Fortschritt

Klaus81

Stammmitglied
Registriert
18 Juli 2008
Beiträge
213
Ort
Wattenscheid
Geschlecht
männlich
Hallo zusammen,
ich würde gerne einen Aspekt diskutieren der in mehreren Beiträgen verteilt zu finden ist und zustande kommt durch die Individualität jedes Einzelnen und damit verbundenen nicht gegebenen Homogenität.

Vielfach ist niedergeschrieben das ein Teil von uns gerne Strumpfhosen in der Öffentlichkeit tragen würden. In diesem Punkt ist die Masse, hier im Forum, sich eher einig. Nun kommt der Individualismus zum Zug.
Einige möchten das es zur Normalität gehört als Mann eine Strumpfhose z. b. mit Rock zu tragen und andere empfinden genau diese Abweichung von der Normalität, also das assoziale, als Ihren persönlichen Kick.
Zum einen ist dies ein Teilbereich wo ich mich freuen würde über Eure Hintergründe zu lesen, wenn ihr Euch in eine dieser "Schubladen" zugehörig fühlt.

Für mich zählt der Wunsch die Strumpfhose als unisex Artikel voran zu treiben, da ich dieses Kleidungsstück trage, auch in Koimbination mit Röcken, wenn mir danach ist. Ich erlebe keinen "Kick" mehr, wenn ich so vor die Tür gehe und daher ist es Kleidung um mich uind meinen Gefühlsstatus auszudrücken. Ich selber empfinde jemanden (egal ob Mann oder Frau) als eleganter gekleidet mit Rock, Strumpfhose, Stiefel, als einen Mann im Anzug. Dies ist meine persönliche Ansicht, von der ich gerne selber profitieren möchte, indem ich das elegante Bild an mir umsetze.

Nun mag ich den Beitragstitel aufgreifen, nämlich den "Fortschritt".
Ich spreche den Teil von uns an, der gerne die Keidung als geschlechtsneutral sieht und auch so agieren mag.
Was macht ihr dafür, dass es voran geht bzw ein Fortschritt in die richtige Richtung erzielt wird?
Ich empfinde es nicht als "förderlich" nur in Strumpfhose mit Turnschuhen und TShirt vor die Haustür zu gehen.
Derzeit beschäftige ich mich intensiv mit der Frage was die Menschheit braucht sich davon frei zu machen Kleidung speziellen Geschlechtern zuzuordnen und insbesondere eine Strumpfhose. Habt ihr Ideen dazu?

Im heutigen mediativen Zeitalter kann man schon viel über das Internet steuern, doch was für eine Seite wird benötigt um einen Fortschritt zu erzielen? Müssen nur die Medien, wie das Tv, und die Alphatiere, in Frm von z.B. Tom Cruise, einen Schritt nach vorne machen und über dieses Thema berichten?

In einem aktuellerem Beitrag ist die Frage welche Erfahrungen wir machen, wenn die Strumpfhose z.B. unter Shorts offen getragen werden. Die Konsequenzen daraus muss jeder selber tragen, daher meine Frage, sind wir überhaupt bereit ein "Opfer" für den Fortschritt zu bringen?

Ich freue mich nun über viele neue Gedankengänge.

P.S. Assozial als Begriff mag ich nicht im negativen Zusammenhang verstanden oder empfunden wissen. Dieser Begriff steht lediglich für die Abweichung von der Normalität.
 
Hallo Klaus,
ich deinen Beitrag mit Aufmerksamkeit gelesen und meine dein Ansinnen verstehen zu können. Leider kann ich deinem Beitrag nicht eintnehmen, wer diese Normalität festlegen soll. Denn wenn man die Geschichte verfolgt, stelle ich zumindest fest, daß die Norm immer von der Mehrheit festgelegt wird. Diese Mehrheit ist leider schwankend, je nach Lust und Laune wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben.

Ferner ist es ein Wesenszug der Menschen sich eine Nische zu suchen, in der man sich einmalig fühlt, abgesetzt von der Masse, eben was eigenes hat. Diese Art führt eben dazu das Menschen etwas tun, was der Öffenlichkeit verborgen bleiben soll, das Geheimnis. Ich glaube aus diesem Grund sind auch viele hier im Forum. Einerseits weil sie sich zu einer Gruppe gehörig fühlen wollen, die denselben Ansatz pflegt und anderseits dem Verruchten/Verbotenem ein Forum zu bieten.

