Vererblich

Mal eine These: Fetischismus ansich wird gewiss nicht vererbt, aber wie sieht es denn mit dem Hormonhaushalt aus? Ich könnte mir Vorstellen das da die Gene schon einen grossen Einfluss drauf haben, und sich der Fetischismus dann daraus ergibt?!
 
Also wenn es wirklich so wäre, dass ein Fetischismus vererbbar wäre, dann müßte ich mir Sorgen machen, weil unser Sohn vor 3 Tagen auf die Welt kam, aber auch ich denke, dass es nicht auf die Gene ankommt, sondern auf die Erziehung und das Erlebte.

Wenn Papa dauernd SH oder sogar Damenwäsche trägt, wächst das Kind ja auch damit auf. Die Neugier ist auch meist ein grosser Faktor, also ich weiss von mir, dass weder mein Vater noch sonst wer in meiner Familie SH oder Nylons trug, betrifft natürlich nur die männlichen Mitglieder.

Entscheidend ist denke ich die erste Berührung mit dem Stoff, entweder man mag das Gefühl oder nicht, ich mochte es auf Anhieb, und daran wird sich auch bestimmt nichts ändern. Es gibt ja auch Frauen die SH kratzig finden oder einengend. Natürlich gibt es auch die andere Seite, "naja wenn Du es magst, dann ok ziehe ich halt eine an" , aber sich für jemanden zu ändern funktioniert meistens sowieso nicht.

lg
Christian
 
hier auf jeden fall was zum Thema erblich. Ganz klar, gibt es da einen genetischen Einfluss:

Zitat: Eine Verwurzelung des sexuellen Lustempfindens im Erbgut eröffnet dagegen neue, vorurteilsfreie Blickwinkel auf ungewöhnlichere Ausprägungen des Sexualverhaltens, so die Wissenschaftler.



wissenschaft.de - Lustvolles Erbe
 
hier auf jeden fall was zum Thema erblich. Ganz klar, gibt es da einen genetischen Einfluss

Ja, aber der Bericht bezieht sich auf die Libido, wir reden hier aber von der sexuellen Identität.

Außerdem, wenn da schon steht Wissenschaftler glauben, einen Zusammenhang ... gefunden zu haben dann taugt die Meldung höchstens dazu, das Sommerloch zu füllen.
 
also da es sich um ein Paper mit Quellenangabe handelt (Ebstein, et al.) gehe ich davon aus, dass es seriös ist. Ich habe natürlich nicht die Studie selbst gelesen, aber es wird ganz klar gesagt, dass es zwischen sexueller Prägung und Genetik einen Zusammenhang gibt. Weiterhin hat man auch bestimmte Gensequenzen gefunden, die bei homosexuellen sigifikant häufiger auftreten als bei heterosexuellen Menschen. Gern suche ich die Quellenangabe, wenn gewünscht...
 
Ja, aber der Bericht bezieht sich auf die Libido, wir reden hier aber von der sexuellen Identität.

...

Das sich Gene die nehr sexuelle Aktivität zur Folge haben, evolutionär durchsetzen ist doch logisch, dafür braucht man kein Hochbezahlter Wissenschaftler zu sein: '+Sexgen' = mehr Sex = mehr Schwangerschaften = mehr Personen mit '+Sexgen' und wenn man dann noch dabeirechnet das idR sich 'w+sexgen' und 'm+sexgen' zusammentun, sind alle F1 Hybriden mit '+Sexgen' ausgestattet, darum ist der Virus 'Homo Sapiens' so 'erfolgreich' ...
 
mathematik ist auch logisch, trotzdem muss alles bewiesen sein. Ebenso braucht Verhaltensforschung und Psychologie Axiome. Ich finde diese Art von Forschung wichtig und interessant. Die Frage, die eigentlich im Raum steht: Bin ich ich selbst oder werde ich einfach durch meine Gene in meinem Charakter und verhalten gesteuert?!
 
Zuletzt bearbeitet:
... Die Frage, die eigentlich im Raum steht: Bin ich ich selbst oder werde ich einfach durch meine Gene in meinem Charakter und verhalten gesteuert?!

Indirekt auf jeden Fall: sagen wir mal es gibt zwar kein 'Musiker Gen' aber, es gibt natürlich Gene die über gutes und schlechtes Hörvermögen entscheiden, kämen dann dazu noch Gene die die Vorraussetzungen für ein gute Feinmotorik und einige andere Vorraussetzungen beisteuern, wäre es dann nicht nur möglich, sondern sehr Wahrscheinlich das die Person auch tatsächlich Musiker wird. Oder: mit Genen für eine atlethischen Body und dazu eine gute räumliche Koordination (das wird ja auch zum Teil durch die Gene bestimmt), wäre Sportler eine mögliche Karriere, drittes Beispiel, ermöglichen die Gene Feinmotorik und gutes Abstraktionsvermögen, ist es wahrscheinlich das derjenige Handwerker oder Techniker werden könnte.
 
