I
Ingolf
Gast
Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, hatte ich ja einen "Single-Urlaub" auf Mallorca gebucht, auch um mal eine Woche Abstand von meiner Frau zu bekommen (sie von mir natürlich auch) und um mal zu schauen wie sich das ganze dann "anfühlt". Bis dato hatte ich zumindest noch niemals einen Urlaub alleine, also so als Single verlebt.
Der Flieger sollte am Montag, den 22.09. um 5:00 Uhr ab Paderborn starten. Per Internet hatte ich mir auch bereits einen Leihwagen für die ganze Woche reserviert. Klamottentechnisch war ich bestens ausgestattet und ich hatte mir einiges vorgenommen. Mindestens wollte ich mir das Spektakel am Ballermann mal anschauen, denn ich war zwar bereits zweimal mit meiner Frau auf Malle, aber die war nie dazu zu bewegen sich das mal mit anzuschauen... und, selbstverständlich, wollte ich in Strumpfhosen und Shorts in Palma spazieren und shoppen und vielleicht auch mal nur in Strumpfhosen im Meer an einem einsamen Strand schwimmen gehen.
Planmäßig, gegen 7:00 Uhr landete dann der Flieger auf dem Airport in Palma de Mallorca und um 8:00 Uhr hatte ich bereits meinen Leihwagen, einen Corsa, in Empfang genommen. Nun war ich auf dem Weg zu meinem Hotel, das Navi kündigte mir noch ca. 30 Km an, na, dachte ich so, das wird ja flott gehen – dann zwar doch nicht, denn ich stand eigentlich mehr im Stau, als dass ich vorwärts kam und draußen regnete es, aber aus dem Autoradio (Inselradio 95,8) kamen tolle Mucke und viele Ausgeh-Infos für den Abend. Trotz des Regens kam Urlaubs- und Partylaune auf.
Gegen 9:00 Uhr dann, noch 50 Meter bis zu meiner Hoteleinfahrt, kam mir ein Reisebus an einer ziemlich engen Straßenbiegung entgegen. Ich musste anhalten, denn gleichzeitig hätten wir nicht aneinander vorbeigepasst. Sekunden später dann ein gewaltiger Aufprall von hinten – ich konnte es nicht fassen. "Schei**" brüllend, mit heftigen Schmerzen im Rücken, nach Atem ringend und eine plötzliche Übelkeit unterdrückend quälte ich mich aus dem Auto um zu schauen, was das denn für ein Idiot war, der mir da so übel mitgespielt hat. Aus dem anderen Auto, einem älteren Escort, dessen "Schnauze" völlig zertrümmert war, stieg allerdings eine hübsche junge Mallorquinerin aus. Im Auto erspähte ich dann noch einen jungen Sprössling. Beide schienen OK zu sein – der Airbag war aufgegangen und der Sohnemann war vorbildlich im Fond, auf seinem Kindersitz angeschnallt. Kaum auszudenken, wenn er das nicht gewesen wäre, er wäre glatt durch die Frontscheibe geflogen.
Ich möchte jetzt keine weiteren Details mehr zum Unfall erwähnen. Nachdem ich mit dem ADAC telefoniert hatte, wurde ich in eine von denen empfohlene Privatklinik gebracht und dort geröntgt und untersucht. Gott sei Dank, die Knochen alle OK. Ich bekam dann erst mal eine Spritze gegen die Schmerzen und etliche Mittelchen aufgeschrieben, die ich mir aus einer Apotheke besorgen sollte. Ein Taxi brachte mich dann anschließend zu meinem Hotel.
Tja, da saß ich nun, in meinem doch sehr netten Hotelzimmer, mit großem französischem Bett, im obersten Stockwerk eines Seitenflügels, mit herrlichem Blick auf die Bucht von Palma, aber ich konnte nur noch heulen und nicht begreifen, warum mir das nun passieren musste.
Ich verbrachte dann zunächst vier Tage, bis Donnerstag, mehr in Lethargie und Trübsinn - kein Gedanke an Strumpfhosen - und schleppte mich zu jeder Mahlzeit ins Restaurant und wieder zurück ins Zimmer – draußen regnete es eh nur. Das Essen schmeckte mir überhaupt nicht, aber eher aus Appetitsmangel und ich schaute mir das Hotelpublikum mehr wie durch einen Nebel oder wie auf einer Leinwand im Kino an. Kaum zu fassen, wie sich schlechtes Benehmen und geschmacklose Kleidung in solchen einem All-In-Hotel konzentrieren kann. Leute stocherten minutenlang mit dem Finger in ihrem Mund herum, ohne überhaupt den Versuch zu machen dieses ein wenig abzutarnen und ein Typ kam jeden Abend mit einem (ich glaube immer demselben) grauen Unterhemd und karrierten Boxershorts zum Abendessen und kaute die ganze Zeit mit weit geöffnetem Mund, mal davon abgesehen, dass er niemals ein Messer benutzte, um nur zwei Beispiele zu benennen.
Wegen der einzunehmenden Medikamente hatte ich jedoch Alkoholverbot – was auch gut so war, denn das eine oder andere Mal schaute ich von meinem Balkon im 9. Stock mit düsteren Gedanken hinunter auf den betonierten Hotelvorplatz.