Zur Frage der geschlechtsneutralen Kleidung nur ein Beispiel:
Bürokonferenz, die Frauen erscheinen in einem Anzug mit Bluse und Krawatte; Reaktion wird normal ausfallen. Du erscheinst im Kostüm, FSH und Stiefeln; Reaktion wird hier sehr differenziert ausfallend und zwar im größmöglichen Bereich. Der Spagat wird von Zustimmung bis zur eindeutigen Ablehnung gehen. Meiner Ansicht nach wird die Ablehnung größenteils von unseren eigenen Geschlechtsgenossen ausgehen, die dann sicherlich auch vor einer persönlichen Diffamierung nicht halt machen wird. Ich prognostiziere dir in diesem Fall eindeutig EdeKa ( Ende der Karriere ).

Und zum Schluß möchte ich mich erklären: ich gehöre auch zur der Gruppe derjenigen, die gerne ein wenig anders sein wollen als die gewöhnliche Masse. Einige tun dies mit teuren Autos, andere durch andere "Macken". Ich fühle mich durch mein Handeln und Tun keinesfalls asozial, da ich immer noch als Rädchen im großen Uhrwerk funktioniere, den Lauf der Weltgeschichte nicht verändere, aber eben meine Macke pflegen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klaus81,

wenn jemand von der Normalität abweicht, dann ist er natürlich deswegen noch lange nicht assozial. Ich freue mich, dass du am Ende deines Beitrages diese (in meinen Augen etwas unglückliche) Wortwahl geraderückst.

Ein interessantes Thema, das du da ansprichst, und ich bin schon neugierig auf weitere Antworten. Bei mir ist es so: ich trage FSH. Aber ich habe überhaupt kein Interesse oder Verlangen mich in FSH in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich laufe zwar mit FSH unter langen Hosen auch draußen rum, aber das wars auch schon. Ehrlich gesagt (man möge mir verzeihen) finde ich Männerbeine in Nylon auch nicht besonders attraktiv. Röcke, Pumps oder ähnliches trage ich überhaupt nicht.

Das hat nichts mit mangelndem Mut zu tun, sondern einzig mit "Nichtverlangen". Mir reicht die FSH, und dass andere mich darin sehen oder davon wissen, darauf lege ich nicht den geringsten Wert - im Gegenteil.

Folglich ist auch mein Engagement bezüglich des Voranbringens des Anliegens Unisexkleidung nicht sonderlich ausgeprägt. Dass allerdings Rock, SH, Stiefel unbedingt zu einem eleganteren Erscheinungsbild führen, kann ich für mich nicht bestätigen. Ich finde den Dresscode Anzug (jedenfalls für Männer) eleganter, und auch Frauen können in Hosenanzügen großartig aussehen. Deshalb würden mir bei "offiziellen" Anlässen Männer in Rock und FSH eher nicht so sehr gefallen.

Das heißt nun jedoch nicht, dass ich grundsätzlich gegen solche von dir angeführten Fortschritte bin, wenn das im Ergebnis dazu führen soll, dass sich jeder so kleiden kann, wie er will, ohne Ausgrenzung und gesellschaftliche Ächtung zu erfahren.

Wenn ich ganz ehrlich bin, im Grunde mache ich gar nichts dafür, dass Fortschritte in Sachen FSH usw. erzielt werden. Du fragst, ob wir bereit sind, Opfer für diese Fortschritte zu bringen. Mir ist nicht völlig klar, an welche Art von Opfer du dabei denkst, aber wenn es darum geht, öffentlich in FSH rumzulaufen, dann gilt für mich persönlich: eher nicht.

Gruß
Morx
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Klaus, hallo Morx. vielen Dank für Eure Beiträge!. Mir stellt sich jedoch die Frage, was ist eigentlich Fortschritt, was ist aber auch unisex Kleidung?

M. e. haben wir in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt: Das Gros der Frauen hat im Zuge der Emanzipation sich früher männliche Kleidungsstücke angeeignet und sie in die Alltags-Garderrobe integriert. Anzüge, Jeanshosen, Jeansjacken, Thermojacken gehören heute zum selbstverständlichen Outfit der Frau. Besonders krass finde ich die Adapation der Stiefel, vor allem dann wenn sie über der Hose getragen werden.
Jahrhunderte lang war der Stiefel in vielen Kulturkreisen ein rein männliches Bekleidungsstück. Dies galt eigentlich bis zum 2. Weltkrieg. Dann erhielt der Stiefel Einzug in die Damenmode, wurde von den Designern etwas feminisiert, und fortan gab es kaum noch Stiefel für Herren, allenfalls Stiefeletten, die bis dahin eher den Damen vorbehalten waren - Ist doch eine verrückte Welt!!

