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Schnellrezension:
Den Roman "Frauensachen" habe ich nach mühsamen 100 Seiten ad acta gelegt. Die Autorin sollte einmal einen Deutsch-Stil-Kurs belegen:
Die Eintönigkeit ergibt sich aus zahllosen Passagen dieser Strickart:
"Das Telefon klingelte. Rena rieb sich die Augen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Sie saß am Schreibtisch im Büro. Jetzt war Konzentration gefordert. Rena nahm den Telefonhörer ab und meldete sich. Eine Kollegin war dran. Sie war ihr beinahe dankbar für deren Anruf. Das brachte Rena auf andere Gedanken. Sie konnte diese Ablenkung von Jans Frausein gut gebrauchen. Sie kniete sich in die Arbeit und nach anderthalb Stunden war es geschafft: Endlich hatte Rena Feierabend.
Auf dem Heimweg kaufte sie einige Kleinigkeiten. Rena war heute mit Kochen an der Reihe. Es sollte Minestrone, eine italienische Gemüsesuppe geben."
GÄHN, so ähnlich holperig geht es offenbar rund 250 S. In dem kurzen Abschnitt erfahren wir 5 Mal, daß wir es mit einer der beiden Hauptpersonen, Rena, zu tun haben. Die Autorin ist wohl der Ansicht, daß ein Leser ihres Buchs sich das nicht einen Absatz lang merken könnte.
Alle diese nicht handlungstragenden Details lähmen den Fluß, und Athmosphäre schaffen sie keine. Minestrone muss man auch wohl kaum jemandem erklären.
Und der Mann dazu, Jan, der gleich zu Beginn des Buches mit der Tür ins Haus fällt und seiner Rena sein transvestisches Wesen kundtut, und es dann gleich hemmungslos auslebt - dieser Jan studiert Informatik. Schön - welche Transperson mit Computerwissen hat nicht alsbald entsprechende Suchbegriffe herumgegoogelt. Nein, nicht hier: Der Informatiker braucht bis Kapitel 7 um festzustellen:
"Du, Schatz, ich war gestern noch im Internet. Da gibt es echt viele Seiten zum Thema Transvestiten. Das hätte ich gar nicht gedacht. [...]"
Rena ließ die Neuigkeit auf sich wirken. Dann sagte sie: "Klingt ja vielversprechend. Aber wie hast du die anderen denn gefunden?"
"Ach, da gibt es so viele Websites. Ich habe einfach mal auf gut Glück ein paar Begriffe in verschiedene Suchmaschinen eingegeben und eine Menge Informationen gefunden. Es gibt sogar Foren und Chat-Räume, in denen sich die Leute austauschen und über alles schreiben, was sie bewegt. Ich habe das auch mal ausprobiert und sogar eine Antwort bekommen. [...]
usw. usw.
AAAAARRRRRGGGGHHH
Keine Kaufempfehlung!!!
Atalanta