Toleranz, Akzeptanz- was will ich und was ist möglich

Zu der Akzeptanz bei diesem Fußballspieler in Strumpfhosen, möchte ich sagen. ich bin kein Fußballer und die EM geht eigentlich an mir emotionslos vorbei, so musste ich mir die Bilder erstmal im Net heraus suchen. Ich habe dabei den Bericht vom Sat 1 Frühstücksfernsehen erwischt. Diese Frau Blumenhagen kommentierte dieses Outfit des Fußballers Ronaldo mit "Der macht immer so komische Sachen". Ich denke hier war garnicht mal der Aufreger, dass der Fußballer nun mit einer Strumpfhose zusehen war, sondern dass man wohl ehr glaubt, wieder einen "richtigen" Mann an die Schwulenwelt verloren zuhaben, zumindest ansatzweise. Gilt doch dieser Ronaldo als ausgesprochener Frauenliebling. In meinen Augen ist das keine Intoleranz, sondern ehr eine Diskriminierung, zu mindest ansatzweise. Weil hier wieder die alte Denkweise einsetzt. Weibliches Kleidungsstück am Mann gleich schwul. In der heutigen Zeit, in der sich männlich und weiblich, gerade in der Kleidung immermehr vermischen, sollte dieses Outfit doch kein Thema mehr sein.
 
Wo vermischen sich männlich und weiblich, außer bei Modenschauen? Ich habe Berlin verrückt gemacht von 1993-2009. Zuerst mit Halbglatze und Vollbart und FSH/Rock/Pumps. Auch bei den Pokalspielen an den Fans am Kudamm in FSH/blaue Turnhose/Sandalenschuhen vorbei. Nur bei Promis gibt's eine Reaktion. Bei mir nur...na und? Bis auf mich war tagsüber alles immer getrennt nach männlich/weiblich.
 
Ach Binnies, ich möchte gar nicht wissen, welche Kommentare es Dich betreffend gegeben hat, sobald die Leute außer Hörweite waren.

Aber davon abgesehen hat es ja einen ganz klaren Grund, warum es unterschiedliche männliche und weibliche Kleidung gibt, nämlich den, das andere Geschlecht noch interessanter zu machen.
 
....Eben weil es eigentlich egal ist was Andere davon halten....

Das würde ich nicht verallgemeinern. Manchen ist es tatsächlich egal, was andere davon halten, wie offenbar Dir, anderen wiederum ist es ganz und gar nicht egal, was das soziale Umfeld über sie denkt. Insbesondere spielen die Meinungen von Chefs, Kollegen, Freunden, oder Familienmitgliedern, oft eine zentrale Rolle.
 
Ach Binnies, ich möchte gar nicht wissen, welche Kommentare es Dich betreffend gegeben hat, sobald die Leute außer Hörweite waren.

Weißt Du, AJR, weiß irgendjemand (außer denen, die sich danach über konkret Binnies Outfit unterhalten haben- oder auch nicht[?]), was "die Leute" dazu gesagt haben? Ich glaube immer noch, dass es den allermeisten egal ist, wie jemand rumläuft, solange er nicht übergriffig wirkt. Die meisten gehen doch ihren eigenen Gedanken nach oder gucken neuerdings auf's Handy, wenn sie einem entgegenkommen. Die merken gar nichts. Andere nehmen vielleicht wahr, dass da einer "was Komisches" trägt; wenn sie nicht allein sind, tuscheln/reden sie vielleicht auch kurz darüber. Aber solange sie den "komischen Vogel" nicht persönlich kennen, haben sie ihn nach zwei Minuten wieder vergessen. Ganz einfach, weil er in ihrem Leben keine Rolle spielt, ihnen egal ist.

