Ich hab lange überlegt, ob ich in einem anderen Forum poste. Aber da ich mich als CD definiere, fühle ich mich in diesem Forum (und nicht im Mitgliederforum) am Besten aufgehoben. Ich möchte die anderen Mitglieder des Forums, die sich nicht als CD definieren, nicht mit meinen Problemen und Erlebnisschilderungen langweilen.
Den Titel dieses Threads habe ich auch bewusst gewählt, denn ich bin Lena, ich stelle sie nicht nur dar, ich bin sie.
In loser Folge möchte ich gerne ein wenig über meine Erlebnisse und Erfahrungen berichten, vielleicht macht das anderen Crossdressern ja Mut oder es inspiriert sie.
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Am 30.10.2015 fand das Freitagstreffen der Transsisters Berlin statt. Als Motto hatten die Initiatoren eine Oktoberfest-Nachlese ausgerufen, da erinnerte ich mich, dass ich mich im Nachgang des Oktoberfestes 2014 schon mal nach einem Dirndl für mich umgesehen hatte, allerdings braucht Wuchtbrumme Darialena auch mindestens eine Größe 52/54.
Fündig wurde ich irgendwann im Sommer 2015, als ich bei Resales ein Dirndl in Größe 54 fand. Zuvor hatte ich schon mal zwei Dirndl-Blusen (eine in weiß, eine in champagner) bei dem gleichen Anbieter gefunden. Dirndl hat Resales ohne Ende, aber in meiner Größe...
Jedenfalls hab ich es gekauft, weil es mir spontan gefiel, ich habe es aber nicht anprobiert, weil ich zu dem Zeitpunkt im totalen Männer- und Business-Modus war. Wer geht in Schlips und Jacket schon mit einem Dirndl in die Kabine und kommt heraus: "passt!".
Und dann lag das Teil bis zu diesem Zeitpunkt unausgepackt bei mir herum, weil ich ohnehin davon ausging: es passt nicht. Wie immer.
Nun also der Dresscode zum Freitagstreffen. Bangen Herzens das Dirndl aus seiner Verpackung geholt- passt eh nicht. BH und Silis (nur ein B-Cup) angelegt, Dirndl-Bluse (hatte ich schon früher mal gekauft, passte aber perfekt), Kleid über. Das Miederteil ist zu knöpfen. Luft anhalten, knöpfen, passt auch erstaunlich gut. Sitzt passend, engt aber nicht ein. Keine sperrenden Knopflöcher.
Und plötzlich stelle ich fest: das Dirndl ist wie für mich gemacht. Dazu eine billige Feinstrumpfhose in Makeup und meine schwarzen Mary-Jane-Pumps mit 7cm-Absätzen, ein rosa Tüchlein zu dem in altrosa und rosa Tönen gehaltenen Dirndl, fertig.
Wie hübsch und wie sexy das ganze Ensemble wirkt bekomme ich erst mit, als in der Bar Voyage bei meinem Eintreffen die ersten Männernacken knacken. Manche Männer im Eingangsbereich des "Voyage" können ihre Köpfe gar nicht so weit drehen und ihre Augen gar nicht bei sich behalten. Und dabei bin ich weiß Gott keine Laufstegschönheit.
Der Abend ist einfach schön. Ich ergattere einen Platz in einer Sitzgruppe kurz vor der Bühne und unterhalte mich im Folgenden köstlich mit Biofrau Melinda, einer Britin, die als Arzthelferin in Berlin arbeitet. Viele Bekannte (und Unbekannte) sehe und begrüße ich, darunter Claudia Persson, später auch Marlene und Andrea, die Initiatoren der Transsisters Berlin.
Die Bude ist gerammelt voll, später werden sogar die Stehplätze knapp. Aus Sympathie gehe ich als Nichtraucher mit Melinda raus, als sie rauchen will. Warum müssen die jungen hübschen Frauen jetzt alle rauchen? Aber ich genieße die frische kühle Luft draußen am Nollendorfplatz.
Nach dem zweiten Frauengetränk (Aperol Spritz) und einem Abstecher ans Oktoberfestbuffett reicht es irgendwann und ich beschließe, etwas ruhigeres Fahrwasser aufzusuchen. Nach einer kurzen Absprache mit Claudia und einer liebevollen Verabschiedung von Kneiper Joe und meiner Gesprächspartnerin Melinda stöckele ich in dunkler Berliner Nacht los zur zwei Querstraßen entfernten Motzstraße und einer meiner dortigen Lieblings-Locations, dem Heurigen Gustav, einem kleinen österreichischen Weinlokal mit Kultstatus in Schöneberg.
