ARD-Weltspiegel 01.11.09 Polen: Männeremanzipation in Rock und High Heels?

katy

Alter Hase
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Vorschau auf die Sendung vom 01.11.09:

Polen: Männeremanzipation in Rock und High Heels?

Auf High Heels zur Arbeit zu gehen, hat er sich lange gewünscht. Doch erst vor anderthalb Jahren hat sich der oberste Anti-Mann Polens, Martin Boronowski aus Breslau, zum ersten Mal getraut, in Minirock, Strapsen und Pumps zur Arbeit zu gehen.

Er ist Dozent an der Breslauer Universität, unterrichtet Englisch und will tragen, wozu er Lust hat. Damit zeigt er der konservativen polnischen Gesellschaft, dass einseitige Männerideale nicht mehr zeitgemäß sind.

Frauen tragen heutzutage Männerkleidung, dann dürfen Männer auch Röcke tragen, so seine Devise. Keine einfache Einstellung in einem Land, das zu 90 Prozent katholisch und eher konservativ ist. Seine Studentinnen bewundern Boronowski - auch wegen seiner schönen Beine.


Quelle:

Weltspiegel 02.11.2009 01:05 | rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg

Ist ab morgen auch im Net zu sehen:

Das Erste Mediathek - Sendungen

lG

katy ---> schau ich mal an
 
Tut mir Leid, aber ich halte das für einen ziemlichen Unsinn. Zunächst stört mich diese unterschwellige sprachliche Verbindung zur Emanzipation der Frauen im letzten Jahrhundert, denn da ging es um weit mehr als nur ein paar geschlechtsspezifische Kleidungsstücke.

Wenn man allerdings von einer Männeremanzipation überhaupt reden möchte, dann sollte man nicht wenige Sätze später den Begriff Anti-Mann verwenden. Wenn sich ein Anti-Mann durch das Tragen von Röcken und High Heels emanzipiert, dann bleibt die Frage, was im Ergebnis dabei herauskommt. Ganz gewiss keine Männeremanzipation, allenfalls eine Anti-Mann-Emanziptaion und darunter kann ich mir bestenfalls eine Lachnummer vorstellen. Oder darf man davon ausgehen, dass der Anti-Mann sich durch Röcke und High Heels schließlich zum Mann emanzipert? Also ohne weibliche Kleidung am Kerl keine Männlichkeit?

Den Gipfel erklimmt der Autor dieser unsäglichen Zeilen mit dem inzwischen einschläfernden Klischee, dass Frauen heutzutage Männerkleidung tragen. Das ist absoluter Unfug, sie tragen Frauenkleidung, auch wenn sie Hosen, flache Schuhe und Pullover anziehen. Die wenigsten Damen dürften ihre Klamotten vom Herrenausstatter beziehen, sondern aus Geschäften und Produktionen, die auf weibliche Kundschaft ausgerichtet sind.

Am Ende bleibt nicht viel mehr übrig als die Präsentation eines Paradiesvogels, über den man, als Mann oder als Frau, schmunzeln darf. Allzu ernst nimmt man solche Dinge lieber nicht, und solange man nicht zu oft mit solcherlei Themen konfrontiert wird, hat die Sache einen gewissen Unterhaltungswert. Mehr nicht. Wer daraus Hoffnung schöpfen möchte für seine eigene Leidenschaft oder Veranlagung, wird wohl nichts weiter als Enttäuschung erfahren können.
 
Hallo morx,

na ja was soll so ein Textschreiber, der von der Materie vermutlich eh keine Ahnung hat auch schreiben. Halt die üblichen Flosken. Find ich nicht soo schlimm.

Wenn dann der Film im Net drinn ist....schau mer mal...

lG

katy
 
Find ich nicht soo schlimm.

Ich schon. Jemand, der seinen Lebensunterhalt mit solchen (und anderen) Texten verdient, sollte wenigstens sein Handwerk, in diesem Fall den Umgang mit der deutschen Sprache, beherrschen. Dazu gehört im Zweifel auch, eben nicht floskelhaft zu schreiben und ins Unsinnige abzudriften. Wenn er seine Arbeit gut erledigen will, dann gehört noch ein Mindestmaß an Recherche dazu.