Och frage mich nun aber, warum definiert die Gesellschaft oder ihre Mehrheit Kleidung dann als unisex, wenn sie früher "männlich" war, wie z. B. Anzüge? Warum ist es bis heute den Männern noch nicht gelungen, Kleidung als unisex zu definieren, die früher rein "weiblich" war. Hierzu würde sicherlich auch FSH und Röcke zählen.

Liegt das an uns Männern selbst, dass wir uns dies nicht trauen zu tragen, oder sind die Widerstände anderer Männer und dren Mobbing zu groß, so dass man es lieber läßt mit unisex früher weiblicher Kleidung rumzulaufen!??

Seitens der Modeschüpfer hat es ja durchaus Versuche gegeben, eine neue Männerkleidung zu kreeren, zum Beispiel Shorts und spezielle Kniebundhosen aber das war eher fruchtlos. Ich weiß noch keine Antwort auf die Frage, wieso unisex bis heute immer früher männliche Kleidung war. Im Zeitalter der Gleichberechtigung sollte auch mal weibliche Kleidung als unisex zu definieren sein.

Ich selber trage wie Mors fast immer FSH, aber meistens unter einer Hose und ohne Stiefel etc in der Öffentlichkeit. Insofren bin ich selst nicht derjenie, der einer weitgehenden Feminisierung der Kleidung aus üersönliczen Gründen das Wort redet. Ob wir hier aber tatsüchlich weiterkommen und damit Fortschritt erzielen, diese Frage stelle ich mir dennoch!!
 
Hallo zusammen,
Ich versuche mal meinen Beitrag kurz zu halten.
Was ich in meinen Vier Wänden anziehe oder nicht,geht niemanden etwas an.
Unbedingt öffentlich in Fsh Rock und High-heels laufen muss ich auch nicht.
Ich trage jeden Tag Fsh unter meinen Langen Hosen,das ist bei mir schon41 Jahre so.

Wenn jemand mag,kann er von mir aus überall egal wie rumlaufen.Mir ist es schnuppe was Leute tragen.
Habe selbst in Fsh Minirock und Sandaletten mein Hausflur geputzt. Ja,es war kribbelig,weil ich nicht wusste kommt wer oder nicht.
Nur im nachhinein frag ich mich was sollte das? Gebracht hat es mir am Ende nichts.
Genau das wird auch so sein wenn ich damit Öffentlich gehe.Es bringt am Anfang bissel Aufregung mit sich,doch am Ende werd ich mir sagen,: ja und was haste nun davon gehabt?
Was ich mache damit es publick wird,das Männer Fsh oder Rock,Kleid oder Damenunterwäsche trägt?
Ganz einfach!
Wenn ich zum Einkaufen fahre, in die Läden gehe dort rumstöber und dann etwas gefunden habe was nicht in meiner größe zu finden ist so frag ich die jeweilige Verkäuferin.Werde dann nett bedient und bei fragen wie groß meine Frau ist.
Antworte ich das dieses Kleidungsstück,nicht für meine Frau sondern für mich ist.
Kurz um ich spiele mit offenen Karten.
Die Gesellschaft interessiert mich in Kleidungsangelegenheiten überhaupt nicht.
Ich trage was ich möchte und wo ich möchte!
Nur selbst hege ich nicht das Bedürfniss,mich mit einem femininen Outfit draussen zu bewegen.
Fsh sichtbar tragen heisst nicht,das ich dafür einen Rock oder ein Kleid öffi tragen muss.
Verurteile aber niemanden der es macht! Finde es okay und schäme mich nicht mit einer Person die Frauenkleidung trägt aus zu gehen. Stehe zu meinen Freunden und würde auch einem Unbekannten beistehen wenn dieser in einem femininen Outfit rumlaufen würde.
Meine Deviese lautet:Jeder so wie er mag! Oder, Leben und Leben lassen!
LG.Raider:D
 
Ich kann für mich nach so vielen jahren nur feststellen, dass meine Intention nie war, Trendsetter im Bereich "alternativer Männermode" zu sein.

Ich trage FSH seit fast 40 Jahren, ich hatte aber nie das Gefühl, dass es mir nicht reicht, dass ich mehr möchte.
Ich hatte nie den Wunsch, andere "Damenbekleidung" zu tragen.