Meine Wenigkeit und Claudia treffen vorm Gustav- aus entgegengesetzten Richtungen entgegen stöckelnd- zusammen. Wir betreten das Lokal gemeinsam und werden als alte Bekannte vom Wirt, Christian Korinek, persönlich begrüßt. Der Gustav ist mit zwei Amerikanerinnen, ein paar Pärchen und einer schon gut angeheiterten Gesellschaft im Hinterzimmer gut besetzt, und so setzen wir uns an den Tresen und bestellen einen G'spritzer, Weißweinschorle mit Sprudel für uns.
Claudia zeigt mir aktuelle Fotos von sich auf ihrem Smartphone, erwähnt im Laufe des Abends aber auch, dass sie zum Steirischen Abend mit Bernadette gehen will. Bernadette singt am 15. November 2015 in einer Location am Mehringdamm deutsche Chansons, zuvor gibt es steirische Küche unter Beteiligung des steirischen Familienbetriebs von Bernadette. Ich beschließe, dass ich da auch gerne dabei wäre und vereinbare ein Treffen mit Claudia vor Ort. Bestärkt werde ich noch darin, als Bernadette uns explizit einlädt, doch im Dirndl zu kommen, sie tritt auch im Dirndl auf. Ein willkommener Anlass, das Dirndl ein weiteres Mal auszuführen!
Claudia zieht schließlich weiter in die "Bar incognito", doch ich bleibe im Gustav. Claudia wohnt in Schöneberg um die Ecke, ich muss noch 1,5 Stunden mit dem Regio nach Hause. Und so vergeht ein schöner Abend bei ein paar "G'spritzer" recht schnell. Den Regio um 0:44 lasse ich dabei sausen.
Langsam bricht die Gesellschaft aus dem Gustav auf. Eine junge blonde und durchaus hübsche Frau bleibt neben mir am Tresen stehen und sagt laut: "Was für ein schönes Dirndl! Und die Haare so schön gemacht!"
Ich fühle mich gebauchpinselt und weiß gar nicht, was ich sagen soll. Natürlich gelten die Komplimente einer Frau niemals dem Kleid oder der Perücke (die wissen so etwas gar nicht zu würdigen), sondern immer dem Kerl, der sie trägt. Soviel über weibliche Kommunikation habe ich schon gelernt. Was für ein schöner Abend nach solchen Komplimenten.
Irgendwann muss ich los und mach die Tippeltappeltour nach Hause: U12 bis Zoo, U9 bis Osloer Straße, U8 bis Gesundbrunnen. Der (letzte) Regio um 1:44 Uhr hat 20 min Verspätung. Aha, wie immer. Um kurz vor drei Uhr früh stöckele ich zufrieden und mit müden Füßen bei mir zu Hause ein.
Was für ein schöner Abend.
Den Titel dieses Threads habe ich auch bewusst gewählt, denn ich bin Lena, ich stelle sie nicht nur dar, ich bin sie.
In loser Folge möchte ich gerne ein wenig über meine Erlebnisse und Erfahrungen berichten, vielleicht macht das anderen Crossdressern ja Mut oder es inspiriert sie.
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Am 30.10.2015 fand das Freitagstreffen der Transsisters Berlin statt. Als Motto hatten die Initiatoren eine Oktoberfest-Nachlese ausgerufen, da erinnerte ich mich, dass ich mich im Nachgang des Oktoberfestes 2014 schon mal nach einem Dirndl für mich umgesehen hatte, allerdings braucht Wuchtbrumme Darialena auch mindestens eine Größe 52/54.
Fündig wurde ich irgendwann im Sommer 2015, als ich bei Resales ein Dirndl in Größe 54 fand. Zuvor hatte ich schon mal zwei Dirndl-Blusen (eine in weiß, eine in champagner) bei dem gleichen Anbieter gefunden. Dirndl hat Resales ohne Ende, aber in meiner Größe...
Jedenfalls hab ich es gekauft, weil es mir spontan gefiel, ich habe es aber nicht anprobiert, weil ich zu dem Zeitpunkt im totalen Männer- und Business-Modus war. Wer geht in Schlips und Jacket schon mit einem Dirndl in die Kabine und kommt heraus: "passt!".
Und dann lag das Teil bis zu diesem Zeitpunkt unausgepackt bei mir herum, weil ich ohnehin davon ausging: es passt nicht. Wie immer.
Nun also der Dresscode zum Freitagstreffen. Bangen Herzens das Dirndl aus seiner Verpackung geholt- passt eh nicht. BH und Silis (nur ein B-Cup) angelegt, Dirndl-Bluse (hatte ich schon früher mal gekauft, passte aber perfekt), Kleid über. Das Miederteil ist zu knöpfen. Luft anhalten, knöpfen, passt auch erstaunlich gut. Sitzt passend, engt aber nicht ein. Keine sperrenden Knopflöcher.