(Wird fortgesetzt!)
Gruß
Ingolf
PS Sorry und noch etwas Gedult - ich komme schon noch zum Thema
Der Flieger sollte am Montag, den 22.09. um 5:00 Uhr ab Paderborn starten. Per Internet hatte ich mir auch bereits einen Leihwagen für die ganze Woche reserviert. Klamottentechnisch war ich bestens ausgestattet und ich hatte mir einiges vorgenommen. Mindestens wollte ich mir das Spektakel am Ballermann mal anschauen, denn ich war zwar bereits zweimal mit meiner Frau auf Malle, aber die war nie dazu zu bewegen sich das mal mit anzuschauen... und, selbstverständlich, wollte ich in Strumpfhosen und Shorts in Palma spazieren und shoppen und vielleicht auch mal nur in Strumpfhosen im Meer an einem einsamen Strand schwimmen gehen.
Planmäßig, gegen 7:00 Uhr landete dann der Flieger auf dem Airport in Palma de Mallorca und um 8:00 Uhr hatte ich bereits meinen Leihwagen, einen Corsa, in Empfang genommen. Nun war ich auf dem Weg zu meinem Hotel, das Navi kündigte mir noch ca. 30 Km an, na, dachte ich so, das wird ja flott gehen – dann zwar doch nicht, denn ich stand eigentlich mehr im Stau, als dass ich vorwärts kam und draußen regnete es, aber aus dem Autoradio (Inselradio 95,8) kamen tolle Mucke und viele Ausgeh-Infos für den Abend. Trotz des Regens kam Urlaubs- und Partylaune auf.
Gegen 9:00 Uhr dann, noch 50 Meter bis zu meiner Hoteleinfahrt, kam mir ein Reisebus an einer ziemlich engen Straßenbiegung entgegen. Ich musste anhalten, denn gleichzeitig hätten wir nicht aneinander vorbeigepasst. Sekunden später dann ein gewaltiger Aufprall von hinten – ich konnte es nicht fassen. "Schei**" brüllend, mit heftigen Schmerzen im Rücken, nach Atem ringend und eine plötzliche Übelkeit unterdrückend quälte ich mich aus dem Auto um zu schauen, was das denn für ein Idiot war, der mir da so übel mitgespielt hat. Aus dem anderen Auto, einem älteren Escort, dessen "Schnauze" völlig zertrümmert war, stieg allerdings eine hübsche junge Mallorquinerin aus. Im Auto erspähte ich dann noch einen jungen Sprössling. Beide schienen OK zu sein – der Airbag war aufgegangen und der Sohnemann war vorbildlich im Fond, auf seinem Kindersitz angeschnallt. Kaum auszudenken, wenn er das nicht gewesen wäre, er wäre glatt durch die Frontscheibe geflogen.
Ich möchte jetzt keine weiteren Details mehr zum Unfall erwähnen. Nachdem ich mit dem ADAC telefoniert hatte, wurde ich in eine von denen empfohlene Privatklinik gebracht und dort geröntgt und untersucht. Gott sei Dank, die Knochen alle OK. Ich bekam dann erst mal eine Spritze gegen die Schmerzen und etliche Mittelchen aufgeschrieben, die ich mir aus einer Apotheke besorgen sollte. Ein Taxi brachte mich dann anschließend zu meinem Hotel.
Tja, da saß ich nun, in meinem doch sehr netten Hotelzimmer, mit großem französischem Bett, im obersten Stockwerk eines Seitenflügels, mit herrlichem Blick auf die Bucht von Palma, aber ich konnte nur noch heulen und nicht begreifen, warum mir das nun passieren musste.
Ich verbrachte dann zunächst vier Tage, bis Donnerstag, mehr in Lethargie und Trübsinn - kein Gedanke an Strumpfhosen - und schleppte mich zu jeder Mahlzeit ins Restaurant und wieder zurück ins Zimmer – draußen regnete es eh nur. Das Essen schmeckte mir überhaupt nicht, aber eher aus Appetitsmangel und ich schaute mir das Hotelpublikum mehr wie durch einen Nebel oder wie auf einer Leinwand im Kino an. Kaum zu fassen, wie sich schlechtes Benehmen und geschmacklose Kleidung in solchen einem All-In-Hotel konzentrieren kann. Leute stocherten minutenlang mit dem Finger in ihrem Mund herum, ohne überhaupt den Versuch zu machen dieses ein wenig abzutarnen und ein Typ kam jeden Abend mit einem (ich glaube immer demselben) grauen Unterhemd und karrierten Boxershorts zum Abendessen und kaute die ganze Zeit mit weit geöffnetem Mund, mal davon abgesehen, dass er niemals ein Messer benutzte, um nur zwei Beispiele zu benennen.
Wegen der einzunehmenden Medikamente hatte ich jedoch Alkoholverbot – was auch gut so war, denn das eine oder andere Mal schaute ich von meinem Balkon im 9. Stock mit düsteren Gedanken hinunter auf den betonierten Hotelvorplatz.
(Wird fortgesetzt!)
Gruß
Ingolf
PS Sorry und noch etwas Gedult - ich komme schon noch zum Thema