Aber warten wir die Sendung ruhig mal ab. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass am Ende wieder einmal der Protagonist ein relativ harmloser Exot gewesen sein wird. Einer jener bunten Vögel, über die man sich gelegentlich amüsiert, dessen abwegige Anliegen (sofern er überhaupt welche hat) jedoch dermaßen außergewöhnlich sind, dass man sich nicht bedroht fühlen muss. Man lässt sie halt gewähren, diese drolligen Verückten, die unsere Unterhaltungswelt bereichern, wenn sie nur außerhalb unseres Lebensumfelds herumspielen. Am schönsten wird es immer dann, wenn man diese Abartigen vorführen kann wie dressierte Schoßhündchen - in nachmittäglichen Talkshows, bei Castings mit Bohlen oder eben mal mit einem scheinseriösen Anstrich im Weltspiegel.

LG
Morx <--- bei solchen "Berichten" (auch wenn nur angekündigt) schnell mal in Aggrostimmung ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Morx <--- bei solchen "Berichten" (auch wenn nur angekündigt) schnell mal in Aggrostimmung ;)

also Morx, so kenne ich dich gar nicht...etwas ungewöhnlich einen "aggresiven" Morx kennenzulernen...das glaub ich nicht...

lG

katy ---> liebt die Beiträge von Morx...sie sind einfach genial.........würde so was für geben wenn ich nur halb so gut schreiben könnte...
 
Der Mann heißt Marcin Boronowski und nicht Martin - so viel mal zur Qualität der Rechercheleistung dieses unbekannten Textverfassers ;-)

Unter Google - Bilder findet man wie erwartet ettliche Impressionen dieses Menschen.
Marcin Boronowski - Google Bilder

Von Strapsen unterm Minirock sehe ich da allerdings erst mal nichts - hätte mich auch gewundert, denn das dürfte sich auch eine weibliche Dozentin nicht erlauben. Bin mal auf den Bericht gespannt. Von den Bildern her scheint sich dieser Marcin durchaus mit einem gewissen Paradiesvogelimage wohl zu fühlen, bzw. es sogar zu kultivieren.
Mutig finde ich es zweifellos, wobei ich ehrlich gesagt gestehen muss, das sich für mich Vollbart und Rock/Nylons dann doch irgendwo beißen...ich bin wohl doch nicht so emanzipiert wie ich dachte...
 
Einer jener bunten Vögel, über die man sich gelegentlich amüsiert, dessen abwegige Anliegen (sofern er überhaupt welche hat) jedoch dermaßen außergewöhnlich sind, dass man sich nicht bedroht fühlen muss.
LG
Morx <--- bei solchen "Berichten" (auch wenn nur angekündigt) schnell mal in Aggrostimmung ;)

Aber Morx, warum fühlst Du Dich denn von einem "Paradiesvogel" aus Breslau, der gerne mal einen Rock trägt, bedroht? Lass ihn doch gewähren!
Oder kommen da unterschwellige Ängste zum Vorschein?

Ich fühle mich immer eher von den Menschen bedroht, die mir ziemlichen Unsinn mit messianischem Unterton erzählen und die ihre Weltsicht für die einzig richtige halten!
 
in diesem zusammenhang fällt mir noch dale miller ein, ein lehrer aus usa der anzüge mit rock statt hose trägt, dazu strumpfhose und pumps.
 
Aber Morx, warum fühlst Du Dich denn von einem "Paradiesvogel" aus Breslau, der gerne mal einen Rock trägt, bedroht? Lass ihn doch gewähren!
Oder kommen da unterschwellige Ängste zum Vorschein?

Hmm, ich habe ja nicht geschrieben, dass ich mich persönlich bedroht fühle. Genau genommen habe ich sogar geschrieben, dass im vorliegenden Fall überhaupt niemand sich von diesem Paradiesvogel bedroht fühlen muss. Wer allerdings in einem sehr festen Werte- und Normensystem lebt (wie wohl die meisten Menschen in diesem Land) und dieses nicht hinterfragt, der kann sich von Menschen, die irgendwie anders sind, durchaus in seinem Lebensstil bedroht fühlen, wenn diese Andersartigkeit in das eigene Lebensumfeld eindringt. Zum Glück für alle entsprechenden Kandidaten dürfte der Breslauer die Bedingungen für bedrohliche Nähe und Menge eher nicht erfüllen.

Die Ängste, die da zum Vorschein kommen mögen, sind nicht einmal besonders unterschwellig und werden meistens durch Ablehnung, Spott und Auslachen überspielt. Im Extremfall kann es auch zu Gewalt kommen. Das sind doch ganz simple Mechanismen, die mit meinem eigenen Empfinden nicht viel zu tun haben.

