in der Gesellschaft hinfällig.
Ich bin sicher, die Akzeptanz würde dramatisch steigen.

Wer dagegen befürchtet, irgendwelche Leute könnten dann mißbräuchlich meinen, es sei zu "heilen", mag sich damit beruhigen, dass die zu erwartenden Ursachen so komplex sein werden, dass kein verantwortungsvoller Wissenschaftler und Mediziner darin eingreifen würde. Wenige schwarze Schafe vielleicht, deren Experimente dann so schrecklich scheitern würden, wie die ehemaligen Versuche, Homosexualität durch Folter mit Elektroschocks zu "heilen", würden jede Vorstellung von "Heilbarkeit" schnell verschwinden lassen, denke ich. Und bei der heutigen Medienlage wäre dies in der mehr aufgeklärten westlichen Welt schnell durch ...

LG
Atalanta

Hallo Atalanta,

ich darf Deine Beiträge mit kurzen Worten bewerten, da es auf dem üblichen Weg (Danke, etc) nicht mehr möglich ist und aus meiner Sicht großes Lob spenden.

Da ja insgesamt (unser) Verhalten nicht als Krankheit eingestuft (bewertet, diagnostiziert usw) wird und werden kann, bedarf es auch keiner Heilung - Ideologien hingegen hat es schon viele gegeben und haben sich oftmals sehr schnell selber widerlegt.

In diesem Sinne - alles Gute auf Deinem weiteren Weg -

LG-Outing:) - der sich selber auch alles Gute wünscht!
 
Hallo Atalanta,

ich darf Deine Beiträge mit kurzen Worten bewerten, da es auf dem üblichen Weg (Danke, etc) nicht mehr möglich ist und aus meiner Sicht großes Lob spenden.

Danke für Dein Lob, Outing!

Da ja insgesamt (unser) Verhalten nicht als Krankheit eingestuft (bewertet, diagnostiziert usw) wird und werden kann, bedarf es auch keiner Heilung - Ideologien hingegen hat es schon viele gegeben und haben sich oftmals sehr schnell selber widerlegt.

In diesem Sinne - alles Gute auf Deinem weiteren Weg -

LG-Outing:) - der sich selber auch alles Gute wünscht!

Danke auch dafür und: Gleichfalls!


Ich sollte noch nachsetzen, dass natürlich therapeutische Maßnahmen aufgrund gesicherter Erkenntnisse, die Menschen helfen können, von mir in keiner Weise angegriffen werden.
Bei Transvestiten sind aber Therapien nicht mehr nötig und aus keinen anderen Gründen als bei der restlichen Bevölkerung. Nur wer mit seiner Extra-Begabung aus welchen Gründen auch immer nicht klar kommt, sollte Rat und Hilfe nicht scheuen. Sofern nicht psychische Zustände tatsächlich dazu führen, sollte den Transvestismus zu akzeptieren und damit leben lernen, das Ziel sein.
Über Behandlung von Fetischismus habe ich keine Meinung, da mir das Thema zu fern liegt, und mit Trans wohl kaum wirklich in Verbindung zu bringen ist (wer nur einfach gewisse Kleidungsstücke vorzieht, und ab und zu sexuelle Phantasien darin auslebt, ist auch noch kein Fetischist. Dazu gehört mehr, etwa dass man die Kleidungsstücke anstelle eines/einer Partnerin/Partners vorzieht oder damit gleichsetzt).

Und wir anderen Transidenten brauchen therapeutische Unterstützung über das gesagte hinaus, wenn wir den Weg der Transition gehen wollen oder um es herauszufinden ob es der richtige oder gangbare Weg ist - so habe ich es mir vorgenommen (und den ersten Schritt dahin bereits genommen, um gute Information zu bekommen).

LG
Atalanta
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimme euch zu, die Erklärungsversuche sind alle falsch, aber das realtiviert die Autorin im letzten Absatz dann selbst. Nur schade, daß sie nicht auf dem letzten Stand der Forschung ist.

Atalante, genetische Ursachen halte ich für ausgeschlossen, gleichwohl denke ich, daß unser Verhalten angeboren ist. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Man nimmt inzwischen allgemein an, daß bei der Männlich-Werdung des zunächst weiblichen Fötus (auch mit xy-Ausstattung) irgendetwas nicht so ganz richtig läuft. Hier ein bißchen Testosteron zu viel, dort ein bißchen zu wenig - und schon läuft die Sache aus dem Ruder.

Richtig weh tut die Sache, wenn man sie nicht ausleben kann - aus welchen Gründen auch immer. Das kann bis zum Suizid gehen und da wird die Sache dann durchaus zum behandlungswürdigen Problem, weshalb sie auch zu Recht in den Diagnoserichtlinien steht.

Völliger Blödsinn ist es aber, das mit einem unausgesprochenen Masochismus zu verbinden. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, obwohl ich zugebe, daß viele TVs durchaus den Wunsch nach einer dominanten Frau haben.
 