Und plötzlich stelle ich fest: das Dirndl ist wie für mich gemacht. Dazu eine billige Feinstrumpfhose in Makeup und meine schwarzen Mary-Jane-Pumps mit 7cm-Absätzen, ein rosa Tüchlein zu dem in altrosa und rosa Tönen gehaltenen Dirndl, fertig.
Wie hübsch und wie sexy das ganze Ensemble wirkt bekomme ich erst mit, als in der Bar Voyage bei meinem Eintreffen die ersten Männernacken knacken. Manche Männer im Eingangsbereich des "Voyage" können ihre Köpfe gar nicht so weit drehen und ihre Augen gar nicht bei sich behalten. Und dabei bin ich weiß Gott keine Laufstegschönheit.
Der Abend ist einfach schön. Ich ergattere einen Platz in einer Sitzgruppe kurz vor der Bühne und unterhalte mich im Folgenden köstlich mit Biofrau Melinda, einer Britin, die als Arzthelferin in Berlin arbeitet. Viele Bekannte (und Unbekannte) sehe und begrüße ich, darunter Claudia Persson, später auch Marlene und Andrea, die Initiatoren der Transsisters Berlin.
Die Bude ist gerammelt voll, später werden sogar die Stehplätze knapp. Aus Sympathie gehe ich als Nichtraucher mit Melinda raus, als sie rauchen will. Warum müssen die jungen hübschen Frauen jetzt alle rauchen? Aber ich genieße die frische kühle Luft draußen am Nollendorfplatz.
Nach dem zweiten Frauengetränk (Aperol Spritz) und einem Abstecher ans Oktoberfestbuffett reicht es irgendwann und ich beschließe, etwas ruhigeres Fahrwasser aufzusuchen. Nach einer kurzen Absprache mit Claudia und einer liebevollen Verabschiedung von Kneiper Joe und meiner Gesprächspartnerin Melinda stöckele ich in dunkler Berliner Nacht los zur zwei Querstraßen entfernten Motzstraße und einer meiner dortigen Lieblings-Locations, dem Heurigen Gustav, einem kleinen österreichischen Weinlokal mit Kultstatus in Schöneberg.
Meine Wenigkeit und Claudia treffen vorm Gustav- aus entgegengesetzten Richtungen entgegen stöckelnd- zusammen. Wir betreten das Lokal gemeinsam und werden als alte Bekannte vom Wirt, Christian Korinek, persönlich begrüßt. Der Gustav ist mit zwei Amerikanerinnen, ein paar Pärchen und einer schon gut angeheiterten Gesellschaft im Hinterzimmer gut besetzt, und so setzen wir uns an den Tresen und bestellen einen G'spritzer, Weißweinschorle mit Sprudel für uns.
Claudia zeigt mir aktuelle Fotos von sich auf ihrem Smartphone, erwähnt im Laufe des Abends aber auch, dass sie zum Steirischen Abend mit Bernadette gehen will. Bernadette singt am 15. November 2015 in einer Location am Mehringdamm deutsche Chansons, zuvor gibt es steirische Küche unter Beteiligung des steirischen Familienbetriebs von Bernadette. Ich beschließe, dass ich da auch gerne dabei wäre und vereinbare ein Treffen mit Claudia vor Ort. Bestärkt werde ich noch darin, als Bernadette uns explizit einlädt, doch im Dirndl zu kommen, sie tritt auch im Dirndl auf. Ein willkommener Anlass, das Dirndl ein weiteres Mal auszuführen!
Claudia zieht schließlich weiter in die "Bar incognito", doch ich bleibe im Gustav. Claudia wohnt in Schöneberg um die Ecke, ich muss noch 1,5 Stunden mit dem Regio nach Hause. Und so vergeht ein schöner Abend bei ein paar "G'spritzer" recht schnell. Den Regio um 0:44 lasse ich dabei sausen.
Langsam bricht die Gesellschaft aus dem Gustav auf. Eine junge blonde und durchaus hübsche Frau bleibt neben mir am Tresen stehen und sagt laut: "Was für ein schönes Dirndl! Und die Haare so schön gemacht!"
Ich fühle mich gebauchpinselt und weiß gar nicht, was ich sagen soll. Natürlich gelten die Komplimente einer Frau niemals dem Kleid oder der Perücke (die wissen so etwas gar nicht zu würdigen), sondern immer dem Kerl, der sie trägt. Soviel über weibliche Kommunikation habe ich schon gelernt. Was für ein schöner Abend nach solchen Komplimenten.
Irgendwann muss ich los und mach die Tippeltappeltour nach Hause: U12 bis Zoo, U9 bis Osloer Straße, U8 bis Gesundbrunnen. Der (letzte) Regio um 1:44 Uhr hat 20 min Verspätung. Aha, wie immer. Um kurz vor drei Uhr früh stöckele ich zufrieden und mit müden Füßen bei mir zu Hause ein.
Was für ein schöner Abend.