Fetischist, ja oder nein? Wie seht ihr euch?

Fetischist, ja oder nein? Wie seht ihr euch?

  • Ja, ich sehe mich als "Fetischist"

    Stimmen: 240 62,2%
  • Nein, ich sehe mich nicht als "Fetischist"

    Stimmen: 117 30,3%
  • Weiß nicht

    Stimmen: 29 7,5%

  • Umfrageteilnehmer
    386

bernie

Stammmitglied
Registriert
11 November 2003
Beiträge
776
Geschlecht
männlich
Sätze wie diese lassen mich aufhorchen:
"es hat auch nichts mit fsh zu tun, es geht allen fetischisten und anderen "perverslingen" ;-) so ...."


Warum wird diese Schublade nur für Männer geöffnet? Und warum öffnen sie Männer sogar für sich selbst?

Eine Frau, die 200 Paar Schuhe besitzt, ist höchstens Schuh-verrückt. Unabhängig davon, was sie in ihrer Freizeit macht hinter verschlossener Türe, unabhängig von ihren sexuellen Motiven.
Eine Frau, die kürzeste Röcke trägt, oder auch den Rock zur Strumpfhose mal komplett weglässt, ist höchsten modeinteressiert. Unabhängig davon, was sie in ihrer Freizeit macht hinter verschlossener Türe, unabhängig von ihren sexuellen Motiven.

Wie seht ihr euch?
Wie steht ihr zu diesem Begriff?

Für mich ist dieser Begriff reinster Sexismus. Warum wird man als Mann rein auf sexuelle Motive reduziert?
 
Für mich hat der Begriff Fetischismus zwei Bedeutungen, auf der einen Seite ist es eine Objektfixiertheit, auf der anderen Seite etwas mit einer sexuellen Komponente. Beim zweiten sehe ich mich eindeutig nicht als Fetischisten. Beim ersten weiss ich nicht so recht. Klar mag ich Strumpfhosen, aber genauso kann man mich dann als Musik- oder früher mal Vinylfetischisten bezeichnen. Viele meiner Kollegen sind übrigens Handy-Fetischisten, das finde ich was ganz übles.
 
Da Strumpfhosen und High Heels mich als Objekt anmachen, sowohl beim tragen als auch beim sehen an Frau bin ich wohl ein Fetischist!

Strumpfhosen sind aber mittlerweile auch ein Kleidungsstück was zu meiner Kleidung gehört.
Da ist es weniger Fetisch und mehr praktisch oder ich fühle mich ohne FSH nackt;)
 
Ich kann für mich sagen, dass Strumpfhosen für mich kein Fetisch ist, weil für mich ein Fetisch immer im Zusammenhang mit sexueller Erregung steht. Natürlich trage ich gerne strumpfhosen und sehe auch gerne Frauen in Strumpfhosen nur das ich dadurch nicht erregt oder stimuliert werde. Genau so kann ich auch längere Zeit darauf verzichten,was nicht der Fall wäre wenn eine zwanghafte Objektobzession vorliegen würde. Aber bei einer Aussage kann ich voll zustimmen, wenn ein Mann feminine Kleidung trägt oder bevorzugt ist er anormal dagegen eine Frau die maskuline Kleidung trägt ist modern und innovativ.
 
Aber bei einer Aussage kann ich voll zustimmen, wenn ein Mann feminine Kleidung trägt oder bevorzugt ist er anormal dagegen eine Frau die maskuline Kleidung trägt ist modern und innovativ.
Nicht zu vergessen, dass Männern meist sexuelle Motive unterstellt werden. Bei Frauen scheinen diese nicht zu interessieren.

Jetzt sagt bitte keiner, dass Frauen keine sexuellen Wesen sind, keine sexuellen Triebe und keine sexuellen Motive haben.

Warum nur bei Männern?
 
was ich mich jetzt noch frage ist wieso fetischisten gleichzeitig perverslinge sein sollen?

... und ich frage mich, wieso ein Fetisch eigentlich schlecht ist?