Stimme euch zu, die Erklärungsversuche sind alle falsch, aber das realtiviert die Autorin im letzten Absatz dann selbst. Nur schade, daß sie nicht auf dem letzten Stand der Forschung ist.

Atalante, genetische Ursachen halte ich für ausgeschlossen,

Danke, Daphne,

es ist richtig, dass genetische Ursachen heute nicht mehr im Vordergrund stehen. Eine genetische Prädisposition kann jedoch vielleicht nicht als Möglichkeit ausgeschlossen werden, vor allem, solange es keine testbaren Belege dafür gibt. Derzeit läßt sich dazu wohl nicht mehr sagen.


gleichwohl denke ich, daß unser Verhalten angeboren ist. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Man nimmt inzwischen allgemein an, daß bei der Männlich-Werdung des zunächst weiblichen Fötus (auch mit xy-Ausstattung) irgendetwas nicht so ganz richtig läuft. Hier ein bißchen Testosteron zu viel, dort ein bißchen zu wenig - und schon läuft die Sache aus dem Ruder.

Das ist eine in Transkreisen verständlicherweise verbreitete, und wissenschaftlich auch durch einige Untersuchungen gestützte oder plausible Hypothese.
Die Annahme dass ein weiblicher Fötus sozusagen der Default ist, als die Grund-Einstellung, wenn "nichts" geschieht, ist durch eine ganz neue Untersuchung in Frage gestellt (muß es morgen vielleicht mal heraussuchen).

Denkbar ist es dann aber immer noch, dass die verschiedenen Hormoncocktails im Mutterleib entscheidende Wirkung haben, nicht zuletzt auf das "Brain gender", das heißt die geschlechtsspezifische und individuelle Prägung des Gehirns. Zu vermuten sind dabei sehr feine Wirkungen mit großem Effekt.

Zu lesen ist, dass insbesondere die 6.-8. Schwangerschaftswoche, und die 12.-16. Woche für bedeutsam gehalten werden, die letztere für das "brain gender". Vermutet wird unter andern ein Einfluß starker emotionaler Erlebnisse und/oder körperlicher Beeinträchtigungen (Krankheiten, Verletzungen) der Mutter auf deren Hormonhaushalt und damit auch auf das Kind.

Auch dies sind aber doch Hypothesen, die der weiteren Stützung bedürfen (falls sie nicht durch besser belegte Erklärungen ersetzt werden können!)


Dazu eine persönliche Bemerkung:
Ich habe meine Mutter vor kurzem gefragt, wie ihre Schwangerschaft mit mir verlief. Sie berichtete, dass mit der Schwabgerschaft alles ganz ohne Probleme verlief.
Und dann kam ein noch elektrisierender Nachsatz, dass sie aber im vierten Monat große Sorgen gehabt hatte, weil mein Vater mit schweren, sehr schmerzhaften Koliken erkrankte und dann in einer Nachbarstadt operiert werden mußte. Diese Krankheit meines Vaters, seine Schmerzattacken, dann die OP und seine Abwesenheit im Krankenhaus (für sie offenbar nur durch Zug/Bus-Reisen erreichbar), die gesamte Unruhe der Situation hatte sie sehr belastet. Sie nannte mir noch genauer das Datum der OP. Mit dem Drumherum waren diese Ereignisse rechnerisch genau in der 13-15 Woche!

Nun sagt das nichts über die Richtigkeit der Hypothesen. Würden die aber stimmen, *und* sollte man das TI nachweisen können, wäre ich bei mir nicht überrascht.

Vorsicht (mit Hypothesen) ist die Mutter der (wissenschaftlichen) Porzellankiste. :)


Richtig weh tut die Sache, wenn man sie nicht ausleben kann - aus welchen Gründen auch immer. Das kann bis zum Suizid gehen und da wird die Sache dann durchaus zum behandlungswürdigen Problem, weshalb sie auch zu Recht in den Diagnoserichtlinien steht.

100 % Zustimmung dafür und den Rest Deines Postungs

LG
Atalanta
 
Liebe Leute,
ich sehe es so, wir sind einfach ein Mischmasch aus Genen und Erbinformationen,
bei der Geburt kommt ein Wesen zutage, das Aufgrund seines Geschlechts, eben
einsortiert wird und so sein Leben vorgezeichnet ist.
Inzwischen kommen wir immer mehr dahinter, das nicht unbedingt in einem Menschen, mit männlichen Geschlechtsmerkmahlen unbedingt ein hundertprozentiger
Mann steckt und umgekehrt.
Die Art der Bekleidung könnte über unseren Kern Aufschluß geben, dürfen wir aber nicht, weil es noch immer die Gesellschaftsordung gibt.
Hinzu kommt, das Frauen immer noch eine maskuline Erscheinung haben müssen,
um Akzeptiert zu werden, in der rauhen Männerwelt, währenddessen die Männer, die
auch eine mehr oder weniger weibliche Ader haben, den Mann heraushängen müssen.
Schön, das es das Internet gibt, schön das es Foren wie dieses gibt.
Endlich können Menschen sich befreien von Vorurteilen.

Gruß an Alle
Harry
 
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