Das hat natürlich noch lange nichts mit Akzeptanz zu tun, aber es ist doch schon mal eine Entwicklung gegenüber der Zeit von vor, sagen wir, 20, 30 Jahren. Ich glaube immer noch, dass in aufgeklärten und sozial diversen Gesellschaften vieles möglich ist, was vor der Jahrtausendwende noch nicht möglich war. *Jetzt bitte nicht am Begriff "sozial divers" aufhängen. Aber, zumindest nach meinem Dafürhalten, gibt es nicht mehr die Gesellschaft, in der es sich z.B. gehört, sonntags in die Kirche zu gehen.*
Ans Eingemachte geht's immer noch, wenn es um soziale Vorteile geht. Noch kann man Männer in Strumpfhosen am Arbeitsplatz vielleicht diskriminieren, vielleicht sogar, wenn der Konkurrent einen in der Freizeit "erwischt". Aber ich habe großes Vertrauen darauf, dass sich die Ansicht durchsetzt, was einer in der Freizeit macht, ist egal- solange dabei kein Rechtsverstoß verübt wird. Und Männer, die Strumpfhosen tragen, verstoßen nicht gegen das Recht.

Paule
 
Naja, es wäre ja durchaus wünschenswert, wenn Du recht hättest, Paule, allerdings bin ich nicht ganz überzeugt, ob dem auch so ist.
 
Sind wir bei der Beantwortung der Ausgangsfrage, was möglich ist, nicht sehr gefangen in unseren Prägungen? Spielen sie nicht eine viel größere Rolle als unsere Erfahrungen und Beobachtungen?

Wenn ich im Parallelthread zu Ronaldo lese (hole die Diskussion bewusst hier rein), dass aus den öffentlichen Äußerungen homophobe Neigungen sprächen: Wer hat ihn als schwul bezeichnet, als schwul verunglimpft- und das vor allem aufgrund der Tatsache, dass er eine ungewöhnliche Beinbekleidung getragen hat? Wer hat eigentlich noch heute von seinem Auftritt am Samstag gesprochen? Er hat zwei Tore geschossen!
Und auch wenn man sich mal die (wenigen) Kommentare zu seinem Auftritt in was auch immer "Strümpfen" oder Strumpfhosen in den verlinkten Artikeln ganz unvoreingenommen durchliest: Welcher ist wirklich abwertend, beleidigend, diffamierend? Da ist von "Storchenbeinen" die Rede, einer fragt seine Kumpels nach Strumpfhosen, weil Ronaldo einen Trend gesetzt hat, einer gratuliert ihm sogar zu den schönen Strumpfhosen.

Das alles kann man so oder so auffassen. Die Konsequenz, dass Strumpfhosen tragende Männer keine Toleranz erfahren und Akzeptanz nie erfahren werden, lese ich nicht daraus. Meine Prägungen machen mir es nicht einfach, aber meine Erfahrungen und Beobachtungen führen mich zu diesem Schluss.

Paule
 
Zuletzt bearbeitet:
Lasst uns hoffen, das es dazu kommen wird, das Strumpfhosen tragende Männer Akzeptanz erfahren. Bisher sind wir wohl noch nicht soweit.
Vor einiger Zeit gab es im TV mal eine Reportage dazu. Auf der Straße wurden Männer und Paare dazu befragt, was sie von davon halten würden, wenn Männer Strumpfhosen tragen würden. Bei den Antworten war - vielleicht zu erwarten - ein politisch korrektes Verhalten zu bemerken. Die meisten äußerten sich tolerant, warum nicht, usw. Dann gab es vom Moderator für den Herrn die Strumpfhose zum Anziehen. Die meisten machten übrigens mit und probierten die Strumpfhose an. Bei der Frage nach Strumpfhose am eigenen Mann, da wurden die Damen dann nachdenklich. Und fanden alle möglichen Gründe warum doch besser nicht. Man weiss zwar nie, wie diese Beiträge zustande kommen. War aber trotzdem interessant.
Aus meinen eigenen Erfahrungen komme ich zu der Erkenntnis, es kommt sehr auf die Situation an, welche Reaktion man erlebt. Begegnet man einer Gruppe Männer, so wird die Reaktion meist negativ sein. Auf die Unsicherheit wird damit reagiert, es ins Lächerliche zu ziehen bis hin zu ´der ist schwul´ usw. Hier ist jeder Teil seiner Gruppe und möchte nichts falsch machen, wird sich also dem Gruppentrend anschließen.
Oder ein anderes Beispiel: Im Straßencafé sitzend mit schwarzer Strumpfhose zum dunklen Anzug fand eine Gruppe vorbeikommender Mädels das äußerst erheiternd, nachdem eine mit einem deutlich zu hörenden ´guckt mal, der trägt Nylons´ auf ihre Entdeckung hingewiesen hatte.
Bei einer Einzelperson kann es anders aussehen. Im Bahnabteil mit einer Dame, die ihre Schuhe ausgezogen und ihre Füße auf den gegenüberliegenden Sitz gelegt hatte und mich fragte, ob mich das stören würde. Was ich verneinte. Wobei sie meine feinbestrumpften Knöchel bemerkte und mich fragte, ob ich Strumpfhosen tragen würde. Wir haben uns ganz normal darüber unterhalten.
 