Meiner Meinung nach kann das sogar eine Bereicherung sein und neue Facetten im Leben eröffnen. Die einzige Bedingung ist, daß andere, wer auch immer, weder beeinträchtigt, noch belästigt wird, ansonsten sollte jedem Mensch, in Übereinstimmung (!) mit seinem Partner erlaubt sein, was gefällt.

Ische habe fertig.
Oliver
 
Warum wird man als Mann rein auf sexuelle Motive reduziert?

Nun, bei mir waren es rein sexuelle Motive die mich dazu bewogen im Alter von 14 Jahren erstmals FSH anzuziehen.

Warum sollte ich es leugnen?

Ich denke, wer in der Pupertät als Junge erstmalig FSH anzieht macht es sicherlich nicht aus modischen Gründen oder weil er eine alternative Männermode etablieren will.

Ansonsten weiss ich wirklich nicht wo Dein Problem ist, wenn eine Frau 200 Paar Schuhe besitzt ist sie Schuh-verrückt, was denn sonst?
Wenn ein Mann 200 Paar Damenschuhe besitzt ist es sicherlich mehr als nur ein Modeinterese.

lg
Satinlook
 
Nun, bei mir waren es rein sexuelle Motive die mich dazu bewogen im Alter von 14 Jahren erstmals FSH anzuziehen.

Warum sollte ich es leugnen?

Ich denke, wer in der Pupertät als Junge erstmalig FSH anzieht macht es sicherlich nicht aus modischen Gründen oder weil er eine alternative Männermode etablieren will.

Ansonsten weiss ich wirklich nicht wo Dein Problem ist, wenn eine Frau 200 Paar Schuhe besitzt ist sie Schuh-verrückt, was denn sonst?
Wenn ein Mann 200 Paar Damenschuhe besitzt ist es sicherlich mehr als nur ein Modeinterese.

lg
Satinlook

du bestätigst letztendlich genau das, was ich in meinem ersten Beitrag angeprangert habe.
Dass nur Männer ständig in diese sexuell motivierte Fetisch-Schublade gesteckt werden und Männer darauf reduziert werden.

Es erklärt für mich auch nicht, warum Frauen nicht genau so in diese selbe Schublade gesteckt werden.

Ein Junge, der in der Pupertät oder auch früher (wie bei mir) das erste Mal Strumpfhose getragen hat, macht es vielleicht einfach aus Neugierde. Ihm gefällt es, da er es etwa bei seinen Schwestern gesehen hat, und möchte es auch ausprobieren. Ihm gefällt es ganz einfach. Oder willst du mir jetzt sagen, dass ich als 6 jährige es aus sexuellen Motiven gemacht habe.
Da gibt es zig1000 Erklärungen.

Genau so gut könnte ich behaupten, dass eine Frau, die Strumpfhose trägt, sich dabei sexy fühlt. Ihr das feine seidige Gefühl auf der Haut gefällt, und es ihr gute Gefühle gibt.
Ist sie jetzt auch eine Fetischistin?

Letztendlich gehen sexuelle Motive niemanden etwas an. Egal ob bei Mann oder Frau.

Warum kann man nicht einfach sagen, ihm/ihr gefällt es, und deswegen trägt er/sie es, und lässt sonstige Motive beiseite. Bei Frauen macht man es doch auch.
Warum nicht bei Männern?
 
Wenn ich lese, dass "Fetischismus" im ICD-10, Kapitel V (Internationale Klassifikation psychischer Störungen) unter F65 "Stoerungen der Sexualpraeferenz" als F65.0 "Fetischismus" bzw. F65.1 "Fetischistischer Transvestitismus" angefuehrt sind, gleich neben F65.2 "Exhibitionismus", F65.3 "Voyeurismus", F65.4 "PAEDOPHILIE" (!!!) und anderen Nettigkeiten, dann muss ich mich beeilen zu sagen: NEIN, ICH BIN KEIN FETISCHIST.