Hallo,

Ein Fetisch ist nicht vererbbar,ein Fetisch ist wie ein "tick" wie z.b. wenn Frauen es nicht lassen können ihre Fingernägel verlängern zu lassen und in tränen ausbrechen wenn einer davon abbricht.(Frauen jetzt nicht in die luft gehen das ist nur ein beispiel)
Ein Fetisch entwickelt sich bis zum 3ten Lebensjahr ( durch vormachen,vorleben und durch erziehung )
Denn die ersten 3 Lebensjahre eines Kindes prägen ein Kind ein Leben lang und sind der Grundstein für ein ganzes Leben.
Nach dem mein jüngster Sohn heute 6 Jahre ( damals 3 1/2 etwa 4 Jahre ) zu mir ankam und zu mir sagte :" Mama ich hab Strumpfhose an wie Papa "(sein Papa ist mein Ex) , kam es mir doch recht komisch vor . Mein Ex Fetisch ich Fetisch naja erkundigen wir uns mal da ich zu erst auch an Erbmasse dachte .
Zitat meherer Pedagogen und Ärzte : Ein Fetisch ist nicht vererbbar man(n) Frau lebt ihn vor weil Kinder durch nachmachen lehrnen.
Genauso wie wen man(n) Leidenschaftlich Damenwäsche trägt so hat er zur ca 90% in der frühsten Kindheit ( 0-3 Jahre ) mehr Zeit mit Mädchen/ Frauen verbracht als mit Männern und bekamm meist die getragene Wäsche von der ältern Schwester /Cousine zum anziehn.
(Quelle der Informationen: Kinderklinik Datteln / Klinikum Waltrop und diverse Pädagogen der Awo des Kreises Recklinghausen)

Ich hoffe smit allen weiter geholfen zu haben.

Nessi
 
Also ich halte die AWO Recklinghausen nicht für eine relevante Quelle zum Thema Genetik. Selbstverständlich ist es eine Michung aus Sozialisation und anderen Faktoren. Wenn man das Thema so einfach und abschließend klären könnte, wäre das längst passiert. Meine These ist nach wie vor, das eine genetische Veranlagung zm Fetischverhalten besteht, die durch das Umfeld oder Erlebnisse zum Vorscheinen kommen kann.

"Genauso wie wen man(n) Leidenschaftlich Damenwäsche trägt so hat er zur ca 90% in der frühsten Kindheit ( 0-3 Jahre ) mehr Zeit mit Mädchen/ Frauen verbracht als mit Männern und bekamm meist die getragene Wäsche von der ältern Schwester /Cousine zum anziehn"

Würde mich interessieren ob die anwesenden CDs/DWTs das bestätigen können. Meiner Ansicht nach sehr fragwürdig These...
 
Ich finde die Diskussion: Vererbung versus Erziehung, ähnlich wie bei der Diskussion rund um Homosexualität, problematisch.
(siehe: http://www.strumpfhose.net/forum/alltagliches/7606-angeboren-oder-anerzogen.html#post83325 - bin wie immer zu blöd den link richtig zu schalten)

Als systemisch denkender Sozialpädagoge und psychosozialer Berater (systemischer Konstuktivismus - erkläre ich gerne an anderer Stelle) gehe ich davon aus, das es keine Wahrheiten gibt, sondern Wirklichkeitskonstruktionen, die jeweils einen Nutzen beinhalten. Darum biete ich euch zum weiterem Sinnieren folgende Gedanken an:

Lasst uns mal so tun, als wäre die These: "Fetischismus ist vererbt" die Wahrheit. Das hätte vielleicht für mich und andere den Gewinn, das ich meinen Fetischismus leichter annehmen kann. Nach dem Motto: Ich kann nichts dafür, es ist ja vererbt. Außerdem müsste ich mich nicht mehr mit eventuellen Therapieabsichten oder ähnlichem rumschlagen. Denn vererbt = nicht veränderbar (außer durch potentielle gentechnische Operationen). Dies betont ja auch die von Michele 69 zitierte israelische Studie. (Zitat von ebenda: "Eine Verwurzelung des sexuellen Lustempfindens im Erbgut eröffnet dagegen neue, vorurteilsfreie Blickwinkel auf ungewöhnlichere Ausprägungen des Sexualverhaltens, so die Wissenschaftler.")

Diese sogenannten "vorurteilsfreien" Blickwinkel auf "ungewöhnlichere Ausprägungen des Sexualverhaltens" eröffnen natürlich auch noch anders Denken – ich fasse ich mal ein Beispiel so zusammen: "Der Sexualstraftäter agiert aus genetischen Gründen, er entscheidet nicht selbst, sondern auf Grund körperlichen Gegebenheiten, also kastrieren wir ihn am besten, oder wir schützen die Umwelt vor seinem Trieb. Wie auch immer. Fest steht er ist und bleibt Sexualstraftäter, außer man könnte seine Gene medizinisch behandeln. Man kann ihn nicht umerziehen und man kann nicht erwarten, das er sich für ein anderes Verhalten entscheidet (entscheiden kann). Dies gälte also bei genetisch bedingten "ungewöhnlichere Ausprägungen des Sexualverhaltens": Ich bin so und kann es nicht ändern.