Manchmal sind Serien ziemlich gut. "Lie to me", möchte ich an dieser Stelle empfehlen. Im Prinzip geht es um die Erkennung von Mikroausdrücken in der Mimik, welche durchaus im Widerspruch zur verbalen Botschaft stehen kann. Das rückt normale Gespräche in ein ganz anderes Licht.
 
Die letzten Beiträge wurden gelöscht, weil sich eine Diskussion über Kinder und Jugendliche entwickelt hat.

Auch wenn das an sich harmlos war und niemand Böses damit wollte: Dieses Thema ist in unserem Forum strikt verboten.
 
Die letzten Beiträge wurden gelöscht, weil sich eine Diskussion über Kinder und Jugendliche entwickelt hat.

Auch wenn das an sich harmlos war und niemand Böses damit wollte: Dieses Thema ist in unserem Forum strikt verboten.

Schade, da ja niemand ÜBER Kinder und Jugendliche diskutiert hat, sondern lediglich zur Illustration bestimmter Gedanken und Gefühle aus der Jugend Erinnerungen gepostet wurden.

Ich kann diese Entscheidung der Forenmoderation nur bedingt nachvollziehen.
 
Schade ... jetzt darf ich nicht schreiben, dass ich bis heute nicht weiß, ob meine Mutter jemals geahnt oder mitbekommen hat, dass ihr Sohn eine Macke hat – weil das in der vorberichterstattungsfähigen Zeit war.
Bei der Lektüre der Beiträge fragte ich mich, ob es gut gewesen wäre, wenn sie mich darauf angesprochen hätte oder wenn es zu einem Gespräch gekommen wäre. Wahrscheinlich ist es ganz gut, dass nicht. Aber das muss jeder für sich selber beantworten.
Die nächste Frage wäre, ob ein Outing heutzutage in Frage käme. Ich denke, meine Hauptangst wäre nicht, dass sie es heute erführe, sondern dass sie mir lächelnd mitteilen könnte, dass sie das schon damals gewusst/geahnt hatte. Und selbst wenn es so ist, dann will ich das nicht wissen.
Ist das nachvollziehbar?
Wahrscheinlich nicht.
Die Welt ist kompliziert ;-)
 
Auch ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.

Müssen wir nun hier in diesem Forum die Zeit unterdrücken, die dafür entscheidend war, dass wir nun hier sind? Keiner hat hier irgendwelche Sexualpraktiken beschrieben.

Dann wundere ich mich, dass die Administration so lange geschlafen hat bevor die Entscheidung getroffen wurde und diese grobe Regelverletzung seit dem Sommer in diesem Thread übersehen hat, da ja nicht nur die Beitäge der letzten Stunden gelöscht worden sind.

Dann bitte ich auch so konsequent zu sein und zum Beispiel als erstes diesen Thread

http://www.strumpfhose.net/forum/ma...n-habt-ihr-ersten-strumpfhose-angehabt-4.html
zu löschen.
Hier wimmelt es von Berichten über Kindern und Jugendlichen und vielfach auch deren Sexualität.
Diese Themen und gerade deren Verbindung sind ja strikt in unserem Forum verboten.
 
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@ Placebo

Es geht um die Art und Weise des wie! Und es hat hier schon komische (nicht im Sinne von lustig, sondern, befremdlich, sexualisierend und übergriffig rechtfertigend) Beiträge von seltsamen Usern gegeben, wodurch es notwendig war, diese Hausregel zu bestimmen. Seitdem hat sich kaum mehr einer dieser psychisch kranken Menschen hierher verirrt und das finde ich gut. Natürlich ist diesen Personen dadurch nicht geholfen, aber wer diesbezüglich Hilfe sucht, ist in anderen Foren besser beraten.
 
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