Und es ist bei mir wirklich so, ich habe da nie irgendwelche Wünsche zwanghaft unterdrückt, mir stand wirklich nie der Sinn danach.

Ich bin froh, dass ich mich inzwischen mit meiner Vorliebe arrangiert habe, dass ich für mich eine Art Zufriedenheit entwickelt habe.
Und das war nicht immer so.

Mir reicht es vollkommen, FSH unter Jeans zu tragen, oder zu Hause eben auch mal so.

Und ich bin dankbar, dass meine Freundin es akzeptiert, ja, ich bin so froh darüber, hätte niemals gedacht, sowas zu erleben.

Mein Fazit:
So wie es ist, ist es für mich optimal, ich fühle mich glücklich und befreit.

Und mehr kann man für sich selbst doch nicht wünschen, oder?

Insofern ist es mir auch ziemlich egal, ob mein Verhalten von der "Norm" abweicht oder nicht.

Wobei ich gerne zugebe, dass Menschen, die eben auch andere Sachen tragen und dies auch öffentlich ausleben wollen, es ungleich schwerer haben.

L.G.
Satinlook
 
na, ich gehe davon aus das hier eine einigung garnicht möglich is... da müsste ich mir selber ja wenigstens einig sein - und das bin ich ganz und gar nicht...
als mann möchte ich gerne röcke und fsh tragen dürfen ohne das sich wer drüber aufregt...
als crossdresser möchte ich röcke, fsh und all die anderen sachen tragen WEIL sie nicht für männer gedacht sind...
 
als mann möchte ich gerne röcke und fsh tragen dürfen ohne das sich wer drüber aufregt...
als crossdresser möchte ich röcke, fsh und all die anderen sachen tragen WEIL sie nicht für männer gedacht sind...

Ganz wichtiger Punkt, der oftmals gern untern Tisch gekehrt oder geleugnet wird!
 
@ Klaus81

Gehört das tragen von High Heels auch dazu, Dein Bestreben voranzutreiben?



Ich finde dass ja eher kontraproduktiv im Sinne von FSH für Männer zum Unisexkleidungsstück machen zu wollen... :blink:
20941
 
Ob es nun sinnvoll ist Unisexartikel auszuzeichnen oder nicht.
Sehe ich für unnütz an.(War nicht immer so)

Fsh als Unisexartikel auf den Markt zu werfen?Kann dazu nur sagen,gibt es schon!
(Bei Karstadt,*Marke WoMan*)
LG.Raider;)
 
Hallo,

der Begriff "asozial" sollte gerade gerückt werden. "Asozial" ist jemand der ganz bewusst gegen die Gesellschaft handelt, also einen Schaden verursacht. "Unsozial" bezeichnet jemanden, der das unbewusst macht.

Das Tragen von SH ist weder "asozial" noch "unsozial". Das es Menschen gibt, die das nicht mögen oder wenigstens tolerieren mögen, macht es nicht schlecht. Das Konsumverhalten des einzelnen ist da absolut unbedeutend. Ich mag z.B. Vanillepudding nicht und dennoch ist das Personal des Herstellers oder im SB-Warenhaus nicht unsozial zu mir. Ich kann ja frei entscheiden, ein Schaden entsteht mir nicht.

Der Begriff "asozial" wurde zur Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR deutlich geprägt. "Asoziale" konnten in KZ deportiert werden.

Sorry, nehmt's mir nicht übel. Soll keine Belehrung sein. Ich mag den Begriff einfach nicht.
 
Hallo, zu dieser Diskussion möchte ich auch meine Meinung sagen, weil es meines Erachtens nicht um asoziales oder unsoziales Verhalten geht, wenn jemand wie wir Strumpfhosen trägt, weil er sich darin wohl fühlt, weil er es bei sich selbst oder bei anderen ästhetisch findet, weil es ihn sexuell stimuliert oder aus welchen Gründen auch immer. Es geht schlicht um Toleranz dem anderen gegenüber, der anders denkt, fühlt oder empfindet. Die Grenze der Toleranz ist da überschritten, wo Rechte, ja auch Gefühle anderer verletzt werden. das ist m.E. nicht einmal dann der Fall, wenn der Transvestit sich in seinem Outfit zeigt, erst recht aber nicht, wenn ich Strumpfhosen in Verbindung mit meiner normalen Tageskleidung oder Freizeitkleidung trage. Kein Mensch ist wie der andere und was normal ist, entscheidet jeder für sich selbst. Für mich gehören Nylons / Strumpfhosen zu meiner Normalität.
 
Zurück
Oben