Den Menschen, die sich in diesem Forum austauschen, ist das Thema Röcke an Männern ja nicht besonders neu, damit haben sich wohl alle schon mal zumindest gedanklich beschäftigt. Insofern wird wohl sich wohl niemand von uns in dieser Frage bedroht fühlen, was nicht heißt, dass wir immun gegen solche Empfindungen sind (was man wiederum sehr gut an der Ausländerdiskussion sehen kann).

Morx <--- der nicht so gerne seine eigenen Beiträge erklärt :p
 
Klischees und Meinungen sind sehr subjektiv geprägt. Das geht doch schon damit los, wenn ich zu diesem Thema einen Beitrag schreibe. Ich würde wetten, das viele dann sofort denken, na - was meckert der heiko jetzt wieder rum. Ohne meinen Beitrag gelesen zu haben. Stimmt´s ? :p
Teilweise ist das ja auch verständlich, weil man sich ja an die früheren Beiträge eines Forenmitgliedes erinnert und dann sofort gewisse Erinnerungen und Gefühle hochkommen.

Ich habe mir den Menschen mal angesehen und klickte lieber gleich weg - ich finde der Mann schaut wirklich nicht schön aus. Mit seinen zerzausten Haaren wirkt er in der Tat wie ein schräger Vogel, gut aussehen tut das ganz sicher nicht.

Manche von Euch träumen von dem was er tut und empfinden deshalb automatisch Sympathie - egal wie der Typ dabei aussieht. Andere wiederum sind da schon kritisch und wiederum andere lehnen so etwas komplett ab.

Es gibt Leute unter Euch, die wirken von natur aus sicher recht weiblich, mit etwas Schminke und der entsprechende Kleidung schauen sie auf den ersten Blick tatsächlich wie eine Frau aus. Bei manchen schaut es so echt aus, dann man selbst nach Minuten des Betrachtens kaum etwas männliches erkennen kann - das freut diese Leute zweifelsfrei sehr.
Auch wenn ich nach wie vor von soetwas kein Freund bin, aber bei so feminin aussehenden Männern kann man das Tragen von weiblicher Kleidung noch akzeptieren.
Aber dieser Pole gehört ganz sicher nicht dazu.
 
Klischees und Meinungen sind sehr subjektiv geprägt. Das geht doch schon damit los, wenn ich zu diesem Thema einen Beitrag schreibe. Ich würde wetten, das viele dann sofort denken, na - was meckert der heiko jetzt wieder rum. Ohne meinen Beitrag gelesen zu haben. Stimmt´s ? :p
Teilweise ist das ja auch verständlich, weil man sich ja an die früheren Beiträge eines Forenmitgliedes erinnert und dann sofort gewisse Erinnerungen und Gefühle hochkommen.

Ich habe mir den Menschen mal angesehen und klickte lieber gleich weg - ich finde der Mann schaut wirklich nicht schön aus. Mit seinen zerzausten Haaren wirkt er in der Tat wie ein schräger Vogel, gut aussehen tut das ganz sicher nicht.

Manche von Euch träumen von dem was er tut und empfinden deshalb automatisch Sympathie - egal wie der Typ dabei aussieht. Andere wiederum sind da schon kritisch und wiederum andere lehnen so etwas komplett ab.

Es gibt Leute unter Euch, die wirken von natur aus sicher recht weiblich, mit etwas Schminke und der entsprechende Kleidung schauen sie auf den ersten Blick tatsächlich wie eine Frau aus. Bei manchen schaut es so echt aus, dann man selbst nach Minuten des Betrachtens kaum etwas männliches erkennen kann - das freut diese Leute zweifelsfrei sehr.
Auch wenn ich nach wie vor von soetwas kein Freund bin, aber bei so feminin aussehenden Männern kann man das Tragen von weiblicher Kleidung noch akzeptieren.
Aber dieser Pole gehört ganz sicher nicht dazu.

mit dem aussehen hast du recht, sagt aber nichts zu dieser person aus. ich kenne professoren mit lehrstuhl die weitaus schlimmer und ungepflegter aussehen. ohne bart mit gepflegten haaren und in anzug mit krawatte (so wie es die gesellschaft es sich wünscht) würde er zu der besseren gesellschaft gehören.
ich persönlich finde es gut das er sein ding durchzieht.

was mir nicht gefällt ist dein letzter satz, hört sich für mich sehr abwertend an.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was mir nicht gefällt ist dein letzter satz, hört sich für mich sehr abwertend an.

Na mein Gott, wenn man etwas nicht gut findet, ist es immer irgendwie abwertend.
Da kann man seine Beiträge so zaghaft und diplomatisch wie nur möglich schreiben, es wird trotzdem gemeckert. Also das finde ich jetz echt doof... :blush:
 
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