Jetzt lasst uns mal so tun, als wäre die These: "Fetischismus ist anerzogen" oder auch "Fetischismus ist ein Produkt frühkindlicher Ereignisse" die Wahrheit. Das hat natürlich auch erstmal den Vorteil, das ich sagen kann: Ich kann nichts dafür, ich würde halt so erzogen, ist hatte nun mal diese kindlichen oder meinetwegen auch pubertären "Urerlebnisse", das ist nun mal meine Prägung. Doch schlummert hier drin schon die potentielle Veränderung. Therapie, Aufarbeitung, Heilung, Transformation ist möglich. Horden von Psychologen und Therapeuten rufen mir zu, das sie mir helfen könnten. Nehmen sie die neue Geburtstraumatherapie! Oder doch lieber die klassische Psychoanalyse? Hier zahlt sogar die Krankenkasse. Während Nazis, Stalinisten und schwarze Pädagogen mich lieber ins (Um)-Erziehungslager deportieren würden.
Doch jenseits aller Polemik; in dieser Theorie steckt die Veränderbarkeit. Es ist so, aber es muß nicht so bleiben

Was mich aber an beiden Theorien und auch an der oben zitierten Studie stört, ist das sie von einer normativen durchschnittlichen Sexualität ausgehen. Alles was von diesem Durchschnitt abweicht, muss erforscht und mal genetisch, mal psychologisch begründet werden. Dabei ist die Sexualität aller Menschen so verschieden, vielfältig, unterschiedlich, vielfarbig und vor allem nicht feststehend und starr, sondern im Lauf des Lebens vielen Veränderungen unterworfen. Während du gestern wie ein Junkie dir die Strumpfhose angezogen und onaniert hast und dann dich schämtest, du heute selbstbewusst dein neue Flamme bittest, die Strumpfhose anzulassen, willst du morgen oder in 20 Jahren die Strumpfhose auch wieder ausziehen, weil da noch so viel anderes ist, was du geil findest und schön ist zwischen dir und ihr. Trotzdem wirst du vielleicht immer dein "Lieblingsspielzeug" haben und die Strumpfhose gehört dazu.

Ähnlich wie in der Diskussion rund um Homosexualität möchte ich daher noch eine weitere These anbieten. Nicht als Wahrheit sondern als eine selektiven Beschreibung meiner derzeit empfundene Wirklichkeit. Eine Variante die für mich den Gewinn hat, das sie mir eigene Handlungsmöglichkeiten und eigene Wirkmächtigkeit gibt:

These: Mein "Fetischismus", mein Spiel mit der Kleidung, als Variante oder Teil meiner Erotik, ist etwas wofür ich mich entschieden habe und immer wieder neu entscheiden kann.
Früher manchmal wie ein Süchtiger, weil ich kaum anderes hatte. Heute als Genießer. Nichts und niemand zwingt mich (mehr) dazu.*
Es spielt keine Rolle (mehr) ob anerzogen oder genetisch vererbt.
Ich entscheide mir was Gutes zu tun. Ich entscheide meine Individualität und Sexualität zu bereichern, ohne mir oder der Umwelt zu schaden. Es so zu sehen macht mich stolz und es hat lange gedauert, bis ich es so sehen konnte. Wissenschaftliche Normenwächter haben mir auf diesen Weg dabei nicht geholfen, sondern mich eher gehindert. Sicher, ich bin geprägt durch meine Umwelt und meinem Körper. Doch Sozialisation ist auch ein aktiver Prozess. Oder um Professor Dumbeldore leicht verfremdet wiederzugeben: Es ist egal was du in den Genen hast, Harry. Entscheidend ist, was du damit machst.

Liebe Grüße
Nylonundmieder


*Alle die jetzt denken: "Der spinnt ja, ich kann einfach nicht anders als die Strumpfhose anzuziehen (das ist wie eine Sucht), das ist ja genau mein Problem";möchte ich gerne Folgendes fragen: Worum würde es in deiner Sexualität, deiner Erotik, deinen Beziehungen gehen, was wäre sozusagen das "Forschungsthema" wenn es deinen Fetischismus, deine Strumpfhose nicht geben würde?
In meiner bisherigen beruflichen Praxis haben sich die jetzt auftauchenden Antworten in der Regel als die eigentlichen Probleme entpuppt. Die jeweilige "Krankheit", etwa der Fetischismus, war letztendlich nichts anders als eine individuelle Lösung der vorhandenen Lebenssituation.
 
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in meiner Familie bin ich wohl der einzige, der Strumpfhosen ganz doll mag
 
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