Wenn ich aber mein eigenes Sexualleben ansehe, in dem Strumpfhosen (am Koerper meiner Frau beim Sex, aber auch selbst getragen bei der Masturbation) eine nicht unbedeutende Rolle spielen, dann wuerde wohl so mancher Psycho-Onkel lauthals mit dem Drohefinger auf F65.0 und F65.1 verweisen. Da ich mich aber weder unwohl fuehle in meinem Zustand, noch jemanden zu etwas zwinge, was er/sie nicht will, noch "geheilt" werden will, koennen mich die versammelten Vanille-Sex-Fans und ihre Schubladisierungen gerne am A... lecken. Aber eine solche Aufforderugn zum Rimming wird wohl wieder zu sofortiger F65.irgendwas-Kategorisierung fuehren :)
 
Zuletzt bearbeitet:
FETISCHISMUS

Recht gut beschrieben, wie ich finde. Allerdings glaube ich nicht, dass sich sehr viele "echte Fetischisten" hier im Forum finden werden, sondern, dass es sich bei den meisten Betroffenen um "normales Fetischisieren", wie in der Abhandlung erwähnt, handeln wird. Daher sind mir persönlich auch Begriffe wie Marotte, oder Spleen deutlich lieber.

Mode ist's meines Erachtens auch nicht, weil zur Mode unabdingbar dazu gehört, dass diese von breiteren Bevölkerungsschichten dann auch getragen wird und das kann man von Strumpfhosen am Mann wohl wirklich nicht behaupten. Weiters ist Mode sehr kurzlebig und ständigen Veränderungen unterworfen. Strumpfhosen am Mann sind aber, zumindest in diesem Forum, ein jahrzehntelanger gleichbleibender Dauerbrenner. Bei all jenen, die sich also nicht im Spleeneck wiederfinden, glaube ich daher, dass es sich noch am ehesten um persönlichen Stil handelt, der von der Umwelt nun gutgeheißen, oder auch abgelehnt werden kann.

Ach ja und eine Frau, die regelmäßig in Schiesser Feinripp mit Eingriff auftritt, wird vermutlich auch recht schnell im Fetisch- oder Perverseneck landen, wiewohl es sich auch hiebei um einen Spleen oder eben persönlichen Stil handeln könnte, oder?
 
… zumindest zu der Einschätzung, anal fixiert zu sein … :D

da es bei mir letztlich die Materialien sind, die für mich den besonderen Reiz ausmachen, würde ich mich als Materialfetischisten bezeichenen wollen. Der Versuch, einer Etikettiterung nach ICD entkommen zu wollen ist zwar verständlich, aber diese Flucht wird idR als Wiederstand interpretiert was selbstverständlicht zu noch schlimmeren Diagnosen führt … :p
 
Was von der Zuverlaessigkeit des International Classification of Diseases (ICD) zu halten ist, zeigt, dass der Vorgaenger von ICD-10, naemlich ICD-9 bis 1992 (!!!!!) tatsaechlich unter Nummer 302.0 auch noch "Homosexualitaet" als Krankheit fuehrte... (Wuerde mich nicht wundern, wenn als Ausdruck der westlichen Arschkriecherei vor den islamischen Staaten ICD-11 die Homosexualitaet wieder einfuehren wuerde... aber das ist ein anderes Thema).

Aber dass Fetischismus allen Ernstes in einem Atemzug mit Paedophilie genannt wird, ist schon ein bissl stark...
 
Darum tun sich ja die meisten so schwer zuzugeben, dass sie eigentlich Fetischisten sind. Wenn beim Fetischismus Anmerkungen wie "nur unter Einbeziehung des Fetisches orgasmusfähig", oder "der Partner ist dabei sekundär", wegfallen würden, bzw. wenn eine klare Trennlinie zu tatsächlich kranken Verhaltensweisen, wie Pädophilie, die ja andere teilweise erheblich schädigen, gezogen würde, dann hätten viele hier wohl kein Problem damit sich ohne wenn und aber zum Fetischismus zu bekennen.
 
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